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RHÖN-KLINIKUM: Kontinuität unter neuer Konzernspitze - Umsatz- und Ergebnisprognose 2005 solide erfüllt
Die heutige Bilanzpressekonferenz in Frankfurt am Main wurde erstmals geleitet von Wolfgang Pföhler, Vorstandsvorsitzender seit der letztjährigen Ordentlichen Hauptversammlung des börsennotierten Klinikkonzerns aus der Rhön.

Einleitend wies Pföhler auf die in den letzten Monaten erfolgten personellen Veränderungen im Führungsgremium hin: Eugen Münch, Mitbegründer des Unternehmens und dessen langjähriger Vorstandsvorsitzender, schied mit Ende der Ordentlichen Hauptversammlung 2005 aus dem Vorstand aus und wechselte zum 1. September 2005 in den Aufsichtsrat und nimmt dort seither die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden ein. Herr Caspar von Hauenschild leitet einen Anfang Januar 2006 neu eingerichteten Aufsichtsratsausschuss für Integrität ("Anti-Korruptions-Ausschuss"), der dazu beitragen soll, auch in Zukunft - in unserem stark wachsenden Unternehmen - Transparenz und verantwortungsbewusste Unternehmensführung jederzeit sicherzustellen.

Manfred Wiehl, langjähriger Finanzvorstand des Unternehmens, schied per 31. Dezember 2005 aus dem Vorstand aus, ist seit Februar 2006 Geschäftsführer der Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH und gleichzeitig Leitender Bereichsleiter im Konzern. Joachim Manz, bisher zuständig für Verbandspolitik und den Regionalbereich Brandenburg und Nordostdeutschland, ist am 31. Dezember 2005 aus Altersgründen aus dem Vorstand ausgeschieden, ist jedoch noch beratend für das Unternehmen tätig. Heinz Falszewski, bis dato als stellvertretendes Vorstandsmitglied verantwortlich für den Bereich Personal AG und Konzern sowie als Arbeitsdirektor, ist per 1. April 2006 aus persönlichen Gründen aus dem Vorstand ausgeschieden, berät jedoch das Unternehmen in dem genannten Funktionsbereich noch freiberuflich. Dr. Brunhilde Seidel-Kwem wurde zum 1. Januar 2006 zum stellvertretenden Vorstandsmitglied für die Bereiche West- und Norddeutschland berufen; Dietmar Pawlik erhielt die Berufung zum stellvertretenden Vorstandsmitglied zum 1. Januar 2006 für den Bereich Finanzierung, Investor Relations und Controlling.

Andrea Aulkemeyer wurde ebenso wie Wolfgang Kunz für weitere fünf Jahre als Vorstand bestätigt. Gerald Meder, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, hat seit Februar 2006 auch die Funktion des Vorsitzenden der Geschäftsführung der Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH inne.

Herausragende Ereignisse im Jahr 2005

"Das Geschäftsjahr 2005 war überaus wichtig für die RHÖN-KLINIKUM AG", betonte Wolfgang Pföhler. "Die Privatisierung der Universitätsklinik Gießen und Marburg GmbH ist in der deutschen Krankenhaus- und Universitätslandschaft ein bisher einmaliger Vorgang, der Leuchtturm- und Vorbildcharakter hat. Die Entscheidung der hessischen Landesregierung am 15. Dezember 2005, das Universitätsklinikum Gießen/Marburg an die RHÖN-KLINIKUM AG zu veräußern, ist ein weiterer Meilenstein in unserer Unternehmensentwicklung. Mit dem Erwerb der Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH haben wir unseren Zugang zur Hochleistungsmedizin der Maximalversorgung, zur Wissenschaft sowie zu den zukünftigen Innovationsträgern deutlich gestärkt." Gleichzeitig bedeutet die größte Übernahme in der Unternehmensgeschichte - mit insgesamt 2.262 Betten und fast 9.500 Mitarbeitern - einen gewaltigen Wachstumssprung. "Allein durch diese Akquisition haben wir unseren Umsatz um ca. 30 Prozent erhöht", so Pföhler. Man sei sich jedoch nicht nur der "Markt"-Chancen bewusst, die aus der Übernahme resultieren, sondern sehe auch die enormen Anstrengungen, die mit der Integration des Universitätsklinikums in den Konzern verbunden sind als "komplexe Managementaufgabe" an. "Wir werden diese meistern!", ist Pföhler überzeugt.

In Dippoldiswalde/Sachsen und Stolzenau/Niedersachsen wurden Ende 2005 die ersten zwei Tele-Portal-Kliniken des Konzerns eröffnet. "Auch dies sind Meilensteine in der Unternehmensgeschichte", so Pföhler. Tele-Portal bedeutet Anlaufkrankenhaus. Die Behandlungskonzeption ist in eine gestufte Grund- und Schwerpunkt- /Maximalversorgung eingebunden. Über diese Stufung bringt man den Patienten dorthin, wo er kompetent, routiniert und optimal behandelt wird. Tele-Portal organisiert patientenorientierte Prozesse krankenhausübergreifend - und ggf. trägerübergreifend - auf der Basis neuester telemedizinischer Anwendungen. Entscheidend ist dabei die Qualität der Eingangsdiagnostik. Alle Daten über den Zustand eines Patienten werden in der Qualität erhoben, wie sie heute an Großkliniken verfügbar sind. Diese Daten werden durch Spezialisten, unabhängig davon wo diese arbeiten, telemedizinisch ausgewertet. Die sofortige qualifizierte Diagnose und Handlungsempfehlung wird durch den Spezialisten erstellt und an den Arzt in der Tele-Portal-Klinik übermittelt. Eine wichtige Rolle spielt damit die Teleradiologie. "Gerade in ländlichen Regionen heißt dies eine wohnortnahe Versorgung der Patienten mit der Gewissheit, dass jederzeit - gerade auch bei Notfällen - Spezialisten zur Verfügung stehen und eine Verlegung in die Schwerpunktversorgung möglich ist", erklärte Pföhler.

Die Einrichtung Medizinischer Versorgungszentren stellen die konsequente und logische Weiterentwicklung der Tele-Portal-Kliniken dar: Durch eine aufeinander abgestimmte Leistungserbringung lassen sich bislang getrennte Leistungserbringer unter einem Dach zu einer schlagkräftigen Einheit formen. Für die Aufbauorganisation sind unterschiedliche Betreiber- beziehungsweise Kooperationsmodelle mit freiberuflichen oder angestellten Ärzten vorstellbar. "Unsere Überlegungen bleiben keineswegs theoretische Modelle: Bereits im Jahr 2005 sind drei Medizinische Versorgungszentren in Bad Neustadt, Waltershausen/Friedrichroda sowie in Bad Berka/Weimar ans Netz gegangen. Im Jahr 2006 sind weitere fünf Medizinische Versorgungszentren eröffnet worden; an zahlreichen Standorten planen wir Neugründungen", berichtete Pföhler.

Jahresergebnisse 2005

Unter Erstkonsolidierung der im Jahre 2005 hinzugekommenen Krankenhäuser (Dachau, Indersdorf, Erlenbach, Miltenberg, München-Pasing, München-Perlach, Hildesheim, Gifhorn, Wittingen, Salzgitter-Lebenstedt, Salzgitter-Bad) stieg der Umsatz um 35,5% auf 1.415,8 Mio.
EUR (Vj. 1.044,8 Mio. EUR ). Bei einer Steigerung um 14,4% erreichte das EBITDA* 206,9 Mio. EUR (Vj. 180,8 Mio. EUR). Der operative Cash-Flow lag mit 155,6 Mio. EUR um 12,9% über dem Vorjahreswert von 137,8 Mio. EUR. Das EBIT** erhöhte sich um 13,2% auf 140,1 Mio. EUR (Vj.123,8 Mio. EUR). Beim EBT  in Höhe von 123,5 (Vj. 111,9) Mio. EUR betrug die Steigerung 10,4%.

Mit dem im Vergleich zum Vorjahr um 8,1 Mio. EUR (10,1%) gestiegenen Konzerngewinn nach IFRS 2005 -- vor Minderheiten - in Höhe von 88,3 Mio.
EUR (Vj. 80,2 Mio. EUR) wurden die eigenen Erwartungen leicht überschritten. Das Ergebnis je Aktie betrug 1,61 EUR (Vj. 1,47 EUR, adjustiert/ +9,5%).

In den Konzernkliniken wurden im Jahr 2005 insgesamt 949.376 Patienten (Vj. 598.485 /+58,6%) behandelt, davon 410.585 (Vj. 287.204) im akut-stationären, 529.860 (Vj. 304.214) im ambulanten und 8.931 (Vj. 7.067) im Reha- und sonstigen Bereich. Durch neu hinzugekommene Kliniken erhöhte sich die Bettenkapazität (+3.188) nach Rückgang der Betten in den Bestandskliniken (-182) um insgesamt 3.006 von 9.211 auf 12.217 Betten (+32,6%). Zum 31. Dezember 2005 waren im Konzern 21.226 (Vj.: 14.977) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Der Anstieg des Personalaufwands entwickelte sich leicht überproportional um 45,2% zur Umsatzentwicklung auf 793,6 (Vj.: 546,6) Mio. EUR. Dies ist nach Unternehmensangaben darauf zurückzuführen, dass die neu zum Konzernkreis zählenden Kliniken zwar erste Optimierungserfolge der Personal- und Ablaufstrukturen erzielen, sich die Anpassung aber erfahrungsgemäß über einen längeren Zeitraum hinweg vollzieht. Der Materialaufwand entwickelte sich umsatzbezogen leicht überproportional (+36,1%) und lag bei 343,6 (Vj.: 252,4) Mio. EUR. "Hierin sehen wir Rationalisierungspotential", so Dietmar Pawlik, im Vorstand verantwortlich für Finanzierung, Investor Relations und Controlling.

Prognose für weitere Entwicklung in 2006 ... und mehr

"Die RHÖN-KLINIKUM AG war, ist und bleibt der Marktführer für Gesundheitsdienstleistungen in Deutschland!", ist Wolfgang Pföhler überzeugt. "In den vergangenen fünf Jahren haben wir mit unserem Wachstum den leicht stagnierenden bzw. schrumpfenden Gesamtmarkt deutlich übertroffen und sind auf dem Weg zu unserem langfristigen Ziel von über 8% Marktanteil ein gutes Stück vorangekommen. Mit unserem derzeitigen Marktanteil von knapp 3% liegt noch ein Stück Weges vor uns.

Die Akquisition des Universitätsklinikums Gießen/Marburg ist nicht nur ein qualitativer Wachstumssprung, sondern bedeutet für uns als aufstrebenden Konzern den Einstieg in völlig neue Dimensionen: Durch die Anbindung an Gießen/Marburg haben wir unmittelbaren Zugang zu neuesten medizinischen Innovationen. Wir sind gleichzeitig auch Schrittmacher im medizinischen Bereich. Mit dem Bau der weltweit ersten kombinierten Protonen-/Schwerionenanlage in Gießen/Marburg - deren Fertigstellung bis 2012 geplant ist - katapultieren wir uns an die absolute Spitze der technologischen Entwicklung.


Vor dem Hintergrund des umfassendsten Wandels in der Geschichte der deutschen Krankenhauslandschaft, sind kreative Ideen und Mut zu neuen Geschäftsmodellen gefragt, um die strukturellen gesamtwirtschaftlichen Probleme zu lösen. Das Fundament, auf dem unsere Konzepte zur Behebung langfristig bestehender systemimmanenter Ineffizienzen im deutschen Gesundheitssystem ruhen, ist historisch gewachsen. Es fußt auf der vielleicht umfassendsten Branchenexpertise und ist zum großen Teil meinem Vorgänger, dem heutigen Aufsichtsratvorsitzenden, Herrn Eugen Münch, geschuldet.", erklärte Wolfgang Pföhler.

"Unsere Strategie, öffentlich-rechtliche Krankenhäuser in einer steigenden Verlustsituation zu übernehmen und diese durch Rationalisierungsinvestitionen und Restrukturierungsmaßnahmen zu dauerhaft ertragreichen Einrichtungen zur Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen zu entwickeln, trägt ungebrochen."

Der RHÖN-KLINIKUM Konzern setzt dabei auf eine Doppelstrategie: Zum einen werden die Übernahmeaktivitäten weiter pro aktiv gestaltet. Dies beruht auf folgender Überzeugung: Der deutsche Krankenhausmarkt wird jetzt verteilt, nicht in fünf Jahren. Stillstand bedeutet an dieser Stelle automatisch Rückschritt. Wer heute nicht offensiv an der Privatisierungswelle teilnimmt, gehört morgen zu den Verlierern im Verteilungswettkampf.

Andererseits wird es darauf ankommen, die neu hinzugekommenen Krankenhäuser zügig in den Konzernverbund zu integrieren und entsprechend seinen Standards operativ fit zu machen. "Unsere Restrukturierungsexpertise wird uns hierbei helfen - die bisherigen Erfolge bei der Integration neuer Kliniken in den Konzern sprechen eine deutliche Sprache."

Auch das vor dem OLG Düsseldorf anhängige Verfahren in Sachen "Krankenhäuser des Landkreises Rhön-Grabfeld" vermag das Wachstum des Konzerns nicht aufzuhalten. Der oberflächliche Eindruck, das Kartellamt sei eine ernstzunehmende Bremse trügt: Allein seit 31. Dezember 2004 bis Februar 2006 wurden 15 neue Kliniken konsolidiert, darunter das Schwergewicht Gießen/Marburg - alle mit Wissen und ohne Beanstandung des Kartellamtes. Die RHÖN-KLINIKUM AG betreibt gerade einmal 45 Kliniken von den knapp 2.200 in Deutschland, das - kartellrechtlich völlig unbedenkliche
- Privatisierungs- und Wachstumspotential ist somit enorm. Die Eingriffe des Kartellamtes beschränken sich damit auf Einzelfälle und sind vor diesem Hintergrund zwar ärgerlich, quantitativ fallen sie aber nicht ins Gewicht. Dessen ungeachtet wird die RHÖN-KLINIKUM AG das Gerichtsverfahren in Düsseldorf mit voller Kraft weiter betreiben.

Eigene Prognose für 2006 mit Vorlage Q1-2006 erstmals bestätigt

Die Konzernspitze sieht die eigenen Umsatz- und Ergebniserwartungen für das Jahr 2006 durch den Bericht zum 1. Quartal 2006 bestätigt: Die Umsatzerwartung - ohne weitere Akquisitionen - liegt bei 1,9 Mrd. EUR, das Ziel für den Konzerngewinn wird mit rund 93 Mio. EUR beziffert.


Veröffentlichungsdatum: 26.04.2006 - 10:22
Redakteur: rpu
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