Für die Forschung an menschlichen Stammzellen hat der Pharmamulti Novartis konzerninterne Richtlinien erlassen, die weltweit Gültigkeit haben. Eine externe Ethikkommission unter der Leitung des ETH-Professors Hans-Peter Schreiber wacht über die Einhaltung, berichtet heute afx.
In die zur Zeit viel diskutierte Stammzellenforschung setzt weiteren Angaben zufolge auch Novartis grosse Hoffnungen. Konzernchef Daniel Vasella plädierte heute an einem Mediengespräch für die «Freiheit der Forschung mit klaren Grenzen». Einen Teil dieser Grenzen setzt sich Novartis nun selbst, zumal in vielen Ländern Regelungen entweder fehlen oder voneinander abweichen. In der Schweiz wird ein Gesetz vorbereitet.
Bei Novartis ist die Verwendung von embryonalen Stammzellen zu Forschungszwecken nur dann erlaubt, wenn sie aus überzähligen Embryonen der In-vitro-Fertilisation oder aus abgetriebenen Föten stammen. Voraussetzung ist, dass die Befruchtung die Fortplanzung zum Ziel hatte. Den Handel mit Stammzellen erachtet Vasella als anstössig.
Weiter erfordern die Richtlinien das Einverständnis der Eltern, die von der Spende der Stammzellen nicht finanziell profitieren dürfen. Ferner muss es sich nachweislich um Embryonen handeln, die nicht mehr für die Einpflanzung in die Mutter vorgesehen sind.
Mit menschlichen Stammzellen soll bei Novartis zudem nur dann geforscht werden, wenn Tiermodelle oder adulte Stammzellen keine Alternative sind. Auf Ablehnung stösst bei Novartis die Herstellung menschlicher Embryonen einzig für Forschungszwecke. Abgelehnt wird im Basler Konzern zumindest vorläufig auch das therapeutische Klonen. Diese Technik sei gegenwärtig noch mit grossen Risiken und mannigfachen ethischen Problemen behaftet, konnte man der Meldung weiter entnehmen.