Die Hauptversammlung der RM Rheiner Management AG zum Geschäftsjahr 2023 fand am 23. August 2024 um 11 Uhr im Lindner Hotel City Plaza in Köln statt. Der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Rudi Küfner begrüßte fünf Aktionäre. Für GSC Research war Volker Graf vor Ort. Die Niederschrift der Versammlung übernahm Notar Dr. Klein.
Herr Küfner teilte im Rahmen der Verlesung der üblichen Formalien mit, dass keine Gegenanträge vorliegen und übergab dann das Wort an die beiden Vorstandsmitglieder Dr. Georg Issels und Hans Peter Neuroth.
Bericht des Vorstands
Herr Neuroth begrüßte die Aktionäre zur Hauptversammlung der RM Rheiner Management AG (RM AG). Realisierte Verluste aus Wertpapierverkäufen in Höhe von 710 Tsd. Euro sowie Abschreibungen auf das Portfolio in Höhe von 744 Tsd. Euro prägen den Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2023. Positiv dagegen standen Erträge aus Wertpapierverkäufen von 512 Tsd. Euro und Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens von 460 Tsd. Euro. Das Geschäftsjahr 2023 wurde mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 354 Tsd. Euro abgeschlossen. Im Vorjahr stand ein Jahresüberschuss von 474 Tsd. Euro zu Buche.
Der Nettoinventarwert je Aktie als zentrale Steuerungsgröße der RM AG verminderte sich im Berichtsjahr um 2,6 Prozent von 42,50 auf 41,40 Euro. Das ausgewiesene Eigenkapital per 31. Dezember 2023 beträgt 7,81 Mio. Euro nach 8,17 Mio. Euro im Vorjahr. Die Eigenkapitalquote beläuft sich somit auf 90,9 (Vorjahr: 94,1) Prozent.
Der Ertrag aus Wertpapierverkäufen sank von 1.400 auf 512 Tsd. Euro. Darin enthalten sind die 3U Holding AG mit 209 Tsd. Euro, HelloFresh SE mit 71 Tsd. Euro, Noratis AG mit 46 Tsd. Euro und Gewinne aus Stillhaltergeschäften in Höhe von 90 Tsd. Euro. Die sonstigen betrieblichen Erträge konnten von 93 auf 242 Tsd. Euro gesteigert werden. Darin enthalten sind Zuschreibungen auf die 1&1 AG von 184 Tsd. Euro und die Haemato AG von 42 Tsd. Euro.
Die Erträge aus Wertpapieren des Anlage- und Umlaufvermögens stiegen deutlich von 182 auf 460 Tsd. Euro. Dies lag insbesondere an der Sonderdividende der 3U Holding AG in Höhe von 216 Tsd. Euro sowie den Dividendenerträgen von Rocket Internet SE von 84 Tsd. Euro und von ZEAL Network SE von 25 Tsd. Euro. Die Zinserträge sanken hingegen sehr deutlich von 13 auf 1 Tsd. Euro.
Die Aufwendungen aus Wertpapierverkäufen erhöhten sich kräftig von 168 auf 710 Tsd. Euro. Dieser Posten enthält Verluste aus Stillhaltergeschäften in Höhe von 385 Tsd. Euro, Noratis AG mit 167 Tsd. Euro, 3U Holding AG mit 73 Tsd. Euro und tubesolar mit 47 Tsd. Euro.
Der Personalaufwand sank von 80 auf 31 Tsd. Euro. Grund dafür ist, dass der Vorstand anders als im Vorjahr keine Tantieme erhalten hat. Die beiden Vorstandsmitglieder werden neben einem geringen Fixum weitgehend ergebnisabhängig bezahlt. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen leicht auf 80 (76) Tsd. Euro. Darin enthalten sind die Vergütung des Aufsichtsrats, das Honorar des Abschlussprüfers und die Kosten für die Hauptversammlung.
Die Abschreibungen auf Finanzanlagen gingen von 886 auf 744 Tsd. Euro zurück und umfassen vor allem die Tele Columbus AG mit 211 Tsd. Euro, HelloFresh SE mit 84 Tsd. Euro, Agfa Gevaert NV mit 75 Tsd. Euro und Rocket Internet SE mit 56 Tsd. Euro. Die Tele-Columbus-Aktien wurden ursprünglich zu 3,11 Euro je Aktie verkauft. Der Käufer bestreitet allerdings den wirksamen Abschluss eines Kaufvertrages. Deshalb wurde eine Klage eingereicht. Bei diesem Verfahren sieht es aber nicht gut aus für die RM AG.
Der Wertpapierbestand zum 31. Dezember 2023 lag im Anlagevermögen bei 1,83 Mio. Euro und im Umlaufvermögen bei 6,15 Mio. Euro. Die Bilanzsumme reduzierte sich von 8,68 auf 8,59 Mio. Euro. Die fünf größten Positionen im Wertpapiervermögen per 31. Dezember 2023 waren GK Software SE mit 642 Tsd. Euro, Lotto24 AG mit 626 Tsd. Euro, 1&1 AG mit 524 Tsd. Euro, Rocket Internet SE mit 449 Tsd. Euro und die AG für Erstellung billiger Wohnhäuser in Winterthur mit 449 Tsd. Euro.
Am Bilanzstichtag bestand eine Nettofinanzposition gegenüber Banken in Höhe von 467 Tsd. Euro. Ferner waren 298 Tsd. Euro in Geldmarktfonds geparkt.
Herr Neuroth zeigte einen Chart mit dem Kursverlauf der RM-Aktie seit August 2023. Der Kurs sank von 41 Euro im August 2023 auf aktuell 31,20 Euro. Im Jahr 2023 wurden nur etwa 2.000 RM-Aktien an der Börse in Düsseldorf gehandelt.
Anschließend berichtete Herr Neuroth über die Entwicklung des Andienungsvolumens. Der Bestand an Nachbesserungsrechten lag am Jahresende 2023 bei 9,47 Mio. Euro nach 9 Mio. Euro im Vorjahr. Im Berichtsjahr kamen Nachbesserungsrechte für die McKesson Europe AG und die Kabel Deutschland Holding AG hinzu. Die sechs größten Positionen bei den Nachbesserungsrechten per 22. August 2024 sind Audi AG 2,32 Mio. Euro, HypoVereinsbank AG 2,18 Mio. Euro, Kölnische Rück AG 769 Tsd. Euro, MAN SE 707 Tsd. Euro, Bank Austria Creditanstalt AG 608 Tsd. Euro und Linde AG 379 Tsd. Euro. Im Berichtsjahr wurde nur ein Spruchverfahren bei der C-Quadrat AG abgeschlossen, bei dem die RM AG über Nachbesserungsrechte von 8 Tsd. Euro verfügte. Die Nachbesserung war mit insgesamt nur 33,60 Euro allerdings marginal.
Die Abfindung bei der Audi AG wurde in der ersten Instanz des Spruchverfahrens um 13 Prozent angehoben. Das Verfahren wird in der zweiten Instanz fortgesetzt. Bei der Linde AG hingegen wurden die Anträge in der ersten Instanz abgewiesen. Auch dieses Verfahren geht in der zweiten Instanz weiter. Das Spruchverfahren bei der Kölnische Rück AG ist bereits 15 Jahre alt. Das letzte Gutachten lautet auf 181,59 Euro je Aktie. Sollte es zu einer Nachbesserung kommen, wird diese einen hohen Zinsanteil enthalten.
Noch im Jahr 2024 erwartet die RM AG eine Nachbesserung bei einem Einreichungsvolumen von 75 Tsd. Euro bei der Altana AG in Höhe von 19 Tsd. Euro.
Bei den abgeschlossenen Spruchverfahren lag das gesamte Andienungsvolumen seit dem Jahr 2006 bei insgesamt 27,83 Mio. Euro und die RM AG erhielt in diesem Zeitraum insgesamt rund 3,14 Mio. Euro an Nachbesserungen inklusive Zinsen. Dies entspricht einem durchschnittlichen Ertrag von 11 Prozent des Andienungsvolumens. Seit dem Jahr 2006 war die RM AG an insgesamt 52 Spruchverfahren beteiligt.
Im Anschluss erläuterte Dr. Issels ausgewählte Portfolioänderungen in den Jahren 2023 und 2024. Käufe bzw. Zukäufe wurden getätigt bei Aurubis AG, Ceotronics AG, Covestro AG, Encavis AG, HelloFresh SE , Home24 SE, MS Industrie AG, Rheinmetall AG, Rocket Internet SE, The Platform Group AG und United Internet AG.
In den Jahren 2023 und 2024 wurden folgende Verkäufe bzw. Teilverkäufe getätigt: 3U Holding AG, Centrotec SE, Teilverkauf Ceotronics AG, GK Software SE, Teilverkauf HelloFresh SE, Teilverkauf K+S AG, Noratis AG, Terentius SE, The Platform Group AG und ZEAL Network SE sowie Kabel Deutschland AG im Rahmen des Squeeze-out.
Bei der Aixtron AG wurde zugekauft. Dr. Issels hält die Aixtron-Aktie auf dem Kursniveau von 17 bis 18 Euro für sehr interessant. Im Power-Bereich arbeitet Aixtron am Thema Siliciumcarbid.
Bei der Aurubis AG gab es Turbulenzen nach den großen Metalldiebstählen. Fast der gesamte Vorstand wurde ausgetauscht. Aurubis verfolgt in den USA mit Recycling eine Wachstumsstrategie.
Die Ceotronics AG ist führend in der Herstellung und dem Vertrieb im Bereich elektronischer Audio- und Videosysteme sowie der Datenübertagung und -kommunikation unter erschwerten Bedingungen. Seit 1985 produziert Ceotronics sowohl hochwertige Kommunikations-Headsets und Systeme für Funkgeräte als auch mobile digitale Funknetze und Endgeräte für lokale Einsätze. Aufgrund von Großaufträgen der Bundeswehr hat Ceotronics einen sehr hohen Auftragsbestand. Ferner werden weitere Aufträge von Streitkräften aus anderen Ländern der EU erwartet. Die nächste Hauptversammlung der Ceotronics AG findet am 8. November 2024 im hessischen Rödermark statt.
Bei der Covestro AG gibt es seit einigen Monaten Übernahmeverhandlungen mit Adnoc aus Saudi-Arabien. Es ist ein Übernahmepreis von 62 Euro je Covestro-Aktie im Gespräch.
Bei der Encavis AG gab es im Mai 2024 ein Übernahmeangebot von KKR zu 17,50 Euro je Encavis-Aktie. Die RM AG hat aber keine Stücke angedient.
Dr. Issels widmete sich dann der HelloFresh-Aktie, welche nach mehreren Gewinnwarnungen bis auf 5 Euro gesunken ist. Dr. Issels hat am Kapitalmarkttag von HelloFresh teilgenommen. Der Bereich Kochboxen entwickelt sich rückläufig. Der zweite Bereich von HelloFresh nennt sich „ready to eat“ und dieser ist erfolgreich. Vor kurzem ist Active Ownership mit 4,7 Prozent bei HelloFresh eingestiegen. Ferner hält Active Ownership rund 2 Prozent des Grundkapitals von HelloFresh in Cash-Optionen. Vor dem Einstieg von Active Ownership war die HelloFresh-Aktie eine der am meisten geshorteten Aktien in Deutschland. Dr. Issels hält das Geschäftsmodell von HelloFresh für tragbar und sieht aktuell mehr Chancen als Risiken bei der HelloFresh-Aktie.
Die Home24 SE steht für „Möbel im Internet“ und hat die Firma Butlers aus Köln übernommen. XXL Lutz hält 95 Prozent an Home24 nach einem erfolgreichen Übernahmeangebot zu 7,50 Euro je Home24-Aktie. Aktuell notiert die Home24-Aktie im Freiverkehr der Börse Hamburg aber nur bei 5,40 Euro. Es gibt starke Indikationen für einen zeitnahen Squeeze-out. Ein Squeeze-out-Preis von 7,50 Euro je Home24-Aktie liegt im Bereich des Möglichen. Im Worst-Case-Szenario läge der Durchschnittspreis bei rund 5 Euro.
Die MS Industrie AG hat sich gut entwickelt. MS Industrie ist Zulieferer für Motoren von Daimler und Traton, stellt aber auch Ultra-Schweiß-Maschinen her. RM hat bei MS Industrie zugekauft in den letzten Wochen. Bei einer Bewertung des Motorengeschäfts und des Bereichs Ultra-Schweiß-Maschinen sowie der Immobilien in den USA kommt der Vorstand der MS Industrie AG auf einen Wert von etwa 3,90 Euro je Aktie bei einem aktuellen Kurs von nur 1,50 Euro. Die MS Industrie-Aktie ist ein Nebenwert und deshalb nicht liquide. Bei der MS Industrie AG ist ein Aktienrückkauf möglich.
Bei der Rheinmetall AG ist der Positionsaufbau im Gange. Rheinmetall ist der Hauptprofiteur der Wiederherstellung der Wehretats in Deutschland und anderen Ländern der EU.
The Platform Group AG firmierte früher unter fashionette AG. Es gibt ein neues Geschäftsmodell und es wurden Research-Studien erstellt. RM hat die Platform-Group-Aktien verkauft und dafür eine 8,875 Prozent-Anleihe der The Platform Group AG erworben.
Mit Blick auf die United Internet AG berichtete Dr. Issels über einen Zukauf bei 16 Euro. Im Mai 2023 gab es bei 1&1 einen Netzausfall, welcher drei Tage gedauert hat. Wegen des Ausfalls musste United Internet die Jahresziele für 2024 zurücknehmen. Grund für den Ausfall war ein Fehler in einem Rechenzentrum. Es gab 50.000 Vertragskündigungen. Die Migration der Bestandskunden wird sich verschieben, deshalb kommen die geplanten Einsparungen auch erst später. Ferner gibt es Verzögerungen beim Antennenausbau für das neue 5G-Netz von 1&1.
Die Hüttenwerke Königsbronn wurden in die Terentuis SE eingebracht. Es erfolgte eine Namensänderung in HWK 1365 SE, welche an der Börse Düsseldorf gelistet ist. Die 70 Mitarbeiter von HWK halten rund 30 Prozent des Grundkapitals der HWK 1365 SE. RM hat die Terentuis-Aktien im Rahmen der Einbringung verkauft.
Die AG für Erstellung billiger Wohnhäuser in Winterthur vermietet insgesamt 67.000 qm Wohnraum in Winterthur. Die über 150 Jahre alte Gesellschaft hat nur 1.200 Aktien ausgegeben. Die RM AG hält 3 Aktien der „Billigen Wohnhäuser AG“. Der anhaltend gute Geschäftsgang, die Optimierung des Bestands und die intakten Perspektiven mit neuen Wohnbau- und Erweiterungsprojekten auf vorhandenen Flächen eröffnen für die Zukunft auch Spielraum für weitere Dividendenschritte. Aktuell werden in Winterthur 120 neue Wohnungen im Rahmen des Projekts „Eichwaldhof“ gebaut. Am 19. Juni 2024 wurde auf der OTX-X-Plattform der Berner Kantonalbank eine Aktie der „Billigen Wohnhäuser AG“ für 137.000 Franken gehandelt. Im Juni 2024 wurde eine Dividende von 2.300 Franken je Aktie ausgeschüttet. Dr. Issels schätzt den fairen Wert der der „Billigen-Wohnhäuser-Aktie“ auf etwa 200.000 Franken.
Laut Dr. Issels hat RM im vergangenen Jahr mit K+S viel Leid erlebt. Die K+S AG hat ihren Salzbereich verkauft und damit die Verschuldung deutlich gesenkt. Die Kali-Preise sind aber deutlich gesunken. Herr Neuroth ist der Kali-Experte in der Friesenstraße. Er analysiert die Kalipreise und deren Entwicklung wöchentlich. Der Buchwert je K+S-Aktie liegt bei 35 Euro. Seit Ende des Jahres 2023 ist K+S schuldenfrei. Der RM-Vorstand sieht deshalb Luft nach oben beim Aktienkurs der K+S AG.
Mit Blick auf die Noratis AG, ein kleine Immobiliengesellschaft, berichtete Dr. Issels über eine schlechte Entwicklung. Am 10. September 2024 findet eine Gläubigerversammlung für die Noratis-Anleihe statt. Es soll eine Verlängerung der Laufzeit bis zum Jahr 2028 beschlossen werden. Die Merz-Gruppe hat zugesagt, insgesamt 50 Mio. Euro in die Noratis AG zu investieren, davon stehen noch 10 Mio. Euro aus. Deshalb wird es noch im Jahr 2024 eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht bei der Noratis AG geben. Aktuell notiert die Noratis-Aktie nur noch bei 2 Euro.
Bei der Rocket Internet SE wurde im Dezember 2020 ein Delisting zu 18,57 Euro je Aktie durchgeführt, was deutlich unter dem Inventarwert der Aktie lag. Aktuell notiert die Rocket-Internet-Aktie im Freiverkehr der Börse Hamburg nur noch bei 14 Euro. Im Frühjahr 2022 wurde ein Aktienrückkaufangebot im Verhältnis 4 : 1 zu einem Kurs von 35 Euro je Rocket-Internet-Aktie durchgeführt. Die RM AG hat dieses Angebot wahrgenommen und Gewinne realisiert. Nach der Einziehung der zurückgekauften Aktien hält die Global Founders GmbH 82,4 Prozent an der Rocket Internet SE. Die Scherzer & Co. AG und die RM AG haben ein Auskunftserzwingungsverfahren angestrengt, weil viele Fragen in der virtuellen Hauptversammlung im Juni 2024 nicht beantwortet wurden. Ferner hat die Scherzer & Co. AG einen offenen Brief an die neuen Aufsichtsratsmitglieder der Rocket Internet SE verfasst. Der Buchwert je Rocket-Internet-Aktie liegt deutlich über 30 Euro. Per 30. Juni 2024 waren 250 Mio. Euro in der Kasse. Aktuell notiert die Rocket-Internet-Aktie im Freiverkehr der Börse Hamburg bei 14 Euro. Die Bewertung an der Börse Hamburg ist relevant für die Bewertung der Rocket-Internet-Aktie, war eine Antwort der Verwaltung in der Hautversammlung.
Die Weleda AG ist eine führende Herstellerin von zertifizierter, ganzheitlicher Naturkosmetik sowie anthroposophischen Arzneimitteln. RM hat bei Weleda aufgestockt. Am 30. September 2024 erfolgt die Eröffnung des neuen Logistik-Campus am deutschen Standort in Schwäbisch Gmünd. Auf 8.300 qm entstand ein modernes Hochregallager sowie Funktionsgebäude. Der weit überwiegende Teil der zugekauften Fläche von 72.000 qm wird im Außenbereich des Logistikzentrums in einen Campus mit regionaler Biodiversität umgewandelt.
Tina Müller, die neue Vorstandsvorsitzende der Weleda AG, war im Dezember 2023 zu Besuch bei RM in Köln. Frau Müller erwartet für das Jahr 2024 deutlich mehr Umsatz auch mit neuen Produkten aus Enzian und Edelweiß. Bei der Berner Kantonalbank wurde der Weleda-Partizipationsschein am 8. August 2024 für 4.000 Franken gehandelt. Scherzer und RM halten zusammen über 5 Prozent an den Partizipationsscheinen der Weleda. Laut Dr. Issels liegt der Buchwert bei rund 5.200 Franken je Partizipationsschein. Für das Jahr 2024 hält Dr. Issels einen Gewinn von 300 bis 500 Franken je Partizipationsschein für möglich.
Zur Lotto24 AG teilte Dr. Issels den Aktionären mit, dass die Zeal Network SE 95,12 Prozent des Grundkapitals der Lotto24 AG hält. Per 20. August 2020 erfolgte eine Zusammenlegung der Aktien der Lotto24 AG im Verhältnis 15 zu 1. Mitte September 2021 wurde das Delisting zu 380,97 Euro je Aktie vollzogen. Dr. Issels und Herr Neuroth werden am 27. August 2024 an der Hauptversammlung der Lotto24 AG in Hamburg teilnehmen und Fragen zur Bewertung stellen. Dort soll der Squeeze-out beschlossen werden. Der Abfindungspreis wurde auf 479,25 Euro je Lotto24-Aktie festgelegt. Herr Neuroth sieht eine Nachbesserung im Spruchverfahren als aussichtsreich an. Die RM AG hält insgesamt 1.691 Lotto24-Aktien.
Dr. Issels nannte ferner die sechs größten Positionen nach Kurswert per 14. August 2024: Lotto24 AG 832 Tsd. Euro, die AG für Erstellung billiger Wohnhäuser in Winterthur 413 Tsd. Euro, Rocket Internet SE 396 Tsd. Euro, 1&1 AG 376 Tsd. Euro, Weleda AG Partizipationsscheine 370 Tsd. Euro und den DO-RM Special Situations Total Return Fonds 345 Tsd. Euro.
Im ersten Halbjahr 2024 musste die RM AG einen Jahresfehlbetrag von 34 Tsd. Euro hinnehmen. Im Vorjahr fiel ein Jahresfehlbetrag von 203 Tsd. Euro an. Bezogen auf den Nettoinventarwert ergibt sich ein leichter Rückgang im ersten Halbjahr 2024 von 0,7 Prozent. Per 16. August 2024 errechnet sich ein Nettoinventarwert von etwa 39,50 Euro je Aktie. Die Nachbesserungsrechte sind nicht im Nettoinventarwert enthalten.
Allgemeine Aussprache
Mit Blick auf den Zukauf bei der Weleda AG wollte der Verfasser dieses Berichts wissen, wie viele Weleda-Partizipationsscheine aktuell im Bestand sind. „Wir haben 8 Weleda-Partizipationsscheine zugekauft und halten nun 88 Weleda-Partizipationsscheine“, antwortete Herr Neuroth. Ferner befinden sich drei Aktien der AG für Erstellung billiger Wohnhäuser in Winterthur im Bestand.
„Sind die Polun-Aktien noch im Bestand?“, war die nächste Frage des Verfassers. Dies bejahte Herr Neuroth mit dem Hinweis, dass diese aber voll abgeschrieben sind, weil bei der laufenden Liquidation der Polun AG kein Erlös mehr erwartet wird. Die Frage des Verfassers, ob sich weitere Schweizer Aktien im Portfolio befinden, verneinte der Vorstand.
Abstimmungen
Vom Grundkapital der RM Rheiner Management AG in Höhe von 220.000 Euro, eingeteilt in ebenso viele Stückaktien, waren 143.988 Stückaktien bzw. Stimmen vertreten. Dies entspricht einer Quote von 65,45 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft.
Im Einzelnen stimmte die Hauptversammlung folgenden Tagesordnungspunkten einstimmig zu: Der Entlastung des Vorstands (TOP 2) und des Aufsichtsrats (TOP 3), der Wahl von Fabig Formhals Lehmkühler GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Wipperfürth, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2024 (TOP 4) und der Neufassung der Satzung (TOP 5).
Der Versammlungsleiter bedankte sich bei den Aktionären für deren Teilnahme und schloss die Versammlung um 12:35 Uhr.
Fazit
Am Tag der Hauptversammlung notierte die RM-Aktie an der Börse in Düsseldorf bei 31,20 Euro und damit 8,30 Euro unter dem aktuellen Nettoinventarwert von 39,50 Euro. Bei 220.000 ausgegebenen Stückaktien ergibt sich eine Marktkapitalisierung von etwa 6,9 Mio. Euro.
Der Handel in der RM-Aktie ist sehr illiquide und es finden nur sporadisch Umsätze an der Börse in Düsseldorf statt, weil der Streubesitz unter 19 Prozent liegt. Im Jahr 2023 wurden nur etwa 2.000 RM-Aktien an der Börse in Düsseldorf gehandelt.
Mit Blick auf die stillen Reserven aufgrund der Nachbesserungsrechte mit einem Gesamtandienungsvolumen von rund 9,5 Mio. Euro raten wir zum langfristigen Halten der RM-Aktie.
Kontaktadresse
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Tel.: +49 (0)2 21 / 820 32-0
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