EADS meldet Rekordergebnis für 2005 - Höhere Rentabilität für 2006 erwartet
Die EADS hat 2005 das sechste Jahr in Folge alle Finanzziele übertroffen. Das EBIT (vor Firmenwertabschreibungen und außerordentlichen Posten) betrug 2,85 Mrd. EUR und lag damit 17% über dem Vorjahreswert. Die EBIT*-Marge stieg von 7,7% auf 8,3%.  Die EADS übertraf 2005 die Rekordmarken des Vorjahres deutlich. Das herausragende Ergebnis resultiert im wesentlichen aus den anhaltend hohen Umsätzen und Gewinnen bei Airbus sowie im Raumfahrt- und Verteidigungsgeschäft. Das EBIT stieg trotz eines weniger vorteilhaften durchschnittlichen Wechselkurses für die Währungssicherung von 1 EUR = 1,06 USD (2004: 1 EUR = 0,99 USD).

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) sind 2005 im Vergleich zum Vorjahr um 2% auf 2,1 Mrd. EUR zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum belief sich die Aktivierung von Entwicklungskosten auf 293 Mio. EUR, davon entfielen 259 Mio. EUR auf das A380-Programm (2004: 169 Mio. EUR, davon 152 Mio. EUR für die A380). Das anhaltend hohe Niveau der F&E-Aufwendungen zeigt, dass die EADS weiterhin stark in neue Technologien investiert.

Das Konzernergebnis stieg 2005 um 39% auf 1,68 Mrd. EUR (2004: 1,20 Mrd. EUR) bzw. 2,11 EUR je Aktie (2004: 1,50 EUR). Gründe für dieses deutliche Wachstum sind das starke operative Ergebnis und ein verbessertes Finanzergebnis. Zusätzlich unterstützt wird der Anstieg durch eine veränderte Bilanzierung der Beteiligung von BAE Systems an Airbus. Eine Anwendung der überarbeiteten IAS 32-Regelungen erforderte Anpassungen hinsichtlich der Buchung der Put-Option, die BAE Systems als Minderheitsgesellschafter von Airbus (20%) gewährt wird. Diese Veränderungen trugen 289 Mio. EUR (2004: 185 Mio. EUR) zum Konzernergebnis bzw. 0,36 EUR (2004: 0,23 EUR) zum Gewinn je Aktie bei. Diese Veränderungen führten auch zum Ansatz der Put-Option in der Bilanz als "Verbindlichkeit aus Minderheitenanteilen mit Verkaufsoption (puttable instruments)" (3,5 Mrd. EUR). Die Verbindlichkeit ersetzt die Minderheitenanteile, die bisher für den Anteil von BAE Systems an Airbus (20%) in der EADS-Bilanz ausgewiesen wurden.

Die Nettoliquidität der EADS stieg deutlich um 39% auf 5,5 Mrd. EUR (2004: 4,0 Mrd. EUR). Dies steht im Einklang mit dem umsichtigen Cash-Management der EADS und gewährleistet Flexibilität für die zukünftige Unternehmensentwicklung. Der Free Cash Flow (FCF) vor Kundenfinanzierungen war mit 2,2 Mrd. EUR (2004: 1,8 Mrd. EUR) weiterhin stark positiv. Die Liquiditätszuflüsse aus dem operativen Geschäft resultieren aus dem Netto-Umlaufvermögen (Working Capital), einem verbesserten Konzernergebnis und einem geringeren Investitionsaufwand für die A380-Entwicklung. Noch stärker stieg der FCF nach Kundenfinanzierungen und erreichte 2,4 Mrd. EUR (2004: 1,6 Mrd. EUR) infolge des Weiterverkaufs von Kundenfinanzierungen am Finanzmarkt.

Die Ergebnisse des Jahres 2005 bestätigen die Finanzkraft der EADS, sodass die Dividende den anhaltenden Erfolg des Unternehmens widerspiegeln kann. Das Board of Directors wird der Hauptversammlung empfehlen, einer erhöhten Dividende von 0,65 EUR je Aktie zuzustimmen (Dividende je Aktie 2004: 0,50 EUR).

Die positive Geschäftsentwicklung der EADS im Jahr 2005 spiegelt sich im starken Auftragseingang wider. Dieser hat sich mit 92,6 Mrd. EUR gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt (2004: 44,1 Mrd. EUR). Mit 253,2 Mrd. EUR (2004: 184,3 Mrd. EUR) erreichte der Auftragsbestand der EADS zum Jahresende 2005 einen Rekordwert (die Beiträge aus dem zivilen Flugzeuggeschäft basieren auf Listenpreisen). Zudem profitierte der Auftragsbestand von einem vorteilhafteren Jahresschlusskurs des US-Dollars von 1 EUR = 1,18 USD (2004: 1 EUR = 1,36 USD). Dies führt zu einem positiven Dollar-Einfluss auf jenen Teil des Airbus-Auftragsbestands (rund 10 Mrd. EUR), der nicht gegen Währungsrisiken gesichert ist. Die EADS verfügt weiter über den weltweit höchsten Auftragsbestand in der Luftfahrt-, Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie.

Die EADS erwartet für 2006 einen Umsatz von über 37 Mrd. EUR (2005: 34,2 Mrd. EUR). Das Wachstum folgt den vermehrten Airbus-Auslieferungen und Umsatzsteigerungen im Verteidigungsgeschäft. Für 2006 rechnet die EADS mit einer Zunahme der Airbus-Auslieferungen um mindestens zehn%. Die EADS plant mit einem Wechselkurs von 1 EUR = 1,30 USD.

Die EADS erwartet zudem einen EBIT-Anstieg auf 3,2 Mrd. EUR bis 3,4 Mrd. EUR (2005: 2,85 Mrd. EUR). Das Wachstum wird unterstützt von höheren Volumina bei Airbus und operativen Effektivitätssteigerungen in allen Geschäftsbereichen. Die Ergebniszunahme wird beeinträchtigt von höheren F&E-Aufwendungen und der Fälligkeit weniger vorteilhafter US Dollar-Wechselkurssicherungen.

In Fortsetzung der starken Zahlungsmittelzuflüsse im vergangenen Jahr erwartet die EADS für 2006 einen stabilen Free Cash Flow vor Kundenfinanzierungen, trotz des Vorratsaufbaus im Zusammenhang mit den vermehrten Auslieferungen, insbesondere hinsichtlich der A380.

Beim Gewinn je Aktie rechnet die EADS 2006 mit einem Anstieg auf 2,35 EUR bis 2,55 EUR (2005: 2,11 EUR), auf der Grundlage von durchschnittlich rund 795 Millionen Aktien und einem Jahresschlusskurs für den US-Dollar ähnlich dem Niveau von 2005.


Veröffentlichungsdatum: 08.03.2006 - 07:59
Redakteur: rpu
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