Am 30. August 2001 lud die GESCO AG ihre Aktionäre zur diesjährigen Hauptversammlung in die Stadthalle in Wuppertal-Elberfeld ein. Dieser Einladung folgten rund 350 Aktionäre, Gäste und Pressevertreter, darunter auch Alexander Langhorst von GSC Research. Nach der Begrüßung der Erschienenen durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Möllerfriedrich und nach der Erledigung der Formalien erteilte dieser dem Vorstandsvorsitzenden Willi Back das Wort.
Bericht des Vorstands
Der Vorstandsvorsitzende Back begrüßte die Erschienenen seinerseits sehr herzlich und informierte das Auditorium im ersten Teil seines Vortrags über den Verlauf des Geschäftsjahres 2000/2001. Dieses war außerordentlich erfolgreich, nicht zuletzt dank der positiven konjunkturellen Impulse. Der Konzernumsatz konnte um 11,2 Prozent auf 286,5 Mio. DM gesteigert werden (zu berücksichtigen ist der Verkauf der ELBA Beteiligung, daher ist der Vergleichswert für 1999/2000 auf Basis des gegenwärtigen Portfolios angegeben), das EBITDA legte um 37 Prozent auf 28,8 Mio. DM zu. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg um 49,4 Prozent auf 16,7 Mio. DM.
Trotz einer erhöhten Steuerquote von 41,8 Prozent (Vorjahr: 35,6 Prozent) mit einer Mehrbelastung von über 3 Mio. DM und trotz eines Anstiegs der Anteile Dritter am Jahresüberschuss legte der Konzern-Jahresüberschuss um 11,4 Prozent auf 8 Mio. DM zu, und das DVFA/SG-Ergebnis konnte um 24,1 Prozent auf 3,14 DM gesteigert werden. Der Return on Capital Employed (ROCE) kletterte auf den Rekordwert von 15,4 Prozent. Vor dem Hintergrund dieses positiven Ergebnisses schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung zum vierten Mal in Folge eine Erhöhung der Dividende um 7,7 Prozent oder 0,10 DM auf 1,40 DM vor. Bezogen auf den Jahresschlusskurs von 16 Euro ergebe sich damit eine Dividendenrendite von 6,4 Prozent.
Wichtigstes Standbein des GESCO-Konzerns ist weiterhin der Bereich Werkzeug- und Maschinenbau, der mit einem Umsatz von 212,54 Mio. DM rund ein Viertel zum Konzernumsatz beisteuerte. Der Bereich konnte um 11,3 Prozent beim Umsatz und um 28,9 Prozent beim EBITDA zulegen, das bei 23,5 Mio. DM lag. Damit konnte das vom VDMA angegebene Wachstum der Gesamtbranche von 8,4 Prozent deutlich übertroffen werden.
Eine ebenso erfreuliche Entwicklung konnte der Vorstandsvorsitzende aus dem Bereich der Kunststofftechnik vermelden, der den Umsatz um 11,7 Prozent auf 73 Mio. DM und das EBITDA sogar um 47,5 Prozent auf nunmehr 10,9 Mio. DM steigerte. Auch dieser Bereich konnte das Branchenwachstum von 7,6 Prozent deutlich übertreffen.
Der Geschäftsbereich der Neuen Technologien ist von Minderheitsbeteiligungen geprägt, weswegen in diesem keine Umsätze ausgewiesen werden. Das negative EBITDA ergibt sich aus Vorlaufkosten, die zeitanteilig auf das abgelaufene Geschäftsjahr entfallen. Die Investitionen beliefen sich auf 11,4 Mio. DM. Die Entwicklung der Beteiligungen verlief erfreulich, so dass GESCO im Gegensatz zu anderen VC-Gebern keine Abschreibungen oder Wertberichtigungen auf die Beteiligungen vornehmen musste.
Im Dezember 2000 erfolgte neben den bereits auf der vergangenen Hauptversammlung vorgestellten Beteiligungen eine an der CSP Camsoft AG in Höhe von 25,2 Prozent. Die Gesellschaft bietet Systeme zum Mobilitätsmanagement mobiler Güter an. Das heißt, durch die Verbindung von Schlüsseltechnologien wie Datenbank- und Transpondertechnik sowie GPS ermöglichen die von Camsoft entwickelten Systeme eine permanente virtuelle Inventur und somit einen ständigen Überblick über Standort und Zustand von verschiedenen Gütern wie z.B. Betonpumpen, Krankenhauseinrichtungen, Prüfmitteln in der industriellen Produktion usw.
Angesichts der schlechten Rahmenbedingungen an den internationalen Finanzmärkten in den vergangenen Monaten zeigte sich Vorstandschef Back recht zufrieden mit dem Kursverlauf der Aktie. Wenngleich das hohe Niveau des Vorjahres nicht gehalten werden konnte entwickelte sich die Aktie deutlich besser als der SMAX sowie weitere Börsenindizes, lediglich die Performance des M-DAX wies einen geringfügig besseren Wert auf als die Aktie von GESCO. Von den in den vergangenen Monaten zurückgekauften eigenen Aktien von insgesamt 4 Prozent des Grundkapitals wurde der größte Teil an institutionelle Anleger weitergegeben. Aktuell ist die GESCO AG im Besitz von ungefähr einem Prozent der eigenen Aktien.
Das Ergebnis belastend im laufenden Jahr wird sich nach Angabe von Herrn Back der Schaden bei der Tochtergesellschaft Dörrenberg auswirken. Infolge eines "Jahrtausend-Unwetters" im Aggetal (Bergisches Land) wurde das Werksgelände der Tochtergesellschaft meterhoch überflutet. Die Aufräumarbeiten dauerten bis zu drei Wochen und führten neben den Verschmutzungen und Beschädigungen zu einem Stillstand der Produktion, der in einigen Bereichen bis zu drei Wochen dauerte.
Dank des unermüdlichen Einsatzes der Belegschaft, die an den Wochenenden und nach Feierabend teilweise mit Freunden und Bekannten bei der Reinigung des Werksgeländes und der Produktionshallen behilflich waren, konnten noch größere Ausfälle verhindert werden. Vorstandschef Back dankte an dieser Stelle unter großem Beifall der Aktionäre noch einmal den Mitarbeitern für diese Leistung. Die Belastungen aus dem Schaden sowie dem Produktionsstillstand werden vom Vorstand auf ungefähr 2,5 Mio. DM geschätzt.
Des Weiteren wurden im laufenden Geschäftsjahr zwei Beteiligungen an jungen Unternehmen abgeschlossen. Die Beteiligung von 13 Prozent an der Ehrfeld Mikrotechnik GmbH in Mainz wurde im Juli 2001 eingegangen. Co-Investoren sind bei diesem Unternehmen FAG Kugelfischer sowie mg technologies. Die Ehrfeld Mikrotechnik wurde von den anerkannten Mikrotechnologieexperten Prof. Dr. Wolfgang Ehrfeld und Dr. Ursula Ehrfeld gegründet und will sich als führende Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und industrieller Anwendung etablieren. Es besteht ein Kooperationsvertrag mit dem Institut für Mikrotechnik des Landes Rheinland-Pfalz (IMM). Entwicklungen wie pfenniggroße Motoren oder flugtaugliche Hubschrauber in Erdnußgröße sind nach Meinung des GESCO-Chefs lediglich erste Vorläufer eines erwarteten Booms der Mikrotechnik.
Eine weitere Beteiligung in Höhe von 19 Prozent erfolgte an der OPS Automation AG in Troisdorf. OPS entwickelt und produziert sensorgestützte Systeme zur Überwachung von Pumpen, Maschinen und technischen Einrichtungen aller Art. Die Marktchancen werden dank der erstklassigen Technologie und des überlegenen Preis-/Leistungsverhältnisses als viel versprechend beurteilt.
Für das Gesamtjahr 2001/2002 erwartet der Vorstand einen Konzernumsatz auf Grundlage des bestehenden Portfolios von 147 Mio. Euro (287,5 Mio. DM) bei einem Konzern-Jahresüberschuss von 3,4 Mio. Euro (6,65 Mio. DM). Im DVFA/SG-Ergebnis je Aktie werde der Unwetterschaden bei Dörrenberg als Einmaleffekt bereinigt, wodurch das geplante DVFA/SG-Ergebnis je Aktie von 1,50 Euro (2,93 DM) nur um 10 Cent unter dem Vorjahreswert liegen wird. Mögliche Akquisitionen sind in diesen Planzahlen nicht enthalten.
Im ersten Quartal bewegte sich der Auftragseingang mit 41,4 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums (Vorjahr: 41,6 Mio. Euro). Der Umsatz stieg um 11,0 Prozent auf 37,5 Mio. Euro (Vorjahr: 33,8 Mio. Euro). Vor dem Hintergrund des bereits erwähnten Unwetterschadens bei Dörrenberg verringerte sich das EBITDA auf 3,2 Mio. Euro (Vorjahr: 3,5 Mio. Euro). Der Konzernüberschuss reduzierte sich dadurch ebenfalls auf nunmehr 0,713 Mio. Euro (Vorjahr: 0,984 Mio. Euro). In diesem Ergebnis sind bereits Vorleistungen für das Geschäftsfeld Neue Technologien in Höhe von 99.000 Euro enthalten. Das DVFA/SG-Ergebnis je Aktie steigerte sich um 7,9 Prozent auf 0,41 Euro (Vorjahr: 0,38 Euro). Darin wurde entsprechend den DVFA-Richtlinien der Unwetterschaden als Sondereffekt eliminiert.
Zum Abschluss seines Vortrags griff Vorstandschef Willi Back noch die Themenkomplexe Aktienoptionsprogramme für Organmitglieder und Corporate Governance auf. Hinsichtlich eines Aktienoptionsprogramme sei man nach Prüfung der Sachverhalte und vor dem Hintergrund, dass alle Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat Aktionäre der Gesellschaft sind, zu dem Ergebnis gelangt, von einem solchen Programm abzusehen. Die Kosten für die Einführung stehen nach Ansicht von Herrn Back in keinem vernünftigen Verhältnis zur Gesellschaftsgröße.
Die in den vergangenen Monaten in Fachkreisen diskutierten Corporate Governance-Richtlinien begrüßte er ausdrücklich und erklärte, dass sich die GESCO-Gruppe entschlossen hat, sich diesen Richtlinien anzuschließen. Mögliche Abweichungen von den standardmäßigen Richtlinien sollen alsbald auf der Homepage der Gesellschaft und in künftigen Geschäftsberichten dokumentiert werden.
Allgemeine Diskussion
Frau Czebulla, Sprecherin der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK), erklärte, sie könne die Ausführungen des Vorstands voll unterstützen. Besonders lobend hob sie den Anstieg der Dividende um 8 Prozent sowie die Steigerung des DVFA/SG-Ergebnisses um 24 Prozent hervor.
Das Investitionsvolumen bei der GESCO Technology AG wurde auf Nachfrage vom Vorstand auf rund 15 Mio. DM beziffert. Davon wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 11,4 Mio. DM und im laufenden Geschäftsjahr etwa 3,6 Mio. DM investiert. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung bezifferte der Vorstand auf Nachfrage von Frau Czebulla auf etwa 9 bis 10 Mio. DM oder ungefähr 3 Prozent des Konzernumsatzes, die Exportquote wurde mit rund 19 Prozent angegeben. Der Vorstandsvorsitzende wies mit Blick auf die Exportquote darauf hin, dass diese, wo es Sinn macht, gesteigert werden soll, insgesamt erfolge aufgrund der Strukturierung vielfach ein indirekter Export durch die eigenen Kunden.
Hinsichtlich des Buchverlusts bei der Beteiligung Gewerbepark Bautzen erklärte der Vorstand auf Nachfrage, dieser resultiere aus Wechselkursschwankungen, da die Finanzierung in Schweizer Franken erfolgte. Grund hierfür sei das wesentlich geringere Zinsniveau. Der Buchverlust ist nach Vorstandsangaben nicht liquiditätswirksam, da die bisher erzielten Zinsvorteile den ausgewiesenen Buchverlust übersteigen.
Im Zusammenhang mit den Überschwemmungsschäden bei der Tochtergesellschaft Dörrenberg erkundigte sich die SdK-Sprecherin nach Möglichkeiten einer Versicherung gegen derartige Unwetter. Der Vorstandsvorsitzende erklärte hierzu, es sei sehr schwierig, eine solche Versicherung abzuschließen. Im konkreten Fall müsse man mit einer jährlichen Prämie von rund 60.000 Euro sowie einer Selbstbeteiligung von 200.000 Euro rechnen. Diese Beträge stehen nach Ansicht des Vorstands nicht in einem angemessenen Verhältnis zu den möglichen Schäden, so dass man dieses Risiko selbst tragen müsse.
Der durchschnittliche Kurs beim Erwerb der eigenen Aktien wurde auf Nachfrage mit 16,6 Euro, der Veräußerungskurs der eigenen Aktien mit 16,05 Euro angegeben. Insgesamt habe man bei diesen Transaktionen einen Verlust von 53.000 Euro erlitten. Die Abschreibungen auf Wertpapiere resultieren nach Vorstandsangabe nicht aus Abschreibungen auf eigene Aktien, sondern aus Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens, in denen ein Teil der Liquidität der Gesellschaft angelegt ist.
Zum Abschluss ihrer Wortmeldung dankte die SdK-Sprecherin Vorstand, Aufsichtsrat und Mitarbeitern für die geleistete Arbeit und lobte die sehr offene und informative Informations- und Investor Relations-Arbeit der GESCO AG.
Rechtsanwalt Toni Riedel, Vertreter der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), bezeichnete die Aktie der GESCO AG als eine erfolgreiche Mischung aus "Old & New Economy". Begrüßenswert ist nach Auffassung des DSW-Sprechers, dass die New Technology-Beteiligungen der GESCO AG nicht nur Produkte vorzuweisen haben, sondern dass man zudem renommierte Co-Investoren an Bord hat.
Die angefragten Details zur Beteiligung an der Silicon Vision AG beantwortete Dr. Mayrose (Vorstand der GESCO Technology AG). An dieser Gesellschaft sind nur Minderheitsgesellschafter beteiligt, um die Förderkriterien in den neuen Bundesländern nicht zu verletzen. Der Produktionsbeginn ist aus heutiger Sicht für das zweite Quartal 2002 vorgesehen, und die erste Ausbaustufe ist für ein Umsatzvolumen von etwa 35 bis 50 Mio. DM ausgelegt. Die entwickelten Chips sollen schwerpunktmäßig in Digitalkameras und Autopilotsystemen für PKW‘s zum Einsatz gelangen.
Für das Jahr 2002/2003 wird ein Umsatz von 10 bis 12 Mio. Euro erwartet, das geplante Investitionsvolumen liegt bei etwa 25 Mio. Euro. Inzwischen konnte das Management um eine Dame mit langjähriger Produktionserfahrung bei Siemens und Infineon gewonnen werden. Trotz der derzeitigen Abschwächung im Chip-Bereich ist das Umfeld, in dem sich die Produkte der Silicon Vision bewegen, von weiterhin starkem Wachstum geprägt. Die Silicon Vision AG ist nach Aussage von Dr. Mayrose trotz der Minderheitsbeteiligung in das Controlling der GESCO-Gruppe eingebunden, ferner finden regelmäßige Gespräche mit der Geschäftsführung statt. Zudem bekleidet Dr. Mayrose das Amt eines Aufsichtsrats bei der Silicon Vision AG.
Auf die Frage nach der Entwicklung bei der Minderheitsbeteiligung Steiner KG (24,9 Prozent) erklärte der Vorstand, dass dort nach zwei Jahren wieder ein ausgeglichenes Ergebnis erwirtschaftet wurde und dass sich die Gesellschaft nunmehr in ruhigerem Fahrwasser befindet. Ab dem Jahr 2002 soll die Rückkehr in die alten Ergebnisregionen erfolgen.
Nähere Angaben zur Aktionärsstruktur konnte Vorstandschef Back auf Anfrage des DSW-Vertreters nicht machen. Er gehe jedoch davon aus, dass etwa 25 Prozent der Anteile bei institutionellen Anlegern geparkt sind. Die Kosten für den Abschluss einer D&O-Versicherung bezifferte der Vorstand auf rund 60.000 Euro pro Jahr, diese gelte für die gesamte GESCO-Gruppe inklusive der Beteiligungen aus der GESCO Technology AG.
Aktionär Pomplun erkundigte sich nach den Kosten der Hauptversammlung, die der Vorstand auf etwa 20.000 DM für den Veranstaltungsraum nebst Technik bezifferte, die Bewirtung schlage mit 12.000 DM zu Buche. Die indirekten Kosten der Hauptversammlung inklusive des Geschäftsberichts, der zu großen Teilen im eigenen Hause erstellt wurde und zugleich als Imagebroschüre dient, bezifferte er auf weitere 70.000 DM. Diese Größenordnung bezeichnete der Vorstand als angemessen, kostengünstigere Alternativen sehe man derzeit nicht.
Angesprochen auf die Umsatzrentabilität von 2,875 Prozent und den Vergleich mit der Indus Holding, erklärte Vorstandschef Back, die Indus sei mit einem Umsatz von 1 Mrd. DM dreimal so groß wie GESCO und habe mindestens 10 mal soviel für den Beteiligungserwerb aufgewendet. Entscheidend ist nach Ansicht von Vorstandschef Back das Verhältnis zwischen dem Kaufpreis für ein Unternehmen und dem daraus erzielten Ergebnisbeitrag.
Den Geschäftsbericht lobte Herr Pomplun insgesamt als informativ, er regte jedoch an, künftig einen Wertschöpfungsbericht zu veröffentlichen, um dem interessierten Anleger ein noch besseres und einfacheres Beurteilungsinstrumentarium an die Hand zu geben. Die Höhe des noch vorhandenen EK 40 wurde auf Nachfrage von Herrn Pomplun mit einem einstelligen Millionenbetrag beziffert, der noch vorhandene Bestand an EK 45 werde mit der Zahlung der diesjährigen Dividende aufgebraucht sein. Die Erhöhung der Steuerquote begründete der Vorstand mit dem Verbrauch der noch vorhandenen Verlustvorträge.
Aktionär Buhlmann zeigte sich erfreut über die zunehmende Zahl an Besuchern der Hauptversammlung. Nicht zufrieden stellend ist seiner Ansicht nach der bisherige Kursverlauf sowie das aktuelle Kursniveau der Aktie von GESCO. An diesem Punkt besteht seines Erachtens noch erheblicher Handlungsbedarf.
Hinsichtlich der für das Jahr 2004/2005 in Aussicht gestellten Exit‘s erkundigte er sich nach dem geplanten Volumen dieser Transaktionen. Ausgehend vom derzeitigen Erkenntnisstand wies Dr. Mayrose darauf hin, dass eine Prognose darüber aus heutiger Sicht nicht seriös sein kann. Bei der Silicon Vision AG sind neben GESCO AGFA, Schnigge und Julius Bär beteiligt. Silicon Vision verfügt über ein patentrechtlich geschütztes Verfahren zur Beschichtung von Chips. Die kostenintensive Herstellung derselben erfolgt nach eigenem Design bei einem der großen Hersteller. Die Beschichtung wird dann bei der Silicon Vision AG durchgeführt. Auf diese Art und Weise ist es der Gesellschaft möglich, mit einer DM an Investitionen einen Umsatz von 2 DM zu erzielen. Neben der Silicon Vision AG bezeichnete Dr. Mayrose auch die Beteiligung an der Ehrfeld Mikrotechnik GmbH als geeignet für einen IPO, bei den anderen Beteiligungen sei eher die Exitvariante mittels eines Trade Sales denkbar.
Der von der Beteiligung OPS, die ein Überwachungssystem zur Messung von dynamischen Schwingungen entwickelt hat, bearbeitete Zielmarkt liegt nach Einschätzung von Dr. Mayrose z.B. in Pumpen, die in einem Produktionsprozess eingesetzt sind. Die Technologie der OPS ermöglicht eine detaillierte Analyse der einzelnen Aggregate und ist vergleichsweise kostengünstig. Weitere Einsatzmöglichkeiten sieht die Gesellschaft auch im Automobilbereich.
Wortmeldungen weiterer Aktionäre befassten sich neben den bereits wiedergegebenen Sachverhalten unter anderem mit den Internet-Auftritten der einzelnen Beteiligungsgesellschaften der GESCO-Gruppe und mahnten tiefer gehende Informationen und eine stetigere Aktualisierung an.
Abstimmungen
Nach Beendigung der allgemeinen Aussprache gegen 13:40 Uhr wurde die Präsenz mit 1.054.658 Aktien oder 42,19 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Sämtlichen Tagesordnungspunkten stimmte die Hauptversammlung mit sehr großer Mehrheit bei einigen wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen zu. Im Einzelnen wurden die folgenden Beschlüsse gefasst: Zahlung einer Dividende in Höhe von 1,40 DM je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 5), die Umstellung des Grundkapitals auf Euro (TOP 6), Umstellung und Anpassung des genehmigten Kapitals auf Euro (TOP 7) sowie die Umstellung der Aufsichtsratsvergütung auf Euro (TOP 8)
Ferner wurde einem Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag zwischen der GESCO AG und der GESCO Technology AG (TOP 9) zugestimmt sowie der Wahl der Dr. Breidenbach, Dr. Güldenagel und Partner KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Wuppertal, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2001.
Fazit
Wie bereits im Vorjahr fand die Hauptversammlung wiederum in der historischen Stadthalle am Johannisberg in Wuppertal-Elberfeld mit ihrer mondänen Atmosphäre statt. Empfehlenswert ist nach Meinung des Autors die Lektüre des umfangreichen Geschäftsberichts, der neben den allgemein üblichen Kennzahlen auch eine ausführliche Vorstellung der Beteiligungsunternehmen enthält.
An der letztjährigen Einschätzung (Näheres finden Sie im 2000er HV-Bericht von GSC Research), dass es sich bei der GESCO AG um eine grundsolide Beteiligungsgesellschaft mit jährlichen Wachstumsraten von ca. 6 Prozent beim Konzernumsatz und etwa 8 Prozent beim Ergebnis handelt, hält der Autor weiterhin fest. Die sehr solide und umsichtige Investitionspolitik des Vorstands hat wesentlichen Anteil an dieser sich seit Jahren fortschreibenden positiven Entwicklung des Unternehmens.
Die nötige Umsicht hat das Management auch bei den Investitionen im Bereich der Neuen Technologien walten lassen, hat man sich doch bei den getätigten Investitionen auf Unternehmen aus dem Produktionsbereich konzentriert und zudem renommierte industrielle Co-Investoren mit im Boot, die neben Kapital auch erhebliches Know-how beisteuern können. Die von der GESCO-Gruppe verfolgte Anlagestrategie ist langfristig konzipiert, so dass mit ersten Erträgen aus Desinvestitionen erst in den kommenden Jahren zu rechnen ist.
Trotz der insgesamt guten Fundamentaldaten konnte sich der Kurs der GESCO-Aktie nicht dem allgemeinen Abwärtstrend an den internationalen Finanzmärkten entziehen. Ungeachtet der derzeitigen Turbulenzen ist die Aktie von GESCO für den längerfristig disponierenden Anleger, nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer über 6prozentigen Dividendenrendite, als Depotbeimischung empfehlenswert. Sofern an der Börse auch wieder positive Unternehmensmeldungen zur Kenntnis genommen werden, ist mit einer positiven Kursentwicklung zu rechnen.
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