Die GeneScan Europe AG hat 2005 im Konzern Umsatzerlöse nach IFRS von insgesamt 14,1 Mio. EUR erzielt (Vorjahr: 10,8 Mio. EUR). Diese Umsatzsteigerung beruht vornehmlich auf dem Sondereffekt der BT-10 Proben (in Europa und Japan nicht zugelassener gentechnisch veränderter Mais) in den USA, die unbeabsichtigt in den kommerziellen amerikanischen Anbau und den Handel gelangt waren.
Der übrige Markt für Standard-GVO-Proben mit europäischen und amerikanischen Kunden war weiterhin durch einen hoch-kompetitiven Wettbewerb geprägt. Die Zuwächse in Brasilien waren minimal. Die Umsatzsteigerungen in China/ Hong Kong haben erneut nicht ausgereicht, um die Gewinnschwelle zu erreichen.
Der Hurrikan Katrina hatte einen enormen Einfluss auf das Leben Tausender von Menschen an der Golfküste in den USA, darunter auch auf die Mitarbeiter des GeneScan Labors in New Orleans (LA) und auf ihre Familien. Für das Management und den Aufsichtsrat hatte das Wohlergehen der Mitarbeiter und ihrer Familien daher oberste Priorität und die Gesellschaft hat alles daran gesetzt, um die betroffenen Mitarbeiter dabei zu unterstützen, nach dieser Naturkatastrophe wieder zur Normalität zurückzufinden. Inzwischen ist das Labor wieder voll funktionsfähig und arbeitet im Routinebetrieb.
Als Resultat des operativen Geschäfts inklusive der Sondereffekte aufgrund von BT-10 und signifikanter Einmaleffekte von 3,9 Mio. EUR aus der Auflösung von Rückstellungen konnte im Konzern ein Jahresüberschuss in Höhe von 3,1 Mio. EUR (Vorjahr: -1,1 Mio. EUR) erzielt werden. Die signifikante Veränderung der Position "Zinsen und ähnliche Aufwendungen" ist primär auf die Wertberichtigung der MWG-Wertpapiere im Rahmen der Equity Bewertung in Höhe von 2,4 Mio. EUR zurückzuführen. Die Bilanzsumme hat sich im gleichen Zeitraum insbesondere aufgrund der Ausgabe der Wandelschuldverschreibung von 17,0 Mio. EUR auf 21,9 Mio. EUR erhöht.
Der operative Cash Flow des Konzerns im Jahre 2005 betrug 2,8 Mio. EUR (Vorjahr: 0,4 Mio. EUR). Die Summe aus kurzfristigem Finanzvermögen und liquiden Mitteln betrug Ende 2005 11,7 Mio. EUR (Vorjahr 8,8 Mio. EUR). Der Anstieg ist u.a. auf die Emission der Wandelschuldanleihe mit einem Betrag von rund 5 Mio. EUR zurückzuführen. Hieraus ist allerdings im kommenden Jahr auch die Rückzahlung der Wandelschuldverschreibung zu bestreiten, sollte diese bis dahin nicht in Aktien umgetauscht werden.
Im Einzelabschluss der GeneScan Europe AG nach HGB hat die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2005 bei einem Umsatz von 30 TEUR (Vorjahr 164 TEUR) einen Jahresüberschuss von 1,4 Mio. EUR (Vorjahr -2,9 Mio. EUR) erwirtschaftet. Hierbei kommen wiederum u.a. die Einmaleffekte aus der Auflösung von Rückstellungen zum Tragen. Das Eigenkapital der Einzelgesellschaft GeneScan Europe AG betrug am 31. Dezember 2005 4,8 Mio. EUR (Vorjahr 3,0 Mio. EUR).
Insgesamt wurden die Ergebnisse sowohl im Einzelabschluss als auch im Konzern durch die fortlaufende Restrukturierung bei der MWG Biotech AG beeinflusst. Risiken bestehen bei MWG laut einer Pressemitteilung der Gesellschaft vom 2. März 2006 für die weitere Entwicklung und Fortführung des Geschäftsbetriebs. Folgende Punkte sind in diesem Zusammenhang als maßgeblich genannt worden:
- die Erreichung der Planung der amerikanischen Tochtergesellschaft von MWG,
- das Greifen der Umstrukturierungsmaßnahmen ohne weitere Aufwendungen bei der MWG und
- eine Liquiditätszuführung aus dem Verkauf von Bereichen oder eine Umwandlung der Wandelschuldverschreibung bei der MWG.
Daneben sind aus GeneScan Sicht auch eine möglicherweise zunehmende Volatilität des Aktienkurses sowie die bisherige negative Entwicklung des Kurses der Wandelschuldverschreibung zu erwähnen.
Veröffentlichungsdatum:
10.03.2006
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08:25
Redakteur:
rpu