Die MorphoSys AG gab heute bekannt, dass ihr Partner Roche alle notwendigen Anträge für den Start einer europäischen Phase-1-Studie mit einem HuCAL®-basierten Antikörper zur Behandlung von Alzheimer eingereicht hat. Der HuCAL® Antikörper soll anormale, für Alzheimer-Patienten typische Ansammlungen des Proteins Amyloid-beta im Gehirngewebe, so genannte Plaques, angreifen und diese auflösen helfen. Der Antrag für den Beginn klinischer Studien löst eine Meilensteinzahlung von Roche an MorphoSys aus. Weitere finanzielle Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben.
In präklinischen Studien hat der vollständig menschliche Antikörper eine hoch-affine Bindung an die Amyloid-beta-Plaques gezeigt und konnte diese spezifisch in menschlichen Gewebeproben von Alzheimer-Patienten erkennen. Darüber hinaus konnte in einem in-vitro-Test durch Bindung des Antikörpers an Amyloid-beta-Moleküle eine Ansammlung der Proteine aufgelöst werden. Der HuCAL® Antikörper wurde darüber hinaus in einem Tiermodell für die Untersuchung von Alzheimer eingesetzt. In die Blutbahn verabreicht konnte der Antikörper hier zeigen, dass er die Blut-Hirn-Schranke passieren und an Amyloid-beta-Plaques im Gehirn binden kann. Die internationale Alzheimer-Forschung sieht im Aufbrechen der Amyloid-beta-Ansammlungen einen viel versprechenden Ansatzpunkt für eine Therapie der Krankheit. Ein Entfernen der Plaques konnte mit einer Verbesserung der kognitiven Funktionen in Verbindung gebracht werden.
"Wir sind sehr stolz, einen vollständig menschlichen Antikörper aus der HuCAL® Technologie von MorphoSys in die klinische Entwicklung bringen zu können. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu einer modernen Therapie von Alzheimer mit einer neuen Substanzklasse", sagte Andrew Sleight, Leiter der Forschungsabteilung Zentralnervensystem (ZNS) bei Roche.
"Alzheimer ist sowohl eine verheerende Krankheit für die Betroffenen, als auch eine enorme finanzielle Belastung für die Gesundheitssysteme weltweit", erklärt Dr. Marlies Sproll, Forschungsvorstand der MorphoSys AG. "Der Antikörper aus unserer Kooperation mit Roche hat sich als sehr aussichtsreicher Kandidat in präklinischen Studien erwiesen und wir erwarten den Ausgang der Studien in menschlichen Patienten mit großem Interesse."