Am 06.09.2006 fand im Hamburger Haus der Wirtschaft die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der Feedback AG statt, zu der sich auch Mario-David Balda von GSC Research einfand. Es war zugleich die erste Hauptversammlung der "neuen" Feedback, die im vergangenen Februar sozusagen wiedergegründet wurde. Der neue Aufsichtsratsvorsitzende Jörg Rosowski eröffnete die Veranstaltung pünktlich um 15 Uhr mit den üblichen Formalien und übergab dann das Wort an den Vorstandssprecher Dr. Christoph Ludz.
Bericht des Vorstands
Wie Dr. Ludz einleitend feststellte, verlief das Geschäftsjahr 2005 gänzlich anders als das laufende. So gab es kein operatives Geschäft und keine Erträge, sondern die Suche nach Investoren, die im Oktober 2005 zum Abschluss eines Einbringungs- und Neugründungsvertrags zwischen der Treukonzept Vermögensberatungs- und Vermittlungsgesellschaft mbH und der Dr. Ludz Vermögensberatungs- und Vermittlungsgesellschaft mbH mit der Feedback AG führte.
Die Treukonzept GmbH erreichte in 2005 einen Gewinn vor Steuern von 498 TEUR und einen Jahresüberschuss von 296 TEUR, bei der Dr. Ludz GmbH betrug der Gewinn vor Steuern 478 TEUR und der Jahresüberschuss 284 TEUR. In der Summe ergaben sich also ein Gewinn vor Steuern von 976 TEUR und ein Jahresüberschuss von 580 TEUR, der an die Feedback AG ausgeschüttet werden kann, da heute die entsprechenden Ergebnisabführungsverträge beschlossen werden sollen.
Nunmehr sind nach Aussage von Dr. Ludz alle Formalien der Unstrukturierung erledigt, die neue Struktur ist geschaffen, 35 Prozent an der neuen Gesellschaft halten jetzt nach den Kapitalmaßnahmen die Altgesellschafter und 65 Prozent die Sacheinleger. Die Feedback AG ihrerseits hält 100 Prozent an der Treukonzept GmbH und der Dr. Ludz GmbH.
Die Kursentwicklung der Feedback-Aktie war natürlich, wie der Vorstandssprecher weiter ausführte, von der Größe des Bezugsrechts maßgeblich beeinflusst. Die Zusammenlegung der alten und jungen Aktien erfolgt nun im Rahmen dieser Hauptversammlung.
In der Folge ging der Vorstandssprecher auf die Geschäftsentwicklung bei der Treukonzept GmbH und der Dr. Ludz GmbH ein. Das Marktumfeld bei geschlossenen Fonds zeigte sich schwierig, dennoch wurden steigende Umsätze bei gleichbleibenden Margen verzeichnet. Höhere Kosten führten allerdings zu etwas niedrigeren Ergebnissen. Da die Erweiterung des Geschäfts auf Zweitmarktbeteiligungen zusätzliche Umsätze und Erträge bringen wird, erwartet Dr. Ludz insgesamt eine erfreuliche Geschäftsentwicklung. Zusätzliche Impulse werden durch Beteiligungen und Kooperationen erwartet.
Als weitere Tochter startete im Frühjahr 2006 die Feedback Trading GmbH, die bereits diverse Equity Swaps erfolgreich durchgeführt hat, so dass schon für 2006 ein positiver Ergebnisbeitrag erwartet wird. Des Weiteren hat sich das Unternehmen mit 10 Prozent an der Prometheus Vermögensmanagement GmbH beteiligt. Hier kann in 2006 eine Ausschüttung für 2005 in Höhe von 10 TEUR vereinnahmt werden, im Folgejahr soll der Betrag deutlich ansteigen.
Bei den geplanten Gesamtergebnissen in 2006 wurde ein Ergebnis vor Ertragssteuern von 1,2 Mio. EUR in Aussicht gestellt, nach Steuern würden hiervon 0,77 Mio. EUR verbleiben. Ein Sondereffekt könnte aus einem Investment in den Macquire Global Fortune Fund IV entstehen, da hier durch die Zeichnung sehr hohe negative steuerliche Ergebnisse generiert wurden. Wenn diese wirksam werden, würde das Nachsteuerergebnis noch deutlich höher ausfallen. Heute sei allerdings noch nicht kalkulierbar, "wie Herr Steinbrück entscheiden wird". Insgesamt bezifferte Dr. Ludz das Ausschüttungspotenzial für 2007 mit 1,209 Mio. EUR bei einem Aktienkapital von 11,807 Mio. EUR.
In seinem Ausblick ging der Vorstandssprecher von einem weiterhin schwierigen Marktumfeld bei geschlossenen Fonds aus und somit auch von gleichbleibenden Margen und Kosten. Für einen Nischenplayer wie die Feedback AG sah er aber weiteres Potenzial durch exklusive Angebote, neue Konzepte und neue Produkte sowie weitere Kooperationen.
Allgemeine Aussprache
Die Diskussion eröffnete ein Aktionär mit der Frage nach den Zweitmarktaktivitäten im Detail. Dr. Ludz erläuterte hierzu, dass es hier verschiedene Modelle gibt. Bei der Feedback ist man nicht an Fonds interessiert, sondern an Zweitmarktbörsen mit oder ohne Beratung. Die Beratung durch Dritte und Angebotslegung stößt auch auf große Resonanz, die Liquidität hierfür kann teilweise aus der Barkapitalerhöhung bereitgestellt werden, teilweise wird über Banken finaziert.
Anteilseigner Sachs stellte ein "gehöriges Lob für die mühevollen Umstrukturierungen" aus. Seine Fragen betrafen die Chancen und Risiken hinsichtlich des Platzierungsvolumens, Details zu den exklusiven Produkten, die Trading-Gesellschaft, die Ausschüttungspolitik und die Pläne beim Börsensegment. Des Weiteren wünschte er sich Halbjahresberichte.
Für dieses Jahr ist nach Aussage von Dr. Ludz noch kein Halbjahresbericht vorgesehen, aber das Ziel sei ganz klar, die Aktionäre mehrfach im Jahr zu informieren, zweimal werde hier zukünftig die Untergrenze sein. Der Vorstandssprecher sah mehr Chancen als Risiken, auch aus den regulatorischen Problemen, beim Platzierungsvolumen wolle man aber keinesfalls Margenpiraterie zu Gunsten höherer Umsätze betreiben. Exklusive Produkte seien in den Bereichen Umwelt, Bildrechte oder Lebensversicherungen denkbar. Bei der Trading-Tochter war die Entwicklung sowohl aus operativer als auch aus steuerlicher Sicht erfreulich. Bei der Ausschüttungspolitik ist laut Dr. Ludz ein hoher Anteil unter Berücksichtigung der Rücklagen angedacht. Als Ziel beim Marktsegment nannte er den Geregelten Markt, dieses Thema werde aber wohl erst in einem Jahr auf der Agenda stehen.
Ein weiterer Aktionär erkundigte sich nach den weiteren Aktivitäten der Feedback Trading GmbH und nach der Peer Group, zudem wollte er wissen, ob die Aragon dazugehört. Dr. Ludz entgegnete, dass sich die Verwaltung sehr intensiv mit der Konkurrenz beschäftigt, die Aragon sei aber nicht vergleichbar, da diese viel mehr und breiter gestreute Aktivitäten aufweise. Auch mit Initiatoren wie MPC könne die Feedback nicht verglichen werden, die vergleichbaren Unternehmen seien nicht börsennotiert und meist in Familienhand. Bei der Trading-Tochter sind laut Dr. Ludz auch normale Swaps und Dividendengeschäfte möglich, dies werde geprüft.
Die letzten Fragen von Aktionärsseite betrafen das genehmigte Kapital, den Firmennamen und ob nun alle Aktien börsennotiert sind. Letzteres wurde bejaht, es bestünden allerdings noch Lock-up-Fristen. Beim genehmigten Kapital wurde auf mögliche Akquisitionen verwiesen, die Namensfrage wurde noch nicht vertieft, da andere Themen deutlich höhere Priorität hatten.
Abstimmungen
Die Präsenz wurde vor Beginn der Abstimmungsvorgänge mit 8.929.608 der insgesamt 11.807.927 Aktien entsprechend 75,55 Prozent des Grundkapitals festgestellt. Alle Tagesordnungspunkte wurden einstimmig verabschiedet, auch Enthaltungen waren nicht zu verzeichnen. Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3), die Zustimmung zu einem Ergebnisabführungsvertrag mit der Dr. Ludz GmbH (TOP 4), mit der Treukonzept GmbH (TOP 5), mit der Feedback Trading GmbH (TOP 6) und über die Wahl des Abschlussprüfers (TOP 7).
Somit konnte der Versammlungsleiter die Veranstaltung gegen 16:20 Uhr offiziell beenden.
Fazit
Ein höchst ereignisreiches Jahr liegt hinter der Feedback AG, das im Oktober 2005 mit der Einbringung der Treukonzept Vermögensberatungs- und Vermittlungsgesellschaft mbH und der Dr. Ludz Vermögensberatungs- und Vermittlungsgesellschaft mbH in den wertlosen Mantel der alten Nemax-Aktie Feedback begann. Nach einigen Verzögerungen startete im Frühjahr 2006 dann wieder der Börsenhandel, der nach einem verhaltenen Start schnell Kurse bis 30 EUR brachte. Nach der erfolgreichen Kapitalerhöhung kehrte wieder etwas Ruhe ein, und der Kurs pendelte sich unterhalb von 2 EUR ein. Angesichts der sehr guten Aussichten und des enorm hohen ausschüttungsfähigen Gewinns für 2006 ist dies ein sehr bescheidener Kurs, der noch in keinster Weise die Erfolge der Restrukturierungen und die Potenziale des neuen Unternehmens eingepreist hat.
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