Der Balda-Konzern hat in den ersten sechs Monaten 2006 seine Umsatzerlöse im Vergleich zur Vorjahresperiode leicht um 4,4% auf 186,3 (Vj.178,4) Mio. EUR gesteigert. Im zweiten Vierteljahr 2006 erzielte der Spezialist für Kunststoff-Komponenten für Mobiltelefone Umsätze von 93,5 Mio. EUR, 4,1% weniger als im Referenzzeitraum 2005 und 0,8% mehr als im ersten Quartal 2006.
Aufgrund dieser negativen Entwicklung im zweiten Quartal hat der Umsatz die Planung der Unternehmensgruppe verfehlt. Ursache hierfür waren die nicht den ursprünglichen Forecasts entsprechenden Abrufe eines Kunden. Dieses nicht dem Budget von Balda entsprechende Abrufverhalten betraf im Wesentlichen den Standort in Suzhou in China und teilweise auch Manaus in Brasilien. Mehr als die Hälfte der Planabweichung im Umsatz im zweiten Quartal fiel in den Monat Juni und war so in den Forecasts des Kunden im Mai nicht zu identifizieren. Trotz dieses negativen Sondereinflusses bestätigte der Balda-Vorstand angesichts der Auftragslage für das zweite Halbjahr sowie neuer Kundenaufträge und zusätzlicher Umsatzpotentiale die Prognose für das Geschäftsjahr 2006. Die Produktionsstandorte in der Region EURpa erwirtschafteten im ersten Halbjahr leicht über der Konzernplanung liegende Umsatzerlöse von 121,3 (123,3) Mio. EUR. Der Rückgang fiel niedriger aus als erwartet. Die Region Asien steigerte trotz der Planverfehlung ihre Umsätze in den ersten sechs Monaten um 29,7% auf 58,3 (45) Mio. EUR. Die Region Amerika verzeichnete Umsätze von 7,3 (10,9) Mio. EUR. Die Aktivitäten in Indien waren noch nicht umsatzwirksam.
Das deutliche Unterschreiten der Umsatzvorgaben im ohnehin nach der Planung schwächsten Quartal des Jahres führte zu einer geringeren Deckung der Fixkosten und so zu einer rückläufigen Ergebnissituation. Einmal-Aufwendungen für den Aufbau des Standortes Bejing und die Erweiterung des Werkzeugbaus in Suzhou belasteten das Ergebnis zusätzlich. Das operative Konzernergebnis (EBIT) schloss im ersten Halbjahr mit 11,1 Mio. EUR (Vorjahresperiode: 24,5 Mio. EUR) um 54,6% niedriger. Das EBIT im zweiten. Quartal betrug 3,8 (13,9) Mio. EUR. Zum EBIT im ersten Halbjahr trugen die Region EURpa 5,2 (7,3) Mio. EUR, die Region Asien 5,6 (10,8) Mio. EUR und die Region Amerika 0,4 (1,2) Mio. EUR bei. Die EBIT-Marge fiel auf 5,8 (13,0) %.
Das Vorsteuerergebnis (EBT) für das erste Halbjahr 2006 verringerte sich um 58,0% auf 9,3 (22,1) Mio. EUR. Im zweiten Quartal erreichte das EBT 2,8 (12,9) Mio. EUR. Der Überschuss des Konzerns im ersten Halbjahr verzeichnete einen Rückgang um 59,2% auf 5,9 (14,5) Mio. EUR . Das Ergebnis je Aktie in den ersten sechs Monaten belief sich auf der Berechnungsbasis von 40,28 Mio. Aktien (Stand zum 30.06.2006) auf 14,7 Cent (Vorjahr: 36,4 Cent bei 39,858 Mio. Aktien).
Trotz der rückläufigen Ergebnissituation nahm der operative Cash-flow im Vergleich zur Vorjahresperiode um 2,2 Mio. EUR auf 19,0 Mio. EUR zu. In diesem starken Mittelzufluss schlägt sich der ausgeweitete Forderungsverkauf aus der im Mai abgeschlossenen ABS-Transaktion nieder. Die Eigenkapitalquote des Balda-Konzerns ist mit 51,4 (49,1)% auf unverändert hohem Niveau . Die leichte Verbesserung geht aber vor allem auf die rückläufige Bilanzsumme zurück. Absolut verringerte sich das Eigenkapital infolge der Dividendenzahlung von 12,0 Mio. EUR um 9,2 Mio. EUR.
Das neue Werk in Bejing erfüllt die Erwartungen absolut. Der Aufbau des Produktionsstandorts in Indien liegt im Plan, obwohl der Kunde den Produktionsstart für das erste Projekt auf den Beginn des vierten Quartals verschoben hat. Nach Schluss des zweiten Quartals erfolgte der Einstieg von Balda in das Joint Venture mit TPK zur Fertigung von hoch innovativen Touchscreens. Die Produktion wird im vierten Quartal 2006 aufgenommen. Balda hält die Jahresprognose 2006 mit einem Wachstum von 15% auf 450 bis 460 Mio. EUR bei einem EBT von 46 bis 48 Mio. EUR aufrecht.