Nach Vollzug der Verschmelzung der mobilcom AG und der freenet.de AG am 2. März 2007 hat die freenet AG als Rechtsnachfolgerin den Jahresabschluss für das Jahr 2006 aufgestellt. Die Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2006 zeigen, dass durch die Fusion ein wichtiger, finanz- und ergebnisstarker Player im Markt entstanden ist. So konnte die Marktposition der freenet AG gefestigt werden, obwohl das Geschäftsjahr durch die hängende Verschmelzung von mobilcom und freenet geprägt war, so dass die Vorteile der Fusion nicht in dem ursprünglich vorgesehenen Rahmen realisiert werden konnten.
Zudem setzte sich auch in 2006 die Verschärfung der Wettbewerbsintensität sowie ein negativer Preistrend in den Bereichen Mobilfunk, Festnetz und Internet weiter fort. Dennoch verzeichnete die freenet AG eine starke Kundenentwicklung in allen Wachstumssegmenten: So stieg die Zahl der Mobilfunkkunden im Jahresverlauf von 4,82 Mio. um etwa 300 Tsd. auf 5,10 Mio. zum Ende 2006. Hiervon sind 2,75 Mio. Vertrags- und 2,35 Mio. Prepaid-Kunden. Auch die Zahl der DSL-Kunden entwickelte sich sehr gut und stieg - trotz einer sehr großen Wettbewerbsintensität - um ebenfalls 300 Tsd. Neukunden von 700 Tsd. auf eine Mio. Kunden an. Damit erreichte die freenet ihr angestrebtes DSL-Kundenziel für das Jahr 2006.
Auch den Kundenbestand im Bereich Paid Services baute freenet weiter aus: Dieser stieg im Jahresverlauf um etwa 160 Tsd. auf 1,5 Mio. zum Jahresende 2006. Darüber hinaus hat freenet 2 Mio. Schmalband-Kunden und 3 Mio. Telefonie-Kunden. Dem Trend der rückläufigen Mobilfunkpreise wirkte die freenet AG durch die Gewinnung von mehr Kunden und der Vermarktung höherwertiger Tarife aktiv entgegen und erreichte mit einem Umsatz von 1,329 Mrd. EUR im Mobilfunk-Segment nahezu das Niveau des Vorjahres (1,350 Mrd. EUR ). Trotz der kontinuierlich fallenden Preise für Telefon, Schmalband und DSL sowie der verringerten Telefonminuten stieg der Umsatz im Segment Festnetz/Internet von 700,8 Mio. EUR in 2005 um 24,7 Mio. EUR auf 725,5 Mio. EUR in 2006. Somit lag der Gesamtjahresumsatz mit 2,055 Mrd. EUR im Geschäftsjahr 2006 leicht über dem Umsatz von 2005 mit 2,051 Mrd. EUR.
Der Rohertrag ist durch erhöhte Wachstumskosten geprägt und fiel im Vergleich zum Vorjahr von 490,6 Mio. EUR auf 465,8 Mio. EUR. Zusätzlich führten die gestiegenen Marketingaufwendungen von 12% (2005: 72,8 Mio. EUR; 2006: 81,8 Mio. EUR) zu einer Verringerung der wesentlichen Ergebniskennzahlen. Somit lagen die operativen Ergebnisse (EBITDA) der Segmente Mobilfunk und Festnetz/Internet in 2006 bei 62,8 Mio. EUR bzw. 93,2 Mio. EUR. Auf Konzernebene ist das EBITDA in Höhe von 147,0 Mio. EUR durch 9 Mio. EUR nicht den Segmenten zuordenbare Aufwendungen belastet. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) stieg leicht von 116,8 Mio. EUR auf 117,6 Mio. EUR in 2006, bzw. reduzierte sich gegenüber dem durch einmalige verschmelzungsbedingte Aufwendungen in Höhe von 25,2 Mio. EUR. bereinigten EBT. Das Konzernergebnis ist im Vergleich zum Vorjahr um etwa 180% auf 257,0 Mio. EUR signifikant angestiegen. Der Zuwachs resultierte im Wesentlichen aus der nun konzernweiten Nutzbarkeit der steuerlichen Verlustvorträge.
Zum 31.12.2006 betrug der handelsrechtliche Bilanzgewinn der freenet AG 1,17 Mrd. EUR. Dieser Bilanzgewinn ist zum Großteil durch die Aufdeckung stiller Reserven in Höhe von 1,069 Mrd. EUR im Rahmen der Fusion entstanden. Die liquiden Mittel im Konzern erhöhten sich im Jahresverlauf 2006 von 416,6 Mio. EUR um 117,4 Mio. EUR auf 534,0 Mio. EUR. Der Jahresabschluss 2006 beinhaltet noch keinen Gewinnverwendungsvorschlag. Der freenet-Vorstand beabsichtigt, dem Aufsichtsrat bis Ende Mai einen Vorschlag zur Gewinnverwendung zur Beschlussfassung durch die Hauptversammlung zu unterbreiten.
Veröffentlichungsdatum:
26.04.2007
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08:47
Redakteur:
rpu