Die im Jahre 1994 gegründete Starnberger 5-Seen-Land Vermögensbetreuungs AG ist zusammen mit ihren Tochtergesellschaften schwerpunktmäßig in der Betreuung von Privatkunden und institutionellen Kapitalanlegern wie Stiftungen, Vereine oder Firmen tätig und berät diese sowohl an den nationalen als auch an den internationalen Wertpapier- und Devisenmärkten. Daneben bietet die SV-Unternehmensgruppe ihren Kunden eine breite Palette rendite- und steuerorientierter Produkte an.
Am 4. Dezember 2003 meldete die Gesellschaft, ihren seit einigen Monaten angekündigten Börsengang im Wege einer Manteltransaktion, eines sogenannten "Cold-IPO", noch in diesem Jahr umzusetzen. Zu diesem Zweck hat Unternehmensgründer und Vorstand Peter M. Zimmermann mittelbar 85,59 Prozent der an den Börsen Stuttgart und München im Freiverkehr gehandelten Aktien der REALTOS Grund- und Beteiligungs AG (vormals: Sauter Holding AG, Meckenbeuren) erworben. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung der REALTOS am 30. Dezember 2003 soll die Einbringung der SV Unternehmensgruppe im Wege einer Kapitalerhöhung aus Sacheinlagen von den Aktionären beschlossen werden.
Über die nähren Einzelheiten dieser geplanten Transaktion sowie den aktuellen Geschäftsverlauf und die künftigen Planungen der SV-Unternehmensgruppe sprach Alexander Langhorst von GSC Research mit dem Vorstandsvorsitzenden Peter M. Zimmermann.
Zimmermann: "Wir möchten einen fairen und transparenten Börsengang durchführen"
GSC Research: Herr Zimmermann, Sie haben vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass die SV-Unternehmensgruppe noch in diesem Jahr einen Börsengang durch Einbringung in die im Freiverkehr notierte REALTOS AG durchführen will. Welche Gründe haben Sie zu diesem IPO bewogen?
Zimmermann: Eigentlich wollte ich schon immer einmal Vorstandsvorsitzender einer börsennotierten Gesellschaft werden. Aber Spaß beiseite, der Börsengang unserer Unternehmensgruppe erfolgt hauptsächlich aus Gründen der Transparenz. Diese Transparenz wird dazu führen, dass sich uns neue Kundenpotentiale insbesondere im Bereich der institutionell geprägten Anlegerschaft erschließen, die wir in unserer jetzigen Struktur nicht als Kunden gewinnen können.
GSC Research: Der von ihnen gewählte Weg über die Einbringung der SV-Unternehmensgruppe in eine bereits an der Börse gelistete, aber operativ derzeit inaktive Gesellschaft - also einen Börsenmantel - ist in Deutschland eher unüblich. Welche Gründe sprechen aus ihrer Sicht für diesen Weg?
Zimmermann: Sie haben natürlich recht, ein sogenanntes "Cold-IPO" ist in Deutschland ein ungewöhnlicherer Weg als ein normaler Börsengang. Für diesen Weg spricht jedoch zum einen die vergleichsweise zeitnahe Umsetzbarkeit des Going Public im Gegensatz zu einer erstmaligen Notierungsaufnahme. Zum anderen sind wir nicht auf die Zuführung frischen Kapitals über eine in vielen anderen Fällen notwendigen Barkapitalerhöhung angewiesen.
GSC Research: Nicht so schön, zumindest in puncto Transparenz, ist natürlich das Börsensegment, in dem die REALTOS AG gegenwärtig gehandelt wird, nämlich der Freiverkehr mit seinen geringen Publizitätsvorschriften. Planen Sie später einen Wechsel in ein höheres Marktsegment?
Zimmermann: Die Notierung der mit neuem Leben gefüllten REALTOS AG im Freiverkehr ist nur eine Zwischenstation. Im ersten Halbjahr 2004 ist eine Verschmelzung der SV auf die REALTOS geplant. Nach der Eintragung der Verschmelzung im Handelsregister sowie der geplanten Umbenennung und der Sitzverlegung des Unternehmens ist ein Wechsel in den Geregelten Markt vorgesehen. Mit der Notierung in diesem für mittelständisch geprägte Unternehmen geschaffenen Segment verfügen wir dann über die von professionellen Marktteilnehmern geforderte Transparenz, die uns auch auf der Kundenseite sicherlich die ein oder andere bislang noch verschlossene Tür öffnen wird.
GSC Research: Laut Veröffentlichung halten Sie mittelbar 85,59 Prozent der Aktien der REALTOS AG. Zu welchen Konditionen wird die SV-Unternehmensgruppe eingebracht und was bedeutet das für die derzeitigen freien Aktionäre der REALTOS AG?
Zimmermann: Aktuell halte ich mittelbar 1.074.022 Aktien der REALTOS AG, die übrigen 180.788 Aktien - das sind 14,41 Prozent des Grundkapitals - befinden sich im Streubesitz. Zur Ermittlung des fairen Wertes der REALTOS-Aktie auf der einen Seite sowie der Feststellung des Unternehmenswertes der SV-Unternehmensgruppe haben wir bei der Münchener Wirtschaftsprüfungsgesellschaft GmbH eine Bewertung in Auftrag gegeben, auf deren Grundlage das Umtauschverhältnis festgelegt wurde.
Im Zuge dieser Prüfung wurde für die Starnberger 5-Seen-Land Vermögensbetreuungs AG ein Unternehmenswert von 35,31 Mio. Euro zum Termin der Hauptversammlung am 30. Dezember 2003 ermittelt. Bezogen auf die 3.600.250 Aktien ergibt dies einen Wert je Aktie von 9,81 Euro.
Die Börsenbewertung der REALTOS AG, die neben ihrer Notierung im Freiverkehr der Börsen Stuttgart und München über keine nennenswerten Assets verfügt, führt zu dem vorgeschlagenen Einbringungsverhältnis. Hierzu wird das Grundkapital der REALTOS AG um 830.827 Euro im Wege einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen erhöht. Umgerechnet erhalten die Aktionäre der SV AG für je 13 SV-Aktien 3 neue Aktien der REALTOS AG.
Für die freien Aktionäre stellt die gewählte Vorgehensweise ein faires Verfahren dar, da diese von der Einbringung der SV-Aktivitäten in Form einer deutlichen Substanzsteigerung ihrer Aktien profitieren. Auch hinsichtlich der Kursentwicklung hat sich die Geduld der freien Aktionäre in den vergangenen Monaten gelohnt, können sie sich doch über einen Kursgewinn von über 690 Prozent in 12 Monaten freuen.
GSC Research: Können Sie uns die wesentlichen Aktionäre der Starnberger 5-Seen-Land Vermögensbetreuungs AG benennen?
Zimmermann: Ich selbst halte 64,48 Prozent der Anteile, 25,7 Prozent werden von der NORISFONTA Beteiligungsgesellschaft mbH gehalten. Weitere Aktionäre sind die LOYR - Stiftung mit 6 Prozent, die Karl Fix Stiftung mit 2 Prozent, die Viscardi Ventures GmbH mit 1,09 Prozent sowie die Wessel Management AG mit 0,73 Prozent der Anteile.
GSC Research: Lassen Sie uns auf die Struktur der SV-Unternehmensgruppe eingehen. Neben der Vermögensverwaltung bieten Sie ihren Kunden eine breite Palette an rendite- und steuerorientierten Produkten an. Woher stammt die Kompetenz Ihrer Unternehmensgruppe in diesen Geschäftsfeldern?
Zimmermann: Ich selbst blicke auf eine langjährige Berufserfahrung im Bankenbereich zurück und war nach meiner Ausbildung bei der Deutschen Bank dort vor meinem Wechsel zur Vermögensverwaltung Hypo Capital Management (HCM) als Anlageberater tätig. Den Erfolg meiner Tätigkeit bei der HCM, einer Tochter der HypoVereinsbank, können Sie daran ablesen, dass ich dort im Alter von 26 Jahren der jüngste stellvertretende Direktor der Unternehmensgeschichte geworden bin. Auch meine Mitarbeiter verfügen in den von ihnen verantworteten Bereichen über eine langjährige Berufs- und Praxiserfahrung.
Neben der fachlichen Kompetenz ist aus meiner Sicht aber auch die Chemie zwischen Berater und Kunden von entscheidender Bedeutung für den geschäftlichen Erfolg. Anders wäre es kaum zu erklären, warum die Kunden bei uns auch eine Vielzahl standardisierter Produkte erwerben, in die man auch bei jeder beliebigen Bank oder Sparkasse investieren kann.
GSC Research: Nach eigenen Angaben haben Sie derzeit 1,1 Mrd. Euro "Assets under Management". Wie sieht der typische Kunde Ihrer Dienstleistungen aus und welche Mindestanlagekriterien gibt es?
Zimmermann: Unsere typischen Kunden sind zumeist zwischen 55 und 60 Jahre alt und als Unternehmer tätig bzw. nach dem Rückzug aus ihrem früheren Unternehmen Privatiers. Für unsere Privatkunden bieten wir die Dienstleistungen im Bereich der Vermögensverwaltung ab einem Volumen von 1 Mio. Euro an. Daneben zählen wir auch eine Reihe von Stiftungen, Unternehmen, Vereine, Sportler und Politiker zu unseren Kunden.
Im Bereich der institutionellen Anleger liegt das Einstiegsvolumen für die Vermögensverwaltung bei 5 Mio. Euro. Neben unseren eigenen Vermögensverwaltungsaktivitäten bin ich mit 12 Prozent an der Züricher G&S Asset Management GmbH beteiligt, die Anlegergelder im Volumen von 1,4 Mrd. Schweizer Franken verwaltet. Diese Anteile gehen voraussichtlich auf die SV-Unternehmensgruppe über.
GSC Research: Gibt es Gründe für die gewählte Beteiligungshöhe von lediglich 12 Prozent und ist mittelfristig eventuell eine Aufstockung dieser Beteiligung geplant?
Zimmermann: Eine Aufstockung auf über 20 Prozent ist wegen erheblicher aufsichtsrechtlicher und bilanzieller Auflagen, die in einem solchen Fall dann von uns zu erfüllen wären, nicht vorgesehen.
GSC Research: Welche Dienstleistungen bieten Sie im Bereich der Vermögensverwaltung genau an und wie sieht es auf der Gebührenseite aus?
Zimmermann: In diesem Geschäft unterscheiden wir zwischen Vermögensberatung und -verwaltung. Bei der Vermögensberatung wird jede von uns als sinnvoll erachtete Transaktion im Vorfeld mit dem Kunden abgesprochen und nur umgesetzt, wenn dieser zustimmt. Die Verwaltungsgebühr beläuft sich in diesem Bereich auf jährlich 0,75 Prozent vom vorhandenen Volumen und wird quartalsweise erhoben.
Bei der Vermögensverwaltung erhalten wir vom Kunden eine eingeschränkte Vollmacht, Käufe und Verkäufe vorzunehmen. Nicht enthalten in dieser Vollmacht ist die Aufnahme von Krediten. Außerdem investieren wir ausschließlich in Aktien, Anleihen und Investmentfonds, nicht aber in Optionsscheine oder andere derivative Instrumente. Für diese Dienstleistung berechnen wir eine jährliche Verwaltungsgebühr von 1,5 Prozent, die ebenfalls quartalsweise erhoben wird.
Lassen Sie mich jedoch noch anfügen, dass die Verwaltungsgebühr in beiden Fällen vom Kunden nur dann zu entrichten ist, wenn im Quartal ein positives Ergebnis erwirtschaftet wurde und zudem eine Steigerung des Depotvolumens gegenüber dem Vorquartal eingetreten ist. Bei der Berechnung der Performance zählen nur Investitionen in Anleihen, Investmentfonds oder Aktien. Für Renditen auf Festgeld erhalten wir keine derartige Vergütung.
GSC Research: Können Sie uns eine Indikation bezüglich der Performance ihrer Vermögensverwaltung geben?
Zimmermann: Eine pauschale Angabe hierzu ist nur schwer möglich, da wir analog zu den Vorgaben des Bundesaufsichtsamtes in der Vermögensverwaltung insgesamt sechs verschiedene Anlagemodelle anbieten, die sich in ihrer jeweiligen Chance/Risikostruktur unterscheiden. In der chancenorientiertesten Variante, die zugleich unserem Musterdepot entspricht, liegt die Performance bei aktuell 72 Prozent in den ersten elf Monaten diesen Jahres.
GSC Research: Gibt es ähnliche Indikationen auch für die von Ihnen initiierten geschlossenen Fonds?
Zimmermann: Hierzu kann ich Ihnen leider noch keine Angaben machen, da die meisten dieser Produkte erst ein oder zwei Jahre alt sind, die Performance sich aber erst nach dem Ende der Laufzeit ermitteln lässt, die zwischen vier Jahren beim Paroli-Musikfonds und bis zu 25 Jahren bei den Windparkfonds liegt.
Grundsätzlich kann ich Ihnen hierzu aber sagen, dass wir bei unseren Produkten, egal ob selbst initiiert oder im Vertrieb, hohen Wert auf Seriosität und betriebswirtschaftlich schlüssige Konzepte legen. So werden Sie bei uns keine Fonds finden, die ihre Performance allein aus steuerlichen Effekten erzielen. Die aus dem Fondsvermögen getätigten Investitionen müssen sich auch ohne diesen fiskalischen Effekt rechnen.
GSC Research: Apropos geschlossene Fonds. Gibt es dort aus Ihrer Sicht aktuell besonders boomende Bereiche?
Zimmermann: Bei den geschlossenen Fonds gibt es deutlich ausgeprägte Modeerscheinungen hinsichtlich der Beliebtheit bei den Anlegern. Haupttreiber dieser Entwicklung ist natürlich die deutsche Steuerpolitik, welche dazu führt, dass einzelne Branchen besonders begünstigt werden und damit natürlich auch die Attraktivität der Geldanlage in diesen Bereichen entsprechend ansteigt.
GSC Research: Wie sehen Ihre Planungen für das Ergebnis im laufenden Jahr aus?
Zimmermann: Wir selbst sind mit dem Verlauf in diesem Geschäftsjahr sehr zufrieden. Gegenüber dem Jahr 2002 wird sich unser Ergebnis um über 90 Prozent verbessern. Auf Basis der Hochrechnung der bisher vorliegenden Zahlen erwarten wir für 2003 ein Ergebnis von 2,9 Mio. Euro vor Steuern und Zinsen, das auch im Rahmen des WP-Gutachtens zur Einbringung genannt ist. Damit werden wir im Vergleich zum letztjährigen Ergebnis unsere hohe Wachstumsdynamik in einem sicherlich nicht einfachen Umfeld unter Beweis stellen können.
Wir haben uns für 2003 zum Ziel gesetzt, ein Platzierungsvolumen von 75 bis 100 Mio. Euro bei der SV zu erreichen. Daneben ist auch die G&S Asset Management GmbH in der Platzierung von geschlossenen Fonds aktiv. Diese hat allein bei dem sogenannten 24-Stunden-Fonds - ein Produkt, welches in US-Immobilien investiert - 50 Mio. USD platzieren können.
GSC Research: Können Sie hier schon jetzt so konkrete Aussagen treffen? Traditionell ist das vierte Quartal in der Finanzbranche ja der entscheidende Zeitraum im Gesamtjahr...
Zimmermann: Das ist völlig richtig. Insbesondere bei den geschlossenen Fonds wird etwa dreiviertel des Gesamtvolumens in den letzten Wochen eines Jahres erwirtschaftet. Dieser Effekt wird sich nach jetzigem Kenntnisstand auch in der Zukunft nicht verändern. Trotzdem können wir die Entwicklung aufgrund unserer langjährigen Kundenbeziehungen recht gut abschätzen. Nach dem bisherigen Geschäftsverlauf sieht es jedoch so aus, als könnte das Ergebnis eher noch ein kleines bisschen höher ausfallen.
GSC Research: Mit welcher Ergebnisentwicklung rechnen Sie für die Zukunft?
Zimmermann: Im Rahmen des vorhin bereits erwähnten Gutachtens zur Ermittlung des Unternehmenswertes der SV-Unternehmensgruppe haben wir Planzahlen für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bis zum Jahr 2007 aufgestellt, die ich Ihnen gerne nenne. Das EBIT soll von 7,6 Mio. Euro im kommenden Jahr über 7,88 und 8,63 auf 9,37 Mio. Euro im Jahr 2007 zulegen.
GSC Research: Unerfreulich erscheint der für dieses Jahr erwartete Verlust von rund 430 TEUR bei Ihrer Tochtergesellschaft Lakeview USA Immobilien GmbH. Welche Faktoren führen zu diesem Verlust und wie sieht Ihre künftige Ergebniserwartung bei dieser Tochtergesellschaft aus?
Zimmermann: Die Lakeview USA Immobilien GmbH ist in der Konzeptionierung von geschlossenen Fondslösungen für die Investition in US-Immobilien tätig und befindet sich aktuell noch in der Aufbauphase. Statt eines Verlusts werden wir in diesem Jahr allerdings ein ausgeglichenes Ergebnis erreichen, da wir uns dazu entschieden haben, die Platzierung des Fonds - durch dessen planmäßige Anlaufkosten der genannte Verlust entsteht - erst in 2004 durchzuführen, um den Erfolg der Platzierung sicher zu stellen und kein unnötiges Risiko einzugehen. Das Unternehmen wird bereits im Folgejahr die Gewinnzone erreichen und künftig einen positiven Beitrag zum Konzernergebnis beisteuern.
GSC Research: Kritiker behaupten, bei der SV-Unternehmensgruppe handelt es sich im Wesentlichen um eine One-Man-Show, die in sehr hohem Maße von Ihnen persönlich abhängt. Welche Maßnahmen haben Sie getroffen, um das Schlüsselpersonenrisiko zu begrenzen?
Zimmermann: Mit Ihrem Einwand liegen Sie völlig richtig, und ich habe aus diesem Umstand in der Vergangenheit auch nie einen Hehl gemacht. Die positive Entwicklung seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1994 ist in hohem Maße mit meiner Person verbunden, ein längerer Ausfall würde sicherlich deutlich spürbare Auswirkungen nach sich ziehen.
Glücklicherweise stützt sich die Unternehmensgruppe neben dem Vorstand auch auf ihre Mitarbeiter, die ebenfalls einen erheblichen Anteil zum bisherigen Erfolg beigesteuert haben. Derzeit ist unser Team 21 Köpfe stark. Ressortmäßig verantworte ich die Bereiche Strategie, Finanzen und Vertrieb, meine Kollegin Antonia Perkovic zeichnet für die Bereiche Investor Relations, Public Relations, Marketing und EDV verantwortlich.
GSC Research: Für einiges Aufsehen sorgten zuletzt Ihre Aktionen im Bereich des Sport-Sponsoring, wo neben dem bekannten Boxer Sven Ottke unter anderem auch die deutsche Biathlon-Nationalmannschaft bei Ihnen unter Vertrag steht. Können Sie Ihre jährlichen Aufwendungen sowie die Effekte auf das Geschäft beziffern?
Zimmermann: Die Gesamtkosten unserer Sport-Sponsoringaktivitäten liegen im Jahr 2003 bei rund 560.000 Euro. Die Effekte auf das operative Geschäft lassen sich schwer beziffern, da ich es mir erspare, meine Kunden hiernach zu befragen. Unsere Strategie ist es, hier eher aus dem Bauch heraus zu agieren und zu schauen, welche Möglichkeiten sich bieten, ein möglichst optimales Verhältnis zwischen Aufwand und Reichweite zu erzielen.
GSC Research: Wenn sich die Effekte nicht konkret benennen lassen, machen diese Aktivitäten denn dann aus betriebswirtschaftlicher Sicht überhaupt Sinn?
Zimmermann: Diese Frage möchte ich mit einem klaren Ja beantworten. So haben wir beispielsweise für zwei Kämpfe mit Sven Ottke, bei denen er unseren Schriftzug auf dem Rücken trug, insgesamt 280.000 Euro aufgewendet und hiermit eine sehr hohe Reichweite erzielen können. Im Nachgang zu den Kämpfen haben wir weit über 200.000 Zugriffe auf unsere Homepage verzeichnen können, allein während des Kampfes lag die Zahl deutlich über 30.000. Ähnlich positive Effekte erwarten wir von der in Kürze in Deutschland stattfindenden Biathlon-WM, bei der wir die deutsche Mannschaft sponsern.
Auch wenn Ihr Einwand, dass sich die konkreten Effekte nur sehr vage beziffern lassen, sicherlich berechtigt ist, werden wir an diesen Aktivitäten festhalten, weil wir uns hiervon eine deutliche Steigerung unseres Bekanntheitsgrades erwarten. Ein höherer Bekanntheitsgrad, der zudem mit positivem Tun wie dem Sponsoring von Sportlern verbunden ist, wirkt sich erfahrungsgemäß förderlich auf das Geschäft aus.
GSC Research: Mit Börsengang werden Sie in Kürze einen Meilenstein der bald 10-jährigen Firmengeschichte setzen. Wie sieht Ihre Vision aus - oder, etwas konkreter, wohin wollen Sie die SV-Gruppe in den nächsten 5 Jahren führen? Den Börsengang führen Sie ja, wie Sie eingangs sagten, nicht nur zum Selbstzweck durch.
Zimmermann: Zunächst einmal wollen wir die Unternehmensgruppe konsolidieren und das Erreichte sichern. Zudem erlaubt uns die Börsennotiz die Ansprache neuer Kunden, die ihr Vermögen nicht einem unnotierten Vermögensverwalter anvertrauen dürfen oder wollen. Dadurch werden wir auch künftig weiter wachsen - allerdings mit Augenmaß. Und was unsere Aktie angeht: Wenn wir in 5 Jahren eine Aufnahme den SDAX erreichen, wäre das schon eine prima Sache.
GSC Research: Herr Zimmermann, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg.
Starnberger 5-Seen-Land Vermögensbetreuungs AG
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Ansprechpartnerin Investor Relations:
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