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HV-Bericht RÜCKER IMMOBILIEN AG - Erwartete Dividendenrendite liegt bei über 5 Prozent

Wie bereits im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung im Juni diesen Jahres avisiert, lud die RÜCKER IMMOBILIEN AG ihre Anteilseigner am 19. Oktober 2006 zu einer außerordentlichen Hauptversammlung in die Klosterkirche in Remscheid-Lennep ein. Der Aufsichtsratsvorsitzende Heinz-Diether Heithecker begrüßte die rund 20 Aktionäre und Gäste, darunter Alexander Langhorst von GSC Research, und eröffnete nach der Abhandlung der üblichen einleitenden Formalien sogleich die allgemeine Aussprache. Vorstandsausführungen zu den beiden Punkten der Tagesordnung erfolgten nicht.


Allgemeine Aussprache

Als erster und einziger Redner meldete sich Herr Hoffmann als Vertreter von zwei Aktionären zu Wort und erkundigte sich nach den Gründen für die nicht erfolgte Zusendung von angeforderten Unterlagen. Vorstandsmitglied Martin Lambotte erklärte hierzu, die Gesellschaft verweise aus Kostengründen auf die Abrufbarkeit der Dokumente im Internet, seiner Erinnerung nach habe es sich bei dem genannten Fall um eine Anfrage via E-Mail gehandelt. Dieser Feststellung widersprach Herr Hoffmann und wies darauf hin, dass Herr Zapf die Unterlagen per Fax bei der Gesellschaft angefordert hat.

Ungewöhnlich erschien dem Redner auch die aus seiner Sicht vergleichsweise breite Spanne bei der Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien im Falle eines öffentlichen Angebots, welche eine Abweichung von bis zu 20 Prozent über- bzw. unter dem Börsenkurs zulassen soll. Wie Herr Lambotte in seiner Antwort darlegte, gilt diese Spanne lediglich für den Fall eines Rückkaufs im Wege eines öffentlichen Angebots, für den Erwerb über die Börse gelten die in solchen Beschlussvorlagen üblichen 10 Prozent.

Auf die Frage nach der Notwendigkeit einer Rückkaufermächtigung verwies der Vorstand auf eine gleichlautende und bereits bestehende Ermächtigung mit einer Laufzeit bis zum Jahresende 2006 sowie auf den Vorratscharakter dieser Beschlussfassung. Die von Herrn Hoffmann als erklärungsbedürftig bezeichnete Bezugnahme auf die zunehmende Globalisierung und den steigenden Wettbewerb im Bericht des Vorstands zu TOP 2 begründete Herr Lambotte mit dem insgesamt spürbar zunehmenden Wettbewerb. Hierbei sei die RÜCKER IMMOBILIEN AG zugegebenermaßen mehr von der Europäisierung der Investoren auf dem deutschen Immobilienmarkt betroffen als von der Globalisierung direkt, jedoch handle es sich bei der Begründung um übliche Formulierungen. Die Verschärfung des Wettbewerbsumfelds ist laut Vorstand dabei auf die erheblichen zusätzlichen Mittel zurückzuführen, die vornehmlich von institutionellen Anlegern aus dem europäischen Ausland und darüber hinaus auf den deutschen Markt strömen und die Suche nach aussichtsreichen Objekten zu attraktiven Konditionen erschweren.

Befragt nach den Gründen für die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung wies der Vorstand darauf hin, dass auf der ordentlichen Hauptversammlung noch keine Klarheit über den zu wählenden Abschlussprüfer bestand, da zu diesem Zeitpunkt noch Angebote in der Prüfung waren. Als Grund für die Beschlussfassung über die Rückkaufermächtigung zum jetzigen Zeitpunkt verwies Herr Lambotte auf die längere Gültigkeitsdauer dieses Beschlusses als bei einer Verabschiedung im Sommer. Die gesetzlich zulässige Höchstdauer eines solchen Vorratsbeschlusses beläuft sich auf 18 Monate. Auf die ergänzende Nachfrage zur Höhe der Kosten dieser außerordentlichen Hauptversammlung nannte der Vorstand einen Betrag von unter 1.000 EUR.


Abstimmungen

Nach Beendigung der allgemeinen Aussprache gegen 8:10 Uhr wurde die Präsenz mit 1.101.551 Aktien oder 30,87 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Die Beschlüsse wurden jeweils mit überwältigender Mehrheit gefasst, wobei bei TOP 1 eine Zustimmungsquote von 100 Prozent zu verzeichnen war, gegen den Vorschlag unter TOP 2 wurden insgesamt drei Gegenstimmen abgegeben. Im Einzelnen beschlossen wurden die Wahl der MORISON DORNBACH AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Remscheid, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2006 (TOP 1) sowie die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 2).

Seitens des Aktionärsvertreters Hoffmann wurde Widerspruch zu Protokoll des Notars erklärt, dieser bezog sich auf die Beschlussfassung zu TOP 2. Auf entsprechende Nachfrage wurde mitgeteilt, dass die Aufsichtsratsmitglieder über die Anschrift der Gesellschaft erreichbar sind, und diese wurde als ladungsfähige Adresse angegeben.

Die Versammlung endete nach einer Viertelstunde um 8:15 Uhr.


Fazit

An der grundsätzlich positiven Einschätzung der RÜCKER IMMOBILIEN AG und deren künftigen Aussichten hält der Verfasser unvermindert fest. Nach der erfolgreichen Kapitalerhöhung im Frühjahr 2006 hat sich der finanzielle Spielraum des Unternehmens für Objektankäufe auf über 30 Mio. EUR erhöht, woraus sich ein deutlich steigendes Geschäftsvolumen für die Jahre 2006 und 2007 ergeben sollte. Wie am Rande der Hauptversammlung zu erfahren war, wurde etwa die Hälfte der zugeflossenen Mittel in neue Objekte als Eigenkapitalanteil investiert, darüber hinaus befindet sich die Gesellschaft in einer Reihe von Verhandlungen über den Ankauf weiterer Objekte.

Das somit erhöhte Geschäftsvolumen, welches sich auf Sicht weiter ausweiten sollte, ist nach Einschätzung des Verfassers mit den vorhandenen Strukturen zu bewältigen, und die sich einstellenden gewissen Skaleneffekte sollten dabei helfen, eine leichte Margenverbesserung zu realisieren. Vor diesem Hintergrund dürfte sich das Ergebnis je Aktie von zuletzt 0,17 EUR in Richtung über 0,20 EUR verbessern.

Der überwiegende Ergebniseffekt aus dem höheren Geschäftsvolumen wird sich angesichts des Zeitraums zwischen Objekterwerb, Aufbereitung und Aufteilung bis zum Verkaufsstart von rund sechs Monaten wohl erst in 2007 einstellen, dürfte dann jedoch einen signifikanten Anstieg beim EpS (Earnings per Share, Ergebnis je Aktie) nach sich ziehen. Auf Basis eines Ergebnisses je Aktie von vorsichtig geschätzten 0,20 EUR wird die Aktie beim aktuellen Kurs von 3,30 EUR mit einem 2006er KGV von 16,5 bewertet. Selbst bei einer als von uns wenig wahrscheinlich erachteten unveränderten Dividendenzahlung von 0,17 EUR ergibt sich auf dem aktuellen Kursniveau eine Dividendenrendite von über 5 Prozent. Bei einer Fortsetzung der Vollausschüttungspolitik würde die Dividendenrendite noch höher liegen und dürfte damit für eine Investition in die Aktie der RÜCKER IMMOBILIEN AG sprechen.


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Veröffentlichungsdatum: 21.10.2006 - 18:10
Redakteur: ala
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