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HV-Bericht Rheiner Moden AG - Gesellschaft verfügt inzwischen über ein Nachbesserungsvolumen von 15,5 Mio. EUR
Wie bereits in den Vorjahren hatte die Rheiner Moden AG ihre Anteilseigner für den 3. Dezember 2007 in den Industrie-Club e.V. in Düsseldorf eingeladen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Hanno Marquardt begrüßte die rund 50 Aktionäre, Gäste und Vertreter der Presse, darunter Alexander Langhorst von GSC Research, und erteilte nach der Erledigung der üblichen einleitenden Hinweise und Formalien dem Alleinvorstand Alfred Schneider (zugleich auch Vorstand bei der Großaktionärin Allerthal-Werke AG) das Wort.


Bericht des Vorstands

Nach der Begrüßung der Teilnehmer gab Herr Schneider zunächst einen Überblick über die wesentlichen wirtschaftlichen Eckdaten des abgelaufenen Geschäftsjahres 2006/2007. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erreichte demnach im Berichtszeitraum einen Wert von 671 (Vj.: 967) TEUR, der Jahresüberschuss stellte sich auf 656 nach zuvor 775 TEUR. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 2,99 EUR inklusive der eingetretenen Verwässerung nach 4,84 EUR im Jahr zuvor. In diesem Zusammenhang verwies der Vorstand auf die im Frühjahr 2007 durchgeführte Kapitalerhöhung um 20.000 Aktien auf insgesamt 220.000 Aktien. Die jungen Aktien wurden zu einem Ausgabebetrag von 32,50 EUR bei Investoren platziert, und hieraus sind der Rheiner Moden AG insgesamt 650 TEUR an zusätzlichen Eigenmitteln zugeflossen.

Der Kursverlauf der Rheiner Moden-Aktie hat sich nach Aussage von Herrn Schneider seit der letzten Hauptversammlung als relativ stabil erwiesen, und der Kurs schwankte zumeist innerhalb einer Range zwischen 34 EUR und 36 EUR. Auch in den vergangenen Monaten hat sich der Aktienkurs dem allgemein schwieriger gewordenen Kursumfeld an den Börsen weitgehend entziehen können und als krisenresistent erwiesen, so Herr Schneider weiter.

Ausweislich der Gewinn- und Verlustrechnung der Gesellschaft wurden insgesamt Umsatzerlöse in Höhe von 4,579 (3,426) Mio. EUR realisiert. Davon entfielen 4,005 Mio. EUR auf Verkäufe von Wertpapieren des Umlaufvermögens, weitere 0,291 Mio. EUR konnten aus Beratungsleistungen und noch einmal 0,284 Mio. EUR aus Nachbesserungsrechten erlöst werden. Den Erlösen aus Wertpapierverkäufen von 4,005 Mio. EUR standen Aufwendungen für deren Anschaffung in Höhe von 2,974 Mio. EUR sowie entrichtete Verkaufsprovisionen von 0,725 Mio. EUR gegenüber, die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst sind, so dass aus diesen Aktivitäten insgesamt ein Erfolg von 0,306 Mio. EUR realisiert worden ist. Im Zuge der vorher beschriebenen Wertpapiertransaktionen wurden nach Vorstandsangabe auch drei Börsenmäntel sowie eine Position durchgehandelt.

Darüber hinaus sind in 2006/2007 insgesamt Andienungsverluste in einer Größenordnung von 126 TEUR realisiert worden, wobei hierin unter anderem ein Betrag in Höhe von 97 EUR aus der Position AXA Konzern enthalten ist. Ferner waren zum Bilanzstichtag Abschreibungen auf die gehaltenen Aktien der Allianz Leben notwendig, die jedoch, wie Herr Schneider anmerkte, inzwischen wieder aufgeholt werden konnten.

Eine deutliche Verbesserung konnte auch bei der Höhe des Eigenkapitals der Gesellschaft realisiert werden. Dieses erhöhte sich zum Bilanzstichtag von 1,171 um rund 1,3 auf 2,477 Mio. EUR. Dieser Anstieg geht nach Aussage von Herrn Schneider in etwa hälftig auf den realisierten Jahresüberschuss von 0,656 Mio. EUR sowie den Zufluss aus der Kapitalerhöhung von 0,65 Mio. EUR zurück. Die Eigenkapitalquote der Gesellschaft beläuft sich auf 52,98 Prozent. Im Zusammenhang mit der Position „Wertpapiere des Anlagevermögens“ erklärte Herr Schneider, dass sich diese im Berichtsjahr um insgesamt 2,818 auf 4,141 Mio. EUR erhöht hat. Die fünf größten Positionen nach Buchwert sind HVB, Allianz Leben, BA-CA, Dyckerhoff sowie die Kaessbohrer AG.

Mit Blick auf den Punkt 5 der vorliegenden Tagesordnung begründete der Vorstand die vorgesehene Einlegung eines Rumpfgeschäftsjahres und die Anpassung des Geschäftsjahres an das Kalenderjahr damit, dass keine Veranlassung mehr besteht, ein abweichendes Geschäftsjahr zu wählen. Überdies ist auch eine Änderung des Unternehmensnamens nach der Einstellung der textilen Aktivitäten vor einigen Jahren angedacht. Konkrete Überlegungen zur neuen Firmierung sowie zum Zeitpunkt der Änderung bestehen nach Angabe von Herrn Schneider jedoch noch nicht.

Zum Abschluss seiner Ausführungen gab Herr Schneider noch einen Überblick über das Nachbesserungsvolumen bei der Rheiner Moden AG. Hierbei unterscheidet man bei der Gesellschaft zwischen primären Nachbesserungsrechten (diese entstehen bei Ausbuchung bzw. Andienung von Aktien aus dem eigenen Bestand an den Hauptaktionär), welche nur mit einem Erinnerungswert in der Bilanz enthalten sind, sowie sekundären Nachbesserungsrechten, welche im Rahmen von Erwerbsangeboten erworben werden. Diese werden zum Buchwert in der Position „unverbriefte Wertpapiere“ erfasst.

Darüber hinaus werden von der Rheiner Moden AG auch noch treuhänderisch Nachbesserungsrechte für Dritte gehalten und vom Unternehmen verwaltet. Diese Positionen sind in der Bilanz allerdings nicht sichtbar. Zum Bilanzstichtag hat sich das insgesamt gehaltene Nachbesserungsvolumen von 13,5 um gut 2 auf 15,5 Mio. EUR erhöht. Für das vom 1. August bis 31. Dezember 2007 andauernde Rumpfgeschäftsjahr erwartet der Vorstand eine weitere Erhöhung um über 1 Mio. EUR.

Hinsichtlich der Struktur des von der Rheiner Moden AG betriebenen Wertpapiergeschäfts führte Herr Schneider aus, dass Beteiligungen im Anlagevermögen gehalten werden. Hierbei handelt es sich um Aktien von Unternehmen, bei denen sich Strukturmaßnahmen in der Umsetzung befinden bzw. kurz bevorstehen. Geschäfte, bei denen der Fokus auf einem schnellen Abschluss liegt, werden hingegen im Umlaufvermögen verbucht, als Beispiele für derartige Geschäfte nannte er Manteltransaktionen.

Eine konkrete Ergebnisprognose für das aktuell laufende Geschäftsjahr sowie für die Folgejahre ist nach Einschätzung von Herrn Schneider nur schwer möglich. Für das vom 1. August bis zum 31. Dezember 2007 laufende Rumpfgeschäftsjahr stellte er jedoch ein ausgeglichenes Ergebnis in Aussicht. Seit dem Fortsetzungsbeschluss in 2003 haben sich auf der Ergebnisseite vor allem kurzfristig angelegte Wertpapiertransaktionen im Umlaufvermögen niedergeschlagen, bei denen der Transaktionscharakter das spekulative Element deutlich überwog. Auch in der Zukunft wird sich dies laut Vorstand weiter fortsetzen. Im Ergebnis führt dies jedoch dazu, dass der zeitliche Anfall sowie der mögliche daraus resultierende Ergebnisbeitrag leider nicht planbar sind und somit auch nicht Gegenstand der Ergebnisprojektion sein können. Die Auswirkungen der gesetzlichen Veränderungen im Bereich MiFiD und KWG auf die Beratungsaktivitäten des Unternehmens werden aktuell geprüft, so der Vorstand zum Abschluss seiner Ausführungen.


Allgemeine Aussprache

Als erster Redner meldete sich Rechtsanwalt Thomas Hechtfischer, Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW), zu Wort und zeigte sich mit dem vorliegenden Zahlenwerk durchaus zufrieden. Mit Blick auf das positive Jahresergebnis und den inzwischen schon recht stattlichen Gewinnvortrag über 1,6 Mio. EUR erkundigte sich der Aktionärsschützer nach der künftig geplanten Ausschüttungspolitik und wollte wissen, ab wann sich die Aktionäre auf eine Dividende freuen können.

Im Rahmen seiner Antwort verwies Herr Schneider auf die erst im laufenden Jahr durchgeführte Kapitalerhöhung bei der Rheiner Moden AG und rechnete vor, dass beispielsweise die Zahlung einer Dividende von 1 EUR je Aktie zu einem Ausschüttungsvolumen in Höhe von gut einem Drittel der neu eingeworbenen Mittel führen würde. Aus diesem Grunde sind sich Vorstand und Aufsichtsrat in der Einschätzung einig, dass die Gesellschaft zunächst noch weiter „Speck ansetzen“ sollte, grundsätzlich stehe man einer Dividendenzahlung in der etwas ferneren Zukunft jedoch aufgeschlossen gegenüber.

Zustimmung signalisierte der DSW-Sprecher auch in Bezug auf die geplante Umstellung des Geschäftsjahres auf das Kalenderjahr sowie die vom Vorstand in seinen Ausführungen angedachte Umbenennung des Unternehmens. Zu letzterem Punkt bat Hechtfischer jedoch darum, auf Kunstnamen, wie zuletzt bei Konzernen gern verwendet, zu verzichten. Konkrete Überlegungen für einen neuen Unternehmensnamen bestehen laut Vorstand nicht, für Anregungen aus dem Aktionariat zeigte sich Herr Schneider jedoch offen und bat um aktive Beteiligung der Anteilseigner bei der Suche nach einem neuen Namen für das Unternehmen.

Im Zusammenhang mit Geschäften mit dem Großaktionär Allerthal-Werke AG erkundigte sich der Aktionärsschützer nach den entsprechenden Details. Laut Vorstand erstrecken sich die geschäftlichen Beziehungen vor allem auf die monatlich zu entrichtende Büropauschale für die Nutzung der dort vorhandenen Infrastruktur sowie für die Nutzung von Telefon und für Porto, wobei für die beiden letztgenannten Positionen ein jährlicher Pauschalbetrag von 2.400 EUR von der Gesellschaft zu entrichten ist. Auf die ergänzende Frage nach den weiteren Absichten des Hauptaktionärs in Bezug auf die Höhe seiner Beteiligungsquote am Unternehmen wies Herr Schneider darauf hin, dass im Rahmen der Kapitalerhöhung im Frühjahr 2007 unter dem Strich auch 20.000 Aktien aus dem Bestand der Allerthal-Werke AG platziert wurden und diese aktuell mit gut 130.000 von insgesamt 220.000 Aktien an der Rheiner Moden AG beteiligt ist. Konkrete Absichten für eine weitere Absenkung der Beteiligungsquote bestehen nach Angabe von Herrn Schneider gegenwärtig nicht.

Erläuterungsbedürftig erschien Herrn Hechtfischer auch die von Vorstand genannte und so bei der Gesellschaft wohl erstmals in einer solchen Dimension angefallene Provisionszahlung im Zusammenhang mit der Vermittlung von drei Mänteln. Hierbei interessierten den Redner vor allem das unter dem Strich für die Rheiner Moden AG aus dieser Transaktion entstandene Ergebnis sowie die Namen der vermittelten Mantelgesellschaften.

Wie Herr Schneider in seiner Antwort ausführte, stellt sich die Transaktionsstruktur dergestalt dar, dass bei der Rheiner Moden AG der Besitzer von verschiedenen Mantelgesellschaften bekannt war und eine Gesellschaft an die Verwaltung herangetreten ist, welche ihrerseits einen konkreten Erwerbsinteressenten an der Hand hatte. Durch diese Zuführung eines Interessenten war es möglich, aus der Vermittlung der Mäntel entsprechende Erlöse zu generieren, auf der anderen Seite musste jedoch auch eine Provision entrichtet werden, damit die Transaktion überhaupt zu Stande kommen konnte. Nähere Details zu den involvierten Gesellschaften und Vertragsparteien wollte Herr Schneider nicht nennen, auch um künftige ähnlich gelagerte Transaktionen nicht zu gefährden.

Unter dem Strich konnte die Rheiner Moden AG aus diesem Geschäft den weiteren Angaben zufolge Erträge in Höhe von 306 TEUR brutto erzielen. Der Vorstand betonte im Zuge seiner Ausführungen, dass das Risiko für die Rheiner Moden AG sehr gering war, da die Aktien der betreffenden drei Gesellschaften nur für sehr kurze Zeit gehalten wurden und bereits vor dem Erwerb auch der Weiterverkauf an den Interessenten sichergestellt war. Insgesamt habe dieses Geschäft auch zu vergleichsweise wenig Aufwand auf Seiten der Gesellschaft geführt, so dass ähnlich gelagerte Transaktionen auch in der Zukunft sehr willkommen seien, so Herr Schneider weiter.

Ferner erkundigte sich der DSW-Geschäftsführer nach dem Anstieg des gehaltenen Nachbesserungsvolumens um gut 2 auf nunmehr 15,5 Mio. EUR. Dieser Anstieg geht nach Vorstandsangabe vor allem auf die im Rahmen des Squeeze-outs gegen Barabfindung ausgebuchten Aktien der AXA Konzern AG zurück. Auf die Frage nach dem aktuellen Stand im Fall der noch im Bestand gehaltenen Mühl-Anleihen erwiderte Herr Schneider, dass die in dieser Position enthaltenen verbrieften Wertpapiere inzwischen auf einen Kurswert von 0,5 Prozent abgeschrieben wurden und ein jährlicher Bericht des Insolvenzverwalters erfolgt. Konkrete Angaben zum möglichen Zeithorizont bis zum Abschluss des Verfahrens liegen nicht vor, auch ist eine Schätzung hier sehr schwierig, so dass der weitere Fortgang abgewartet werden muss.

Abschließend erkundigte sich Herr Hechtfischer noch nach möglichen Neuigkeiten im Zusammenhang mit der in der Bilanz aufgeführten 100-prozentigen Beteiligung an der Rheiner Moden Riesa. Auch hier gibt es nach Aussage von Herrn Schneider keine Neuigkeiten, die Gesellschaft ist vollkommen vermögenslos, jedoch im Handelsregister bislang noch nicht gelöscht.

Auch Marcus Suehling, Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK), zeigte sich mit dem vorliegenden Zahlenwerk sowie der operativen Entwicklung der Rheiner Moden AG zufrieden und bezeichnete das Unternehmen als eine solide Gesellschaft. Nähere Informationen erbat der Aktionärsschützer im Zusammenhang mit den auch von der Rheiner Moden AG gehaltenen Nachbesserungsrechten an der ADM Hamburg AG (früher: Oelmühle Hamburg AG) und nach etwaigen Verlusten aus diesem Engagement.

Nach Vorstandsangabe war die Rheiner Moden AG bei diesem Wert nur in sehr geringem Umfang engagiert, die insgesamt gehaltenen fünf Nachbesserungsrechte wurden für 125 EUR erworben und daraufhin ein Zufluss von etwas über 860 EUR realisiert, so dass diese Transaktion mit einem ordentlichen Gewinn abgeschlossen werden konnte. Ebenfalls im Berichtsjahr erfolgreich abgeschlossen werden konnte das Spruchstellenverfahren bei der früheren PWA AG. Hier hatte die Rheiner Moden AG im Rahmen eines öffentlichen Erwerbsangebots Nachbesserungsrechte erworben.

Insgesamt liegt die realisierte Nachbesserungsquote der Rheiner Moden AG aktuell bei über 30 Prozent, wobei dieser Wert aber nach Einschätzung von Herrn Schneider nicht ohne Weiteres auf den Gesamtbestand an Nachbesserungsrechten hochgerechnet werden kann, da bislang auch die der Performance-Ermittlung zu Grunde liegende Datenbasis von erfolgreich abgeschlossenen Verfahren zu gering ist. Für die Zukunft kündigte Schneider überdies an, eine entsprechende Statistik über die realisierten Nachbesserungen auf Ebene der Rheiner Moden AG zu erstellen.

Angesprochen auf mögliche Auswirkungen der zu Jahresbeginn 2009 geltenden Abgeltungssteuer auf die Rheiner Moden AG antwortete der Vorstand, dass nach gegenwärtigem Erkenntnisstand und ohne Vorliegen der Ausführungsbestimmungen zu befürchten ist, dass zunächst auch bei den eigentlich von dieser Regelung nicht betroffenen Kapitalgesellschaften wie der Rheiner Moden AG zunächst ein Abzug erfolgen könnte und die einbehaltene Steuer auf dem Veranlagungswege zurückgeholt werden muss und dass auf diese Weise zumindest ein nachteiliger Liquiditätseffekt eintritt.

Befragt nach möglichen Interessenskonflikten im Zusammenhang mit der Organschaft sowohl bei der Rheiner Moden AG als auch der Allerthal-Werke AG führte Aufsichtsratschef Dr. Marquardt aus, dass das Kontrollgremium auf die Vermeidung solcher Konflikte sehr großes Augenmerk richtet. Nicht zuletzt auch vor diesem Hintergrund soll nun eine Gleichstellung der Geschäftsjahre erfolgen, um die zumindest theoretisch bestehenden Risiken auf dieser Ebene noch weiter zu vermindern.

Auch Aktionär John zeigte sich mit dem Geschäftsjahr 2006/2007 zufrieden und bezeichnete dieses trotz des geringeren Jahresüberschusses als erneut erfreulich. Mit Blick auf den operativen Geschäftsverlauf im laufenden Jahr erkundigte er sich nach den zu erwartenden Effekten aus dem auch bei der Scherzer & Co. AG gestiegenen Eigenkapital für die Erträge aus dem bestehenden Beratungsvertrag. Laut Herrn Schneider wird die vereinbarte fixe Gebühr direkt zu Jahresanfang ermittelt und in Rechnung gestellt, die variable Komponente wird nach der Erstellung des Jahresabschlusses bei der Scherzer & Co. AG fällig. Im der Hauptversammlung vorgeschlagenen Rumpfgeschäftsjahr 2007 vom 1. August bis 31. Dezember 2007 werden jedoch aus dem bestehenden Mandat keine Zuflüsse erfolgen, diese werden erst im Geschäftsjahr 2008 bei der Rheiner Moden AG ertragswirksam werden.

Des Weiteren erkundigte sich Herr John nach den größten Positionen im vorhandenen Nachbesserungsbestand im Volumen von 15,5 Mio. EUR. Hier nannte der Vorstand die Vodafone AG (früher: Mannesmann AG), AXA Konzern Stämme, Höchst AG, Schering AG, AVA AG, Vereins- und Westbank sowie AXA Konzern Vorzüge. Auf entsprechende Nachfrage zur Schering AG führte Herr Schneider aus, dass auch seitens der Rheiner Moden AG zu Beginn der Andienungsfrist für den Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag Aktien zum Preis von 89 EUR an den Großaktionär übertragen wurden, bevor wenige Tage später der Squeeze-out zu einem deutlich darüber liegenden Preis angekündigt worden ist. Einen Ausgleich des Differenzbetrags sowie die Realisierung einer weiteren Nachbesserung verspricht sich der Vorstand aus dem laufenden Spruchstellenverfahren hierzu, in diesem wurden auch seitens der Rheiner Moden AG verschiedene Anträge gestellt.

Im weiteren Debattenverlauf meldeten sich auch noch die Aktionäre Müller und Knebel zu Wort. Auf entsprechende Nachfrage zu Details der getätigten Wertpapiertransaktionen erläuterte Herr Schneider, dass hier neben drei Börsenmänteln auch eine weitere Position durchgehandelt worden ist, welche zuvor über die Börse aufgebaut worden ist. Im Schnitt lag das jeweilige Transaktionsvolumen bei rund 1 Mio. EUR.


Abstimmungen

Nach Beendigung der allgemeinen Aussprache um 12:50 Uhr wurde die Präsenz mit 145.506 Aktien oder 66,14 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Sämtliche Beschlussvorlagen der Verwaltung wurden einstimmig und ohne Enthaltungen verabschiedet.

Im Einzelnen beschlossen wurden der Vortrag des Bilanzgewinns auf neue Rechnung (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Umstellung des Geschäftsjahres auf das Kalenderjahr nebst entsprechender Satzungsänderung (TOP 5), die Erhöhung der Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder nebst Satzungsänderung (TOP 6) sowie die Wahl der Formhals Revisions- und Treuhand-GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft-Steuerberatungsgesellschaft Wipperfürth, zum Abschlussprüfer für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1.8. bis zum 31.12. 2007 (TOP 7).


Fazit

Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr ist es bei der Rheiner Moden AG gelungen, ein deutlich positives Ergebnis zu erzielen und die Eigenmittelposition sowie das vorhandene Nachbesserungsvolumen weiter auszubauen. Die vorliegenden Ergebnisse sind auch am Kapitalmarkt auf positive Resonanz gestoßen, wie die in den vergangenen Monaten sehr stabile Aktienkursentwicklung sowie die erfolgreiche Platzierung einer Kapitalerhöhung zum Ausgabekurs von 32,50 EUR im Frühjahr dieses Jahres gezeigt hat. Auf Basis des Ergebnisses je Aktie von 2,99 EUR wird die Aktie der Rheiner Moden AG auf dem aktuellen Kursniveau von 35,50 EUR mit einem KGV von 11,9 bewertet.

Aus Investorensicht besonders aussichtsreich sollten sich auch die vom Unternehmen gehaltenen Nachbesserungsrechte im Volumen von rund 15,5 Mio. EUR erweisen. Bei Zugrundelegung einer eher vorsichtig geschätzten 20-prozentigen Nachbesserungszahlung auf das Gesamtvolumen ergäbe sich bereits ein Nachbesserungspotenzial von über 3 Mio. EUR und damit eine Größenordnung von annähernd der Hälfte der gesamten Marktkapitalisierung des Unternehmens. Die Ergebnisse der bisher abgeschlossenen Verfahren mit Beteiligung der Rheiner Moden AG sowie die Auswahl der Zielunternehmen lassen hier jedoch auch durchaus noch ein darüber liegendes Nachbesserungsvolumen erwarten.


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Hinweis: Der Autor besitzt Aktien sowohl dieses Unternehmens als auch der Allerthal-Werke AG.

Veröffentlichungsdatum: 21.12.2007 - 18:41
Redakteur: ala
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