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EUWAX-Konzern kann vorläufiges Ergebnis je Aktie im 2. Quartal 2006 verdoppeln - Marktumfeld weiterhin ohne nachhaltige Belebung
Der EUWAX Konzern blickt in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres auf eine hervorragende Geschäftsentwicklung zurück. Der Konzernjahresüberschuss der letzten 3 Monate von 6,7 Mio. EUR bestätigte die positive Entwicklung des 1. Quartals. Das Ergebnis je Aktie steigerte sich im 2. Quartal zum Vorjahr um 101% auf 1,31 EUR. Kumuliert hat sich das Nettoergebnis um 104% auf 13,4 Mio. EUR erhöht.

Grundlage des Ergebniswachstums war die operative Stärke in der Skontroführung. Auch das 2. Quartal wurden von einem hohen Transaktionsniveau begleitet. Die Rekordmarken der Umsätze aus dem 1. Quartal wurden nochmals leicht ausgebaut. Der Derivatehandel trug das Wachstum der Umsätze der ersten sechs Monate auf 58,5 Mrd. EUR (+75%). Das kumulierte Ergebnis vor Steuern des 1. Halbjahres belief sich auf 22,4 Mio. EUR (+100%).

Marktumfeld weiterhin ohne nachhaltige Belebung

Das Marktumfeld war auch im 2. Quartal lange Zeit von Kursanstiegen bei Aktienbörsen und Rohstoffen geprägt. Mit der nachfolgenden Korrektur an den Märkten kehrte eine erhöhte Volatilität zurück. Begünstigt von den teilweise erheblichen Marktschwankungen wurden Hebelprodukte intensiv nachgefragt. Derivative Anlageprodukte bewegten sich auf einem anhaltend hohe Nachfrageniveau. Zum Quartalsende war im gesamten Branchenumfeld eine deutliche Abschwächung bzw. Normalisierung des hohen Transaktionsniveaus zu beobachten. Die gute Entwicklung des 1. Halbjahres sollte daher nicht auf das Gesamtjahr hochgerechnet werden.

Der Derivatehandel ist nach wie vor die tragende Säule des EUWAX Konzerns. Die Kombination aus langjähriger Marktführerschaft und einem hohen Marktwachstum hat sich auch in 2006 fortgesetzt. Derivative Anlageprodukte haben im Laufe der letzten Jahre zu den vormals dominanten Hebelprodukte aufgeschlossen und ihren festen Platz in den Depots der Privatanleger erobert. Durch die so erzielte Diversifikation innerhalb des Derivatehandels haben wir die Ergebnisvolatilität im Branchenvergleich verringern können. Der Markt für verbriefte Derivate dürfte auch zukünftig weiteres Potenzial besitzen. Zwar dürfte das inzwischen erreichte Marktvolumen zu einer Abschwächung der Wachstumsdynamik führen, den Vorteilen dieser Produktklasse und ihre professionalisierte Handelbarkeit sind aber Faktoren, die eine weitere Marktdurchdringung fördern dürften. Der EUWAX Konzern will die Entwicklung dieses Marktes auch zukünftig zusammen mit seinen Partnern zum Nutzen der Kunden vorantreiben.

Die kumulierten Schlussnoten der EUWAX AG stiegen um 47% auf 4,8 Mio. Stück und zeigten damit ebenso wie die Umsätze (+75% auf 58,5 Mrd. EUR) ein starkes Wachstum. Verbriefte Derivate erhöhten die Umsätze um 172% auf 41,5 Mrd. EUR. Damit übertraf dieser Handelsbereich bereits nach zwei Quartalen die Umsätze des gesamten Vorjahres. Die Derivatumsätze je Schlussnote wuchsen weiter auf 11 TEUR und entfalteten entsprechend positive Effekte auf das Provisionsergebnis. Während die Aktienumsätze im Rahmen der Marktentwicklung zulegten (+26% auf 6,7 Mrd. EUR), musste der Rentenhandel dem schwierigen Umfeld der globalen Märkte für festverzinsliche Papiere Tribut zollen und einen Rückgang der Umsätze von 21% auf 10 Mrd. EUR ausweisen.

Die in den Skontren der EUWAX AG gemessenen Marktanteile in verbrieften Derivaten verbesserten sich kumuliert auf 75% nach 72% im Vorjahreszeitraum. Der Aktienhandel hat seinen Marktanteil im börslichen Handel bei 21% seit Jahresbeginn stabilisiert, muss aber zum 1. Halbjahr 2005 einen Rückgang von vormals 25% verzeichnen. Der Marktanteil des Rentenhandels ermäßigte sich ebenfalls und fiel von 23% auf 21%.

Operative Lage: Skontroführung ermöglicht gute Rohertragsentwicklung

Die Erträge des 2. Quartals erhöhten sich auf dieser Basis um 76% auf 20,2 Mio. EUR. Zu dieser erfreulichen Entwicklung haben weiterhin alle Ertragsquellen beigetragen. Sowohl das Provisionsergebnis mit einem Anstieg auf 10,9 Mio. EUR (+70%), als auch das Handelsergebnis (+86% auf 7,8 Mio. EUR) erhöhten sich deutlich zum Vorjahreszeitraum. Trotz der anhaltend hohen Belastungen durch die Weiterentwicklung des Handelsmodells und den zur Geschäftsentwicklung korrelierenden erhöhten Aufwendungen für Personal und Handel stiegen die Aufwendungen (ohne Steuern) wie im 1. Quartal unterproportional zu den Erträgen um 42% auf 8,5 Mio. EUR.

Auf kumulierter Basis erhöhten sich die Erträge im 1. Halbjahr 2006 um 72%
auf 39,6 Mio. EUR. Die Eigenkapitalrendite nach Steuern von 32% im 2. Quartal und 33% für das gesamte Halbjahr verdeutlichen die hohe Profitabilität der EUWAX-Gruppe.

Das Provisionsergebnis ist die tragende Säule sowohl der Gesamterträge als auch der Erträge im Kerngeschäftsfeld Skontroführung. Der Anstieg von 70% auf 10,9 Mio. EUR in Q2 2006 resultiert aus der Kombination von steigenden Schlussnoten und der parallel erfolgten größeren Volumina je Schlussnote. Die mit der Einführung des Courtagecaps Ende 2004 verfolgten Ziele wurden damit erreicht. Wir konnten hiermit nicht nur unsere Marktstellung sichern, sondern erreichten ebenso eine gesteigerte Ergebnisqualität und haben uns bereits frühzeitig auf den Margendruck einer reifenden Marktstruktur eingestellt.

Das Handelsergebnis profitierte von den im 2. Quartal stark angestiegenen Volatilitäten und dem insgesamt deutlich erhöhten Transaktionsvolumen. Der Anstieg von 86% auf 7,8 Mio. EUR ist größtenteils operativ generiert und stammt nur zu einem geringen Anteil aus Eigenhandelstätigkeit. Dies beschreibt eine im Branchenvergleich geringe Ergebnisanfälligkeit bei fallenden Märkten. Der hohe Anteil der Provisionen an den Gesamterträgen ist weiterhin Ausdruck der Ausgestaltung der verwendeten Handelsmodelle und spiegelt ebenso die seit vielen Jahre verfolgte Firmenphilosophie der fairen Preisstellung wider.

Das Ergebnis aus Available-for-Sale Beständen lag im 2. Quartal mit 239 TEUR deutlich über Vorjahr (4 TEUR). Wie bereits im 1. Quartal haben wir das günstige Marktumfeld zum Verkauf einzelner Wertpapierpositionen genutzt. Die Wertpapierbestände wurden nicht nur im AfS-Bestand deutlich zurück gefahren, sondern ebenso im Handelsbestand. Das Ergebnisrisiko aus diesen Positionen ist somit für den weiteren Jahresverlauf als relativ gering anzusehen.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen ist von der Entwicklung der beiden T.I.Q.S.-Gesellschaften geprägt, welche at Equity bilanziert werden und somit der Ansatz des anteiligen (49%) Nettoergebnisses erfolgt. Das Ergebnis im 2. Quartal von 109 TEUR und kumuliert von 198 TEUR für das 1. Halbjahr zeigt auf, dass sich in der Ergebnisentwicklung der T.I.Q.S.-Gesellschaften nicht nur die solide operative Performance des Vorjahres fortsetzt, sondern auch das transaktionsstarke Börsenumfeld seiner Niederschlag findet.

Die sonstigen Erträge ermäßigten sich kumuliert um 28% (941 TEUR), zeigten sich bei der isolierten Betrachtung des 2. Quartals aber verbessert (+30% auf 567 TEUR). Der Rückgang im ersten Quartal resultierte aus der Auflösung von Rückstellungen im Vorjahreszeitraum. Der Anstieg im 2. Quartal ist auf erbrachte Dienstleistungen an die Börse Stuttgart zurückzuführen.

Die kumuliert um 45% auf 17,1 Mio. EUR erhöhten Aufwendungen (ohne Steuern) sind durch den Anstieg der Personalaufwendungen (+67% auf 8,0 Mio. EUR)) und die gestiegenen anderen Verwaltungsaufwendungen (+29% auf 8,5 Mio. EUR) geprägt. Während sich der Anstieg der Personalaufwendungen aus einer niedrigen Vorjahresbasis und der guten Geschäftsentwicklung ableitet, ist das erhöhte Niveau der anderen Verwaltungsaufwendungen vor allem von externen Programmierleistungen und gestiegenen Umlagen am Börsenplatz Stuttgart geprägt.

Hohe Eigenkapitalverzinsung trotz sehr guter Bilanzrelationen

Die Bilanzsumme des EUWAX Konzerns überstieg zum Halbjahr erstmals die Marke von 100 Mio. EUR. Dies bedeutet einen Anstieg von 22% seit Jahresbeginn, der im wesentlichen aus der sehr guten Geschäftsentwicklung resultiert. Das Eigenkapital stieg in den ersten sechs Monaten 2006 um 14,7 Mio. EUR auf 87,9 Mio. EUR. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 87%.
Zinstragende Passiva bestanden dagegen weiterhin nicht.

Das Fremdkapital setzt sich wie in den Vorperioden primär aus Rückstellungen und Verbindlichkeiten für Personalaufwendungen, bezogene Leistungen am Börsenplatz Stuttgart und Steuern zusammen. Insbesondere die Steuern erhöhten sich in Korrelation zum Geschäftserfolg deutlich.

Auf das hohe Eigenkapitalniveau hat der EUWAX Konzern kumuliert für das erste Halbjahr eine Eigenkapitalrendite von 33% nach Steuern erwirtschaftet. Dies ist eine deutliche Steigerung vom Wert des Vorjahreszeitraums (20%). Die EBT-Marge als Ausdruck der operativen Leistungsstärke erhöhte sich ebenfalls deutlich von 49% auf 57%. Damit einhergehend verbesserte sich die Cost-Income-Ratio für die ersten sechs Monate von 51% auf 43%. Da sich die Aufwendungen deutlich erhöht haben, ist das aufgehellte Bild von den angezogenen Erträge getragen. Es wird genau zu verfolgen sein, wie sich die angeführten Kennzahlen bei einer Eintrübung des Transaktionsniveaus verhalten werden.

Der Cash Flow für das erste Halbjahr rundet das positive Gesamtbild ab. Mit 6,8 Mio. EUR zeigte er erneut die hohe Innenfinanzierungskraft des EUWAX Konzerns auf, welche für die anstehenden Herausforderungen Flexibilität in der Umsetzung strategischer Optionen sichert. Der Net Cash des EUWAX Konzerns betrug zum Halbjahr 86,6 Mio. EUR. Damit zeigt sich die Bilanz auf der Aktivseite weiterhin sehr flexibel und auf der Passivseite zu fast 90% eigenfinanziert.


Veröffentlichungsdatum: 13.07.2006 - 15:12
Redakteur: rpu
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