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554240
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DE0005542401
Straße, Haus-Nr.:
Lütticher Straße 8a,
D-50674 Köln, Deutschland
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Herr Dr. Johannes Blome-Drees
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HV-Bericht DNI Beteiligungen AG - Erneute Ergebnisverbesserung in 2005 - Bilanzverlustvortrag sollte bald komplett beseitigt sein

Traditionsgemäß lud die DNI Beteiligungen AG ihre Anteilseigner am 30. August 2006 in das Senats-Hotel Köln in die Domstadt ein. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Georg Issels (Vorstandsmitglied der Allerthal-Werke AG) begrüßte die rund 25 Aktionäre, Gäste und Vertreter der Presse, darunter Alexander Langhorst von GSC Research, und erledigte die üblichen einleitenden Formalien und Hinweise. Nach der Entschuldigung des terminlich verhinderten Aufsichtsratsmitglieds Thaler und der Information über das Ausscheiden von Herrn Kautz aus dem Vorstand erteilte Dr. Issels dem Alleinvorstand Dr. Johannes Blome-Drees das Wort.


Bericht des Vorstands

Nach der Begrüßung der Teilnehmer zeigte sich der Vorstand erfreut darüber, dass bei der DNI Beteiligungen AG auch das Geschäftsjahr 2005 erfolgreich abgeschlossen werden konnte und dass sich die Gesellschaft im Vorjahresvergleich positiv entwickelt hat. Ausweislich des Geschäftsberichts lag der zu Buchwerten bilanzierte Wertpapierbestand der DNI zum Bilanzstichtag bei 0,973 (Vj.: 1,082) Mio. EUR, die Eigenkapitalquote erhöhte sich im Jahresvergleich auf komfortable 68,6 (57,8) Prozent. Die Umsatzerlöse erreichten im Berichtsjahr eine Größenordnung von 3,578 Mio. EUR bei umsatzbezogenen Aufwendungen in einem Umfang von 3,189 Mio. EUR.

Der Anstieg der Abschreibungen auf die Wertpapiere des Umlaufvermögens und sonstige Forderungen auf 280 (228) TEUR resultiert nach Auskunft von Dr. Blome-Drees schwerpunktmäßig erneut aus der Anlagenposition Deutsche Telekom AG. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen bei 321 TEUR, bereinigt um durchgeleitete Rechts- und Beratungskosten lagen diese mit 67 TEUR sogar leicht unter dem Vorjahreswert in Höhe von 68 TEUR.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbesserte sich um 11 auf 144 TEUR, der Jahresüberschuss konnte um 13 auf 144 TEUR ausgeweitet werden. Hierdurch verringerte sich der noch bestehende Bilanzverlust von 195 auf 51 TEUR. Bezogen auf das Ergebnis je Aktie wurde das Jahr 2005 mit einem Wert von 0,96 EUR abgeschlossen nach Werten von 0,88 EUR in 2004 und 0,64 EUR in 2003. In 2002 musste noch ein Verlust von 1,59 EUR je DNI-Aktie verkraftet werden.

Das erzielte Ergebnis spiegelt nach Angabe des Vorstands die erfreuliche Entwicklung der deutschen Aktienmärkte im Kalenderjahr 2005 wider. Wäre das Börsenjahr 2005 ein Wein, spräche man von einem "exzellenten Jahrgang", so Dr. Blome-Drees weiter. Das gute Umfeld wurde genutzt, um bei ausgewählten Beteiligungen Gewinne zu realisieren, in nennenswertem Umfang erfolgte dies bei den Beteiligungspositionen mobilcom AG und freenet.de AG. Darüber hinaus wurden auch bei einer Vielzahl kleinerer Positionen aufgelaufene Gewinne realisiert, bei Positionsbereinigungen aber auch in geringerem Umfang Verluste.

Sehr stabil entwickelte sich in 2005 auch der Kurs der DNI-Aktie, die zum Jahresende unter geringen Schwankungen bei 10,70 EUR notierte. Nachdem sich der Kurs im laufenden Jahr zunächst dynamisch nach oben entwickelte und Mitte Mai 2006 einen Wert von 15 EUR erreichte hatte, hat sich dieser mittlerweile bei etwa 13 EUR eingependelt.

Vor der Erläuterung der wesentlichen Beteiligungspositionen gab Dr. Blome-Drees zunächst noch einen Überblick über die von der Gesellschaft verfolgte Anlagestrategie. Gemäß der festgelegten Anlagepolitik investiert die Unternehmensleitung in unterbewertete Unternehmen mit hohem Wertsteigerungspotenzial sowie in Aktien mit einem hohen Abfindungspotenzial und Chancen auf einen Squeeze-out. Entscheidend für den Anlage- und damit auch den Geschäftserfolg des Unternehmens ist die geeignete Auswahl der Anlageobjekte, und vor diesem Hintergrund wird die Anlagepolitik von einer sorgfältigen Unternehmensanalyse bestimmt. Wichtig ist dabei, dass die Verwaltung das Geschäftsmodell eines Unternehmens versteht, bevor eine Anlageentscheidung getroffen wird.

Die aktuell größte Beteiligungsposition des Unternehmens stellt die Carthago Capital Beteiligungen AG dar, eine Holdinggesellschaft, die über ihr Tochterunternehmen Carthago Value Invest AG vorwiegend in deutsche Aktien mit niedriger Marktkapitalisierung investiert. Zum Kerngeschäft dieser Gesellschaft zählen zudem die Akquisition und Umwidmung von Börsenmänteln sowie die Corporate Finance-Beratung für Börsenkandidaten und börsennotierte Firmen. In den vergangenen Jahren kann das Unternehmen auf eine überzeugende Kurs- und Ergebnisentwicklung zurückblicken, in 2005 hat die Gesellschaft ihr bislang bestes Ergebnis ausgewiesen. Auch im laufenden Jahr konnte Carthago bereits einige interessante und sicherlich ergebnisstarke Transaktionen durchführen, was sich in der Aktienkursentwicklung der Gesellschaft niedergeschlagen hat. So hat der Kurs seit Anfang des Jahres 2005 um über 200 Prozent zugelegt.

Eine weitere wichtige Beteiligungsposition der DNI AG ist die Rheiner Moden AG, die operativ in der Kapitalmarktberatung sowie dem Bereich der sogenannten Nachbesserungsrechte tätig ist. Dabei handelt es sich um potenzielle Ansprüche, die sich aus der Durchführung von gerichtlichen Spruchstellenverfahren im Nachgang von Strukturmaßnahmen börsennotierter Gesellschaften ergeben. Die Rheiner Moden AG sieht darin einen Markt mit enormem Wertpotenzial. Dass diese Einschätzung auch von anderen geteilt wird, lässt sich laut Dr. Blome-Drees klar an dem seit Anfang 2005 um 600 Prozent gestiegenen Börsenkurs ablesen.

Die Meilleurtaux S.A. ist ein unabhängiger Vermittler für private Baufinanzierungen, welche das Unternehmen via Internet und über Agenturen vermittelt. Derzeit ist die Gesellschaft nur in Frankreich tätig. Haupterlösquelle des Unternehmens sind dabei Provisionen, welche für jede abgeschlossene Finanzierung seitens der Baufinanzierer gewährt werden. Seit der Aufnahme der Geschäftstätigkeit im Jahre 1999 konnte das jährlich vermittelte Baufinanzierungsvolumen sehr stark ausgeweitet werden. Allein im letzten Halbjahresbericht wird eine Umsatzausweitung von 106 Prozent vermeldet, für das Gesamtjahr wurde die Prognose von plus 80 Prozent bestätigt. Zudem soll die Rentabilität im zweiten Halbjahr 2006 deutlich gesteigert werden. Nach Einschätzung der DNI wird das Unternehmen in der Zukunft vom anhaltenden Trend zur unabhängigen Baufinanzierungsvermittlung profitieren, der Aktienkurs konnte seit August 2005 um 150 Prozent zulegen.

Bei der TeleAtlas N.V. handelt es sich einen weltweit führenden Anbieter von digitalen Landkarten für Navigationssysteme. Dieser Markt wies nach Vorstandsangabe in den vergangenen Jahren ein sehr starkes Wachstum auf, von dem alle Stufen der Wertschöpfungskette profitieren konnten. Weltweit zählt TeleAtlas neben der amerikanischen Navteq zum führenden Anbieter von digitalem Kartenmaterial und beliefert unter anderem den europäischen Marktführer für Komplettgeräte, die niederländische TomTom. Ungeachtet der in den vergangenen Jahren deutlich gestiegenen Verkaufszahlen ist die Marktdurchdringung für Navigationssystem in Europa ebenso wie in Nordamerika noch sehr gering, so dass sich das Wachstum der Vorjahre auch in den kommenden Jahren weiter fortsetzen dürfte.

Besonderes Nachfragepotenzial sollte sich dabei aus dem Bereich der mobilen Navigationsgeräte ergeben. Deren Verkaufszahl erreichte in 2005 in Europa eine Größenordnung von sieben Millionen, bis 2008 rechnen Marktbeobachter mit einer Verdreifachung. TeleAtlas konnte von dieser Entwicklung zuletzt besonders profitieren und verzeichnete in diesem Sektor Umsatzzuwächse von 81 Prozent. Entsprechend der erheblichen Zukunftschancen hat sich der Wert der Aktie zwischen Januar 2003 und Oktober 2005 um 3.000 Prozent erhöht, die DNI war laut Dr. Blome-Drees zwischen 2002 und 2004 Aktionär des Unternehmens. Nach dem Rückgang des Aktienkurses seit letztem Oktober um 60 Prozent hat man bei der DNI den Rückgang auf zwischenzeitlich 13 EUR zu einem Wiedereinstieg genutzt.

Mit Blick auf die Beteiligungsposition Deutsche Telekom verwies der Vorstand auf die sich seit Jahren gleichenden Szenarien, in denen die Unternehmensleitung gegenüber den Aktionären einräumen muss, dass die Kursentwicklung dieses Werts, der bekanntlich seit Längerem eine wichtige Größe im Portfolio darstellt, erneut unbefriedigend verlaufen ist. Infolge dessen musste auch im Geschäftsjahr 2005 erneut ein erheblicher Betrag auf diesen Posten abgeschrieben werden, und auch das laufende Geschäftsjahr verheißt nach dem jüngst vorgelegten Halbjahresbericht und der verschnupften Reaktion des Börsenkurses darauf nichts Gutes.

Nach Meinung der Verwaltung der DNI müssten im aktuellen Kursniveau die schlechten Nachrichten bereits enthalten sein, mit einem KGV von 10 und einer Dividendenrendite von 6,5 Prozent erscheint das Unternehmen weiterhin günstig bewertet und sollte insbesondere auf längere Sicht ein attraktives Investment darstellen. Aus diesem Grund hält die DNI AG weiterhin lang laufende Kaufoptionen auf diesen Wert, um von einer solchen Entwicklung in erheblichem Umfang profitieren zu können. Auf dem derzeitigen Kursniveau sowie infolge der positiven Entwicklung der übrigen Portfoliopositionen hat dieses Investment bei Weitem nicht mehr die Bedeutung im Gesamtportfolio der DNI wie noch vor einigen Jahren, so Dr. Blome-Drees weiter.

Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr sieht der Alleinvorstand das Unternehmen mit dem bestehenden Portfolio sehr gut positioniert und geht davon aus, erneut ein positives Ergebnis ausweisen zu können. Ferner erwartet er aus den eingegangenen Positionen positive Impulse für einen deutlichen Vermögenszuwachs der DNI Beteiligungen AG in den kommenden Jahren. Möglichen Risiken aus den bestehenden Anlagen sowie dem Marktumfeld wird die Verwaltung aktiv begegnen, das hierfür notwendige Fundament bilden laut Dr. Blome-Drees nicht zuletzt die erheblichen Bewertungsreserven bei wichtigen Beteiligungspositionen.


Allgemeine Aussprache

Als erster Redner meldete sich Rechtsanwalt Thomas Hechtfischer, Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), zu Wort und regte ähnlich wie der später das Wort ergreifende Aktionär Knebel an, den Lagebericht des Vorstands im Geschäftsbericht ausführlicher zu gestalten und dort bereits näher auf die sich im Portfolio befindenden größten Einzelpositionen, deren Entwicklung und weiteren Perspektiven einzugehen. Im Zusammenhang mit der im vergangenen Jahr gehaltenen Position an Aktien von mobilcom und freenet.de erkundigte sich der Aktionärsschützer nach der weiteren Einschätzung zu diesen Werten und möglicherweise noch vorhandenen Beständen.

Nach Vorstandsauskunft konnten aus den beiden Aktien in 2005 mit die höchsten Erträge für die DNI AG realisiert werden. Aus freenet.de hat sich die DNI inzwischen vollständig zurückgezogen, bei mobilcom ist sie hingegen weiterhin engagiert. Die weitere Entwicklung dort wird durch die gegen die Verschmelzung beider Unternehmen anhängigen Anfechtungsklagen verzögert, so dass die Entwicklung in den kommenden Monaten eher ungewiss ist. Unabhängig vom Ausgang dieser juristischen Auseinandersetzung ist die Aktie mit oder auch ohne Fusion weiterhin positiv zu beurteilen, und diese sollte sich angesichts der bestehenden strategischen Perspektiven am Markt auch weiterhin positiv entwickeln.

Auf die Frage nach den im Berichtsjahr realisierten Verlusten erklärte der Vorstand, dass es sich bei den entsprechenden Positionen zumeist um geringe Verluste handelte, als konkretes Beispiel nannte er eine Short-Spekulation in der Google-Aktie, welche leider nicht aufgegangen ist, da man bei der DNI vom Timing her zu früh auf einen fallenden Kurs des Papiers gesetzt hatte. Nähere Angaben erbat der Aktionärsschützer auch in Bezug auf das aus seiner Sicht inzwischen erfreulicherweise reduzierte "Klumpenrisiko" Telekom-Aktie. Dr. Blome-Drees führte hierzu ergänzend aus, dass die Bedeutung dieser Portfolioposition in den letzten Jahren durch die positive Performance der übrigen Werte deutlich an Gewicht verloren hat, bezogen auf die sieben größten Positionen liegt der Anteil der Telekom-Optionen bei 15 Prozent.

Angesprochen auf einen konkreteren Ausblick für das laufende Geschäftsjahr entgegnete der Vorstand, dass er auch für das laufende Geschäftsjahr von einem positiven Ergebnis ausgeht. Eine konkrete Prognose über die Ergebnishöhe sei seriöserweise nicht möglich, zudem sei die Ergebnisentwicklung auch davon abhängig, ob entsprechende Positionen im Berichtsjahr realisiert werden oder ob man weiter investiert bleibt, weil die Aussichten bei einzelnen Werten weiterhin vielversprechend sind. Von dieser Fragestellung hängt laut Dr. Blome-Drees auch ab, inwieweit die DNI AG in der Zukunft eine Dividende an die Anteilseigner ausschütten will. Der Vorstand zeigte sich zuversichtlich, mit dem 2006er Ergebnis den noch bestehenden Bilanzverlustvortrag weiter reduzieren zu können, bei einem vollständigen Abbau werde man dann abwägen müssen zwischen der Frage einer Ausschüttung an die Aktionäre oder einer Thesaurierung im Unternehmen zur Stärkung der Innenfinanzierungskraft.

Des Weiteren erkundigte sich Herr Hechtfischer nach den Kriterien bei der Zuordnung von Finanzanlagen in das Anlage- bzw. das Umlaufvermögen. Nach Verwaltungsangabe wurden im Geschäftsjahr 2005 erstmals drei Werte in den Finanzanlagen bilanziert, da diese als strategische Beteiligungen dazu bestimmt sind, dem Geschäftsbetrieb der DNI Beteiligungen AG dauerhaft zu dienen. Namentlich handelt es sich dabei um die Aktien der Meilleurtaux, der Carthago Capital AG sowie der Rheiner Moden AG. Auf die ergänzende Frage nach den in der Bilanz ausgewiesenen sonstigen Vermögensgegenständen antwortete der Vorstand, dass hierin vor allem die EUREX-Kontrakte auf die Deutsche Telekom AG sowie eine Goldmünze zum Abschied der Deutschen Mark enthalten sind.

Im Zusammenhang mit den Beteiligungen an der Carthago Capital AG sowie der Rheiner Moden AG erkundigte sich der DSW-Vertreter nach dem dort noch vermuteten Potenzial, und zudem wollte er wissen, auf welchem Kursniveau hier an einen Ausstieg gedacht wird. Dr. Blome-Drees zeigte sich für beide Positionen weiterhin optimistisch und verwies auf die strategische Bedeutung der beiden Beteiligungen. Die Beteiligungshöhe an den Gesellschaften beträgt genau 5 Prozent im Fall der Carthago Capital AG und knapp unter 5 Prozent bei der Rheiner Moden AG.

Angesprochen auf die in der Vergangenheit gehaltenen Anteile an der Webac Holding antwortete Dr. Issels, dass die Aktie der früheren Rheinisch-Westfälischen-Kreditgarantiebank seit Jahren unter dem Eigenkapitalwert notiert und die DNI hier in der Vergangenheit zu Kursen zwischen 5 und 6 EUR eine Position aufgebaut hat, zwischenzeitlich ist der Kurs auf unter 2 EUR zurückgegangen. Auf der Hauptversammlung im Jahre 2000 wurde ein Antrag auf Sonderprüfung gestellt.  Ein anschließendes Gerichtsverfahren hat die DNI leider in der letzten Instanz vor dem BGH verloren, da das Gericht eine Hinterlegung der Aktien in einem Depot des BGH und nicht wie geschehen in einem Sperrdepot bei einer Bank als notwendig erachtet hat. Auf Basis der Bilanzierung nach IFRS weist die Gesellschaft ein Eigenkapital je Aktie von gut 9 EUR aus und besitzt neben einer Gießerei in Euskirchen und einigen Immobilien noch das Restkreditportfolio der früheren RKB Bank.

Abschließend erkundigte sich Herr Hechtfischer nach dem Status des an den ehemaligen Vorstand ausgereichten Darlehens über 5.000 EUR aus dem Jahre 2000. Dieses wurde nach Auskunft des Aufsichtsratsvorsitzenden bis 2006 verlängert und ist zwischenzeitlich getilgt worden.

Ein weiterer Aktionär erkundigte sich nach den durchschnittlichen Laufzeiten der EUREX-Optionen auf die Deutsche Telekom. Diese reicht nach Verwaltungsangabe bei der wesentlichen Position mit einer Basis von 12 EUR bis zum Dezember 2010, insgesamt handelt es sich um 150.000 Optionen mit dieser Basis. Befragt nach der Höhe des Net Asset Value (NAV) der DNI-Aktie führte Dr. Blome-Drees aus, dass dieser bei rund 14 EUR liegt, darin enthalten sind jedoch noch keine Ansprüche aus möglichen Nachbesserungsrechten sowie eine etwaige Mantelprämie. Bei Berücksichtigung dieser beiden Faktoren liegt der faire Wert der Aktie bei gut 17 EUR.

Aktionär Eberhard Knebel erkundigte sich im Rahmen seiner Wortmeldung nach den Gründen für die positive Einschätzung der Deutschen Telekom AG durch die DNI-Verwaltung. Hierzu führte Aufsichtsratsmitglied Martin Wirth aus, dass die Deutsche Telekom über ein insgesamt sehr stabiles Geschäft verfügt, aktuell jedoch im Festnetzbereich mit Problemen zu kämpfen hat. Belastend wirken sich nach seiner Angabe hierbei vor allem die nach wie vor deutlich zu hohen Overhead-Kosten von rund 50.000 bis 80.000 konzernweit zu viel an Bord befindlichen Mitarbeitern sowie die deutlich unterschätzte Wechselfreudigkeit der Kundschaft zu anderen Anbietern aus. Wenn diese Problemfelder konsequent angegangen und beseitigt werden, verfügt die Deutsche Telekom AG am Markt nicht zuletzt aufgrund ihrer deutlichen technologischen Führerschaft über einen wichtigen Wettbewerbsvorteil, der sich auch auf der Umsatz- wie auch der Ertragsseite auswirken könnte.

Die Wettbewerber der Telekom auf dem deutschen Markt kämpfen angesichts von erheblichen Investitionen in die eigene Infrastruktur ebenfalls mit der Profitabilität, neigen  jedoch dazu, sehr preisagressiv zu agieren, da das erwartete Ausscheiden von Wettbewerbern aus dem Markt bislang ausgeblieben ist. Für das in der Telekom-Aktie steckende Potenzial spricht nach Angabe von Herrn Wirth der erzielbare Free Cashflow von 1,40 EUR bis 1,60 EUR je Anteilsschein, welcher der Aktie in hohem Maße Charaktereigenschaften eines Bonds verleiht.

Auf die Frage nach möglichen Planungen für eine Kapitalerhöhung antwortete Dr. Blome-Drees, dass dies zu gegebener Zeit besprochen werden soll, aktuell bestehen jedoch keine konkreten Planungen in dieser Hinsicht. Befragt nach den wesentlichen Positionen bei den Nachbesserungsrechten erklärte Dr. Issels, dass es sich dabei vor allem um die Vodafone AG (früher: Mannesmann AG) handelt. Hier hat die DNI AG knapp 6.000 Aktien zum Abfindungspreis von 206 EUR eingereicht. Die Anteile wurden bei der Vodafone Deutschland GmbH zu diesem Zeitpunkt mit 306 EUR bilanziert. Das Spruchstellenverfahren in dieser Angelegenheit läuft noch, so dass eine Prognose über die mögliche Größenordnung der Nachbesserung nicht möglich ist. Erfreulich hingegen ist das erstinstanzliche Urteil in Sachen FAG Kugelfischer ausgefallen. Hier wurde seitens des Gerichts in der ersten Instanz eine Erhöhung des Abfindungspreises von 12 EUR auf 17,03 EUR beschlossen, aller Voraussicht nach wird die Gegenseite gegen diese Entscheidung jedoch Rechtsmittel einlegen. Seitens der DNI AG wurden etwas über 5.000 Aktien von FAG Kugelfischer eingereicht.

Befragt nach dem Anteilsbesitz der Organe und einem möglichen Handel in der DNI-Aktie erklärte Dr. Issels, dass er selbst etwas über 33 Prozent der Aktien hält und sich tendenziell auf der Käuferseite befindet. In den vergangenen Wochen habe er etwa 1.000 bis 1.500 Aktien erworben. Aufsichtsratsmitglied Martin Wirth hält nach eigenen Angaben 5.250 Aktien des Unternehmens und besitzt diese bereits seit gut zehn Jahren. Der Vorstand besitzt keine Anteile an der Gesellschaft und hat auch keine Transaktionen mit diesen Papieren durchgeführt.

Aktionär Bel erkundigte sich mit Blick auf die Beteiligung an der französischen Meilleurtaux danach, ob deren Geschäftsmodell mit der deutschen Interhyp AG vergleichbar ist. Dr. Blome-Drees bejahte dies und führte ergänzend aus, dass die Meilleurtaux-Aktie an der Alternex in Paris gehandelt wird und dass dort im Schnitt einige hundert bis tausend Aktien pro Tag umgehen. Nach einem deutlichen Kursanstieg von 20 EUR auf 48 EUR ist der Kurs in den vergangenen Wochen bis auf 30 EUR korrigiert worden und steht aktuell bei 37 EUR. Auffallend ist laut Vorstand, dass bei größeren Verkaufsorders im Markt die angebotenen Stücke sofort aufgenommen werden.


Abstimmungen

Nach Beendigung der allgemeinen Aussprache um 12:30 Uhr wurde die Präsenz mit 54.228 Aktien oder 36,12 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Sämtliche Beschlussvorlagen der Verwaltung wurden ohne Gegenstimmen und Enthaltungen verabschiedet. Im Einzelnen beschlossen wurden die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3), die Wahl der Formhals Revisions- und Treuhand-GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Wipperfürth (TOP 4) sowie die Anpassung der Unternehmenssatzung an das Gesetz zur Unternehmensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts (UMAG) (TOP 5).


Fazit

Mit einem Jahresüberschuss von 144,0 (Vj.: 131,3) TEUR konnte die DNI Beteiligungen AG erneut ein verbessertes Ergebnis ausweisen und den noch bestehenden Bilanzverlust auf nunmehr rund 51 (195,1) TEUR verringern. Sollte das für 2006 angestrebte positive Ergebnis erreicht werden, dürfte der Bilanzverlust nach Einschätzung des Verfassers mit dem Abschluss 2006 vollständig abgebaut werden können, was der DNI-Aktie dann auf Sicht auch einen gewissen Grad an Dividendenphantasie verleihen sollte.

Auf dem aktuellen Kursniveau von 12,70 EUR wird die DNI mit einem 2005er KGV von 13,2 auf Basis des 2005er Ergebnisses je Aktie von 0,96 EUR bewertet. Wie seitens der Verwaltung am Rande der Hauptversammlung mitgeteilt wurde, bewegt sich der aktuelle Aktienkurs weiterhin unterhalb des mit rund 14 EUR ohne Nachbesserungsrechte angegebenen Net Asset Value (NAV) der DNI-Aktie. Entscheidend für die weitere Entwicklung der Erträge werden die Entwicklung der Portfoliowerte, das Aufgehen der langfristig ausgelegten Spekulation auf die Deutschen Telekom und natürlich der erfolgreiche Abschluss von Spruchstellenverfahren sein, an denen die DNI über die im Bestand befindlichen Nachbesserungsrechte partizipieren kann.


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Hinweis: Die DNI Beteiligungen AG besitzt Aktien der GSC Info und Beteiligungen AG, der Muttergesellschaft der GSC Research GmbH.



Veröffentlichungsdatum: 22.09.2006 - 07:58
Redakteur: ala
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