Das slowenische Pharmaunternehmen Lek hat Übernahmeverhandlungen mit Novartis AG bestätigt. Wie afx berichtet, sagte Lek-Chef Metod Dragonja gestern Montag in Laibach, dass er grosses Interesse an einer langfristigen strategischen Verbindung mit Novartis habe. Die Gespräche mit Novartis befänden sich in der Schlussphase, sodass vielleicht noch diese Woche das Übernahmeangebot veröffentlicht werden könnte, so Dragonja gegenüber der slowenischen Nachrichtenagentur STA.
Ein Übernahmepreis wurde weiteren Angaben zufolge nicht genannt. Die Transaktion könnte, ausgehend von der gegenwärtigen Marktkapitalisierung der Lek, rund 750 Mio. USD wert sein. Gemessen an der Börsenkapitalisierung sei Lek der zweitgrösste Konzern Sloweniens. Novartis-Chef Daniel Vasella habe sich nach einem Besuch am Sitz des zweitgrössten slowenischen Pharmaunternehmens zufrieden gezeigt. Man habe Gespräche geführt, wie die beiden Unternehmen in Zukunft enger zusammenarbeiten und ihre Synergien verstärken könnten. Dabei könne Novartis Lek stärkeres Wachstum auf westlichen Märkten, vor allem in den USA, bieten, während der Basler Konzern umgekehrt auf die gute Position des slowenischen Unternehmens in Mittel- und Osteuropa baue.
Die 1946 gegründete Lek beschäftigt weltweit 3783 Personen. Die Gruppe hatte im letzten Jahr ihren Umsatz um knapp einen Drittel auf 78,5 Mrd. slowenische Tolar (520 Mio. CHF) gesteigert. Der Reingewinn stieg auf 8,2 (6,1) Mrd. Tolar. Lek ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Rund 70 Prozent der Verkäufe werden laut der Lek-Homepage im Internet mit verschreibungspflichtigen Medikamenten erzielt. Ferner verkauft der Konzern Produkte für die Tiergesundheit und Kosmetika.
