Am 3. Juli 2012 fand in Neuss die ordentliche Hauptversammlung der RheinLand Holding AG statt. Trotz des schwierigen Umfelds gelang es der Gesellschaft, den Überschuss im vergangenen Geschäftsjahr zu steigern. Rund 350 Aktionäre und Gäste, unter ihnen Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im swissôtel eingefunden, um sich über die weiteren Zukunftsaussichten des Versicherers zu informieren.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Klaus Adam eröffnete die Hauptversammlung und entschuldigte Vorstandsmitglied Jutta Stöcker, die krankheitsbedingt der Hauptversammlung fernbleiben musste. Danach gedachte Dr. Adam den im letzten Jahr verstorbenen Mitarbeitern und Pensionären des Unternehmens. Nach dem Verlesen der sonstigen Formalien übergab er das Wort an das Vorstandsmitglied Udo Klanten.
Bericht des VorstandsHerr Klanten zeigte sich mit dem Geschäftsverlauf im vergangenen Jahr recht zufrieden, speziell im Vergleich zur übrigen Versicherungswirtschaft. Die deutsche Volkswirtschaft erlebte auch in 2011 eine Renaissance mit einem Wachstum von 3,0 Prozent. Die positive Entwicklung führte auch zu einem deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Insgesamt ist die deutsche Versicherungswirtschaft recht gut durch die Staatsschuldenkrise gekommen, meinte Herr Klanten.
Im Rahmen der Krise in den PIGS-Ländern (PIGS = Portugal, Irland, Griechenland, Spanien) kam es zu einer Flutung des Geldkreislaufs. Laut Herrn Klanten flohen die Anlagemittel vor allem in deutsche Anleihen, was zu einem historisch niedrigen Zinsniveau führte. Bei einer Inflationsrate von rund 2 Prozent weisen die Anlagen sogar eine real negative Verzinsung auf. Die Assekuranzen haben die Krise bisher aber gut überstanden, da sie durch die Beitragseinnahmen weitgehend immun gegen Liquiditätsprobleme sind, betonte der Vorstand.
Im vergangenen Jahr verzeichnete die Versicherungswirtschaft Beitragseinnahmen von 179 Milliarden Euro. Die Kapitalanlagen beliefen sich auf rund 1,3 Billionen Euro wovon 743 Milliarden Euro auf den Bereich Lebensversicherung entfielen. Nach Aussage von Herrn Klanten erzielten die Kompositversicherer ein Beitragswachstum von 2,7 Prozent auf 56,7 Milliarden Euro. Im Gegenzug stieg aber auch der Schadenaufwand auf 44,4 Milliarden Euro, so dass sich das Combined Ratio auf 99 Prozent verschlechterte.
Im Segment der Kfz-Versicherer hat sich die Lage sogar noch einmal verschärft. Entgegen den ersten Erwartungen stieg das Combined Ratio von 107,4 auf 108,0 Prozent. Wie Herr Klanten mitteilte, liegen die Beiträge hier immer noch auf dem Niveau der frühen 80er Jahre. Unzufrieden war er auch mit der Entwicklung der Schadens- Kostenquote im Bereich Wohngebäude, da sich diese auf 108,0 Prozent erhöhte.
In der RheinLand-Gruppe stiegen die Prämieneinnahmen um 85,5 Mio. Euro auf 808,2 Mio. Euro. Laut Vorstandsaussage ist die Gesellschaft stark im Restkreditgeschäft engagiert. Hier kletterte die Beitragsentwicklung um 80 Mio. Euro auf 534 Mio. Euro. Die Einnahmen im klassischen Kompositgeschäft wuchsen um 4,1 Prozent auf 141 Mio. Euro und damit schneller als der Branchendurchschnitt. Ein besonders starkes Wachstum wies die Rhion Versicherung AG auf. Trotz vieler regionaler Unwetter sank die Schadensbelastung um 2 Prozent auf 89,3 Mio. Euro, was Herr Klanten auf das Ausbleiben von Großschäden zurückführte. Als Problemsparten machte der Vorstand weiterhin die Kfz- und Wohngebäudeversicherung aus.
Im Bereich Lebensversicherung verzeichnete die Gesellschaft ein Beitragswachstum von 0,5 Prozent auf 91,5 Mio. Euro. Da die Branche ein Minus von 3,9 Prozent hinnehmen musste, war der Vorstand mit der Entwicklung durchaus zufrieden. Laut Herrn Klanten beliefen sich die ausgezahlten Leistungen im vergangenen Jahr auf 75 Mio. Euro. Die Rückstellungen für zukünftige Leistungsverpflichtungen bezifferte er auf 780 Mio. Euro.
Wie der Vorstand weiter informierte, wurde im vergangenen Jahr die Umwandlung von sieben Gebietsdirektionen in fünf Vertriebscenter abgeschlossen. Des Weiteren baut RheinLand das Maklergeschäft weiter aus. Nach den Worten von Herrn Klanten stiegen die Beitragseinnahmen bei Rhion um 12,4 Prozent auf 43,4 Mio. Euro. Neue Kooperationen konnten auch im Bereich Bankenvertrieb geschlossen werden. Mit Credit Life International ist man derzeit in sieben Ländern aktiv, so der Vorstand.
Im abgelaufenen Jahr erhöhten sich die Verwaltungskosten nur um 2,7 Prozent auf 69,1 Mio. Euro, wodurch sich die Kostenquote von 9,3 auf 8,5 Prozent verringerte. Eingeführt wurde im letzten Jahr ein elektronisches Postkorb- und Aktensystem. Darüber hinaus verfügt RheinLand über ein neues In- und Exkassosystem, informierte Herr Klanten. Er war überzeugt, dass sich der Wandel der gesetzlichen Rahmenbedingungen in Zukunft noch beschleunigen wird. Auch im Hinblick auf den einheitlichen europäischen Zahlungsverkehr ab 2014 müssen die Systeme entsprechend angepasst werden.
Die Kapitalanlagen erhöhten sich im vergangenen Jahr um 4,1 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro. Davon sind über 90 Prozent in festverzinslichen Wertpapieren angelegt, teilte Herr Klanten mit. Der Aktienanteil zum Jahresende belief sich auf unter 1 Prozent. Das Engagement in den PIGS-Staaten verringerte sich von 9,5 auf 3,0 Mio. Euro, wobei der restliche Betrag auf spanische Anleihen entfällt. Die stillen Lasten bei den ABS-Papieren sanken von 14,7 auf 11,7 Mio. Euro und haben sich im laufenden Jahr weiter reduziert. Nach Angaben von Herrn Klanten sank die Nettoverzinsung aus den Kapitalanlagen leicht von 3,5 auf 3,4 Prozent.
Die Einführung von Solvency II stellt die Unternehmen vor besondere Herausforderungen. Eigentlich sollte Solvency II schon 2012 starten, jedoch wurde der Termin verschoben. Nun soll die Implementierung Ende Juni 2013 erfolgen. Allerdings wird laut Herrn Klanten diskutiert, die Anwendung auf Altverträge um sieben bis zehn Jahre zu verschieben. Das versicherungstechnische Ergebnis für das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft erhöhte sich auf 10,9 Mio. Euro. Auch für das Lebensversicherungsgeschäft legte es auf 17,7 Mio. Euro zu. Dagegen ist das nicht versicherungstechnische Ergebnis mit minus 8,3 Mio. Euro niedriger ausgefallen.
Laut Vorstand verbesserte sich das Ergebnis vor Steuern von 16,2 auf 20,3 Mio. Euro. Der Steueraufwand stieg jedoch von 4,3 auf 7,4 Mio. Euro, da im Vorjahr entlastende Effekte aufgetreten waren. Trotzdem kam der Jahresüberschuss auf 12,9 Mio. Euro voran, was Herr Klanten vor dem Hintergrund des schwierigen Marktes als gutes Ergebnis empfand. Bedingt durch die gute Ergebnisentwicklung erhöhte sich auch das Eigenkapital auf 121 Mio. Euro. Auch die Solvabilitätsquote stieg von 13,9 auf 14,7 Prozent.
Bei der RheinLand Holding AG erhöhte sich der Buchwert der Versicherungsbeteiligungen auf 77,8 Mio. Euro. Das nachrangige Darlehen stieg nach den Worten des Vorstands auf 40 Mio. Euro. Bei den Beteiligungserträgen stellte sich ein Rückgang auf 11,1 Mio. Euro ein. Dies war vor allem auf die gesunkene Abführung der RheinLand Versicherung zurückzuführen. Hier verringerte sich das Ergebnis von 17,0 auf 9,0 Mio. Euro. Dagegen konnte Rhion mit 0,9 Mio. Euro erstmals einen Gewinn abliefern. RheinLand Lebensversicherung und ONTOS Lebensversicherung steuerten jeweils 0,6 Mio. Euro zum Ergebnis bei.
Der Buchwert beim Immobilienbestand verringerte sich planmäßig von 12,9 auf 12,6 Mio. Euro. Durch die Ausweitung der Vermietung vereinnahmte die Gesellschaft Mieterträge von 3,0 Mio. Euro nach 2,4 Mio. Euro im Vorjahr, gab Herr Klanten bekannt. Aus dem Jahresüberschuss von 8,1 Mio. Euro wurden gut 4 Mio. Euro in die Gewinnrücklagen eingestellt. Aus dem verbliebenen Bilanzgewinn von 4,08 Mio. Euro sollen die Aktionäre eine Dividende von 0,70 Euro und einen Bonus von 0,30 Euro erhalten. Insgesamt war 2011 ein gutes und erfolgreiches Jahr für die Gesellschaft, wie der Vorstand betonte.
Nach Meinung von Herrn Klanten nimmt die Wirtschaft wieder an Fahrt auf. Neben einer sinkenden Arbeitslosigkeit kommt es zu steigenden Reallöhnen. Das größte Risiko sah er in der Schulden- und Vertrauenskrise in den Euro. Dementsprechend erwartete er eine Beschleunigung des Preisauftriebs. In der RheinLand-Gruppe blieben die Einnahmen in den ersten fünf Monaten mit 356,4 Mio. Euro nahezu unverändert. Während der Bereich Kompositversicherung um 4,8 Prozent auf 88,1 Mio. Euro vorankam, mussten die Bereiche Lebensversicherung mit minus 0,9 Prozent auf 36,8 Mio. Euro und der Bankenvertrieb mit minus 1,6 Prozent auf 231,5 Mio. Euro Einbußen hinnehmen. Die Niedrigzinspolitik stellt eine große Herausforderung dar, meinte der Vorstand. So wurde auch die Überschussbeteiligung bei Lebensversicherungen von 3,8 auf 3,6 Prozent gesenkt. Für das Gesamtjahr erwartete Herr Klanten ein mit 2011 vergleichbares Konzernergebnis.
Nach Aussage seines Vorstandskollegen Christoph Buchbender befindet sich die Gesellschaft auf dem Weg der Spezialisierung und Stärkung der jeweiligen Bereiche. Beim Ergebnis vor Steuern konnte RheinLand an das beste Jahr 2006 anknüpfen. Seit 2001 erhöhte sich die Zahl der Kunden von 0,8 auf 2,8 Mio. Euro. Insgesamt hat sich die Gesellschaft in den vergangenen zehn Jahren nach Meinung des Vorstands in fast allen Bereichen sehr gut entwickelt. Für die im vergangenen Jahr vorgestellte Mietnomadenversicherung hat die Gesellschaft den Innovationspreis 2012 erhalten.
Laut Herrn Buchbender soll das Geschäftsmodell an zwei Stellen geändert werden. Bisher befinden sich unter dem Dach der Holding vier verschiedene Marken. Der Bankenvertrieb weist hierbei eine hohe Bedeutung auf. Bei einem Umsatz von 527 Mio. Euro wurden jetzt 13 Mio. Euro an die RheinLand Versicherungs AG ausgeschüttet. Mit Santander, dem größten Kooperationspartner, konnte der Vertrag bis 2014 verlängert werden.
Der damalige Grund ins Ausland zu gehen, ist mittlerweile entfallen, berichtete Herr Buchbender. Dies allein gab jedoch nicht den Ausschlag, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Da es sich zum Großteil um deutsche Kunden handelt, hat nun die holländische Aufsichtsbehörde zu verstehen gegeben, man wäre besser in Deutschland aufgehoben. Vor diesem Hintergrund hat sich die Gesellschaft dazu entschieden, das Restkreditgeschäft wieder aus Deutschland heraus zu betreiben.
Daneben wird die ONTOS Lebensversicherung ebenfalls in Credit Life umbenannt, um ein einheitliches Erscheinungsbild sicherzustellen. Danach verfügt das Unternehmen nur noch über drei statt der bisherigen vier Marken. Herr Buchbender veranschlagte hier jedoch eine Übergangszeit von rund zwei Jahren. Die Verlegung des Geschäfts nach Deutschland bietet zudem die Möglichkeit, die Beiträge quasi „netto“ ohne Provisionen und Gewinnbeteiligung zu vereinnahmen. Dadurch sinkt zwar der Umsatz, aber mit ihm auch die mit Eigenkapital zu unterlegenden Prämien. Daraus erwartete Herr Buchbender einen größeren Handlungsspielraum beim Eigenkapital.
Nach Ansicht von Herrn Buchbender bleiben die deutschen Lebensversicherer mit ihren 90 Millionen Verträgen weiter unter Druck. Angesichts des aktuellen Zinsniveaus liegt das Problem in der Erwirtschaftung der Garantieverzinsung. Laut Herrn Buchbender muss die Gesellschaft in diesem Zusammenhang sogar Zinszusatzreserven bilden. Mit Solvency II dürfte daneben noch ein höheres Eigenkapital notwendig sein. Die Kunden haben zwar einen steigenden Bedarf an Altersvorsorge, allerdings agieren sie sehr vorsichtig, was den Abschluss langlaufender Verträge angeht. Dies führt allgemein zu einem Rückgang im Neugeschäft. Zusammenfassend betonte der Vorstand vor allem noch einmal den avisierten Ausbau im Bankenvertrieb und die weitere Zurückhaltung bei Kfz- und Lebensversicherungen.
Allgemeine DiskussionUlrich Hocker von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e. V. (DSW) war mit dem vergangenen Geschäftsjahr zufrieden, zumal sich der Aktienkurs ebenfalls positiv entwickelt hat seit der letzten Hauptversammlung. Ein mögliches Risiko sah Herr Hocker bei der Restkreditversicherung in der Bonität der Verbraucher, speziell im Ausland. In Spanien, Italien, Ungarn und der Schweiz befindet man sich noch in der Startphase und das Volumen liegt gerade einmal bei 1,0 Mio. Euro, erwiderte der Vorstand. Da es sich zudem um ein kurzlaufendes Geschäft mit kleinen Haftungssummen handelt, hielt Herr Buchbender das Risiko für absolut beherrschbar.
Darüber hinaus interessierte sich der Aktionärssprecher für die Kostenquote bei RheinLand im Bereich der Kfz-Versicherung. Während die Schaden-Kostenquote im Markt bei 108 Prozent lag, erhöhte sie sich bei RheinLand im vergangenen Jahr von 109 auf 120 Prozent. Laut Herrn Buchbender war dies auf eine Nachreservierung eines sehr alten Kfz-Schadens in Höhe von 3 Mio. Euro zurückzuführen. Der gesamte Schaden belief sich auf 6 Mio. Euro.
Weitere Fragen von Herrn Hocker beschäftigten sich mit den Kosten der Umstellung beim Geschäftsmodell und der Zinszusatzreserve. Bei der Umstellung auf fünf Vertriebscenter fielen einmalige Kosten von rund 0,15 Mio. Euro an. Allerdings handelt es sich bei der Umstellung nicht um ein Kosteneinsparungsprogramm, stattdessen soll die Anzahl der Verkäufer von 350 auf 450 ausgebaut werden. Dadurch sollen der Umsatz bis 2015 auf 104 Mio. Euro und der Deckungsbeitrag von 22 auf 26 Mio. Euro steigen. Für die kommenden vier Jahre sah Herr Buchbender hier ein Investitionsvolumen von 6 Mio. Euro. Nach 1,6 Mio. Euro in 2011 erwartete Herr Klanten im laufenden Jahr eine Zinszusatzreserve in der Größenordnung von 4 bis 5 Mio. Euro.
Befragt nach den Kosten der Umstellung auf Solvency II bezifferte Herr Klanten die Investitionen in neue Systeme auf bisher 5 bis 6 Mio. Euro. Daneben fielen außerdem interne Aufwendungen in Höhe von etwa 3 Mio. Euro an. Herr Hocker zeigte sich für das laufende Jahr recht zuversichtlich, da nach seiner Ansicht rund 13 Mio. Euro aus Holland vereinnahmt werden können. Wie Herr Klanten berichtete, werden die Ergebnisse von Credit Life und RiMaXX ein Jahr später bei der RheinLand Versicherung vereinnahmt. Dadurch kommen die 13 Mio. Euro in diesem Jahr in der Holding an.
Herr Pfeifer begrüßte die nur geringen Anlagen in den PIGS-Staaten. Anschließend sprach er die unerfreuliche Entwicklung im Bereich Wohngebäudeversicherung an. Das Geschäft im Bereich Wohngebäude ist in der Tat unbefriedigend, räumte Herr Buchbender ein. Als eigentliches Problem machte er die Schäden durch Leitungswasser aus. Da in der Region ein sehr hoher Wasserhärtegrad vorherrscht, führt dies zu hohen Schäden. Neben Beitragsanpassungen will die Gesellschaft aber auch verstärkt in anderen Regionen Fuß fassen.
Überrascht zeigte sich Herr Pfeifer über die Werbung mit der Familie Neureuther. RheinLand ist ein Familienversicherer und die Familie Neureuther steht in diesem Rahmen für entsprechende Werte, erklärte Herr Buchbender. Angesichts der hohen Gewinnrücklagen regte Herr Pfeifer eine Umwandlung von Rücklagen in neue Aktien an. In den letzten sechs Jahren wurden rund 30 Mio. Euro in die Gewinnrücklagen eingestellt. Vor dem Hintergrund von Solvency II hielt Herr Klanten dies auch für sehr wichtig. Angesichts der anstehenden Herausforderungen sei eine Umwandlung in neue Aktien nicht vorgesehen.
Herr Boxberg sprach das Thema Auszubildende und Mindestverzinsung an. Im Vergleich zum Verband wies RheinLand eine sehr hohe Ausbildungsquote auf. Nun wurde die Entscheidung getroffen, auf ein Ausbildungsjahr zu verzichten. Allerdings handelt es sich dabei um eine einmalige Maßnahme, betonte Herr Klanten. Der Vorstand würde sich auch eine andere Zinssituation wünschen, aber selbst im Worst-Case-Szenario hat die Gesellschaft im Bestand eine Durchschnittsgarantie von 3,4 Prozent. Vor diesem Hintergrund könnte RheinLand laut Herrn Klanten das Zinsniveau bis 2016 aushalten.
Herr Knipping bat um Informationen im Hinblick auf die Effizienzprüfung des Aufsichtsrats. Wie Dr. Adam mitteilte, führt der Aufsichtsrat eine Selbstevaluation durch. Dabei wird ein Fragenkatalog von jedem einzelnen Aufsichtsratsmitglied beantwortet und vom Aufsichtsratsvorsitzenden ausgewertet. Die Ergebnisse werden anschließend im Gremium diskutiert. Da man bisher positive Ergebnisse feststellte, erfolgte keine große Veränderung in der Arbeitsweise des Aufsichtsrats.
Da die Anleihen in den PIGS-Staaten reduziert wurden, wollte Herr Knipping wissen, ob der Verkauf vorzeitig erfolgte oder die Anleihen fällig waren. Der Rückgang der Anleihen war laut Vorstand nicht auf vorzeitige Verkäufe, sondern die entsprechend der Fälligkeit erfolgte Rückzahlung zurückzuführen.
Abstimmungen
Nach dem Ende der Aussprache leitete Dr. Adam zu den Abstimmungen über. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 9.830.400 Euro, eingeteilt in 3.840.000 Aktien, waren 3.059.660 Aktien entsprechend 79,68 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden entweder einstimmig oder bei wenigen Gegenstimmen im Sinne der Verwaltung gefasst. Beschlossen wurden die Ausschüttung einer Dividende von 0,70 Euro und eines Bonus von 0,30 Euro (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4) und die Wahl der KPMG zum Abschlussprüfer (TOP 5).
Fazit und eigene MeinungAngesichts des Zinsumfelds erzielte die RheinLand Holding AG auch im abgelaufenen Geschäftsjahr ein respektables Ergebnis. Die Beitragseinnahmen kletterten auf über 800 Mio. Euro und der Jahresüberschuss verbesserte sich auf 12,9 Mio. Euro. Positiv entwickelte sich im vergangenen Jahr auch die Kostenquote. Dabei hat die Gesellschaft schon fleißig in die anstehenden Herausforderungen investiert.
Der Start ins neue Geschäftsjahr verlief ebenfalls wieder zufriedenstellend. Mit dem Ausbau der Kooperationen und einer Ausweitung der Verkäufer will die Gesellschaft weiter wachsen. Der Vorstand strebt in 2012 zumindest ein Ergebnis auf Vorjahresniveau an, womit auch die Dividendenkontinuität gewahrt bleiben sollte. Angesichts der konservativen Ausrichtung der Gesellschaft und einer Dividendenrendite von gut 3 Prozent bleibt die Aktie der RheinLand Holding auch nach den Kurssteigerungen interessant.
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Ansprechpartner Investor RelationsThomas Kempen
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Veröffentlichungsdatum:
17.07.2012
-
05:40
Redakteur:
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