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HV-Bericht RheinLand Holding AG - Aktionäre können sich über 0,70 EUR Dividende und 0,10 EUR Bonus freuen

Wie bereits in den Vorjahren lud die RheinLand Holding AG ihre Aktionäre zu ihrer diesjährigen Hauptversammlung am 20. Juni 2006 in das swissotel in Neuss ein. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Wolf-R. Bringewald begrüßte die rund 200 Aktionäre, Gäste und Vertreter der Presse, darunter Alexander Langhorst von GSC Research, und erteilte nach der Erledigung der einleitenden Formalien sowie dem Gedenken an die Verstorbenen dem Vorstandsmitglied Jutta Stöcker das Wort.


Bericht des Vorstands

Einleitend führte Frau Stöcker aus, dass sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld im Geschäftsjahr 2005 erneut schwächer entwickelte, als von den Wirtschaftsforschungsinstituten ursprünglich erwartet worden war. Der Zuwachs um 0,9 Prozent ging überdies fast ausschließlich auf eine weiter boomende Exportwirtschaft zurück, während Impulse aus dem Binnenmarkt nicht zu verzeichnen waren ebenso wenig wie vom Arbeitsmarkt, der sich weiterhin in einem sehr problematischen Zustand befindet.

Potenzial für die Versicherungswirtschaft und hier insbesondere für die Lebensversicherung sieht Frau Stöcker durch den massiven Umbau der staatlichen Sicherungssysteme vor allem im Bereich der Rentenversicherung, in der mit der in 2005 erfolgten Einführung des Alterssicherungsgesetzes der Paradigmenwechsel hin zu einer verstärkten Eigenvorsorge der Bevölkerung vollzogen wurde. Die Anforderung an die Versicherungswirtschaft, durch ihre Produkte in der Zukunft das lebenslange Einkommen für viele Millionen Menschen zu sichern, stellt laut Frau Stöcker auf der einen Seite eine gewaltige Herausforderung dar, aber auch eine große Chance zugleich. Dass sich die Menschen auf die veränderten Rahmenbedingungen einstellen, belegt nach ihrer Angabe die Tatsache, dass allein die sogenannte Riester-Rente in 2005 eine wahre Renaissance erlebt hat und hier branchenweit über 1,1 Millionen neue Verträge abgeschlossen worden sind.

Eine weitere Herausforderung für die Versicherungswirtschaft ist nach Aussage von Frau Stöcker die geplante Veränderung des Versicherungsgesetzes und die verstärkte Transparenz und Beteiligung der Versicherungsnehmer an stillen Reserven im Bereich der Lebens- und Rentenversicherungen. Die Forderung der Regierung, den Versicherungsnehmern nach zwei Jahren bereits 50 Prozent der stillen Reserven in den Kapitalanlagen gutzuschreiben, gefährdet nach Einschätzung der RheinLand Holding das Modell der garantierten Lebensversicherungen in einem hohen Maße, da die Pufferfunktion der stillen Reserven für den Fall von länger anhaltenden Kapitalmarktschwächephasen entfallen würde und die langfristige Garantie von bestimmten Zinssätzen nicht mehr ohne weiteres darstellbar wäre.

Insgesamt konnte die Versicherungsbranche in 2006 einen Zuwachs von 2,3 Prozent erzielen, anhaltend schwierig gestaltet sich jedoch die Situation im Bereich Schaden/Unfall- und Kfz-Versicherung, da bedingt durch die dort zu beobachtende hohe Wettbewerbsintensität sowie das preisaggressive Auftreten verschiedener Marktteilnehmer eine Erosion auf der Ebene des Prämienvolumens zu verzeichnen war. Konnte die KfZ-Versicherung im Gesamtmarkt in 2004 noch um 0,8 Prozent zulegen, war in 2005 bereits ein Rückgang um 2,3 Prozent zu verzeichnen, für das laufende Jahr rechnen Branchenbeobachter mit einem Rückgang um bis zu 7 Prozent, so Frau Stöcker weiter.

Sehr positiv hingegen entwickelten sich im Geschäftsjahr 2005 die Kapitalmärkte, und hier vor allem die Anlageklasse der Aktien, wie der Zuwachs beim DAX um 27 Prozent im Jahresverlauf belegt. Fortgesetzt hat sich im Berichtsjahr die Niedrigzinsphase, so dass die Absenkung des Garantiezinses auf 2,25 Prozent ab dem Jahr 2007 unausweichlich ist, so Frau Stöcker. Die RheinLand-Gesellschaften konnten von der beschriebenen Entwicklung durch eine Aktienquote von rund 9 Prozent sowie eine entsprechende Diversifizierung im Rentenportfolio profitieren.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der RheinLand-Konzern seine Beitragseinnahmen um 5,3 Prozent auf 545,9 (Vj.: 518,2) Mio. EUR ausweiten und damit stärker wachsen als der Gesamtmarkt mit einer Rate von 3,2 Prozent. Getrieben wurden die Zuwächse laut Angabe von Frau Stöcker vor allem durch das sehr erfreuliche Wachstum beim Bankvertrieb, und hier im Segment der seit 2002 vom Unternehmen angebotenen Restschuldversicherung. Dieses Segment konnte in 2005 um 14,4 Prozent auf 266,5 (232,9) Mio. EUR ausgeweitet werden, und auch in 2006 soll das überproportionale Wachstum weiter anhalten. Um dem weiter zunehmenden Geschäftsvolumen auch auf Dauer gerecht werden zu können, haben die beiden Tochtergesellschaften im niederländischen Venlo im April 2006 größere Büroräume bezogen, die Zahl der dort beschäftigten Mitarbeiter beträgt 45.

Einen Anstieg um 6,4 Prozent konnten in 2005 die Prämieneinnahmen im Segment Lebensversicherung verzeichnen, diese legten auf 84,8 (79,7) Mio. EUR zu. Ein Teil dieses Zuwachses ist auf die im Vorjahr bekannt gegebene Übernahme der ABC Lebensversicherung zurückzuführen, bereinigt um diesen Effekt konnte ein organisches Wachstum von 2 Prozent realisiert werden. Insgesamt betrachtet war 2005 ein sehr schwieriges Jahr für die Lebensversicherung, die vor allem durch die per Ende 2004 weggefallenen Steuervorteile im Neugeschäft getroffen wurde. Trotz der erheblichen Umstellung auf Seiten des Vertriebs sowie der Kunden vor dem Hintergrund des sogenannten Alterssicherungsgesetzes war 2005 in Bezug auf das Neugeschäft das bislang zweitbeste der Unternehmensgeschichte, und so konnte im Vergleich zum letzten "Normaljahr" 2003 ein Zuwachs um 10 Prozent realisiert werden. Zudem haben die Lebensversicherungsgesellschaften im Konzern vom verbesserten Anlageergebnis sowie günstigen Risikoverläufen profitiert, die eine Substanzstärkung ermöglicht haben.

Das Komposit-Geschäft (Schaden/Unfall- und KfZ-Versicherung) konnte in 2005 nach Darstellung von Frau Stöcker in erheblichem Maße von den bereits in 2004 eingeleiteten Maßnahmen zur Bestandsoptimierung profitieren, die klare Umsetzung der Strategie "Ertrag vor Wachstum" und die Bereinigung von unattraktivem Geschäft und solchem mit einer schlechten Risikostruktur haben sich klar ausgewirkt. Durch die Maßnahmen wurde laut Frau Stöcker auch bewusst ein Rückgang der Prämieneinnahmen in Kauf genommen, die von 205,6 auf 194,6 Mio. EUR gesunken sind.

Mit der in 2005 erfolgten Gründung der Rhion Versicherung als reinem Maklerversicherer deckt der Konzern nunmehr über vier verschiedene Vertriebswege die gesamte Palette des Markts ab. Vertreten ist der Konzern im Markt mit der Marke RheinLand Versicherung (Ausschließlichkeitsvertrieb), ONTOS (Direktvertrieb), CreditLife (Banken) und seit dem 1. Januar 2006 Rhion für den Vertrieb über Makler. Die neue Marke richtet sich dabei nach Vorstandsangabe vor allem an mittelständische Makler mit einem hohen Professionalitätsgrad. Innovativ ist auch das neuartige Courtagemodell, welches erfolgsabhängig orientiert ist, sich zugleich allerdings auch an der jeweiligen Schadenquote des vom einzelnen Makler betreuten Bestands orientiert.

Als ausgesprochen günstig wertete Frau Stöcker den Schadenverlauf im Geschäftsjahr 2005, in dem die Gesellschaft von Großschäden oder besonderen Belastungen durch den langanhaltenden Winter weitgehend verschont wurde. Deutlich wird diese Entwicklung in der signifikanten Verbesserung der sogenannten Combined Ratio, die bei der RheinLand Versicherung auf 97,6 (101,7) und bei ONTOS auf 99,4 (106,5) Prozent abgesunken ist. Neben dem insgesamt günstigen Schadenverlauf profitiert die Gesellschaft hierbei nach Vorstandsangabe auch von den Bemühungen einer schnellen Schadensregulierung, um mögliche Folgeschäden möglichst weitgehend zu minimieren. Der Anstieg der Verwaltungskosten auf 61,0 (57,9) Mio. EUR ist teilweise auf die Ausweitung des Geschäftsvolumens zurückzuführen, die Verwaltungskostenquote beträgt unverändert 11,2 Prozent und bewegt sich damit deutlich unter den Werten der Vergangenheit mit Größenordnungen von 20 Prozent und mehr.

Der günstige Schadenverlauf ermöglichte in 2005 eine Zuführung zu den Schwankungsrückstellungen von 8,1 Mio. EUR auf einen neuen Gesamtbetrag von 30,2 (22,1) Mio. EUR, beim Kapitalanlageergebnis konnten im positiven Umfeld Zuschreibungen in einer Größenordnung von 18 Mio. EUR realisiert werden, wovon gut 15 Mio. EUR auf die Lebensversicherungsgesellschaften entfallen. Die Gesamtverzinsung der Kapitalanlagen verbesserte sich auf 5,4 (4,8) Mio. EUR, das Kapitalanlageergebnis beläuft sich auf 56,5 (43,9) Mio. EUR, die im Portfolio gehaltene Aktienquote beträgt 9,3 Prozent.

Den weiteren Ausführungen von Frau Stöcker zufolge konnte auf Ebene des RheinLand Holding-Konzerns im Geschäftsjahr 2005 ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 12,1 (10,9) Mio. EUR erzielt werden, bedingt durch die auf 41 Prozent angestiegene Steuerquote beläuft sich der Jahresüberschuss auf unverändert 6,9 Mio. EUR, das Eigenkapital erhöhte sich auf 73,9 (69,6) Mio. EUR.

Im Einzelabschluss der RheinLand Holding AG ergibt sich für das Geschäftsjahr 2005 eine Verbesserung des Ergebnisse aus Beteiligungen auf 9,46 (2,79) Mio. EUR. Zurückzuführen ist dieser Anstieg vor allem auf deutlich gestiegene Ergebnisse aus den einzelnen Tochtergesellschaften, und hier allen voran der RheinLand Versicherungen, aus denen ein Betrag von 7,81 nach 0,61 Mio. EUR zugeflossen ist. Ferner wurde im Berichtsjahr die 35,8-prozentige Beteiligung an der Dolerit-Basalt AG i.L. veräußert, der Verkaufspreis per 22. Mai 2006 betrug 4,50 EUR je Aktie. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit liegt bei 6,5 (3,9) Mio. EUR, der Jahresüberschuss verbesserte sich auf 4,7 (2,7) Mio. EUR. An dieser erfreulichen Entwicklung sollen die Aktionäre in Form einer unveränderten Dividende von 0,70 EUR sowie eines Bonus von weiteren 0,10 EUR je Aktie beteiligt werden.

Mit dem bisherigen Start in das laufende Geschäftsjahr zeigte sich Frau Stöcker ebenfalls zufrieden und betonte, dass man bei der Gesellschaft weiterhin an der Strategie "Ertrag vor Wachstum" festhalten will. Während sich der Verlauf im Komposit-Geschäft vor dem Hintergrund des anhaltenden Preiswettbewerbs eher verhalten darstellte, konnten die Beitragsseinnahmen bei den Lebensversicherungsgesellschaften deutlich ausgeweitet werden. Die erzielten Beitragseinnahmen kletterten von 66,06 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum auf nunmehr 133,3 Mio. EUR, ebenfalls weiterhin positiv entwickeln sich die Tochtergesellschaften in den Niederlanden. Für das Gesamtjahr zeigte sich Frau Stöcker zuversichtlich, wieder ein erfreuliches und zufriedenstellendes Ergebnis erwirtschaften zu können.

Im zweiten Teil der Vorstandsausführungen berichtete Vorstandsmitglied Buchbender über die näheren Einzelheiten der im Berichtszeitraum realisierten Maßnahmen zur Bestandsoptimierung, die Einführung der Marke Rhion zum 1. Januar 2006 und über das aktuelle Marktumfeld bei der KfZ-Versicherung. Im letztgenannten Bereich will sich die Gesellschaft gemäß der Strategie "Ertrag vor Wachstum" nicht an dem aktuellen Preiswettbewerb in der Branche beteiligen, der nicht zuletzt durch die guten Kapitalanlageergebnisse sowie den günstigen Schadenverlauf getrieben wird. Mit wieder steigenden Prämien im KfZ-Geschäft ist nach Darstellung von Herrn Buchbender erst wieder in 2008 zu rechnen, und auf diese Entwicklung will sich die RheinLand-Gruppe entsprechend vorbereiten, um dann mit attraktiven Konditionen am Markt aufzutreten. Bereits in den Jahren 2002 und 2003 konnte die Gesellschaft mit dieser Strategie am Markt in einer vergleichbaren Situation erhebliche Erfolge erzielen.

Eine deutliche Ausweitung des Geschäfts plant die Verwaltung auch im Segment der Restschuldversicherungen. Neben einer Reihe von Bankpartnern wie z.B. CC-Bank, ABC-Bank, Blue Credit, BHW konnte mit C&A erstmals auch ein Handelsunternehmen gewonnen werden, welches ebenfalls Verbraucherkredite zum Erwerb von Waren anbietet. Neben der Ausschöpfung des weiterhin bestehenden Wachstumspotenzials im Inland soll in der Zukunft auch das europäische Geschäft deutlich ausgeweitet werden. Dabei ist neben den Märkten Österreich und Niederlande, in denen RheinLand bereits tätig ist, zum Jahresanfang 2007 eine Ausweitung auf die Märkte in Polen, Tschechien und Ungarn geplant. Neben dem vorhandenen Wachstumspotenzial des Geschäfts insgesamt will die Gesellschaft auch von der nach wie vor überschaubaren Wettbewerbsposition in diesem Geschäft profitieren.


Allgemeine Aussprache

Als erster Redner erkundigte sich Aktionär Heinemann nach den im Berichtsjahr getätigten Investitionen in technologische Abläufe und Prozesse bei der Rhion Versicherungs AG und danach, ob diese auch in anderen Unternehmensbereichen zum Einsatz kommen können. Laut Aussage von Herrn Buchbender bewegt sich der auf Rhion direkt entfallende Betrag in einer Größenordnung um die 100 TEUR, die Gesamtinvestitionen beziehen sich auch auf andere Konzernbereiche. Wesentlicher Fortschritt der neuen Lösung ist die Bereitstellung eines direkten Zugangs für die angeschlossenen Makler zum Rhion System und den dort vorhandenen Daten und Beständen, so dass das in der Vergangenheit verwendete Procedere einer Aktualisierung der Datenbestände via CD-ROM oder vergleichbarer Wege entfallen kann.

Hierdurch liefert das Unternehmen auch einen Beitrag zur weiteren Verbesserung und Verschlankung der Prozesse bei den angeschlossenen Maklern, die davon im sich immer weiter verschärfenden Wettbewerbsumfeld profitieren können. Neben den Bemühungen von RheinLand und Rhion berichtete der Vorstand über eine Initiative der dem GDV angeschlossenen Unternehmen zur Erstellung einer einheitlichen Softwarelösung für die Zukunft.

Auf die Frage nach der Zusammensetzung der im Berichtsjahr in der Bilanz neu hinzugekommenen immateriellen Vermögensgegenstände im Gesamtvolumen von 7 Mio. EUR antwortete Frau Stöcker, dass es sich hierbei um entwickelte Software- und EDV-Systeme handelt, bei denen sich der Umfang extern eingekaufter Leistungen auf 2 Mio. EUR beläuft. Eine weitere wichtige Position ist der Wertansatz der mit dem Kauf der ABC Lebensversicherung übernommenen Vertriebsvereinbarung mit der ABC Bank in Höhe von 2,1 Mio. EUR.

Des Weiteren erkundigte sich der Redner danach, warum bereits vor Abschluss des Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrags in 2006 eine entsprechende Zusage der RheinLand Holding zur Übernahme der Verluste der Tochter Rhion Versicherung vorlag. Frau Stöcker begründete dies unter Hinweis auf entsprechende Auflage der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), welche ohne Vorliegen einer solchen Erklärung bereits im vergangenen Jahr eine Lizenzerteilung von einer deutlich höheren Eigenkapitalausstattung der Rhion Versicherung abhängig gemacht hätte. Dieses höhere Eigenkapital wäre ebenfalls von der RheinLand Holding bereitzustellen gewesen. Auf ergänzende Nachfrage wurde das Beitragsvolumen der neuen Tochtergesellschaft in 2005 mit rund 6 TEUR angegeben, der offizielle Start erfolgte jedoch erst zum 1. Januar 2006.

Ferner wollte Herr Heinemann noch wissen, woraus die Erhöhung der Kapitalrücklage um 111 TEUR ohne Durchführung einer Kapitalerhöhung im Berichtsjahr resultiert. Bei der Summe handelt es sich um erst in 2005 seitens einer Bank weitergeleitete Agio-Beträge aus der letzten Kapitalerhöhung, die entsprechend in der Bilanz erfasst worden sind. Im Zusammenhang mit den nachrangigen Verbindlichkeiten führte Herr Klanten aus, dass es sich dabei um Nachrangdarlehen zur Finanzierung des Unternehmenswachstums handelt und dass diese vor allem bei der Tochter Rhion und den beiden Töchtern in den Niederlanden eingesetzt werden. Das von RheinLand aufgenommene Volumen beträgt aktuell 30 Mio. EUR und besitzt Laufzeiten zwischen fünf und sieben Jahren, die Zinssätze bewegen sich je nach Laufzeit zwischen 5 und 7 Prozent, Infolge der jeweils fristenkongruenten Anlage der Mittel beträgt der tatsächliche Zinsaufwand daraus zwischen 2 und 3 Prozent.

Abschließend bat der Redner noch um Angabe der fixen und variablen Bestandteile der Vorstandsvergütung. Nach Auskunft des Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Bringewald bewegt sich der Anteil der variablen Vergütung zwischen 35 und 40 Prozent.

Im weiteren Verlauf der Generaldebatte meldeten sich noch die Aktionäre Schweimanns sowie Mohren zu Wort. Letzterer erkundigte sich unter anderem nach der aktuellen Einschätzung der RheinLand Holding durch Rating-Agenturen. Laut Frau Stöcker wurde aus Kostengründen auf ein internes Ratingverfahren des Unternehmens verzichtet, auf Basis eines sogenannten externen Ratings, welches auf der Analyse der Geschäftsberichte basiert, wird beispielsweise die ONTOS Leben mit einem "BBB" (gut) seitens der Fitch bewertet.


Abstimmungen

Nach Beendigung der allgemeinen Aussprache um 17:10 Uhr wurde die Präsenz mit 2.820.091 Aktien oder 73,59 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Sämtliche Beschlussvorlagen der Verwaltung wurden dann einstimmig verabschiedet.

Im Einzelnen beschlossen wurden die Ausschüttung einer Dividende von 0,70 EUR zuzüglich eines Bonus in Höhe von 0,10 EUR je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl der KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2006 (TOP 5), die Zustimmung zum Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag zwischen der RheinLand Holding AG und der Rhion Versicherung AG (TOP 6), Satzungsänderungen in Anpassung an das Gesetz zur Unternehmensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts (UMAG) (TOP 7) sowie die Wahl von Herrn Anton Wehrhahn in den Aufsichtsrat des Unternehmens (TOP 8).


Fazit

Auch im Geschäftsjahr 2005 konnte die RheinLand Holding AG ihre Aktionäre zum wiederholten Male in Folge mit einer Ergebnisverbesserung erfreuen, die Anteilseigner partizipieren daran in Form eines Bonus von 0,10 EUR zur regulären Dividende in Höhe von 0,70 EUR. Beim aktuellen Aktienkurs von 24,50 EUR ergibt sich daraus eine erfreuliche Dividendenrendite von gut 3,3 Prozent, die sich deutlich über dem im Bereich von kurz- und mittelfristigen Anleihen erzielbaren Renditeniveau bewegt.

Operativ profitiert das Unternehmen außer von einem sehr positiven Schadenverlauf und der konsequenten Umsetzung der Strategie "Ertrag vor Volumen" auch vom zunehmenden Erfolg der beiden in den Niederlanden angesiedelten Tochtergesellschaften im Bereich der Restschuldversicherungen. In diesem weiterhin sehr dynamisch wachsenden Spezialsegment des Versicherungsmarkts konnte RheinLand seit dem Einstieg in diesen Markt vor vier Jahren deutliche Erfolge erzielen, und hier soll die gute Wettbewerbsposition weiter ausgebaut und in neue Märkte expandiert werden. Angesichts der in Europa überschaubaren Wettbewerbslage in diesem Marktsegment erscheint diese Strategie erfolgversprechend und sollte auch die Erzielung auskömmlicher Margen ermöglichen.

Weiteres Ertragspotenzial sollte sich aus dem Start der Versicherungsmarke Rhion für den Vertrieb über Makler ergeben, der zum Jahresanfang 2006 erfolgte. Als besonders innovativ ist hier zu werten, dass ein Provisionsmodell gewählt wurde, bei dem die Makler direkt an günstigen wie auch ungünstigen Schadenverläufen in ihren jeweiligen Beständen beteiligt werden.


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Veröffentlichungsdatum: 23.06.2006 - 10:33
Redakteur: ala
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