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HV-Bericht Mologen Holding AG - Bei Ausbleiben signifikanter Geschäftsabschlüsse sind ab 2004 Liquiditätsengpässe zu erwarten

Die fünfte ordentliche Hauptversammlung der Mologen Holding AG fand am 15. Mai 2003 wie in den Vorjahren im Ludwig-Erhard-Haus in Berlin statt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Dr. Mathias P. Schlichting, begrüßte die etwa 100 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Hartmut Schuler als Berichterstatter für GSC Research. Die Veranstaltung wurde von Dr. Andreas Schwennicke notariell beurkundet. Alle Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrates waren anwesend.



Dr. Schlichting erledigte die üblichen Formalien und machte auf den Bericht des Aufsichtsrats im Geschäftsbericht 2002 aufmerksam. Im Zuge der Straffung des Vorstands hat Herr Dr. Claas Junghans das Unternehmen zum 31. Januar 2003 in beiderseitigem Einvernehmen verlassen und sein Mandat als Mitglied des Vorstands niedergelegt.


Bericht des Vorstands



Der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Burghardt Wittig stellte zu Beginn seiner Rede das neue Mitglied des Aufsichtsrats Dr. Ing. Hans-Hermann Singer vor, der seit dem 1.1.2003 diesem Gremium angehört. Er ist Diplomphysiker und Informatiker und seit 1987 als Unternehmensberater im Bereich IT-Consulting und Strategieberatung tätig. Dr. Singer folgt Berndt Wittjen nach, der sein Amt zum 31.12.2002 niederlegte, da er in den Ruhestand trat.



Für die Neuaktionäre referierte Prof. Wittig zur Einführung nochmals über die zwei Produktentwicklungen, die Mologen zum Durchbruch verhelfen sollen: MIDGE und dSLIM.



Die MIDGE-Technologie (= Minimalistic, Immunogenically Defined Gene Expression) ist in den Variationen Simple MIDGE und Smart MIDGE eine Schlüsseltechnologie im Bereich der genetischen Impfungen gegen ansteckende Krankheiten und der Gentherapie gegen lebensbedrohliche Krankheiten. Im Dezember 2000 wurde das MIDGE-Patent europaweit angemeldet. Die beiden grundlegenden Patente, die diese Schlüsseltechnologie der Mologen schützen, sind in 2002 vom amerikanischen Marken- und Patentamt erteilt worden.



dSLIM (= double Stem-Loop Immunomodulators) entspricht dem Designprinzip von MIDGE, weist aber nur 5 Prozent von dessen durchschnittlicher Länge auf. dSLIM kann gegen Viruskrankheiten, Malaria, Leishmaniose (gefürchtete Krankheit in Südamerika), Schlafkrankheit, aber auch bei der Bekämpfung von Tumorzellen eingesetzt werden.



Im Folgenden erläuterte Prof. Wittig die nachweislichen wissenschaftlichen und medizinischen Erfolge der Mologen bei der Entwicklung von DNA-Impfstoffen und zellbasierten Tumortherapien. Bei beiden operativen Feldern der Produktentwicklung, Veterinär- und Humanmedizin, wurden in 2002 wissenschaftliche Erfolge erzielt. Durch die Weiterentwicklung der dabei eingesetzten Technologie hat die Mologen ihren Wettbewerbsvorsprung ausgebaut.



Die Technologien haben ein breites Anwendungsspektrum, das sich von der Bekämpfung von Leishmaniosen über Rinderherpes bis zur Tumorbekämpfung erstreckt. Die Produktion der Technologien von Mologen sind einfach und zuverlässig, und der Produktionsmaßstab kann problemlos gesteigert werden. In 2002 wurde die MIDGE-Technologie für neue Einsatzzwecke weiterentwickelt. Das so genannte Tri-MIDGE Vektorpaket ist ein Molekül, das aus in der Mitte gekoppelten DNA-Strängen besteht, die jeweils die gewünschten Gene enthalten.



Als zweiter Redner dankte Finanzvorstand Dr. Sandler seinem Vorsitzenden für den faszinierender Ausflug in das Reich der Wissenschaft und wandte sich anschließend den "trockenen" Geschäftszahlen für das Jahr 2002 zu. Die Bilanzsumme des Konzerns ist im Vergleich zum Vorjahr um 5,0 Mio. EUR auf 8,6 Mio. EUR zurückgegangen. Diese planmäßige Entwicklung resultiert aus dem Rückgang des Nettoumlaufvermögens, insbesondere weil freie Liquidität in die Produktentwicklung investiert wurde. Außerdem haben sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 1,5 Mio. EUR reduziert.



Die liquiden Mittel betrugen im Jahresabschluss 2002 4,9 Mio. EUR (Vj. 7,9 Mio. EUR). Die Verringerung des Eigenkapitals auf 7,4 Mio. EUR (Vj. 10,7 Mio. EUR) ist im Wesentlichen auf den Jahresfehlbetrag von 4,7 Mio. EUR zurückzuführen. Die Eigenkapitalquote des Konzerns lag bei 86 Prozent.



Die Umsatzerlöse bewegten sich mit etwa 0,8 Mio. EUR unter dem Niveau des Vorjahres. Sie basieren auf Dienstleistungsaufträgen, während im Lizenzgeschäft das Unternehmen bislang ohne Abschluss blieb. Die spanische Tochtergesellschaft MMM S.L. arbeitet derzeit einen Auftrag von über 400 TEUR ab. Dr. Sandler gab sich zuversichtlich, dass es Mologen gelingt, noch weitere externe Aufträge von Pharmapartnern zu akquirieren. Diese Geschäfte für Dritte haben eine attraktive Marge. Für das laufende Jahr hofft Mologen auf wichtige Veränderungen in der Höhe und in der Struktur der Umsatzerlöse. Das Wachstum soll sich im Wesentlichen aus sogenannten Upfront- und Meilenstein-Zahlungen im Rahmen von Lizenzverträgen mit Pharmafirmen ergeben.



Mologen hat sich zu einer Kostensenkung entschlossen, um die finanzielle Reichweite des Unternehmens zu verlängern. Eine worst case-Betrachtung ergibt, dass die Gesellschaft ohne Anpassung des Kostenapparats eine finanzielle Reichweite bis Anfang 2004 hat. Wenn man bei Mologen feststellt, dass sich die Gespräche mit den Pharmapartnern noch länger hinziehen, müsse nochmals an der Kostenschraube gedreht werden, was sich auch auf den Entwicklungsbereich erstrecken würde.



Um die Finanzlage zu verbessern, strebt Mologen weiterhin die Gewinnung neuer Finanzinvestoren an. Ende 2002 konnte bereits eine Barkapitalerhöhung in Höhe von 300 TEUR unter Ausschluss des Bezugsrechts platziert werden. Zur Reduzierung der Personalkosten wurde die Zahl der Mitarbeiter von 60 auf 49 verringert. Mit Dr. Junghans hat eine Führungskraft das Haus verlassen. Dessen Vertrag lief aus und wurde nicht verlängert. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten ebenfalls um 8 Prozent verringert werden.



Im ersten Quartal 2003 erzielte Mologen einen Fehlbetrag von 555 TEUR, was einem Verlust von 11 Cent pro Aktie entspricht. Der Liquiditätsabfluss für die ersten drei Monate von 520 TEUR reduzierte die Liquidität auf 4,4 Mio. EUR. Zu einer Vorschau für das Jahr 2003 wollte sich Dr. Sandler nicht äußern, da die Entscheidungen von Pharmakonzernen nicht planbar seien. Dann erklärte Dr. Sandler, die Mologen AG habe im Dezember 2002 eine Erklärung zum Corporate Governance-Kodex abgegeben und zugänglich gemacht.



Im Folgenden nahm der Finanzvorstand noch zu den Satzungsänderungen unter TOP 9 Stellung. Die Mologen Holding fungierte bisher als reine Finanzholding. Jetzt werden die beiden Tochterunternehmen Mologen GmbH und Soft Gene GmbH auf die Muttergesellschaft verschmolzen. Dazu musste bislang noch die Verabschiedung des  Steuervergünstigungsabbaugesetzes abgewartet werden. Die zunächst erwarteten steuerlichen Nachteile sind jedoch inzwischen beseitigt.



Im vorliegenden Jahresabschluss zum 31.12.2002 ist die bcd GmbH nicht mehr als Konzernunternehmen von Mologen konsolidiert, weil die Beteiligung im Berichtszeitraum von 51 Prozent auf 28,3 Prozent gesenkt wurde. Die Vorjahreszahlen sind deshalb teilweise nur eingeschränkt vergleichbar. Bezüglich TOP 10 meinte Dr. Sandler, die Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien sei als Vorratsbeschluss zu verstehen, denn bislang hätten Aktienrückkäufe nicht stattgefunden.


Allgemeine Diskussion



Die "Generaldebatte" leitete Michael Kunert als Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) ein. Wie im Vorjahr habe Prof. Wittig mit einem faszinierenden wissenschaftlichen Vortrag die Aktionäre und Gäste beeindruckt. Dennoch könne man aus Aktionärssicht mit der Entwicklung des Unternehmens nicht zufrieden sein, weil die wirtschaftliche Seite zur Besorgnis Anlass gibt. Seine auf der letzten Hauptversammlung geäußerte Befürchtung einer negativen Kursentwicklung habe sich voll bewahrheitet. Sämtliche Prognosen wurden verfehlt, und es wurden keine lukrativen Lizenzverträge abgeschlossen.



Sorge mache ihm insbesondere die Halbierung der Umsätze gegenüber 2001. Wissen wollte der SdK-Sprecher den Grund für diesen Umsatzeinbruch und in welchem Bereich zukünftige Umsatzerlöse zu erwarten sind. Aufgrund der schlechten Erfahrung vom Vorjahr für das laufende Jahr überhaupt keine Prognosen zu Umsätzen und Ergebnissen mehr abzugeben, halte er aber auch für keine Vertrauen erweckende Verhaltensweise. Dann verwies Herr Kunert auf die Reichweite der Mittel von nur noch zwölf Monaten und erkundigte sich auch nach dem genauen Stand der Investorengespräche.



Nach Meinung von Herrn Kunert kommen auch die Kosteneinsparungen nicht zügig genug voran. Im Personalbereich habe sich der Abbau ja erst im ersten Quartal finanziell ausgewirkt. Im Hinblick auf die Verkleinerung des Vorstands wollte er wissen, wie viel an Abfindung Dr. Junghans erhalten hat und ob durch dessen Weggang etwaige Engpässe in der Forschung zu befürchten sind.



Bezüglich der Beteiligungen bemerkte Herr Kunert, dass sich die bcd GmbH und Soft Gene GmbH alles andere als erfolgreich entwickelt haben. Leider seien diese einstigen Hoffnungsträger nur so am Rande abgehakt worden, nachdem ein Jahr zuvor noch die Wachstumsperspektiven gepriesen wurden. Jetzt ist bei der Soft Gene GmbH anscheinend die Entwicklung ins Stottern gekommen, und 1 Mio. EUR mussten abgeschrieben werden.



Diesbezüglich erkundigte sich der SdK-Sprecher, warum hier eigentlich keine Umsätze generiert wurden und warum die Beteiligung nur zu 50 Prozent abgeschrieben wurde. Des Weiteren wollte er wissen, wie viel Geld in diesem Bereich insgesamt verbrannt wurde. Dann erkundigte er sich, ob bei der bcd GmbH überhaupt noch ein operatives Geschäft vorhanden ist. Als negativ bemängelte Herr Kunert auch, dass durch die Kapitalerhöhung bei der bcd GmbH die Anteile von Mologen verwässert wurden.



Beim Ausblick auf das Jahr 2003 irritiere ihn die im Geschäftsbericht gemachte Aussage, die Geschäftsleitung würde ein Übertreffen der Umsatzerlöse aus 2002 als Erfolg werten. Das hieße doch nichts anderes, als dass es liquiditätsmäßig bereits sehr eng wird und erste Forschungsbereiche zurückgestellt werden müssen. Daher stellte Herr Kunert die Frage nach der Weiterführung der Forschungsvorhaben in diesem Fall. Außerdem wollte er wissen, wann mit ersten Erfolgen im Lizenzbereich zu rechnen ist.



Zudem bat der SdK-Sprecher um Auskünfte über die Einhaltung des Corporate Governance-Kodex, und er erkundigte sich, ob die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rölfs WP Partner AG auch Beratungsmandate übernommen hat. Bezüglich der durchgeführten Barkapitalerhöhung interessierte ihn, wer die Aktien übernommen hat, und er kam dann auf das Aktienrückkaufprogramm zu sprechen. In diesem Zusammenhang erkundigte er sich, in welchen Fällen das Rückkaufprogramm eigentlich eingesetzt werden könnte. Der SdK-Sprecher wies außerdem darauf hin, dass die Verträge für die Geschäftsräume in der Fabeckstraße in Dahlem auslaufen, und er wollte wissen, welche Umzugspläne existieren.



Als nächster Redner bemerkte Herr Dr. Zhou, dass er mit Wehmut auf die inzwischen seit 1998 bis heute verflossenen fünf Jahre zurückblickt. Im Gleichschritt mit der Kursentwicklung sei auch die Zuversicht immer mehr verlorengegangen. "Was bringt nun die Zukunft, wie sieht es mit der Weiterfinanzierung aus?" fragte er den Vorstand. Außerdem bat er um eine Stellungnahme zur Frage, wie bis 2004 die Marktfähigkeit hergestellt werden kann.



Des Weiteren regte Herr Dr. Zhou an, bei der Suche nach globalen Investoren und Partnern auch nach China zu blicken. Inzwischen sei ein chinesischer Investor, der in Europa interessante Vorhaben unterstützt, nicht mehr auszuschließen. Außerdem habe gerade SARS illustriert, dass viele Unternehmen in China sehr schnell arbeiten. Abschließend betonte er, dass die Mologen AG schnelle und aktive Maßnahmen ergreifen muss, da das Risiko inzwischen noch höher als vor einem Jahr ist.



Als letzter Redner trat Dr. Malte Diesselhorst von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) ans Rednerpult und äußerte sich ebenfalls sehr besorgt über die Entwicklung der Gesellschaft. Da Lizenzverträge schwer abzuschließen sind, stelle sich die Frage jetzt auch nach dem Wert der Patente, und er wollte vom Vorstand wissen, wie er diesen einschätzt und ob es einen Handel mit solchen Patenten gibt.


Antworten



Den Rückgang der Umsatzerlöse im vergangenen Geschäftsjahr begründete Dr. Sandler damit, dass es im Jahr 2001 noch einen einmaligen größeren Dienstleistungsauftrag außerhalb des Kerngeschäfts gab. Die Umsatzerlöse in 2002 betrafen dagegen Dienstleistungen für fremde Dritte im inhaltlichen Umfeld der Mologen. Diesen Bereich werde die Mologen weiter ausbauen. Die Aussage im Geschäftsbericht, mit einem Umsatzvolumen in 2003 auf dem Niveau des Vorjahres sei man zufrieden, betreffe natürlich nur das Dienstleistungsgeschäft und nicht das Lizenzgeschäft.



Wie Dr. Sandler betonte, finden derzeit laufend Gespräche mit Investoren und strategischen Partnern statt. Konkrete Aussagen zu konkreten Verhandlungsergebnissen seien derzeit aber nicht machbar, und zu Gerüchten wolle und dürfe er sich nicht äußern. Der Finanzvorstand zeigte sich aber zuversichtlich, weil bereits eine ganze Reihe von Pharma-Unternehmen von Mologen im vergangenen Jahr Präparate erworben hat. Da Mologen nach HGB bilanziert, gingen die Aufwendungen direkt in den Verlust.



Hierzu ergänzte Prof. Wittig, dass die Uhren der "Big Pharmaunternehmen" inzwischen leider sehr langsam ticken, was die Verhandlungen sehr mühselig macht. Bezüglich der von Dr. Zhou angeregten Kooperation mit chinesischen Partnern merkte Prof. Dr. Wittig an, dies könne erst mittelfristig interessant sein. Im Veterinärereich ist nach Angaben des Vorstands die Produktentwicklung am weitesten fortgeschritten. Mehrere Publikationen brachten hochklassige Ergebnisse. Mologen hofft auch, mit einem amerikanischen Unternehmen aus dem Bereich angeborene Stoffwechselerkrankungen noch diesem Jahr zu einem Abschluss zu kommen. Außerdem gebe es ein Forschungsabkommen mit der US Navy zum Thema Malaria.



Zum Thema Personalabbau erklärte Dr. Sandler, dass hiervon die Forschung noch nicht betroffen ist und dass das wissenschaftliche Programm noch vollständig aufrecht erhalten wird. Aber man stelle sich natürlich schon die Frage, ob es auch hier bei einer worst case-Betrachtung weitere Spielräume zwischen "need to have" und "nice to have" gibt. Prof. Wittig begrüßte die gegenwärtige Diskussion mit den Wirtschaftsleuten, da diese zu eine gewissen Straffung der Forschungsvorhaben und einer damit verbundenen Effizienzsteigerung führen.



Bezüglich des Weggangs von Dr. Junghans erklärte der Finanzvorstand, es sei keinerlei Abfindung gezahlt worden, weil der Vertrag offiziell auslief. Dessen Aufgaben würden nun von den Herren Dr. König und Schroff wahrgenommen. Da im Konzern alle Funktionen doppelt besetzt sind und das Vieraugenprinzip gilt, sind Personalabgänge bei Mologen fachlich relativ gut zu verkraften. Zum gleichen Thema bemerkte Prof. Dr. Wittig, er bedaure den Weggang von Dr. Junghans sehr, weil die Zusammenarbeit mit ihm jahrelang erfolgreich war. Es habe aber zwischen Dr. Junghans und ihm aufgrund von Dissenzen in der Ausrichtung der Forschung ein Abnabelungsprozess stattgefunden. Wohin sich Dr. Junghans verändert hat, dürfe er aus Schutzgründen des Persönlichkeitsrechts leider nicht preisgeben.



Im Hinblick auf die bcd GmbH erklärte Dr. Sandler, dass das Tochterunternehmen über keine stillen Reserven verfügte. Weil die bcd GmbH nicht zum Kerngeschäft gehörte, wollte die Mologen AG im Rahmen der Kapitalerhöhung keine weitere Liquidität mehr bereit stellen. Auch die Soft Gene GmbH entwickelte sich laut Prof. Dr. Wittig nicht so wie ursprünglich erwartet. Das Unternehmen ist zwar veräußerbar, aber für die Fortführung des Geschäfts konnte die kritische Menge nicht erreicht werden. Deshalb hat Mologen die Entwicklung eingestellt.



Auf die Frage nach der Barkapitalerhöhung erklärte Dr. Sandler, Herr Lange habe die 131.000 Aktien gezeichnet. Des Weiteren teilte er mit, dass der Wirtschaftsprüfer keine beratende Tätigkeit ausübte. Bezüglich des Aktienrückkaufprogramms führte er aus, dass die Verwaltung beabsichtigt, den Handlungsspielraum eventuell auszunutzen, um einen strategischen Investor zu finden und nicht, um Kurspflege zu betreiben. Bislang sei das Aktienrückkaufprogramm allerdings noch nie zur Anwendung gekommen.



Dr. Sandler bestätigte, dass die Regelung für die Nutzung der Geschäftsräume in der Fabeckstraße zum Jahresende auslaufen. Derzeit werden Gespräche mit der Freien Universität geführt, um einen Mietvertrag zu attraktiven Konditionen auszuhandeln. Die Mietkosten sind in den internen Planungen bereits enthalten.



Die Frage von Herrn Diesselhorst nach der Werthaltigkeit der Patente beantwortete Prof. Wittig dahin gehend, dass er davon ausgeht, dass Pharmaunternehmen bei der derzeitigen Marktkapitalisierung Interesse am Unternehmen haben. Eine Übernahme sei daher nicht gänzlich auszuschließen. Mologen ist die Firma mit der sichersten und effizientesten Technologie für DNA-basierte Medikamente für Mensch und Tier. Die Patente von Mologen können die gesamte Impfstofftechnologie und den Impfstoffmarkt revolutionieren, falls die Technologie von den großen Pharmaunternehmen angenommen wird.


Abstimmungen



Die Mologen Holding AG hatte am 19.12.2002 eine Barkapitalerhöhung aus dem genehmigtem Kapital unter Ausschluss des Bezugsrechts durchgeführt. Die Aktienzahl erhöhte sich damit von 4.980.331 um 131.000 auf 5.111.331. Dies entspricht einer Erhöhung des Grundkapitals um 3,80 Prozent auf 5.111.331 EUR. Die Präsenz wurde vor den Abstimmungen mit 3.307.103 Stückaktien entsprechend 64,7 Prozent des Grundkapitals festgestellt.



Alle Vorschläge der Verwaltung wurden nahezu einstimmg angenommen. Im Einzelnen waren dies die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3) sowie die Wahl der Rölfs WP Partner AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, zum Abschlussprüfer (TOP 4), die (teilweise) Aufhebung des bisherigen bedingten Kapitals I und II (TOP 5 und 6), die Erweiterung des Rahmens beim Stock Option-Programms für Management, Arbeitnehmer und Aufsichtsräte des Mologen-Konzerns (TOP 7 und 8).



TOP 9 sah die Änderung der Firma und des Unternehmensgegenstands sowie weitere Satzungsänderungen vor. Die Gesellschaftsstruktur wird durch Verschmelzung auf die Mologen Holding AG gestrafft. Die Eintragung in das Handelsregister wird kurzfristig umgesetzt. In Vorbereitung der Verschmelzung wurden die Änderung der Firma von Mologen Holding AG in Mologen AG sowie weitere Anpassungen beschlossen. Schließlich folgte die Beschlussfassung über die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG, Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre bei der Veräußerung eigener Aktien der Gesellschaft und Ermächtigung des Vorstands zur Einziehung erworbener eigener Aktien (TOP 10).


Fazit



Der "innere Wert" der Mologen AG in Form von Patenten hat sich entgegen den ursprünglichen Erwartungen in 2002 noch nicht in Zahlen niedergeschlagen. Da Mologen die eigenen Prognosen regelmäßig nicht erfüllen konnte, gibt Finanzvorstand Dr. Sandler für 2003 keine Prognose mehr ab. Bei Ausbleiben signifikanter Geschäftsabschlüsse in den nächsten zwölf Monaten werden in 2004 Liquiditätsengpässe auftreten. In diesem Zeitrahmen ist das Unternehmen jedoch aufgrund eingeleiteter Sparmaßnahmen noch nicht in seinem Bestand gefährdet.



Der Chance, mit einer innovativen Technologie und darauf basierenden Anwendungen die Entwicklung einer neuen Generation von Medikamenten zu ermöglichen, stehen zahlreiche Risiken gegenüber. Zum einen sind dies die Fokussierung auf die Schlüsseltechnologie "MIDGE", bei der die Markt- und Wettbewerbsposition unklar ist und nur eine geringe Zahl potentieller Geschäftspartner existiert. Zum anderen gibt es in finanzieller Hinsicht keine vertraglichen Absicherungen bisheriger und zukünftiger Umsatzerlöse. Die Liquiditätslage ist bei der Mologen AG inzwischen angespannt und zwingt zum Personalabbau. Zudem gibt es derzeit keinen Zugang zum Kapitalmarkt mehr.


Kontaktadresse



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Veröffentlichungsdatum: 22.05.2003 - 22:34
Redakteur: hsc
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