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Herr Alexander Langhorst
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HV-Bericht GSC Holding AG - Erfolgreiche Kapitalerhöhung ermöglicht Ausbau der Wertpapierinvestments
Die Hauptversammlung der GSC Holding AG fand am 6. Oktober 2021 als Präsenzveranstaltung im CVJM Hotel in Düsseldorf statt. Auf der Tagesordnung stand mit deutlicher Verspätung die Vorlage des Jahresabschlusses 2019. Schuld an der Verzögerung war die anhaltende Covid-19-Pandemie, die ein physisches Treffen lange Zeit unmöglich gemacht hatte. Eine virtuelle Hauptversammlung wäre sicherlich durchführbar, allerdings deutlich teurer gewesen.

Streng nach den 3G-Vorgaben hatten sich im Versammlungsraum rund 15 Aktionäre eingefunden, darunter Matthias Wahler für GSC Research, als der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Georg Issels die Sitzung um 11 Uhr eröffnete. Er teilte mit, dass sich die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat vollzählig eingefunden haben. Auf die Bestellung eines Notars hatte die Verwaltung verzichtet, nachdem keine satzungsändernden Beschlüsse gefasst werden sollten. Das Protokoll erstellte der Versammlungsleiter selbst.

Nachfolgend erläuterte Dr. Issels die Formalien und sprach einige ergänzende Worte zum Bericht des Aufsichtsrats. Sodann übergab er das Wort an den langjährigen Alleinvorstand Alexander Langhorst.


Bericht des Vorstands

Herr Langhorst begann mit einem Überblick über die Entwicklung der GSC Research GmbH. In dieser 100-prozentigen Tochtergesellschaft der GSC Holding AG ist das operative Geschäft gebündelt. Der Umsatz der GmbH entwickelte sich im Geschäftsjahr 2019 auf 169 (191) TEUR rückläufig. Ausschlaggebend dafür waren zwei Effekte.

Zum einen fielen die Einnahmen aus der Veröffentlichung von Vergleichen um 17 TEUR niedriger aus. Diese Umsätze sind nicht planbar und lassen sich von Seiten der Gesellschaft auch nicht beeinflussen. Außerdem entfiel ein Sondereffekt von 6 TEUR, der die Umsätze im Vorjahr positiv beeinflusst hatte. Bereinigt darum war der Umsatz weitgehend unverändert. Die Erlöse aus der HV-Berichtvermarktung, dem klassischen Webseten-Abo und im Research blieben stabil.

In diesem Zusammenhang informierte Herr Langhorst, dass sich in der GSC-Datenbank inzwischen knapp 12.500 HV-Berichte und über 1.200 Analysen finden. Wichtig war ihm zudem der Hinweis, dass es weiterhin keine Abhängigkeit von Einzelkunden gibt.

Wesentlich bedingt durch den geringeren Umsatz war das Jahresergebnis der GmbH mit minus 13 (Vorjahr: plus 7) TEUR leicht negativ. Bereinigt um die Effekte aus nachlaufenden Kosten für Fremdarbeiten aus Vorjahren von fast 10 TEUR wurde auf operativer Ebene das Ziel eines ausgeglichen Jahresergebnisses aber annähernd erreicht.

Unverändert ist es das Ziel, den Umfang des vertraglich gesicherten und wiederkehrenden Umsatzes aus Research-Mandaten und Abonnements weiter auszuweiten, um Schwankungen im Bereich der Veröffentlichungen und HV-Berichte auf der Ergebnisebene besser abzufedern. Bei Vergleichsveröffentlichungen tut sich zurzeit nicht viel. Wenn sich dies ändert, könnte man gegebenenfalls aber schnell reagieren.

Positiv wertet Herr Langhorst, dass das 2014 gestartete erweiterte Abo-Modell unverändert stabil läuft und die Kunden zufrieden sind. Ebenso freut ihn, dass die gezielte Verstärkung von Research-Aktivitäten neben positivem Feedback in Form von Pressezitierungen auch die Zahl ernsthafter Anfragen zu Research-Verträgen erhöht hat.

Der Vorstand erinnerte, dass GSC auch immer wieder einmal unbezahltes Research erstellt. Zum einen kann damit die Unabhängigkeit untermauert werden. Außerdem stehen mit dieser Struktur personelle Kapazitäten zur Verfügung, mit denen gegebenenfalls flexibel auf zusätzliche Research-Kunden reagiert werden kann. Die Erwartung, dass aus der Neuregelung nach MiFID II zusätzliches Geschäft erwachsen könnte, ist bisher allerdings nicht eingetreten. Jedoch meint Herr Langhorst zu spüren, dass es langsam zu etwas mehr Bewegung kommt.

Der Vorstand fuhr fort mit einem Überblick über die wesentlichen Zahlen der Obergesellschaft GSC Holding AG, in der sich die Umsatzerlöse auf 278 (237) TEUR erhöhten. Der Zuwachs resultiert allerdings allein aus den in dieser Position verbuchten Wertpapiertransaktionen. Im Übrigen handelt es sich bei dem Umsatz der AG wie in den Vorjahren um Kostenumlagen und Weiterberechnungen. Insbesondere werden die Personalkosten zu 50 Prozent an die GmbH weiterberechnet.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit konnte leicht verbessert werden, war mit minus 30 (minus 34) TEUR aber weiterhin negativ. Da keine Steuern anfielen, stellte sich das Jahresergebnis auf das gleiche Niveau. Entsprechend erhöhte sich der Bilanzverlust auf 218 (188) TEUR. Der steuerliche Verlustvortrag erreichte per 31. Dezember 2019 rund 500 TEUR, das steuerliche Einlagenkonto ist mit rund 300 TEUR gefüllt.

In der Bilanz ergaben sich zu diesem Stichtag noch keine größeren Veränderungen. Die Bilanzsumme war mit 752 (756) TEUR weitgehend unverändert. Der Wertpapierbestand stand mit 68 (46) TEUR etwas höher zu Buche, die liquiden Mittel mit 134 (159) TEUR niedriger. Das Eigenkapital reduzierte sich bedingt durch den Verlust auf 478 (508) TEUR. Die Bankverbindlichkeiten erhöhten sich stichtagsbedingt auf 200 (87) TEUR, dafür gingen die sonstigen Verbindlichkeiten auf 35 (128) TEUR zurück.

Sodann kam Herr Langhorst auf die Kapitalerhöhung zu sprechen, die er auf der letztjährigen Hauptversammlung angekündigt hatte und die im Frühjahr 2020 erfolgreich durchgeführt werden konnte. Der Vorstand freute sich berichten zu können, dass die 330.000 neuen Aktien, die im Verhältnis 2 zu 1 ausgegeben wurden, vollständig im Aktionärskreis platziert werden konnten. Das Grundkapital erhöhte sich auf 990 (660) TEUR.

Insgesamt war das Volumen sogar deutlich überzeichnet. Die zusätzlichen Zeichnungswünsche von noch nicht investierten institutionellen Adressen konnten nicht berücksichtigt werden. Herr Langhorst zeigte sich sehr zufrieden mit diesem großen Interesse und wertete die hohe Nachfrage im Zuge der Kapitalerhöhung als einen gewissen Vertrauensbeweis in die handelnden Personen.

Bei einem Ausgabepreis von 1 Euro wurden insgesamt 330 TEUR eingeworben. Diese Mittel wurden mit 250 TEUR zum größeren Teil als Eigenmittel im Bereich Wertpapiere eingesetzt. Weitere 80 TEUR fanden als Working Capital im operativen Geschäft Verwendung.

Als großen Vorteil sieht der Vorstand, dass der Mittelzufluss aus der Kapitalerhöhung erstmals Wertpapierinvestments auf Eigenkapitalbasis in nennenswertem Umfang mit einer längeren Halteperspektive ermöglicht. Bisher war dies, da ausschließlich Kreditlinien genutzt wurden, immer nur mit einem kürzeren zeitlichen Horizont möglich. Zusätzlich steht durch Unterstützung eines wesentlichen Aktionärs weiterhin eine Lombardlinie von 200 TEUR zu einem Zinssatz von 2,25 Prozent zur Verfügung. Investments erfolgen bei sich bietenden Opportunitäten in Absprache mit dem Aufsichtsrat und dem unterstützenden Großaktionär.

Nachfolgend präsentierte der Vorstand eine Übersicht mit den aktuellen Wertpapierbeständen. Schon länger befinden sich 1.000 Stamm- sowie 1.000 Vorzugsaktien der Effecten-Spiegel AG im Depot. Obwohl regelmäßig schöne Dividenden gezahlt werden, werden diese Anteilsscheine nach wie vor deutlich unter ihrem inneren Wert gehandelt. Herr Langhorst hofft, dass der Discount nach und nach abgebaut wird.

Erst in jüngerer Zeit erwarb der die GSC Holding AG 12.500 Aktien der coinIX GmbH & Co. KGaA, einer Beteiligungsgesellschaft im Bereich Blockchain-Projekte. Zwischenzeitlich kam es hier zu größeren Verwerfungen im Markt, was einen günstigen Einstieg ermöglichte. Die handelnden Personen sind laut Herrn Langhorst bekannt und es ist klar, dass weiteres Wachstum realisiert werden soll.

Weiterhin erwarb der Vorstand im vergangenen Jahr 2.000 freenet-Aktien, als der Kurs mit dem angekündigten Dividendenausfall unter Druck geraten war. Ferner befinden sich 605 Aktien der Grammer AG im Depot. Mit deren Entwicklung ist Herr Langhorst noch nicht zufrieden. Möglicherweise wirkt sich die Umstellung der Branche auf Elektromobilität negativ auf die Bewertung aus. Dabei ist Grammer als führender Sitzhersteller davon gar nicht betroffen.

Vor Kurzem erwarb die GSC Holding außerdem 100 Aktien der Lotto24 AG. Ausschlaggebend war die Delisting-Ankündigung, die oft eine Vorstufe zum Squeeze-out ist. Aktuell hält die Großaktionärin Zeal Network SE fast 95 Prozent der Aktien. Ebenso könnte es bei der LS Invest AG, besser bekannt noch unter IFA Hotel AG, nach der Delisting-Ankündigung zügig in Richtung Squeeze-out gehen. Hier werden 4.000 Aktien gehalten.

Grundsätzlich will der Vorstand, nachdem nun ausreichend Liquidität zur Verfügung steht, in potenzielle Squeeze-out-Kandidaten gerne bereits investieren, bevor dieser Schritt offiziell angekündigt ist. Früher war dies mangels ausreichenden Kapitals nicht möglich gewesen.

Weiter informierte Herr Langhorst, dass sich inklusive der im laufenden Jahr bereits realisierten Positionen aktuell rund 17 TEUR an stillen Reserven im Bestand befinden. Außerdem konnten in Summe bereits 4,5 TEUR an Dividenden vereinnahmt werden.

Interessant findet der Vorstand außerdem, dass im Rahmen von Strukturmaßnahmen inzwischen insgesamt bereits ein Volumen von 680 TEUR oder 0,69 Euro je GSC-Aktie angedient wurde. Im Einzelnen waren dies 800 Stück Linde, 4.000 innogy, 10.000 comdirect, 100 Audi, 492 Covivio und 1.000 MAN. Was letztlich an Nachzahlungen herauskommt, weiß natürlich keiner. Hier gilt es abzuwarten.

Sodann präsentierte Herr Langhorst die vorläufigen Zahlen des Geschäftsjahres 2020, in dem sich die Umsatzerlöse mit 172 TEUR ziemlich genau auf dem Vorjahresniveau bewegten. Auch das saldierte operative Gruppenergebnis wird nach derzeitigem Stand unverändert erwartet. Allerdings führen Investitionen in die Technik und Weiterentwicklungen im Research-Bereich mit zusammen rund 20 TEUR sowie die Ausweitung des Portfolios an Nachbesserungsrechten mit etwa 18 TEUR an Andienungsverlusten zu einem zusätzlichen Aufwand.

Gerne berichtete Herr Langhorst im Folgenden, dass im Jahr 2020 und 2021 insgesamt fünf neue Research-Mandate gewonnen werden konnten. Zudem wurde bei bestehenden Mandaten eine Preisanpassung vorgenommen, was die Kunden allesamt akzeptierten. Zumeist sind sie über sehr lange Zeiträume dabei und mit den Leistungen von GSC Research zufrieden. Der vertraglich gesicherte Umsatz erhöht sich damit im mittleren fünfstelligen Bereich.

Zudem laufen Gespräche mit weiteren potenziellen Kunden im Bereich Research und Premium-Abo-Modelle, aus denen sich zusätzliches Potenzial eröffnet. Als Ziel für das laufende Jahr hat Herr Langhorst insoweit auf operativer Basis ein ausgeglichenes Ergebnis auf Gruppenebene vor Augen. Das Motto lautet „GSC ist viel mehr als nur HV-Berichte und Research“.

Die Ziele haben sich nicht verändert. Im Research-Bereich soll das bewährte „Sonderstudienformat“ zur gezielten Pflege des Research-Universums fortgeführt werden. Nach Angabe von Herrn Langhorst gelingt es auf diesem Weg auch immer wieder, neue Mandatskunden zu gewinnen. Das erprobte „Plattform-Konzept“ ermöglicht problemlos die Ein- und die Auskopplung von Einzelresearch in das Sonderformat. Falls es zeitlich eng wird, könnte die Zahl der Sonderstudien jedoch auch reduziert werden.

Eine qualitative Aufwertung erfuhr das Kundenresearch Anfang dieses Jahres durch die Aufnahme eines Bewertungsansatzes nach dem Discounted-Cashflow-Modell.

Weiter berichtete Herr Langhorst von der seit 2017 bestehenden Zusammenarbeit mit der Valora Effekten Handel AG im Bereich der HV-Berichte zu unnotierten Werten. Ein Ziel ist ferner die Ausweitung der Verbreitungskanäle für Kundenresearch und kontinuierliche Präsenz in Publikums- und Fachmedien.

Beim Twitter-Account, der gemeinsam mit der Effecten-Spiegel AG betrieben wird, hat sich die Reichweite mit inzwischen über 1.100 Followern deutlich verbessert. Inzwischen gibt es zusätzlich Aktivitäten bei Instagram, Facebook und Tumblr. Die Social-Media-Kanäle werden auch zur Verbreitung von Kundenresearch und HV-Berichten genutzt. Weitere Aktivitäten werden unter Beachtung der Kosten-/Nutzenaspekte geprüft.

Grundsätzlich stellt sich laut Herrn Langhorst die Frage, wie neue Zielgruppen erreicht werden sollen. Insbesondere in Corona-Zeiten und ohne Präsenzveranstaltungen geschieht dies am einfachsten über Social-Media-Kanäle. In diesen Kanälen ist auch die aktieninteressierte Altersgruppe von 20 bis 30 Jahren aktiv. Viele Beiträge werden hundertfach angeklickt. Zudem sind viele IR-Leute auf diesen Plattformen unterwegs.

Ein Thema ist auch nach wie vor die Vermittlung von etwaigen Börsenmänteln durch Nutzung der Kontakte zu potenziellen Verkäufern und Interessenten. Nach Aussage von Herrn Langhorst gibt es regelmäßig Anfragen. Das Geschäft ist aber schwierig und eine Ertragsprognose nicht möglich. Aus Sicht von GSC beschränkt sich das Risiko jedoch auf die aufgewendete Zeit. Ein Kapitaleinsatz ist nicht erforderlich.


Allgemeine Aussprache

Ein erster Redner bewertete positiv, dass in letzter Zeit gleich fünf neue Research-Mandate gewonnen werden konnten. Auf seine Nachfrage informierte Herr Langhorst, dass es sich dabei um die Unternehmen Schumag, Alexanderwerk, ERWE Immobilien, Wurmtal und Signature AG handelt. Darüber hinaus laufen weitere Gespräche. Als großen Vorteil sieht der Vorstand, dass dieses Thema ruhig angegangen werden kann, nachdem es nach der erfolgreichen Kapitalerhöhung Ruhe auf finanzieller Seite gibt.

Aktionär Hellmich schlug vor, beim Thema Reichweitensteigerung neue Wege zu gehen. Seine Idee war es, auch stark frequentierte internationale Plattformen wie Reddit stärker in die Social-Media-Aktivitäten mit einzubeziehen, um die Marke GSC mehr international zu etablieren. Nach seiner Überlegung könnten sich daraus enorme Wachstumschancen eröffnen.

Herr Langhorst sah dies grundsätzlich als gute Idee an. Er hat sich Reddit und andere Plattformen schon angesehen. Für eine Nutzung dieser englischsprachigen Plattformen bräuchte man allerdings englischsprachigen Content, was im Moment nicht wirtschaftlich darstellbar ist. Eine Übersetzung wäre enorm zeitaufwändig, nachdem die Unternehmen bei GSC auch ausführlich beschrieben werden und nicht vorrangig auf Zahlen gesetzt wird. Momentan sieht der Vorstand keine sinnvolle betriebswirtschaftliche Möglichkeit, stärker im Ausland aktiv zu werden.

Ein weiterer Vorschlag von Herrn Helmich war, Kooperationen mit den beiden großen deutschen Aktionärsschutzvereinigungen einzugehen. Vielleicht könnten deren Mitgliedern vergünstigte Abonnements angeboten werden. Auch hier äußerte sich Herr Langhorst zurückhaltend. Wie er darlegte, gibt es bereits Vereinbarungen, wonach die Sprecher vergünstigt Zugang zu den HV-Berichten erhalten. Flächendeckende Angebote führen aber schnell zu einer Kannibalisierung des Geschäfts. Ein solches Vorgehen ist zumindest eine Gratwanderung.

Im Übrigen ist es Herrn Langhorst wichtig, dass der direkte Kontakt zum Endkunden nicht verlorengeht. Außerdem würde eine solche Vereinbarung nach seiner Einschätzung kaum neue Interessenten bringen, nachdem die Mitglieder der Aktionärsschutzgemeinschaften GSC Research in der Regel schon kennen. Wichtiger wäre es ihm, Zielgruppen anzusprechen, die grundsätzlich an Aktien interessiert sind, die aber noch gar nicht wissen, dass es GSC gibt. Finden sich dies betreffend Ansätze, werden man diese natürlich prüfen.

Ein weiteres Thema der Debatte war die Positionierung des Unternehmens im Marktumfeld. Wie Herr Langhorst darlegte, war GSC Research im Research-Bereich bislang eher im unteren Preisbereich angesiedelt. Mit den beschriebenen zusätzlichen Angeboten und der damit verbundenen leichten Preisanhebung stoße man nun eher in den mittleren Bereich vor. Insgesamt sieht er GSC Research im Wettbewerb gut aufgestellt.

Aktionär Hoppe bat um ergänzende Ausführungen zu den Wertpapiergeschäften. Nach Angabe des Vorstands sind die Wertpapierumsätze buchungstechnisch in den Erlösen zu finden und die Einstandspreise in den Materialkosten. Es ist nicht so, dass GSC stark im Trading aktiv wäre, dies wäre zeitlich gar nicht darstellbar. Der Fokus liegt vielmehr stark auf Investments im Zusammenhang mit Umplatzierungen und Strukturmaßnahmen. Insgesamt werden kaum mehr als zehn Transaktionen im Jahr getätigt.

Aktionär Jännert bat um ergänzende Informationen zu den Abfindungswerten, in die neu investiert wurde. Nach Einschätzung von Herrn Langhorst wird es bei Lotto 24 früher oder später auf einen Squeeze-out hinauslaufen und die Abfindung müsste dann deutlich über den aktuell aufgerufenen 410 Euro liegen. Eine zeitliche Prognose ist nicht möglich. Aber solange dies nicht der Fall ist, freue man sich eben über die positive operative Entwicklung.

Auch bei LS Invest deutet nach Einschätzung des Vorstands auch Vieles auf einen nahenden Squeeze-out hin. Ein Delisting ist vielfach ein erster Schritt in diese Richtung. Zudem ist bei LS Invest im Rahmen des Delisting-Angebots der bislang zweitgrößte Aktionär ausgestiegen, offenbar gab es eine Einigung. Auf der diesjährigen Hauptversammlung steht der Squeeze-out noch nicht auf der Tagesordnung. Wenn er kommt, wird nach Auffassung von Herrn Langhorst aber tendenziell auch mehr herauskommen.


Abstimmungen

Vor Eintritt in die Abstimmungen verkündete Dr. Issels die Präsenz. Die Aktionäre vertraten 508.274 Aktien. Bezogen auf das gesamte Grundkapital, seit der Kapitalerhöhung im Frühjahr 2020 in Höhe von 990.000 Euro und eingeteilt in ebenso viele Aktien, entsprach dies einer Quote von 51,34 Prozent.

Die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3) wurden einstimmig beschlossen. Damit war die übersichtliche Tagesordnung auch schon abgehandelt.

Um 12:45 Uhr schloss der Vorsitzende die Versammlung.


Fazit

Die solide Entwicklung der GSC Holding AG mit ihrer operativen Tochtergesellschaft GSC Research GmbH setzte sich in den Geschäftsjahren 2019 und 2020 fort. Große Sprünge sind im Research-Bereich und in der HV-Berichterstattung nicht zu erwarten. Immerhin konnten in letzter Zeit aber fünf neue Research-Mandate gewonnen werden und die Kunden sind mit den erbrachten Leistungen zufrieden. Zudem sucht der Vorstand kontinuierlich nach Möglichkeiten, das Geschäft noch auszuweiten.

Dass auch die Aktionäre Vertrauen in die handelnden Personen haben, zeigt sich in der Kapitalerhöhung im Frühjahr 2020, die nicht nur erfolgreich platziert werden konnte, sondern sogar deutlich überzeichnet war. Damit ist die weitere Geschäftsentwicklung finanziell abgesichert. Zudem stehen jetzt ausreichend Mittel zur Verfügung, um auch Wertpapierinvestments mit längerer Halteperspektive einzugehen, was zusätzliche Ertragschancen eröffnet.  


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Hinweis: Der Verfasser hält Aktien der beschriebenen Gesellschaft.

Veröffentlichungsdatum: 05.11.2021 - 14:30
Redakteur: mwa
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