Salzgitter: Sonderbelastung durch Optionsstruktur
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Ergebniswirkung von Kurssicherungsgeschäften im Zusammenhang mit deutlichem Kursanstieg der von Salzgitter gehaltenen Vallourec-Aktien
Wie bereits im Geschäftsbericht 2005 ausgeführt, hat sich die Salzgitter AG entschlossen, die Beteiligung an der Vallourec S.A. in der bestehenden Größenordnung beizubehalten, weil die sich daraus ergebenden industriellen und finanziellen Perspektiven besser und zuverlässiger erscheinen als aktuell denkbare Alternativengagements. Des Weiteren wurde berichtet, dass im Januar 2006 zur Absicherung von Beteiligungsbuchwerten strukturierte Optionsgeschäfte mit Laufzeiten von bis zu 28 Monaten abgeschlossen wurden. Diese Optionskontrakte sichern während der Laufzeit den Beteiligungsbuchwert gegen Kursverluste ab. Zur teilweisen Gegenfinanzierung der Optionsprämien wurde eine Partizipation an Kurssteigerungen über ein gewisses Niveau aufgegeben. Die so beschriebene Transaktion betrifft knapp ein Drittel der von der Salzgitter AG gehaltenen 17,2% Beteiligung an der Vallourec S.A.. Die maximale Laufzeit wurde inzwischen auf 36 Monate ausgedehnt.
Nach den geltenden IFRS-Regeln ist es erforderlich, den sich aus dem aktuellen Marktwert der noch längst nicht fälligen Optionsstruktur ergebenden Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung des Salzgitter-Konzerns zu zeigen. Wegen des nach Abschluss der Optionsstruktur fortgesetzten, insbesondere in den letzten Tagen und Stunden sprunghaften Kursanstiegs der Vallourec-Aktie ergibt sich daher aktuell ein Aufwand in Höhe von rund 170 Mio. EUR. Dies veranlasst das Unternehmen zu einer ad-hoc-Meldung.
Ein wesentlicher Teil (148 Mio. EUR) dieses Aufwands ist zum Abschluss des 1. Quartals des Geschäftsjahres 2006 entstanden. Das operative Geschäft des Konzerns ist im gleichen Zeitraum besser als ursprünglich geplant verlaufen; wir erwarten hieraus über 150 Mio. EUR Vorsteuergewinn.
Der Mehrwert der vom Salzgitter-Konzern gehaltenen Vallourec-Aktien beträgt gegenüber dem Bilanzansatz nach IFRS und unter Berücksichtigung des o. g. Aufwands über 1 Mrd. EUR. Dieser aus der Kursentwicklung resultierende Mehrwert kann nach den geltenden IFRS-Regeln nicht in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung des Unternehmens gezeigt werden.
"Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei dem genannten Aufwand um einen rein buchtechnischen Verlust handelt. Im Gegenteil sichert das getätigte Geschäft den beträchtlichen Wert des Vallourec-Engagements partiell und mittelfristig gegen unerwartete wirtschaftliche oder politische Ereignisse ab", so der Vorstand.