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HV-Bericht NanoFocus AG - Weiteres internationales Wachstum geplant
Erstmalig nach dem Listing im Entry Standard an der Börse Frankfurt lud die NanoFocus AG ihre Aktionäre am 30. August 2006 zu ihrer ordentlichen Hauptversammlung in das Technologiezentrum nach Oberhausen. Rund 40 Aktionäre, Gäste und Vertreter der Presse, unter ihnen auch Carina Kompa von GSC Research, hatten sich eingefunden, als der Aufsichtsratsvorsitzende Dirk Eismann die Versammlung pünktlich um 11 Uhr eröffnete.

Nach der Abhandlung der üblich Formalien ging der Versammlungsleiter kurz auf die Tätigkeit des Aufsichtsrats im Berichtsjahr ein, erläuterte personelle Veränderungen in diesem und stellte neben den einzelnen Mitgliedern des Aufsichtsrats auch die drei Mitglieder des Vorstands vor. Zudem erläuterte er ein wenig die Entwicklung der Gesellschaft seit ihrer Gründung als GmbH und Wandlung zu einer AG. Nach diesen einführenden Erklärungen übergab Herr Eismann dann das Wort an den Vorstandvorsitzenden und Firmengründer Dr. Hans Hermann Schreier.


Bericht des Vorstands

Dr. Schreier freute sich über die Gelegenheit, den Anwesenden nicht nur die nackten Zahlen des Unternehmens, sondern vor allem das Geschäftsmodell der NanoFocus AG vorstellen zu können und dies auch an den ausgestellten Geräten zu demonstrieren. Daher begann er seine Ausführungen mit einem kleinen Überblick über die Tätigkeit und die Produkte des Unternehmens. Dabei entwickelt die 1994 gegründete Gesellschaft Produkte und Geräte, mit denen es möglich ist, Oberflächen im Mikro- und Nanometerbereich zu messen und dann dreidimensional darzustellen. Diese Produkte werden dann von der NanoFocus AG auch gefertigt und weltweit vertrieben, zum einen als Komplettlösungen, aber auch als Tools zum Einbau in bestehende Systeme.

So können die Produkte der Gesellschaft auch in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt werden, die Schwerpunkte liegen aber in der Automotive-Branche, im Bereich der Elektronik, der Materialwissenschaft, der Medizintechnik, bei Chemie, Papier, Keramik und Kunststoffen, der Fingerprint- und Public Safety-Technologie sowie bei Maschinen und Werkzeugen. Bisher konnte das Unternehmen insgesamt über 260 Module weltweit verkaufen, davon rund 60 Prozent in Deutschland, 20 Prozent in Europa und 20 Prozent in Asien und den USA.

Insbesondere in den USA möchte das Unternehmen auch zukünftig die Potenziale nutzen, fuhr der Vorstandsvorsitzende fort, so dass die frei verfügbaren Mittel wie auch Teile aus der geplanten Kapitalerhöhung in eine Ausweitung des US-Geschäfts fließen sollen. Daher wurde bei der NanoFocus AG auch schon damit begonnen, eine kleine Vertriebsgesellschaft in den USA aufzubauen, um das Wachstum in diesem Markt zu forcieren.

Neuste Studien belegen, dass gerade der Markt im Bereich von Mikro- und Nanotechnologie in den nächsten Jahren noch enorm wachsen wird, erläuterte Dr. Schreier weiter, Experten gehen sogar von einem jährlichen Wachstum zwischen 15 und 17 Prozent aus. Die Strategie der NanoFocus AG lautet daher, in ihrem wachsenden Zielmarkt einen Anteil von 1 Prozent zu erlangen und diesen auch zu stabilisieren. Dabei verlässt sich das Management auf das Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens, welches der Vorstandsvorsitzende in der Vernetzung aller Kompetenzen sieht, die zu überlegenen Lösungen für die Kunden führen.

Die NanoFocus AG verfügt dabei über zwei Hauptprodukte, deren Funktionen aber auch in speziell angepassten Geräten eingesetzt werden. Dies ist zum einen der NanoFocus-(surf, bei dem anderen Produkt handelt sich um das NanoFocus-(scan. Das Angebot der NanoFocus auf der Basis dieser Technologien beruht dabei auf vier Säulen, erklärte Dr. Schreier. Dies sind einmal stationäre oder mobile Standardsysteme bzw. Stand-alone-Systeme im Labor oder in der Produktion, als Spezialsysteme wie zum Beispiel Zylinderinspektor, Hybridmaster, Leakage-Tester und Pleuelinspektor in der Produktion oder auch als OEM-Module für die Gestaltung und Veredelung von Maschinen und der Dienstleistung wie Service, Upgrades und Customization für Labor und Produktion.

Zu den Kunden der NanoFocus AG zählen verschiedene große deutsche, aber auch internationale Unternehmen, mit denen die Gesellschaft teils spezifische Produktentwicklungen auch gemeinsam durchführt. Neben den Unternehmen ThyssenKrupp und BMW zählen dazu auch zum Beispiel Degussa und DaimlerChrysler, aber auch Siemens, Bosch und BASF. Zusätzlich bemüht sich die Gesellschaft um gemeinschaftliche Projekte mit verschiedenen Forschungseinrichtungen wie zum Beispiel dem Fraunhofer Institut.

Danach ging Dr. Schreier kurz auf die Zahlen des Geschäftsjahres 2005 ein. Die Umsatzerlöse betrugen im Berichtsjahr 3,057 Mio. EUR und lagen damit leicht unter dem Vorjahresniveau, den Rohertrag bezifferte er mit 1,968 Mio. EUR, nachdem es im Vorjahr noch 1,991 Mio. EUR gewesen waren. Das Jahresergebnis für das Geschäftsjahr 2005 lag mit 0,497 Mio. EUR zwar immer noch im negativen Bereich, gegenüber dem Vorjahr konnte es aber leicht verbessert werden. Als interessanteste Kennzahl bezeichnete der Vorstandsvorsitzende das EBITDA, das sich erfreulicherweise gegenüber dem Geschäftsjahr 2004 um 2 auf 215 TEUR steigern konnte, die liquiden Mittel betrugen zum Bilanzstichtag 2,465 Mio. EUR. Auch mit den Ergebnissen des ersten Halbjahres des laufenden Geschäftsjahres zeigte sich Dr. Schreier zufrieden.

Derzeit bilanziert die NanoFocus AG noch nach HGB, eine Umstellung auf IFRS ist aber kurzfristig geplant, damit die Gesellschaft vor allem die selbsterstellten immateriellen Vermögensgegenstände bilanziell in Ansatz bringen kann. Davon erwartet sich der Vorstandsvorsitzende auch noch größeres internationales Interesse an der Gesellschaft.

Für das Geschäftsjahr 2006 plant die Gesellschaft den weiteren Ausbau der internationalen Vermarktung ihrer Produkte, dazu hat die NanoFocus AG in diesem Jahr bereits an mehreren branchenbezogenen Messen und themenbezogenen Fachveranstaltungen teilgenommen. Durch eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Hauptprodukte sieht der Vorstandsvorsitzende enormes Potenzial zur weiteren Leistungssteigerung und Entwicklung innovativer Produkte. Produkte der dritten Generation stehen bereits in den Startlöchern und sollen kurzfristig in die Vermarktung gehen.

Da nun auch das Wertpapierprospekt von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigt worden ist, möchte die NanoFocus AG nun auch offensiver den Kapitalmarkt nutzen, da gerade im Bereich der innovativen Forschung ein permanenter Kapitalbedarf besteht, um Vorreiter auf seinen Gebieten zu bleiben. Daher bat Dr. Schreier auch noch einmal um die Zustimmung der Hauptversammlung zu der geplanten Kapitalerhöhung.


Allgemeine Diskussion

Der einzige Fragesteller auf der diesjährigen Hauptversammlung der NanoFocus AG war der Aktionär Kuchejda, der sich als Erstes einmal nach der Ausgestaltung des Vertriebs im In- und Ausland erkundigte. Zudem interessierte ihn auch die steuerliche Nutzung des aufgelaufenen Verlustvortrags, und so wollte er wissen, ob dieser überhaupt optimal von der Gesellschaft genutzt werden kann. Ein weiteres wichtiges Aufgabengebiet für die NanoFocus AG sah er in der Solartechnologie, die derzeit in einem enormen Boom steckt. und daher wollte er vom Vorstand wissen, ob auch zu dieser Branche bereits Geschäftsbeziehungen bestehen.

Nach Angabe von Dr. Schreier erfolgt der Vertrieb der Produkte für den deutschsprachigen Raum vor allem von Oberhausen aus, teilweise aber auch aus dem Kundencenter in Ettlingen. Im Ausland arbeitet das Unternehmen mit verschiedenen Vertriebspartnern zusammen, die jedoch entsprechend geschult werden. Gerade aber in den Regionen Asien und USA möchte die Gesellschaft den Vertrieb lieber in die eigene Hand nehmen, und daher wurde in Asien ein eigenes Büro mit einem eigenen Mitarbeiter eröffnet, und auch in den USA befindet sich derzeit eine Vertriebseinheit im Aufbau. Zudem erfolgt auch eine intensive Vermarktung und Beratung über die Messeaktivitäten.

Der Verlustvortrag der Gesellschaft kann leider nur zum Teil steuerlich genutzt werden, bedauerte der Vorstandsvorsitzende, da die NanoFocus AG bei der Verschmelzung von einem entsprechenden Wahlrecht Gebrauch gemacht hat, das nun diese Nutzung wieder ein wenig einschränkt. Allerdings nahm Dr. Schreier die Anregung gerne auf, dies noch einmal mit den entsprechenden Beratern genauer zu erörtern, um dann bei der Anrechnung keine Fehler zu machen. Von dem Boom in der Solartechnologie konnte die Gesellschaft bisher auch schon profitieren, da die NanoFocus AG einer der wenigen Anbieter ist, mit dessen Produkten die immer feiner werdenden Strukturen genauestens gemessen werden können. Diesbezüglich befindet sich die Gesellschaft gerade mit einigen Herstellern in engeren Gesprächen, um eventuell partnerschaftlich Projekte zu beginnen.

Herr Kuchejda interessierte sich auch für die Zahlungsmoral der Kunden und wollte wissen, wie lange die Gesellschaft durchschnittlich auf die Zahlungseingänge warten muss. Im Bereich der Reifen und Gummis hatte der Aktionär ebenfalls ein Potenzial für die NanoFocus AG ausgemacht und regte daher an, auch in diesem Bereich die Geschäfte zu forcieren. Zuletzt erkundigte er sich beim Vorstand, wo dieser die langfristige Exportquote des Unternehmens sieht.

Die Begleichung der Rechnungen erfolgt nach Angabe von Dr. Schreier im Regelfall im Inland innerhalb von 30 Tagen, Zahlungen aus dem Ausland lassen manchmal auch schon zwei bis drei Monate auf sich warten. Allerdings arbeitet die Gesellschaft an einer Optimierung dieser Vorgänge. Im Bereich der Reifen und Gummis sieht der Vorstand ebenfalls ein Potenzial für die Gesellschaft und hat deshalb auch Gespräche mit dem Reifenhersteller Continental aufgenommen, da die Haftung eines Reifens nicht nur etwas mit dem sichtbaren Profil zu tun hat, sondern auch mit der Beschaffenheit im Nanobereich. Die langfristige Exportquote sieht Dr. Schreier bei 60 Prozent, derzeit sind es noch 40 Prozent.


Abstimmungen

Zu Beginn der Abstimmungen wurde eine Präsenz von 1.222.040 Stimmen entsprechend 64,11 Prozent des Grundkapitals festgestellt. Da der Versammlungsleiter nach Absprache mit dem Vorstand der Gesellschaft einige Punkte wieder von der Tagesordnung zurückgezogen hatte, erfolgte die Abstimmung nur über die verbliebenen fünf Beschlussvorschläge. Dies waren im Einzelnen die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3), die Wahl der Clostermann & Jasper Partnerschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Bremen, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2006 (TOP 4), die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals (TOP 5) und die Anpassung der Satzung an das Gesetz zur Unternehmensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts (UMAG) (TOP 8). Alle Beschlüsse wurden nahezu einstimmig gefasst.


Fazit

Die NanoFocus AG aus Oberhausen hat sich einen sehr innovativen Bereich für die Entwicklung ihrer Produkte ausgesucht und sich sehr intensiv der Forschung und der Projektentwicklung in Partnerschaften mit namhaften Unternehmen gewidmet, und dies scheint sich nun auch auszuzahlen. Neben bereits sehr erfolgreich durchgeführten Projekten ergeben sich dadurch auch immer wieder neue Aufgabenfelder für das Unternehmen. Dabei profitiert die Gesellschaft auch von den Einsatzmöglichkeiten in sämtlichen Bereichen und Branchen, erkennt aber auch selbst die Grenzen aufgrund der eigenen Unternehmensgröße. In vielen Bereichen, in denen derzeit immer wieder neue Technologiesprünge zu verzeichnen sind, kann die NanoFocus AG ihre Produkte vertreiben oder Partnerschaften eingehen und somit an dem Potenzial dieser Bereiche partizipieren.

Daneben versucht die Gesellschaft aber auch, durch die Ausweitung des Vertriebs mit bereits bewährten Produkten des Unternehmens international Fuß zu fassen, und sie kann dabei erste Erfolge in Asien und den USA aufweisen. Daher könnte sich ein Einstieg in dieses Unternehmen gerade jetzt noch lohnen, wo dieses noch jung an der Börse notiert ist und kontinuierlich wächst, allerdings sollten dem interessierten Anleger auch die Risiken einer Anlage bewusst sein.


Kontaktadresse

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D-46149 Oberhausen

Tel.: +49 (0) 208 / 62000 - 0
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Veröffentlichungsdatum: 04.09.2006 - 20:19
Redakteur: cko
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