Die Euromicron AG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2005 zurück: Das Unternehmen hat den Jahresüberschuss gegenüber dem Vorjahr um 25% gesteigert und der Gewinn je Aktie ist ebenfalls um 25% von 93 Cents auf 1,21 EUR gestiegen. Darüber hinaus hat die Euromicron AG die seit fünf Jahren verfolgte Bereinigung ihres Beteiligungsportfolios erfolgreich beendet und ist nun als reiner Komplettanbieter von Netzwerk- und Lichtwellenleitertechnologie am Markt positioniert.
"All diese Erfolge haben wir in einem Jahr errungen, das nach wie vor geprägt war von Zurückhaltung der Investoren und politischer Unsicherheit", erklärte Dr. Willibald Späth, Vorsitzender des Vorstands, auf der Hauptversammlung der Euromicron AG in Frankfurt. Auch die große Koalition habe nichts an der verhaltenen Konjunkturentwicklung und dem schwachen Investitionsklima geändert. Beschleunigt hingegen habe sich der Trend zur Konsolidierung innerhalb der Branche: "Große Unternehmen legen ihre Kapazitäten zusammen, kleine Unternehmen werden aus dem Markt gedrängt", sagt Späth.
Den Erfolg dieser Strategie zeigen Späth zufolge die Zahlen der Euromicron AG für das Jahr 2005: Die EBIT-Marge vor Zinsen und Steuern und Einmalaufwendungen liegt für 2005 bei rund 9,9%, die Eigenkapitalrendite des Konzerns ist um 20% auf 8,5% gestiegen. Der Umsatz des Gesamtkonzerns ist von rund 110 Mio. EUR auf 114 Mio. EUR gestiegen, der Konzernjahresüberschuss hat von 4,5 Mio. EUR auf 5,6 Mio. EUR zugelegt. Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung schlägt der Vorstand der Euromicron AG der Hauptversammlung vor, für das Geschäftsjahr 2005 eine Dividende in Höhe von 60 Cents pro Aktie auszuzahlen.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern ist von 10 Mio. EUR auf 8,3 Mio. EUR gefallen - der Grund für diesen Rückgang waren umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen im Konzern. "Nachdem wir für Akquisitionen in Anbetracht eines bevorstehenden Anteilsverkaufs keine Beschlüsse mehr bekamen, haben wir uns entschlossen, in 2005 3 Mio. EUR für die Neuausrichtung und für wichtige, umfangreiche Einzelprojekte in unseren Beteiligungsgesellschaften in die Hand zu nehmen, die ansonsten sukzessive in den kommenden Jahren angefallen wären", erklärte Späth. So wurde beispielsweise eine Lackiererei geschlossen, im Zusammenhang mit einem Produktionsumzug Wertberichtigungen auf alte Maschinen vorgenommen, eine aufwendige Teilefertigung ausgelagert und margenschwache Standardmontagen auf Subunternehmer ausgelagert. Diese einmaligen und außergewöhnlichen Aufwendungen haben das Ergebnis belastet: "Um langfristig und nachhaltig unsere Kostenstruktur zu verbessern, haben wir im vergangenen Jahr diesen Aufwand in Kauf genommen", erläutert Späth.
Anstoß für diese Restrukturierungsprojekte gab der anstehende Verkauf der Anteile des ehemaligen Großaktionärs AdCapital, der rund 80% der Anteile an der Euromicron AG gehalten hatte. Mit dem Entschluss der AdCapital, sich von den Anteilen der Euromicron zu trennen, musste die von der Euromicron AG bislang erfolgreich verfolgte Akquisitionsstrategie vorübergehend ausgesetzt werden - die aufgrund dieser Entwicklung frei gewordenen Mittel hat die Euromicron AG zu diesen Restrukturierungsmaßnahmen genutzt. "Solange der Ausbau unseres Unternehmens auf Eis lag, haben wir den Umbau beschleunigt", erläuterte Späth.
Neue Anteilseignerstruktur
Mit dem Abschluss des Verkaufs der Anteile der AdCapital gehört jetzt eine Vielzahl internationaler institutioneller Investoren, unter anderem so renommierte Unternehmen wie die Schweizer Großbank UBS, die Englische Cycladic, die Belgische VATAS und der Österreichische Aktieninvestor zum Anteilseignerkreis der Euromicron. "Mit dem nunmehr abgeschlossenen Wechsel in unserer Aktionärs¬struktur können wir uns jetzt wieder voll auf unsere Expansionsstrategie konzentrieren, die wir im Vorfeld und im Verlauf dieses Eigentümerwechsels auf Eis legen mussten", sagt Späth. Die im Februar erfolgte Akquisition der Krumm Telekom GmbH durch das Euromicron-Tochterunternehmen NTA sei ein erster Schritt zu weiteren Akquisitionen - sie erweitert das Produktspektrum der NTA und stärkt die regionale Präsenz der Euromicron im Rhein-Main-Gebiet. Für das laufende Jahr plane man mit dem Erwerb weiterer Akquisitionen ein annualisiertes Wachstum von rund 20% zu schaffen, führt Späth aus. Insbesondere im Mobilfunk, der Breit¬bandtechnik und der Kommunikations- und Sicherheitstechnik wolle man sich weiter verstärken.
Die neuen Aktionärsverhältnisse seien auch für die Aktionäre von Vorteil, führte Späth weiter aus: Eine breitere Aktionärsbasis erhöhe die Stabilität der Aktie und ihre Liquidität für einen aktiven Handel. Mit einem Streubesitz von nunmehr 80 bis 90% und der internationalen Ausrichtung der neuen Investoren hat das Unternehmen nun auch den Wechsel in den Prime Standard der Deutschen Börse voll¬zogen. "Dort findet unsere Aktie noch mehr Beachtung von Analysten und institutionellen Investoren", sagt Späth.
Organische Weiterentwicklung des Unternehmens
Für die Zukunft des Unternehmens stellte Späth eine organische Weiterentwicklung des Unternehmens in Aussicht: Mit dem Aufbau von Kompetenz-Zentren, in denen die unterschiedlichen Kompetenzen der Euromicron-Beteiligungen gebündelt werden, entstehe eine einheitliche Schnittstelle zu den Kunden der Euromicron AG. Die Leitung des Kompetenzzentrums vor Ort entscheide mit den Beteiligungsunter¬nehmen, welche Leistungen und Produkte welcher Beteiligungen für welchen Kunden in Frage kommen. "Am Ende dieser Entwicklung steht dann das Systemhaus Euromicron AG, dessen Name für Produkte, Leistungen und Beratung rund um hochwertige Netzwerke steht", sagte Späth.
Für die unmittelbare Zukunft plant die Euromicron AG einen anualisierten Umsatz von 150 bis 160 Mio. EUR und ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen in Höhe von etwa 13 Mio. EUR; im kommenden Jahr sollen es dann 180 bis 200 Mio. EUR Umsätze und 16 Mio. EUR beim Ergebnis werden.
Veröffentlichungsdatum:
23.06.2006
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15:40
Redakteur:
rpu