Die TFG Capital AG Unternehmensbeteiligungsgesellschaft hat im Geschäftsjahr 2005 betriebliche Erträge von 2,5 Mio. EUR erwirtschaftet. Der Rückgang gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert in Höhe von 7,1 Mio. EUR ergibt sich zu einem großen Teil aus im Vorjahr angefallenen Erträgen aus der Ausbuchung von Darlehen gegenüber der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die in 2005 nicht zu Buche schlugen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit fiel mit -1,3 Mio. EUR negativ aus. Im Geschäftsjahr 2004 war ein positives Ergebnis in Höhe von 211.664 EUR erzielt worden. Der Verlust resultiert insbesondere aus den niedrigeren Beteiligungserträgen, da im Berichtszeitraum, anders als im Vorjahr, keine nennenswerten Beteiligungsverkäufe getätigt wurden. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) lag bei -1,1 Mio. EUR (Vorjahr: -11.682 EUR).
Der Jahresfehlbetrag von 6,7 Mio. EUR ist von außerordentlichen Aufwendungen in Höhe von rund 3,7 Mio. EUR geprägt. Neben Abfindungen und Abfindungsforderungen ehemaliger Vorstandsmitglieder in Höhe von rund 700.000 EUR entfielen die Aufwendungen insbesondere auf Gutachter- und Prüfungstätigkeiten im Zusammenhang mit den Erwerbsvorgängen bei der TFG Technologie-Fonds II GmbH & Co. Beteiligungen KG sowie Rückstellungen für Prozesskosten für die im Februar 2006 beschlossene Schadensersatzklage und einen Kündigungsrechtsstreit. Diese Aufwendungen beliefen sich auf insgesamt 3,0 Mio. EUR. Darüber hinaus erhöhten Abschreibungen auf Steuerforderungen aus den Geschäftsjahren 2000 und 2001, die aus kaufmännischer Vorsicht gebildet wurden, den Jahresfehlbetrag um rund 1,7 Mio. EUR.
Ein Großteil der genannten außerordentlichen Aufwendungen steht im Zusammenhang mit der am 17. Februar 2006 vermeldeten Schadensersatzklage gegen die TFG Venture Capital AG sowie gegen ehemalige Vorstände. Eine Aktivierung des geltend gemachten Anspruchs in der Bilanz zum 31.12.2005 ist nicht erfolgt, da vor dem Hintergrund des handelsbilanziellen Vorsichtsprinzips ein strenger Maßstab an zu aktivierende Vermögensgegenstände zu stellen ist und bei bestehenden Zweifeln keine Aktivierung erfolgen kann.
Die Geschäftszahlen 2005 sind stark von Sondereffekten geprägt, die im laufenden Jahr in dieser Form nicht mehr anfallen. Für 2006 erwartet die Gesellschaft aufgrund des hohen Bestandes an stillen Reserven im Beteiligungsportfolio - allein bei Public Investments in Höhe von 3,4 Mio. EUR per 31.12.2005 - und geplanten Beteiligungsverkäufen eine deutliche Erhöhung der Beteiligungserträge und ein positives Ergebnis.
Der Wert des Beteiligungsportfolios inklusive Wertpapiere des Umlaufvermögens stieg gegenüber dem Stand zum 30.09.2005 um 4,9 Mio. EUR auf 42,7 Mio EUR, was einem Wert je Aktie von 3,59 EUR entspricht. Der Net Asset Value zum 31.12.2005 reduzierte sich insbesondere aufgrund höherer Rückstellungen auf 35,6 Mio. EUR (2,99 EUR je Aktie) gegenüber 38,1 Mio. EUR (3,20 EUR je Aktie) zum Ende des Vorquartals.
Veröffentlichungsdatum:
28.04.2006
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12:50
Redakteur:
rpu