Die Geschäftsführung der persönlich haftenden Gesellschafterin hat mit Zustimmung des Aufsichtsrates der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA am Abend des 17.05.2006 die Ausnutzung des von der Hauptversammlung im November 2005 geschaffenen genehmigten Kapitals beschlossen. Danach wird - entsprechende Zeichnung neuer Aktien vorausgesetzt - das Grundkapital der Gesellschaft von derzeit 29.250.000 EUR um bis zu 14.625.000 EUR durch Ausgabe von bis zu 14.625.000 neuen Inhaberaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von jeweils 1,00 EUR auf bis zu 43.875.000 EUR gegen Bareinlagen erhöht.
Der Ausgabebetrag wurde auf 2,00 EUR je Aktie festgesetzt. Den Kommanditaktionären steht ein mittelbares Bezugsrecht in der Weise zu, dass die neuen Aktien von der Gebhard & Co. Wertpapierhandelsbank AG, Gräfelfing, übernommen und den Kommanditaktionären zum Ausgabebetrag (Bezugspreis) mit einem Bezugsverhältnis von 2:1 angeboten werden; für Spitzenbeträge ist das Bezugsrecht ausgeschlossen. Die Bezugsfrist dauert vom 23.05. bis 08.06.2006 (jeweils einschließlich). Ein börslicher Handel der Bezugsrechte findet nicht statt. Das Bezugsangebot mit weiteren Einzelheiten hierzu wird am 22.05.2006 veröffentlicht. Eine Zulassung der neuen Aktien zum börslichen Handel ist einstweilen nicht vorgesehen, jedoch ist beabsichtigt, das Verfahren so zu betreiben, dass die neuen Aktien binnen Ablaufs eines Jahres nach ihrer Ausgabe zum börslichen Handel zugelassen sind.
Aufgrund der Bezugsrechte nicht bezogene neue Aktien sollen im Rahmen einer nichtöffentlichen Privatplatzierung einzelnen institutionellen Anlegern und strategischen Investoren zum Bezugspreis angeboten werden. Ein öffentliches Angebot erfolgt jedoch nicht. Mehrere Investoren haben ihre Bereitschaft erklärt, wesentliche Teile der Kapitalerhöhung unter der Voraussetzung zu zeichnen, dass
- der Rückkauf des ausstehenden Kommanditanteils ("Stadionanteil") von der MOLSIRIS Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Westfalenstadion KG (MOLSIRIS") an der Westfalenstadion Dortmund GmbH & Co. KG ("WFS KG") durchgeführt wird (vgl. Ad hoc-Meldung vom 12.05.2006),
- ferner, dass der Gesellschaft Langfristkredite zur Refinanzierung des Kaufpreises für diesen Anteilskauf in Höhe von rund 57,2 Mio. EUR und zur Umschuldung von Verbindlichkeiten in Höhe von etwa 22,0 Mio. EUR zur Verfügung gestellt werden (insgesamt 79,2 Mio. EUR).
Die angestrebte "Restrukturierung der Passivseite der Bilanz" der Gesellschaft sieht angesichts ihrer deutlich angespannten Finanzlage in mehreren, teils ineinander greifenden Schritten eine Stärkung der Eigenkapitalbasis und Änderungen im Bereich der Verbindlichkeiten vor, im Wesentlichen ist folgendes vorgesehen:
1. Zunächst ist der Rückkauf des Stadionanteils die wichtigste Voraussetzung für die Gesellschaft und ihre Kreditgeber bzw. Investoren. Dazu bedarf es noch der Zustimmung (i) der rund 5.800 direkten oder mittelbaren MOLSIRIS-Gesellschafter, wobei deren Beschlussfassung mit Dreiviertel-Mehrheit der abgegebenen Stimmen (bei Teilnahme von mindestens 15 % der Einlagen) zu erfolgen hat, (ii) der die WFS KG finanzierenden Banken, und (iii) des bürgenden Landes Nordrhein-Westfalen. Dem Stadionanteilserwerb haben die Aufsichtsgremien (der Beirat der persönlich haftenden Gesellschafterin, der Borussia Dortmund Geschäftsführungs-GmbH, und der Aufsichtsrat der Gesellschaft) am 15. bzw. 17.05.2006 grundsätzlich - unter Vorbehalt der verbindlichen Vergabe von Krediten in Höhe von mindestens 57,5 Mio. EUR an die Gesellschaft (Finanzierungsvorbehalt) - zugestimmt. Alle erforderlichen Bedingungen für den Stadionanteilserwerb sollen bis Ende Mai 2006 herbeigeführt werden. 2. Die Finanzierung des Kaufpreises für den Rückkauf des Stadionanteils und die teilweise Refinanzierung weiterer Verbindlichkeiten (im Betrag von insgesamt 79,2 Mio. EUR) soll durch die US-Investmentbank Morgan Stanley erfolgen. Morgan Stanley hat mitgeteilt, dass sie beabsichtigt, eine syndizierte Finanzierung darzustellen, die zur Zeit parallel mit der Gesellschaft verhandelt wird (vgl. auch Ad hoc-Meldung vom 12.05.2006). Auch diese Maßnahme soll bis Ende Mai 2006 zum Abschluss gebracht werden. Sie steht ebenfalls noch unter Gremienvorbehalt und bedarf der Mitwirkung von Altgläubigern der Gesellschaft. 3. Die am 17.05.2006 beschlossene Ausnutzung des genehmigten Kapitals soll ein erster Schritt zur Stärkung der Eigenkapitalbasis sein. Der aus der Ausgabe neuer Aktien erzielte Erlös soll vollständig zur Bedienung von Verbindlichkeiten der Gesellschaft verwendet werden und so die Passivseite entlasten. 4. Ferner ist nach dem heutigen Stand geplant, einer außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft (voraussichtlich im 3. Quartal 2006) eine Sach-Kapitalerhöhung (möglicherweise noch verbunden mit einer Bar-Kapitalerhöhung) vorzuschlagen. Dabei soll den Kommanditaktionären der Gesellschaft für den Fall der Bar-Kapitalerhöhung ein Bezugsrecht auf neue Aktien eingeräumt werden. Soweit eine Sach-Kapitalerhöhung zur Diskussion steht, ist angedacht, dass nicht mit der Kreditfazilität zurückgeführte Forderungen gegen die Gesellschaft teilweise oder ganz (der Umfang ist heute noch nicht klar) in Eigenkapital umgewandelt werden sollen.