In Anbetracht des bei Lebensmitteln an Niedrigpreisen orientierten Kaufverhaltens, das gerade auch bei Milch und Milchprodukten zu einem fast ausschließlich über den Preis geführten Wettbewerb führte, hat sich die SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG im Jahr 2005 behaupten können.
Marktseitig standen dabei die Ziele im Vordergrund, den unverwechselbaren Marktauftritt und die Distribution der qualitativ hochwertigen Milchprodukte der 'Grünen Linie´ auszubauen sowie die neue Kaffeespezialität 'CAFFREDDO´ in den Kühlregalen des Handels zu etablieren.
Rückblickend auf das abgelaufene Geschäftsjahr konnte die SCHWÄLBCHEN AG an den Standorten Bad Schwalbach und Marburg ihr Milchverarbeitungsvolumen um 6,5% auf 213,0 Mio. kg steigern, während die Harzmolkerei Wernigerode GmbH die Produktion um 7,8% auf 38,7 Mio. kg plangemäß zurückführte. Gruppenweit nahm das Produktionsprogramm unter Berücksichtigung interner Lieferungen um 2,5% auf 247,7 Mio. kg zu.
Auf einem von allgemeinen Preisrückgängen für Konsummilch und Milchfrischprodukte gekennzeichneten Markt, hat auch die SCHWÄLBCHEN AG einen operativen Umsatzrückgang von 2,5% auf 109,7 Mio. EUR verzeichnet. Hierbei war jedoch zu beachten, dass sich das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte von niedrigpreisigen Absatzmengen trennte, was somit zu einer beabsichtigten Erlösminderung führte. Bei der Harzmolkerei GmbH lag der Umsatz mit 22,7 Mio. EUR um 8,0% unter Vorjahr.
Die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH, ein im Großverbraucherbereich auf höchste Sortiments- und Servicequalität ausgerichtetes Dienstleistungsunternehmen, steigerte den Umsatz teilkonsolidiert um 4,1% auf 60,9 Mio. EUR. Von deren Standorten Mainz und Heilbronn aus wird mit anerkannten Logistikleistungen ein über 4.000 Artikel umfassendes Frische-und Tiefkühl-Sortiment angeboten.
Der in der SCHWÄLBCHEN-Gruppe um 19,9% auf 179,1 Mio. EUR reduzierte Gesamtumsatz war vor allem auf den im Vorjahr noch verbuchten Verrechnungsumsatz zurückzuführen. Zum Stichtag 31.12.2005 beschäftigte die Gruppe 324 Personen, das Investitionsvolumen lag bei 2,317 Mio. EUR.
Während die Konsolidierung aller in den Konzern einbezogenen Gesellschaften einen auf 881 TEUR (Vj. 998 TEUR) verminderten Jahresüberschuss auswies, reduzierte sich der AG-Jahresüberschuss infolge der schwierigen Marktverhältnisse auf 135 TEUR (Vj. 509 TEUR). Die Ursache hierfür waren die gerade bei Konsummilch und Milchfrischprodukten erneut reduzierten Abgabepreise sowie das in weiterer Folge daraus resultierende Ungleichgewicht gegenüber anderen Milchvermarktungen. Darüber hinaus wirkten sich die Kostensteigerungen bei Energie, Transport und Verpackungen nachteilig aus. Auf der Hauptversammlung am 28. April 2006 werden Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft vorschlagen, aus dem Bilanzgewinn 2005 eine zum Vorjahr halbierte Dividende von 10,0 Cent/ Aktie auszuzahlen.
Auch in Anbetracht des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes geht der Vorstand der mittelständischen Privatmolkerei, Günter Berz-List (38), davon aus, mit der Focussierung auf wertorientierte Geschäftsfelder, Neuprodukteinführungen und nachhaltigen Marketing- und Qualitätsinvestitionen das Fundament für die Verbesserung der Ertragslage geschaffen zu haben.
Veröffentlichungsdatum:
02.03.2006
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14:04
Redakteur:
rpu