Am 2. Juli 2013 fand in Neuss die ordentliche Hauptversammlung der RheinLand Holding AG statt. Trotz eines nicht einfachen Umfelds erzielte die Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Rund 300 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im swissôtel eingefunden, um sich über die weiteren Perspektiven zu informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Klaus G. Adam eröffnete die Hauptversammlung und gedachte zunächst den verstorbenen ehemaligen Mitarbeitern. Nach dem Verlesen der üblichen Formalien übergab er das Wort an Vorstandsmitglied Jutta Stöcker.
Bericht des VorstandsMit dem vergangenen Geschäftsjahr zeigte sich Frau Stöcker alles in allem sehr zufrieden. Trotz nicht einfacher Rahmenbedingungen konnte die Marktposition verbessert werden. Auch 2013 lief bisher gut. Das Umfeld in Deutschland blieb im abgelaufenen Jahr durchaus günstig bei einem Wirtschaftswachstum von 1,0 Prozent. Während die Arbeitslosenquote auf 6,8 Prozent sank, legten die Bruttolöhne um 3,9 Prozent zu. So verbesserte sich die reale Situation der privaten Haushalte, informierte Frau Stöcker.
Allerdings stellen die Kapitalmarktzinsen auf dem neuen Rekordtief die Lebensversicherer vor große Herausforderungen. Wie Frau Stöcker mitteilte, wurde der Mindestrechnungszins auf 1,75 Prozent reduziert. Die Garantieverzinsung belief sich aber noch auf 3,15 Prozent. So mussten die Lebensversicherer Ende 2011 rund 1,5 Milliarden Euro nachreservieren und Ende 2012 waren dann weitere 5 Milliarden Euro fällig. Bedingt durch die extrem niedrigen Zinsen sind derzeit die Bewertungsreserven sehr hoch, diese schmelzen aber komplett bis zum Ende der Laufzeit, betonte Frau Stöcker.
Im vergangenen Jahr verzeichnete die deutsche Versicherungswirtschaft bei den Einnahmen ein Plus von 2 Prozent auf 181,7 Milliarden Euro. Die Lebensversicherer erzielten ein Wachstum bei den Beitragseinnahmen von 0,6 Prozent auf 87,3 Milliarden Euro. Erfreulich entwickelten sich die Einnahmen im Bereich Schaden- und Unfallversicherung. Hier legten die Beiträge um 3,7 Prozent auf 58,7 Milliarden Euro zu, was das höchste Wachstum seit 1994 bedeutete. Da im Bereich Kompositversicherung der Schadensaufwand nur um 1,4 Prozent anstieg, verbesserte sich das versicherungstechnische Ergebnis deutlich. Zusammenfassend konnte sich die Lebensversicherung in einem schwierigen Umfeld gut behaupten, während der Bereich Komposit viel Sonne abbekam, wenn auch mit einigen verregneten Stellen, so Frau Stöcker.
Im Rahmen der Einführung der Unisex-Tarife konnte der Bankenvertrieb strategisch neu ausgerichtet werden. So wurde auch die ONTOS Lebensversicherung in Credit Life AG umbenannt. Rein technisch bedingt sanken die Beitragseinnahmen im vergangenen Jahr auf 669,5 Mio. Euro. Das Wachstum von 6,4 Prozent auf 194,5 Mio. Euro im Bereich Komposit lag laut Frau Stöcker über dem Branchenzuwachs von 3,7 Prozent. Besonders Rhion entwickelte sich mit einem Anstieg um fast ein Fünftel sehr erfolgreich.
Mit einer Vielzahl neuer Produkte baute die Gesellschaft auch den Maklervertrieb aus. Nach den Worten von Frau Stöcker kam es im Bereich Lebensversicherung zu einem leichten Rückgang der Beiträge auf 91,3 Mio. Euro. Besonders beim Abschluss langlaufender Verträge zeigen die Kunden eine deutliche Zurückhaltung. Im Bereich Komposit kamen Haftpflicht und Sturmversicherung weitgehend ohne Großschäden aus. Dagegen kam es bei den Feuer- und Sachversicherungen zu vielen großen Schäden, die aber großteils rückversichert waren. Zufrieden zeigte sich Frau Stöcker mit dem Rückgang der Schadensquote im Segment Kraftfahrt um 12 Prozentpunkte auf 87 Prozent.
Die Schadensbelastung für eigene Rechnung stieg insgesamt leicht auf 90,1 Mio. Euro, entwickelte sich bei steigenden Einnahmen aber besser als geplant. Nach den Worten von Frau Stöcker verringerten sich die Leistungsauszahlungen an Kunden um 3,2 Prozent auf 59,9 Mio. Euro. Mit dem Projekt FOKUS kam es zu einer Änderung der organisatorischen Ausrichtung. Daneben soll mit dem Programm die Effizienz der Prozesse verbessert werden. Darüber hinaus startete das Projekt EUREGIO zur Neuordnung des RSV-Geschäfts der RheinLand-Gruppe.
Bei Gesamtkosten von 74,0 Mio. Euro konnte das Ziel konstanter Kosten nahezu erreicht werden. Im vergangenen Jahr reduzierte sich die Mitarbeiterzahl von 886 auf 829, wobei dies über Fluktuation, Vorruhestand und einvernehmliche Aufhebung gelang. Nach einer Ausbildungsquote von 9 Prozent im Vorjahr gab es in 2012 einmalig keinen Ausbildungslehrgang. In 2013 werden aber wieder 20 Personen ihre Ausbildung bei der RheinLand-Gruppe beginnen.
Die erzielte Nettoverzinsung bei den Kapitalanlagen bezifferte Frau Stöcker im vergangenen Jahr auf 3,9 Prozent. Bei den Anlagen beschränkt sich die Gesellschaft auf sichere Themen, rund 88 Prozent des Volumens entfallen auf festverzinsliche Wertpapiere, während der Aktienanteil unter 1,0 Prozent liegt. Auch Staatsanleihen aus den PIGS-Staaten befinden sich nicht im Bestand. Sehr positiv gestaltete sich im abgelaufenen Jahr die Ergebnisseite. Das versicherungstechnische Ergebnis Schaden- und Unfallversicherung kletterte von 10,9 auf 15,7 Mio. Euro.
Im Bereich Leben stieg es sogar von 17,7 auf 29,3 Mio. Euro. Das nicht versicherungstechnische Ergebnis belief sich auf minus 10,8 nach minus 8,3 Mio. Euro, so Frau Stöcker. Daraus resultierte dann ein Anstieg beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 20,3 auf 34,2 Mio. Euro. Nach Steuern sprang der Jahresüberschuss von 12,9 auf 21,0 Mio. Euro, gleichbedeutend mit dem besten Ergebnis der Unternehmensgeschichte.
In den vergangenen Jahren hatte die RheinLand Holding mehrere Nachrangdarlehen aufgenommen, die laut Frau Stöcker durch Eigenkapital zu substituieren sind. Deshalb soll das Eigenkapital gestärkt werden um die Finanzierungskosten zu reduzieren und die Bilanzstruktur zu verbessern. Im laufenden Jahr sollen 10 Mio. Euro Nachrangdarlehen zurückgeführt werden, in 2014 steht dann noch einmal die gleiche Summe auf der Agenda. Bei einem Eigenkapitalzuwachs von 18 auf 143 Mio. Euro wies die Gesellschaft zum Jahresende eine Solvenzquote von 162 Prozent auf.
In der Holding erhöhte sich nach Angabe von Frau Stöcker der Buchwert der Versicherungsbeteiligungen von 77,8 auf 78,7 Mio. Euro. Wie sie weiter mitteilte, sind bei den deutschen Töchtern Kapitalverstärkungen von insgesamt 16 Mio. Euro vorgesehen. Im vergangenen Jahr belief sich das Beteiligungsergebnis auf knapp 10 Mio. Euro. Dazu trug besonders der Ergebnisanstieg der RheinLand Versicherung von 9,0 auf 12,6 Mio. Euro bei. Dagegen verschlechterte sich das Ergebnis bei Rhion durch die Schwankungsreserve von 0,9 auf minus 2,7 Mio. Euro. Bei der RheinLand Leben und der Credit Life AG wies die Holding in 2012 keine Erträge aus, da mit diesen Gesellschaften keine Ergebnisabführungsverträge mehr bestanden.
Einen Anstieg von 3,0 auf 3,3 Mio. Euro verzeichnete die Gesellschaft bei den Nettomieterträgen, nachdem das Objekt Friesenplatz voll vermietet ist. Weiter auf 4,5 Mio. Euro stiegen die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen. So blieben ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 7,7 Mio. Euro und ein Jahresüberschuss von 6,5 Mio. Euro. Nach der Einstellung von 2,7 Mio. Euro wies die RheinLand Holding einen Bilanzgewinn von 3,84 Mio. Euro aus, der zur Zahlung einer unveränderten Dividende verwendet werden soll. Mit den restlichen Mitteln sollen teure Darlehen abgelöst und die Gruppe weiter gestärkt werden.
Laut Frau Stöcker wurde die Einführung von Solvency II schon mehrmals verschoben und auch jetzt muss an den Berechnungsgrundlagen gearbeitet werden. Ein Teil des Regelwerks könnte aber vorgezogen werden und somit zu neuen Problemen führen, fürchtete Frau Stöcker. Obwohl die Wachstumserwartungen für 2013 nach unten korrigiert wurden, stellt sich die Einkommenssituation der privaten Haushalte weiter positiv dar. Auf der anderen Seite bleibt die Lage in der Eurozone labil und im Inland kommt es zu Diskussionen über Steuererhöhungen.
Trotzdem geht die deutsche Versicherungswirtschaft von einem erneuten Wachstum der Beitragseinnahmen um 2 Prozent aus. Neben den unsicheren Aussichten in der Kraftfahrtversicherung ging Frau Stöcker von einem anhaltenden Sanierungsdruck im Bereich Wohngebäude aus. Auch die Lebensversicherung hat mit verschärften Rahmenbedingungen zu kämpfen. In Summe muss auch mit einer erneuten Nachreservierung gerechnet werden.
In den ersten fünf Monaten des laufenden Geschäftsjahres setzte sich im Bereich Komposit der Wachstumskurs mit einem Plus von 22,7 Prozent auf 108,1 Mio. Euro fort. Auch mit der bisherigen Schadensentwicklung zeigte sich Frau Stöcker zufrieden. Vom Hochwasser war die Gesellschaft ebenfalls kaum betroffen. Bisher wurden lediglich 138 Schäden mit einem Volumen von 0,65 Mio. Euro gemeldet. Technisch bedingt gingen die Einnahmen im Bankenvertrieb auf 88,6 Mio. Euro zurück. Im Bereich Lebensversicherung sanken die Beiträge leicht auf 36,7 Mio. Euro. Für das laufende Jahr rechnete Frau Stöcker mit einem guten Konzernergebnis, das an den Durchschnitt der letzten Jahre anknüpft.
Ihr Vorstandskollege Christoph Buchbender bekräftigte noch einmal, dass 2012 für die RheinLand-Gruppe ein gutes Jahr war. Das Geschäft der Gesellschaft umfasst drei starke Marken. Der eigene Außendienst unter der Marke RheinLand steht für ein Beitragsvolumen von 180 Mio. Euro. Daneben findet sich bei Rhion das Geschäft mit Versicherungsmaklern und einem Beitragsvolumen von 66 Mio. Euro. Der Bankenvertrieb mit Credit Life ist seit 2013 auch in Deutschland vertreten und repräsentiert ein Volumen von 230 Mio. Euro. Wie Herr Buchbender informierte, bietet das Geschäftsmodell eine gute Grundlage für das Geschäft von morgen.
Der Bankenvertrieb bei Credit Life beschäftigt sich vor allem mit der Restkreditversicherung und saß bisher in Venlo. Bis auf den Teil, der sich direkt mit dem holländischen Markt beschäftigt, wird der Rest nach Deutschland umziehen, was organisatorische Herausforderungen mit sich bringt. Allerdings soll daraus resultierend eine Effizienzsteigerung von 10 Prozent in der Gruppe erreicht werden.
Credit Life konnte laut Herrn Buchbender immer mehr interessante Partner gewinnen, womit die Bedeutung von Santander als Kunde geringer wird. In Kürze soll das Volumen der sonstigen Partner bereits das Volumen mit Santander übersteigen. Zum 1. Juni 2013 konnte mit der Sparda-Bank ein neuer Partner gewonnen werden. Im kommenden Jahr erwartete Herr Buchbender hieraus schon ein Volumen von 20 Mio. Euro, das bis 2016 auf 40 Mio. Euro steigen soll.
Beim Außendienst bezifferte der Vorstand die Anzahl der Agenturen auf 180. Im Maklergeschäft bei Rhion besteht eine Spezialisierung auf Sachversicherungen. Für die rund 2.200 Makler gibt es bundesweit 20 Maklerbetreuer. Nach Aussage von Herrn Buchbender sollen die Prämieneinnahmen in diesem Bereich weiter deutlich zulegen. Trotz des starken Wachstums konnte die Schadensquote verbessert werden. Chancen machte Herr Buchbender im Bankenvertrieb durch den Ausbau mit weiteren Kunden, die Verlängerung mit Santander und die Zusammenlegung der Hauptverwaltung aus.
Als größte Gefahr im Segment Außendienst erachtete der Vorstand die Abwerbung von Mitarbeitern. Das insgesamt größte Risiko sah er im Bereich Lebensversicherung aufgrund des extrem niedrigen Zinsniveaus. Mit rund 65 Mio. Euro steht dieses Segment für rund 10 Prozent des Gesamtgeschäfts. In der Sachversicherung rechnete Herr Buchbender mit einem anhaltenden Verdrängungswettbewerb. Vor dem Hintergrund der hohen Kompetenz bei RheinLand war er aber trotzdem optimistisch gestimmt. Die Gesellschaft hat sich in eine gute Ausgangsposition gebracht und kann somit erwartungsfroh und zuversichtlich in die Zukunft blicken, betonte der Vorstand zum Ende seiner Ausführungen.
Allgemeine DiskussionDie Aktionäre können mit der Verwaltung zufrieden sein, begann Ulrich Hocker als Vertreter der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e. V. (DSW) seine Ausführungen. Auch im Gegensatz zu nachfolgenden Rednern regte Herr Hocker an, bei steigenden Gewinnen die Aktionäre nicht zu vergessen. Hierbei hätte er sich eine Ausschüttung von einem Euro zuzüglich 0,30 Euro Bonus vorstellen können. Die Notwendigkeit, 40 Mio. Euro Nachrangdarlehen abzulösen und durch Eigenkapital zu ersetzen, ist schon erheblich, argumentierte Frau Stöcker. Allein der daraus resultierende Zinsaufwand beläuft sich auf jährlich 3 Mio. Euro. Daneben besteht auch in Zukunft weiterer Finanzierungsbedarf für das geplante Wachstum. Nachholbedarf machte sie auch bei der Solvenzquote aus.
Im Hinblick auf die Einführung von Solvency II bat Herr Hocker um Angabe der bereits angefallenen Kosten. Solvency II wird noch einmal auf 2016 oder 2017 verschoben. Nach Ansicht von Frau Stöcker könnten aber Teile vorgezogen werden. Allerdings wird erst im vierten Quartal 2013 klar sein, was auf die Unternehmen ab 2014 zukommt. Für Solvency II wurden alle technischen Grundvoraussetzungen geschaffen, die den größten Teil der Investitionen ausmachten. Seit 2005 bezifferte Frau Stöcker die Kosten auf rund 10 Mio. Euro, zukünftig ging sie noch von laufenden Kosten in Höhe von 1,5 Mio. Euro per anno aus.
Kritisch wertete Herr Hocker die hohen Steuerberatungskosten, die der Wirtschaftsprüfer neben seinem eigentlichen Honorar vereinnahmte. Wie Frau Stöcker berichtete, entfiel ein großer Teil der Aufwendungen auf die Prüfung des Kapitalanlagesystems. Zudem gab es im vergangenen Jahr eine sehr intensive Betriebsprüfung für die Jahre 2007 bis 2009 und die Gesellschaft verfügt über keine eigene Abteilung, die diese Aufgaben komplett übernehmen kann.
Das Ergebnis bei Rhion empfand der DSW-Vertreter als nicht zufriedenstellend, weshalb er sich nach den weiteren Aussichten erkundigte. Wie Frau Stöcker erklärte, fielen die Schwankungsrückstellungen bei Rhion besonders hoch aus, weil sich das Geschäft sehr gut entwickelte. Bei der Höhe der Rückstellungen verfügt das Unternehmen über keinerlei Entscheidungsspielraum. Laut Herrn Buchbender wirken die Rückstellungen aber wie eine Spardose. Sobald die Schäden nicht entstehen, kommt es zukünftig zu Abwicklungsgewinnen.
Des Weiteren interessierte Herrn Hocker, ob auch Szenariorechnungen für die niedrigen Zinsen bestehen. Die Gesellschaft stellt andauernd Berechnungen an, teilte Vorstandsmitglied Udo Klanten mit. Selbst im Worst Case Szenario könnte die Gesellschaft bei diesen niedrigen Zinsen bis 2017 positive Ergebnisse erwirtschaften. Herr Pfeiffer zeigte sich über den Ergebnisrückgang bei der RheinLand Versicherung verwundert. Hier machte sich nach Vorstandsangabe die Umhängung des Restschuldgeschäfts deutlich bemerkbar. So mussten 4 Mio. Euro Aufwand verarbeitet werden, der sonst in Holland angefallen wäre. Außerdem drückten das Projekt FOKUS und der Umbau der Hauptverwaltung auf den Ergebnisausweis.
Mit der unveränderten Dividende konnte sich Herr Pfeiffer durchaus anfreunden. Allerdings regte er an, die Gewinnrücklagen in Grundkapital umzuwandeln. Die Umwandlung würde die Dividendenbasis vergrößern und dann würde nach Meinung von Frau Stöcker ein hoher Druck auf dem Unternehmen lasten, die Dividende unverändert zu lassen. Deshalb müsse man sich die Umwandlung sehr genau überlegen.
Interesse meldete Herr Pfeiffer an der Bedeutung des Internets für das Geschäft der RheinLand Holding an. Beim Thema Information spielt das Internet eine sehr große Rolle. Für den Verkauf ist die Bedeutung dagegen äußerst gering, da sich die Gesellschaft persönliche Beratung auf die Fahnen geschrieben hat, berichtete Herr Buchbender. Herr Herzing von der Investmentaktiengesellschaft für langfristige Investoren TGV lobte Management und Mitarbeiter für die hervorragende Arbeit in den letzten Jahren. Ihn interessierte dann die Schaden-Kostenquote der Mietnomadenversicherung. Die Mietnomadenversicherung ist mehr ein Image- denn ein Absatzprodukt, räumte der Vorstand ein. Bei einem geringen Umsatz liegt die Schaden-Kostenquote bei rund 90 Prozent.
Abstimmungen
Nach dem Ende der Aussprache leitete Dr. Adam zu den Abstimmungen über. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 9.830.400 Euro, eingeteilt in 3.840.000 Aktien, waren 3.026.869 Aktien entsprechend 78,8 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden alle nahezu einstimmig im Sinne der Verwaltung gefasst. Dies waren die Ausschüttung einer Dividende von 0,70 Euro zuzüglich eines Bonus von 0,30 Euro (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4) sowie die Wahl von KPMG zum Abschlussprüfer (TOP 5).
Fazit und eigene MeinungDie RheinLand Holding AG konnte einmal mehr ein erfolgreiches Ergebnis für das vergangene Geschäftsjahr präsentieren. Trotz eines in einigen Bereichen nicht einfachen Umfelds erzielte die Gesellschaft das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Die Aktionäre erhalten trotz der deutlichen Ergebnisverbesserung eine unveränderte Dividendenausschüttung. Vor dem Hintergrund der teuren Nachrangdarlehen, die abgelöst werden sollen, ist die Beibehaltung der bisherigen Ausschüttungshöhe sicherlich der richtige Schritt.
Immerhin trägt die Ablösung der Nachrangdarlehen über die kommenden Jahre zur weiteren Ergebnisverbesserung bei. Derzeit führen die Darlehen zu einer jährlichen Zinsbelastung von stolzen 3 Mio. Euro. Außerdem kann RheinLand mit einer höheren Thesaurierung das Kapital weiter stärken. Der Auftakt ins laufende Jahr verlief für die Gesellschaft einmal mehr erfreulich. Vor diesem Hintergrund sollte es dem Unternehmen gelingen, wieder ein äußerst erfreuliches Ergebnis abzuliefern. Damit weist die RheinLand-Aktie weiterhin eine sehr niedrige Bewertung auf und bietet darüber hinaus noch eine ansehnliche Dividendenrendite.
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Veröffentlichungsdatum:
03.07.2013
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22:02
Redakteur:
beo