Die Neupositionierung der MEDION AG verläuft nach Angabes des Managemants nach Plan. Dabei haben der Verzicht auf transaktionsintensives Geschäft im Zuge der Reorganisation und der damit verbundene, bewusst in Kauf genommene Umsatzrückgang sowie das nach wie vor abgeschwächte Konsumverhalten in einigen europäischen Kernmärkten die Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2006 wie erwartet maßgeblich geprägt. Wie MEDION heute mitteilte, hat das Unternehmen nach der Straffung seines Auftragsportfolios in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres einen Umsatz in Höhe von 465,9 Mio. EUR erzielt. Zwar führte der niedrigere Umsatz zu einem Rückgang des Rohertrags, die Rohertragsmarge konnte im ersten Quartal mit 9,8% dennoch auf stabilem Niveau gehalten werden.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten im ersten Quartal um 25,6% gesenkt werden. In den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind in erster Linie Vertriebsaufwendungen sowie After-Sales-Aufwendungen enthalten. Zudem verringerte sich der Personalaufwand um 11 Prozent auf 14,2 Mio. EUR. Dies ist vor allem auf den fluktuationsbedingten Rückgang der Mitarbeiterzahlen von 1.589 auf 1.430 durchschnittlich Beschäftigte zurückzuführen. Gleichwohl konnten damit die Belastungen durch die Nachlaufeffekte in Folge der noch hohen Anzahl an After-Sales-Transaktionen nicht gänzlich kompensiert werden. Insgesamt erreichte das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres 4,1 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote im ersten Quartal 2006 stieg von 51,6% im Vorjahr auf 61,3%. MEDION verfügt mit 443,2 Mio. EUREigenkapital über ein solides Fundament für die weitere Entwicklung.
Christian Eigen, CFO der MEDION AG: "Das Jahr 2006 ist für MEDION ein Jahr des Umbaus. Dabei sehen wir uns mit Blick auf den Verlauf der Reorganisation im Plan. Mit der Straffung des Auftragsportfolios haben wir bewusst Umsatzrückgänge in Kauf genommen. Aufgrund des zeitlichen Nachlaufs spüren wir noch Belastungen durch die hohe Zahl an After-Sales-Transaktionen, aber wir sehen bereits heute auch schon erste Fortschritte bei der Verbesserung unserer Kostenpositionen. Dies bestätigt uns auf unserem Weg. Die volle Wirkung der Einspareffekte wird sich mittelfristig einstellen."
Gegenüber dem Vorjahresquartal haben sich das Umlaufvermögen und korrespondierend die kurzfristigen Verbindlichkeiten deutlich verringert. Der Brutto Cashflow ist ergebnisbedingt auf 6,6 Mio. EUR zurückgegangen. Hingegen ist der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit gegenüber dem Vorjahr aufgrund der geringeren Mittelbindung im Netto-Umlaufvermögen durch geringere Vorratsbestände sowie saisonale Effekte deutlich verbessert. Ferner hat sich der Abbau der Lieferverbindlichkeiten um 98,3 Millionen Euro positiv ausgewirkt.
MEDION hat weit reichende Maßnahmen gestartet, um den Trend steigender Prozesskosten im Produktmanagement, Vertrieb und After-Sales-Bereich bei rückläufigen Roherträgen zu stoppen und umzukehren. Kern des Maßnahmenpakets sind eine gezielte Reduktion des Auftragsportfolios auf eine profitablere Umsatzbasis sowie die weitere Komplexitätsreduktion im Produktmanagement und Vertrieb. Die vorgenommenen Analysen lassen erwarten, dass die Kosten durch Aufgabe eines Umsatzanteils von rund 20-25% in den Randbereichen des Sortiments gegenüber den damit erzielten Roherträgen überproportional reduziert werden können. Die Strukturbereinigung in diesen Bereichen ist in Umsetzung. Die aus den gestarteten Maßnahmen erwarteten Einspareffekte werden sich aufgrund des insbesondere im Bereich der Service- und After-Sales-Kosten typischen zeitlichen Nachlaufs allerdings erst über eine längere Zeitperiode einstellen. Vor dem Hintergrund der für das MEDION-Geschäft saisonal typischerweise niedrigeren Umsätze im zweiten und dritten Quartal ist mit einer Verbesserung der Ertragslage frühestens im umsatzstärkeren vierten Quartal zu rechnen. Positive Effekte sind dabei aus der Erweiterung des Angebots mit zusätzlichen Dienstleistungen, wie sie mit dem Foto-Service und dem Einstieg in das Mobilfunkgeschäft als Service-Dienstleister bereits erfolgreich angelaufen sind, zu erwarten.
Insgesamt geht der Vorstand davon aus, dass der MEDION-Konzern, trotz des in den ersten drei Quartalen auf Grund des Umsatzrückgangs fehlenden Rohertrags, im Jahr 2006 einen Umsatz in der Größenordnung von ca. 2 Mrd. EUR und eine EBIT-Marge zwischen 1 und 1,5% erwirtschaften wird.
Veröffentlichungsdatum:
12.05.2006
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08:48
Redakteur:
rpu