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HV-Bericht RheinLand Holding AG - RheinLand Holding bleibt verlässlicher Dividendenzahler
Am 25. Juni 2015 fand in Neuss die ordentliche Hauptversammlung der RheinLand Holding AG statt. Im vergangenen Jahr gelang der Gesellschaft erstmals seit drei Jahren wieder eine Steigerung der Beitragseinnahmen. Rund 300 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im swissôtel eingefunden, um sich über die weiteren Perspektiven der Gesellschaft zu informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Anton Werhahn eröffnete die Hauptversammlung und gedachte zunächst den Verstorbenen des vergangenen Jahres.

Des Weiteren kündigte er an, einen Wechsel des Wirtschaftsprüfers erst in zwei Jahren vorzuschlagen, da die Gesellschaft im Zusammenhang mit der Einführung von Solvency II besser einen Prüfer mit Vorkenntnissen haben sollte. Anschließend begrüßte er Frau Jutta Stöcker, die im Januar 2015 aus dem Vorstand ausgeschieden ist, bei einigen Tochtergesellschaften aber noch ein Aufsichtsratsmandat wahrnimmt. Nach dem Verlesen der sonstigen Formalien übergab Herr Werhahn das Wort an das neue Vorstandsmitglied Dr. Lothar Horbach.


Bericht des Vorstands


Dr. Horbach zeigte sich alles in allem mit dem Verlauf des letzten Jahres zufrieden. In einem schwierigen Umfeld konnte sich die Gesellschaft behaupten und an die guten Ergebnisse der Vorjahre anknüpfen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren bei einem weiteren Anziehen des Wirtschaftswachstums durchaus zufriedenstellend. Auch die Zahl der Beschäftigten legte auf 42,7 Mio. Erwerbstätige zu. Diese Entwicklung führte schließlich zu einer guten Stimmung der privaten Haushalte und einer Steigerung des verfügbaren Einkommens, berichtete Dr. Horbach.

Der Versicherungsmarkt wuchs um 2,7 Prozent und damit geringer als im Vorjahr. Auch die Lebens- und Schaden-Unfallversicherung blieb hinter dem Vorjahreswachstum zurück. Im Bereich der Gebäudeversicherung kam es beim Schadenaufwand zu einem Rückgang von 23 Prozent. Allerdings war das Vorjahr durch einen Zuwachs von 46 Prozent geprägt, so der Vorstand. Entsprechend liegt das Niveau immer noch 12 Prozent über dem des Jahres 2012.

In der Kraftfahrzeugversicherung verringerte sich die Combined Ratio von 104,4 auf 97,0 Prozent. Hier fielen die extremen Schäden des Vorjahres nicht mehr an. Nach Aussage von Dr. Horbach ist die Lebensversicherungsbranche weiter mit Belastungen konfrontiert. Die Zinsen befinden sich auf einem historisch niedrigen Niveau, was für die Lebensversicherungen mit Garantiezins ein Problem darstellt. Während der Garantiezins noch bei 3,1 Prozent liegt, rentieren deutsche Staatsanleihen lediglich mit 0,6 Prozent.

Die Gesellschaft hat noch hochverzinsliche Papiere im Portfolio, was zu einem deutlichen Wertanstieg dieser Papiere führte. Wie Dr. Horbach weiter ausführte, musste auch noch eine Zinszusatzreserve in Höhe von 8 Mrd. Euro aufgebracht werden. Trotzdem erzielten die Lebensversicherungen ein Beitragsplus von 3,1 Prozent auf 93,7 Mrd. Euro. Dieses Wachstum war vor allem auf Einmalbeträge zurückzuführen. Bei den laufenden Beiträgen kam es dagegen zu einem Minus von 0,8 Prozent auf 64,4 Mrd. Euro.

Neben den diversen externen Faktoren kam es intern auch zu einer Neuaufstellung bei RheinLand, erklärte Dr. Horbach. Nachdem die ONTOS Lebensversicherung bereits in Credit Life umbenannt worden war, erfolgte im letzten Jahr die Fusionierung des niederländischen Geschäfts auf die deutschen Versicherungsträger. Dies ermöglichte laut Dr. Horbach eine Verschlankung der Konzernstruktur. Daneben erfolgte auch der Umzug von rund 80 Mitarbeitern in die Zentrale nach Neuss.

Die RheinLand Holding erzielte im abgelaufenen Jahr mit Beiträgen von 513,8 Mio. Euro ein leichtes Wachstum, teilte Dr. Horbach mit. Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft erhöhten sich die Beiträge um 6,7 Prozent auf 256,1 Mio. Euro. Damit konnte die Gesellschaft ihre Marktposition weiter ausbauen. Bei Rhion ist man über die Maklerbetreuer überall präsent. Wie der Vorstand berichtete, konnte die Marktposition beim Bancassurance-Vertrieb durch neue Kooperationspartner verbessert werden.

Im Bereich Schaden- und Unfallversicherung konnte die Schadenquote bei rund 63 Prozent gehalten werden. Insgesamt hatte die Gesellschaft im vergangenen Jahr Elementar- und Wetterschäden in Höhe von etwa 11 Mio. Euro zu verkraften. In der Gebäudeversicherung verschlechterte sich die Geschäftsjahresschadensquote auf 80,6 Prozent. Dagegen gelang bei der Kraftfahrtversicherung eine Reduzierung der Schadensquote auf 82,5 Prozent, informierte der Vorstand.

Die Kosten erhöhten sich im abgelaufenen Jahr von 72,7 auf 78,8 Mio. Euro, was Dr. Horbach auf Investitionen in die Erschließung neuer Kontakte zurückführte. Zur Anpassung der Organisation wurden im vergangenen Jahr zudem Restrukturierungsrückstellungen von fast 4,4 Mio. Euro gebildet. Bei der Kapitalanlage erzielte das Unternehmen ein nahezu unverändertes Ergebnis von 47,2 (47,3) Mio. Euro. Durch den Verkauf zweier Immobilien erhöhte sich das Ergebnis insgesamt auf 55,8 Mio. Euro. Laut Dr. Horbach blieb die Nettoverzinsung mit 3,5 Prozent auf dem Vorjahreswert. Neuanlagen erfolgten vor allem in festverzinslichen Anlagen, den Aktienanteil bezifferte der Vorstand auf unter ein Prozent.

Vorsorgemaßnahmen traf die Gesellschaft auch im Bereich der Restkreditversicherung. Hierbei wurden die Rückstellungen für Versicherungsfälle um 7,9 Mio. Euro erhöht. Dadurch sank das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 23,2 auf 15,3 Mio. Euro. Nach Steuern verblieb ein Überschuss von 8,3 Mio. Euro. Beim Eigenkapital erreichte RheinLand eine Ausweitung auf 157,2 Mio. Euro. Im Konzern ergab sich damit eine Solvabilitätsquote von 161,7 Prozent. Solvency II startet zum 1. Januar 2016 und bei der Umsetzung der Vorgaben sah Dr. Horbach die Gesellschaft voll im Plan.

Die Aufgabe der AG sah Dr. Horbach in der Steuerung der Versicherungsbeteiligungen. Nach den Maßnahmen verbleiben nun nur noch vier Beteiligungen. Eine Erhöhung der Buchwerte fand dadurch auch nicht statt. Allerdings gab es bei der RheinLand Lebensversicherung eine Kapitalerhöhung und auch eine Abschreibung von 1,1 Mio. Euro auf das bilanzielle Eigenkapital. Zum Jahresende beliefen sich die Anteile an verbundenen Unternehmen auf 135,3 Mio. Euro. Durch die vorgenommenen strukturellen Maßnahmen kam es im letzten Jahr zu einem Doppeleffekt, der sich positiv im Ergebnis auswirkte. Neben dem höheren Ergebnis musste die Gesellschaft aber auch Vorsorgerückstellungen und einen Verlust bei Rhion über 3,9 Mio. Euro hinnehmen. In Summe lag das Beteiligungsergebnis bei 17,8 Mio. Euro nach 14,7 Mio. Euro vor Jahresfrist.

Aus den Immobilienverkäufen resultierte ein Abgangsertrag von 8,5 Mio. Euro. Wie Dr. Horbach bekanntgab, hätten bei den Immobilien Renovierungen angestanden. So kletterte der Jahresüberschuss der RheinLand Holding AG von 13,2 auf 24,0 Mio. Euro. Nach Einstellung von 12 Mio. Euro ergibt sich ein Bilanzgewinn von 12,0 Mio. Euro gegenüber 6,6 Mio. Euro. Die Verwaltung schlägt eine unveränderte Dividende von 1,00 Euro je Aktie vor. Mittel benötigt RheinLand zukünftig auch für den Ausbau des Makler- und Restkreditgeschäfts und die Ablösung von Nachrangdarlehen. Zudem solle nach Aussage des Vorstands eine Substanzstärkung erfolgen. Trotzdem bietet die vorgeschlagene Dividende auf den aktuellen Kurs eine Rendite von rund 3 Prozent.

Für das laufende Jahr wird ein Wirtschaftswachstum von mindestens 2 Prozent erwartet. Dr. Horbach ging davon aus, dass die Niedrigzinsphase weiter anhalten wird. Somit ergeben sich am Kapitalmarkt weiter schwierige Rahmenbedingungen. Bis Mai verzeichnete die Gesellschaft eine gute Entwicklung. Im Bereich Komposit erhöhte sich der Beitrag um 4,0 Prozent auf 123 Mio. Euro. Beim Thema Bancassurance kletterten die Erlöse um 25,7 Prozent auf 38,1 Mio. Euro und im Bereich Lebensversicherung kamen sie um 3,4 Prozent auf 36,8 Mio. Euro voran. Das Kapitalanlageergebnis entwickelte sich den Erwartungen entsprechend und so rechnete Dr. Horbach auch im Gesamtjahr mit einem stabilen Kapitalanlageergebnis. Auf Konzernebene ging er von einem Ergebnis auf Vorjahresniveau aus.

Das Vorstandsmitglied Christoph Buchbender ging dann näher auf die strategische Ausrichtung der RheinLand-Gruppe ein. Nach seiner Meinung muss die Gesellschaft die sich bietenden Marktchancen wie die Digitalisierung ergreifen. Seit dem Jahr 2000 hat sich das Ergebnis des Unternehmens gut entwickelt und auch das Eigenkapital legte von 38 auf 157 Mio. Euro zu. Bei der Dividendenausschüttung herrscht seit 2006 Kontinuität, so der Vorstand.

Als Ertragsbringer bezeichnete Herr Buchbender den Bereich Bancassurance. Dabei soll die Spezialisierung weiter vorangetrieben werden. Höchste Priorität besitzt in diesem Zusammenhang die Kundengewinnung. Im Bereich Makler soll das starke Wachstum weiter fortgesetzt werden. Der Bereich Bancassurance ist bisher stark durch das Geschäft mit Santander geprägt. Allerdings wird das Vorsteuerergebnis mit Santander von 17 Mio. Euro bis 2020 auf 1 Mio. Euro zurückgehen. Im Gegenzug erhoffte sich der Vorstand eine Geschäftsausweitung mit anderen Kunden, die das Ergebnis bis 2020 von 6 auf 12 Mio. Euro voranbringen soll.

Aus den bereits bestehenden anderen Kunden resultiert eine Beitragssumme von 124 Mio. Euro. Im vergangenen Jahr konnten Neukunden mit einem Volumen von 11 Mio. Euro hinzugewonnen werden, teilte Herr Buchbender mit. Aus der Kooperation in den Niederlanden rechnete er mit einer Beitragssumme von 238 Mio. Euro. Wie Herr Buchbender weiter berichtete, wird es in der Verwaltung zu einem Abbau der Personalkapazität kommen.

Das Maklergeschäft verzeichnete im letzten Jahr einen Umsatzanstieg von 90,7 auf 95,5 Mio. Euro. Dabei konnte ein Deckungsbeitrag von 20 Mio. Euro nach 16,3 Mio. Euro erwirtschaftet werden. Ab 2016 erwartete Herr Buchbender in diesem Bereich auch Gewinne. Der Außendienst umfasste bisher 168 Agenturen mit 381 Verkäufern. Dieser Bereich soll auf 100 bis 125 Agenturen mit etwa 300 Verkäufern zusammengefasst werden. Auch die Führungsstruktur wurde hier bei einer Reduzierung der Mitarbeiterzahl von 57 auf 37 angepasst.

Laut Herrn Buchbender sank die Garantieverzinsung im Bereich der Lebensversicherung in den vergangenen 20 Jahren von 4,0 auf nur noch 1,25 Prozent. Auch die versprochene Rendite gab von 7,4 auf 3,43 Prozent nach. Bei der RheinLand Holding liegt der Anteil der Lebensversicherungen mit Sparanteil bei 18 Prozent gegenüber 48 Prozent in der Branche. In Krisenzeiten bedeutet dies einen klaren Vorteil, betonte Herr Buchbender. Trotz des ungünstigen Umfelds kommt ein kompletter Ausstieg aus diesem Segment für den Vorstand nicht in Betracht.

Im Zuge der Neuausrichtung der Hauptverwaltung geht es um die Digitalisierung der Verkaufsprozesse, meinte Herr Buchbender. Auf einige Produkte und Tarife soll bewusst verzichtet werden. Geplant ist auch eine Vereinheitlichung der Datensysteme. Daraus erhoffte sich der Vorstand eine Effizienzsteigerung. Im Rahmen der Fluktuation strebt die Gesellschaft dabei einen Personalabbau von 60 bis 65 Personen bis Ende 2016 an. Mit dieser Aufstellung will die RheinLand Holding auch in Zukunft vorzeigbare Ergebnisse erwirtschaften, betonte Herr Buchbender zum Ende seiner Ausführungen.


Allgemeine Diskussion


Ulrich Hocker sprach auch in diesem Jahr für die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und hielt den Dividendenvorschlag für fair. Angesichts einer geringen Schwankungsbreite zwischen 30 und 35 Euro bei der RheinLand-Aktie mutmaßte der Aktionärsvertreter, der Kurs werde gepflegt. Dem Vorstand waren jedoch keinerlei Informationen hinsichtlich einer Kurspflege der RheinLand-Aktie bekannt.

Des Weiteren interessierte Herrn Hocker, ob der Umzug von Credit Life nach Plan verlaufen ist. Der Großteil der Mitarbeiter aus Venlo konnte auch nach dem Umzug gehalten werden, berichtete Dr. Horbach. Auch sonst verlief der Umzug absolut reibungslos. Angesprochen wurde von Herrn Hocker auch, ob der Immobilienverkauf mit der Rückzahlung der Nachrangdarlehen im Zusammenhang stand. Der Verkauf der Immobilien erfolgte nicht zur Rückzahlung der Darlehen. Nach Aussage von Dr. Horbach investierte die Gesellschaft die Mittel aus dem Verkauf in zwei neue Immobilien im Volumen von 15 Mio. Euro.

Der Bereich Bancassurance wurde als Ertragsbringer bezeichnet. Doch die Prognose für 2020 sieht einen Rückgang beim Ergebnis vor Steuern von 23 auf 13 Mio. Euro vor, bemängelte Herr Hocker. Herr Buchbender empfand es bereits als mutig, überhaupt eine Aussage bis zum Jahr 2020 zu treffen. Das Geschäft mit Santander hatte ein riesiges Volumen, das so nicht wieder vorkommt. Das Volumen soll nun durch mehrere Kunden ersetzt werden, allerdings baut sich die Beitragssumme erst über die Jahre auf.

Informationen erbat der DSW-Vertreter zur Geschäftsentwicklung beim Büro in Italien. Das Büro wurde schon vor längerer Zeit gegründet. Mit einem Kooperationspartner ist eine Beitragssumme von 5 Mio. Euro geplant, gab der Vorstand bekannt. Kritisch sah Herr Hocker die Ergebnisentwicklung bei Rhino. Durch höhere Schadensbelastungen kam es laut Herrn Buchbender bei Rhino zu einem Verlust von 3,9 Mio. Euro. Er ging davon aus, dass dies in dieser Form einmalig war. Die Gesellschaft befindet sich aber auch noch nicht im eingeschwungenen Zustand. Bis 2020 konnte sich der Vorstand aber einen Ergebnisbeitrag von 3 bis 5 Mio. Euro vorstellen.

Herr Pfeiffer war mit der Entwicklung nicht ganz zufrieden, speziell der Verlust bei Rhino war ihm ein Dorn im Auge. Nähere Auskünfte verlangte er zur Ausschüttungsfähigkeit der RheinLand Lebensversicherung im Hinblick auf den Sicherungsbedarf. Angesichts der unverändert herausfordernden Rahmenbedingungen wird es auch schwierig Gewinne anzuführen, so Dr. Horbach. In den weiteren Überlegungen geht der Vorstand deshalb davon aus, keine Gewinne ausschütten zu können. Jedoch erfolgt dadurch zumindest eine Stärkung des Eigenkapitals.

Wachstumsmöglichkeiten machte Herr Pfeiffer im Bereich Gebäudeversicherung aus. Nach Aussage von Herrn Buchbender soll dieser Bereich nicht ausgebaut werden. Aufgrund der häufigeren Elementarschäden würde der Vorstand den Umfang des Geschäfts sogar lieber abbauen. Herr Schweimanns dankte zunächst allen Mitarbeitern für ihren Einsatz im vergangenen Geschäftsjahr. Befragt nach der weiteren Entwicklung der Mitarbeiterzahl meinte Dr. Horbach, von der aktuellen Mitarbeiterzahl werden bis Ende 2016 intern etwa 60 abgebaut. In diesem Rahmen interessierte sich der Aktionär auch für die Fluktuation im Unternehmen. Vor allem altersbedingt rechnete der Vorstand im laufenden Jahr mit einer Fluktuation zwischen 6,0 und 6,5 Prozent.

Ein besonderes Anliegen waren Herrn Schweimanns die Auszubildenden. Dabei erkundigte er sich, ob die Auszubildenden auch übernommen werden. In der Vergangenheit wurden etwa 90 Prozent übernommen oder zumindest ein Angebot unterbreitet, so Dr. Horbach. Für die jetzt startende Ausbildung hatten sich rund 150 junge Menschen beworben, davon werden 21 ihre Ausbildung bei der Gesellschaft beginnen.

Aufgefallen war Herrn Schweimanns die äußerst geringe Aktienquote bei der Mittelanlage. Wie der Vorstand berichtete, sind hierbei auch die Vorschriften von Solvency II zu beachten. Dabei müssen die getätigten Aktienengagements mit 50 Prozent Eigenkapital unterlegt werden. Abschließend regte der Aktionär vor dem Hintergrund der Herausforderungen an, die Dividende im Unternehmen zu belassen. Laut Dr. Horbach möchte die Gesellschaft aber auch in eher schwierigen Phasen eine kontinuierliche Dividende ausschütten.

Herr Ehresmann forderte die Gesellschaft auf, noch mehr für die Mitarbeiter zu tun , damit sie nicht mit dem Auto zur Arbeit fahren müssen. RheinLand bietet die Möglichkeit für ein Jobticket, das auch gut ankommt. Allerdings ist die Anbindung in die Umgebung häufig schwierig, so dass viele Mitarbeiter doch mit dem Auto kommen müssen, erklärte Dr. Horbach. Des Weiteren hatte der Aktionär die sonst gewohnte Zwischenmitteilung vermisst. Das jetzige Fusionsthema erschien zu komplex, um das kurz darstellen zu können. Herr Buchbender versprach aber, im kommenden Jahr wieder eine Zwischenmitteilung herauszugeben.

Die Abschreibungen auf eine HETA-Anleihe konnte Herr Ehresmann vor dem Hintergrund konservativen Anlagepraxis nicht nachvollziehen. Laut Herrn Klanten handelt es sich um eine Anleihe im Nominalvolumen von 500.000 Euro. Dies entspricht etwa 2 Promille der Neuanlagen. Der Erwerb der Anleihe erfolgte mit einer Haftung von Kärnten und Österreich. 2014 hatte man sich dann entschieden, die Hälfte abzuschreiben. Ein Ausfall ist aber noch nicht eingetreten, da bisher noch keine Zinszahlung auf der Agenda stand.

Die von KPMG abgerechneten sonstigen Leistungen empfand Herr Ehresmann als zu hoch. Die Aufwendungen standen laut Dr. Horbach auch im Zusammenhang mit einer Betriebsprüfung, für die KPMG als Unterstützung zu Rate gezogen wurde. Weitergehende Informationen erbat der Aktionär zur Mietnomadenversicherung. Wie Herr Buchbender berichtete, konnten rund 3.000 Versicherungen mit einer daraus resultierenden Prämie zwischen 0,3 bis 0,35 Mio. Euro verkauft werden.

Herr Mohr vertrat die Investmentaktiengesellschaft für langfristige Investoren TGV und gratulierte zum erfolgreichen Jahr 2014. Zunächst sprach er die Entwicklung bei der Combined Ratio an. Eine Combined Ratio von 95 Prozent im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung wäre schon ein hervorragender Wert, erklärte Herr Buchbender. Im Bereich Restkredit ist der Schadenaufwand niedriger, allerdings ist der Markt mit rund 3 Mrd. Euro auch deutlich kleiner.

Des Weiteren interessierte Herrn Mohr, wie die Anlagestrategie hinsichtlich des § 8b Körperschaftssteuergesetzt aussieht. Zunächst einmal engagiert sich die Gesellschaft kaum in Aktien, stellte Herr Klanten fest. Darüber hinaus werden die Anlagen nicht nach dem Körperschaftssteuergesetz gesteuert. Herr Schöppkens zeigte sich überraschend, dass nicht erneut die Schaffung eines genehmigten Kapitals auf der Tagesordnung stand. Dr. Horbach sah jedoch keinen Bedarf für ein neues genehmigtes Kapital. Des Weiteren schlug der Aktionär die Umwandlung von Rücklagen in Grundkapital vor. Hierbei versprach der Vorstand, den Vorschlag des Aktionärs zu prüfen.


Abstimmungen

Nach dem Ende der Aussprache leitete Herr Werhahn zu den Abstimmungen über. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 9.830.400 Euro, eingeteilt in 3.840.000 Aktien, waren 3.067.357 Aktien entsprechend 79,88 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden entweder einstimmig oder bei wenigen Gegenstimmen im Sinne der Verwaltung gefasst. Dies waren die Ausschüttung einer Dividende von 1,00 Euro (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4) und die Wahl von KPMG zum Abschlussprüfer (TOP 5). Gegen 19:30 Uhr konnte Herr Werhahn die Hauptversammlung schließen.


Fazit und eigene Meinung

Die RheinLand Holding AG hat sich in einem anspruchsvollen Marktumfeld einmal mehr wacker geschlagen. Mit diversen Maßnahmen trieb die Gesellschaft die strategische Neuausrichtung voran, um zukünftig noch besser für die Herausforderungen gerüstet zu sein. Auch in diesem Jahr beteiligte die Versicherungsgruppe ihre Anteilseigner mit einer Dividende von 1,00 Euro am Unternehmenserfolg.

Beim Abbau der teuren Nachrangdarlehen kommt die Gesellschaft weiter planmäßig voran. Immerhin mussten die Erlöse aus dem Immobilienverkauf nicht für die Tilgung eingesetzt werden, sondern flossen in zwei neue Immobilien in Frankfurt und Düsseldorf. Trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase strebt der Vorstand im laufenden Jahr ein mindestens auf Vorjahresniveau liegendes Ergebnis an. Angesichts dessen dürfte sich die Aktie weiter in einer engen Spannbreite bewegen, allerdings haben die Anleger mit der Aktie der RheinLand Holding einen verlässlichen Dividendenzahler mit einer 3-prozentigen Rendite im Depot.


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Veröffentlichungsdatum: 30.06.2015 - 13:42
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