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Jerini legt Geschäftszahlen für 2005 vor - Erstnotierung am Prime Standard der Frankfurter Börse erbrachte 49,6 Mio. EUR

Die Jerini AG stellte heute auf ihrer Bilanzpressekonferenz in Frankfurt den Bericht für das Geschäftsjahr 2005 vor. "Im vergangenen Jahr sind uns signifikante Fortschritte auf unserem Weg zu einem international operierenden Pharmaunternehmen gelungen. Unser Börsengang und eine private Finanzierungsrunde Anfang 2005 erbrachten über 86 Mio. EUR und sind die Grundlage für unser zukünftiges Wachstum", sagte Jens Schneider-Mergener, Vorstandsvorsitzender der Jerini AG.



2005 erhöhte sich der Umsatz nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) um 49% auf 9,6 Mio. EUR im Vergleich zu 6,4 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2004. Diese Steigerung ergab sich aus Kooperationsvereinbarungen mit den US-amerikanischen Firmen Alcon Research Ltd., Baxter AG, Kos Pharmaceuticals, Inc. und Merck KGaA sowie einer Umsatzsteigerung im Segment Peptid-Dienstleistungen (JPT Peptide Technologies GmbH). Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand erhöhte sich auf 18,9 Mio. EUR nach 12,3 Mio. EUR im Vorjahr vor allem auf Grund der zur Zeit weltweit durchgeführten Phase III-Studien für das hereditäre Angioödem (HAE). Der Verlust aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Steuern und Finanzierungsaufwand (EBIT) erhöhte sich auf 19,9 Mio. EUR im Vergleich zu 13,2 Mio. EUR 2004 und entsprach den Erwartungen der Gesellschaft. Der Jahresfehlbetrag stieg nur leicht auf 15,3 Mio. EUR an nach 14,6 Mio. EUR im Vorjahr und ist im Wesentlichen auf Erträge in Höhe von insgesamt 4,3 Mio. EUR im Finanzergebnis zurückzuführen. Diese entstanden aus Wertänderungen von Bezugsrechten sowie dem Verfall von 1.468.949 Bezugsrechten. Der Cash Burn, definiert als Mittelzufluss/-abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit sowie Investitionstätigkeit, belief sich auf 6,9 Mio. EUR nach 8,8 Mio. EUR im Vorjahr.



Zum Stichtag 31.12.2005 beliefen sich die liquiden Mittel auf 96,8 Mio. EUR (zum Stichtag 31.12.2004 betrugen sie 26,4 Mio. EUR). Beim Börsengang der Jerini AG am 1. November 2005 wurden insgesamt 15,5 Millionen Aktien aus einer Kapitalerhöhung zugeteilt. Das Platzierungsvolumen betrug insgesamt 49,6 Mio. EUR, der Nettoerlös floss vollständig dem Unternehmen zu. Der Erlös aus dem Börsengang wird von Jerini vorwiegend für den Aufbau einer Vertriebs- und Marketingorganisation für die Markteinführung von Icatibant verwendet.



Auch konnte die Gesellschaft 27,0 Mio. EUR im Rahmen einer Finanzierungsrunde zu Beginn des Jahres 2005 sowie durch Wandlung von Bezugsrechten, die im Vorfeld des Börsengangs ausgegeben wurden, erlösen. Berndt Modig, Jerinis CFO, bemerkte hierzu: "Durch unsere erfolgreiche private Finanzierungsrunde und den Börsengang im Jahr 2005 haben wir ausreichend Barmittel akquiriert und sind dadurch in einer starken Position, Icatibant in EURpa selbstständig zu vermarkten. Unsere Mitarbeiterzahl hat sich im Laufe des Jahres um 30% auf 113 erhöht, davon wurden die meisten für den Marketingbereich eingestellt."



Am 7. November 2005 haben Jerini und das US-amerikanische Unternehmen Kos Life Sciences, eine Tochtergesellschaft von Kos Pharmaceuticals, Inc. eine Exklusivpartnerschaft geschlossen. Kos übernimmt die Entwicklung, den Vertrieb und das Marketing von Jerinis Hauptprodukt Icatibant in den USA und Kanada. Jerini erhielt von Kos eine einmalige Lizenzzahlung von 12,0 Mio. EUR. Darüber hinaus zeichnete Kos Pharmaceuticals, Inc.



neue Jerini-Aktien im Wert von 10,0 Mio. EUR. Die Partnerschaft mit Kos umfasst neben dem vererblichen Angioödem (HAE) auch andere Formen des Angioödems sowie weitere Anwendungsgebiete von Icatibant, wie etwa Asthma oder refraktäre Aszites bei Leberzirrhose (RAIL).

Aufgrund der bisher weit fortgeschrittenen klinischen Studien mit Icatibant in der Indikation HAE und der günstigen Entwicklung anderer Wirkstoffkandidaten wird sich Jerini zukünftig auf die Entwicklung eigener Arzneimittel konzentrieren. Für das Geschäftsjahr 2006 rechnet die Gesellschaft mit einer Steigerung der betrieblichen Aufwendungen: Die Kosten für Forschung und Entwicklung werden sich aufgrund der Fortführung der klinischen Studien für den Wirkstoff Icatibant bei HAE und für Studien in mindestens einer weiteren Indikation erhöhen. Der geplante Beginn der klinischen Studien mit Jerinis Integrin-Antagonisten gegen die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) in der zweiten Hälfte des Jahres erfordert weitere Mittel. Die Expansion im Bereich Vertrieb und Marketing für die geplante Markteinführung von Icatibant 2007 wird zusätzlich höhere Aufwendungen im Geschäftsjahr 2006 verursachen. Diese sollten teilweise durch eine Umsatzsteigerung in 2006 ausgeglichen werden, vor allem in Hinblick auf Aktivitäten im Rahmen der Exklusivpartnerschaft mit Kos Pharmaceuticals, Inc. Für das aktuelle Geschäftsjahr wird Jerini seinen Verlust aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Steuern und Finanzierungsaufwand erwartungsgemäß ausweiten. Dieses resultiert aus der Strategie des Unternehmens, sein Produkt 2007 selbstständig in Europa zu vermarkten.

Veröffentlichungsdatum: 28.03.2006 - 12:33
Redakteur: rpu
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