Die ABB Ltd. erwägt einen Konkursantrag für ihre amerikanische Tochter Combustion Engineering Inc. (CE) wegen der hängigen Asbestklagen. Wie afx berichtet, teilte das Unternehmen heute mit, dass derzeit verschiedene Optionen zur Regelung der Asbest-Verbindlichkeiten, einschliesslich der Neuorganisation von CE gemäss Chapter 11 des US-amerikanischen Konkursrechtes erwogen würden.
Die erwarteten Kosten aus der Asbest-Geschichte gegen CE würden nun wahrscheinlich die Höhe der Aktiven von CE überschreiten, falls Einigungen über Schadensregelungen wie bisher weitergeführt würden, hieß es. Der Buchwert der Aktiven von CE belaufe sich per 30. September auf 812 Mio. USD. Da die Höhe der endgültigen Kosten für die Regelung der Klagen noch unsicher sei, würden die bestehenden Reserven nicht erhöht, sie entsprächen aber auch nicht mehr der Einschätzung der für CE zu erwartenden Kosten bei einer Weiterführung der gegenwärtigen und zukünftigen Klagen gemäss der bisherigen Vergleichsstrategie.
Wie es weiter heißt, vertritt ABB den Standpunkt, dass die Asbest-bezogenen Verbindlichkeiten von CE nur gegenüber CE geltend gemacht werden können. Von Klägern seien im Zusammenhang mit Klagen gegen CE aber auch andere Unternehmenseinheiten genannt worden, darunter ABB Inc. und ABB Ltd.. Es gebe jedoch keine rechtskräftige Entscheidung, dass irgend eine andere Unternehmenseinheit innerhalb der Gruppe für Klagen gegen CE verantwortlich sei. ABB hatte CE 1990 übernommen. Seither (bis Ende 2001) hat CE insgesamt 865 Mio. USD an Kläger bezahlt, so die Meldung weiter.