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511880
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DE0005118806
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Hohenzollernstraße 24,
D-45128 Essen, Deutschland
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+49 (0) 201 / 8099 - 188

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HV-Bericht 11880 Solutions AG - Prognose vollumfänglich erfüllt
Am 16. Juni 2021 fand die ordentliche Hauptversammlung der 11880 Solutions AG für das Geschäftsjahr 2020 statt. Das Unternehmen hielt dabei sein jährliches Aktionärstreffen erneut in virtueller Form ab. Trotz Pandemie kam das Unternehmen im vergangenen Jahr recht gut durch die Krise. Für GSC Research berichtet Thorsten Renner über den Verlauf der Hauptversammlung.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Michael Wiesbrock eröffnete die Hauptversammlung pünktlich um 11 Uhr und begrüßte die Teilnehmer sowie den anwesenden Alleinvorstand Christian Maar. Die restlichen Aufsichtsratsmitglieder nahmen ebenfalls lediglich durch Zuschaltung an der Hauptversammlung teilt. Ferner teilte Dr. Wiesbrock mit, dass der Vorstand in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat den TOP 6 zum bedingten Kapital abgesetzt hat. Bei erneuten Gesprächen mit der Hauptaktionärin habe sich herausgestellt, dass noch einige Details des Programms auszuarbeiten sind und der Punkt deshalb noch nicht abgestimmt werden soll. Nach dem Bericht des Aufsichtsrats und der Erläuterung der Modalitäten übergab Dr. Wiesbrock das Wort an den Alleinvorstand Christian Maar.


Bericht des Vorstands

Nach den Worten von Herrn Maar führte die Pandemie in den vergangenen zwölf Monaten zu massiven Einschränkungen. Bis auf die räumliche Veränderung der Arbeitsplätze hat die 11880 Solutions AG aber nicht so viel davon gespürt. Bereits vor dem ersten Lockdown wurde ein „Business Continuity Plan“ erarbeitet, der die Gesellschaft sehr gut durch die Krise gebracht hat. Dazu wurden auch die Mitarbeiter entsprechend ausgestattet, um aus dem Homeoffice arbeiten zu können.

Das Vertriebsteam hat im Digitalgeschäft trotzdem 5.000 zahlende Neukunden gewinnen können, berichtete der Vorstand. Auch in der Telefonauskunft hat das Unternehmen sehr gut weitergearbeitet. Hierbei hatte die im vergangenen Jahr geschlossene Kooperation mit Fred 11811 positive Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung. Als wichtigstes Ereignis des letzten Jahres hob Herr Maar die Akquisition der Onlineagentur Fairrank hervor. Diese Gesellschaft hat der Großaktionär im Rahmen einer Kapitalerhöhung als Sacheinlage eingebracht.

Im August wurde die Ausgabe von bis zu knapp 3,9 Mio. Aktien aus dem genehmigten Kapital im Rahmen einer Bar- und Sachkapitalerhöhung beschlossen. Das Bezugsverhältnis lag dabei bei 27 zu 5 bei einem Bezugspreis je Aktie von 1,25 Euro. Der Großaktionär hat die Bezugsrechte voll ausgeübt und inklusive Überbezug gut 2,8 Mio. Aktien gezeichnet. Die Angemessenheit bei der Einbringung wurde zuvor durch eine Fairness Opinion einer bekannten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bestätigt. Das Bezugsangebot war deutlich überzeichnet, so dass die maximale Anzahl von 3,89 Mio. Aktien ausgegeben wurde.

Mit dem Erwerb von Fairrank hat die 11880 Solutions AG ihr Geschäftsmodell sinnvoll ergänzt, konstatierte der Vorstand. Zudem wurde dadurch die Basis für noch schnelleres Wachstum geschaffen. Laut Herrn Maar betreut Fairrank die Onlinevermarktung deutlich größerer Kunden. Nun können im Team kleine und größere Unternehmen online noch besser vermarktet werden. Der Ende August gestartete Integrationsprozess ist mittlerweile weitgehend abgeschlossen. Nach Ansicht des Vorstands passen die beiden Unternehmen auch kulturell sehr gut zusammen. Im Zuge der Akquisition habe man überdies begonnen, die Marke 11880 zu überprüfen. Dieser Prozess ist derzeit aber noch in vollem Gange.

Wie der Vorstand weiter ausführte, hat die Gesellschaft ihre noch vor Corona abgegebene Prognose für 2020 voll erfüllen können. Die Prognose für den Umsatz lautete Anfang des Jahres 47,8 bis 51,0 Mio. Euro. Im Rahmen der Fairrank-Übernahme wurde die Umsatzprognose auf 48,5 bis 52,5 Mio. Euro angehoben. Mit Erlösen von 50,8 Mio. Euro konnte diese Vorgabe sehr gut erfüllt werden. Die Planung für das EBITDA lag bei 1,7 bis 3,2 Mio. Euro, was mit 3,0 Mio. Euro ebenfalls erfolgreich gemeistert wurde.

Nach den Worten des Vorstands hat die Krise der Digitalisierung einen großen Schub verpasst. Dadurch gelang es 11880, die Anzahl der Vertragskunden weiter zu steigern. Auf der Produktseite habe man zudem mehr Wert auf Effizienz gelegt und die Fachportale überarbeitet. Seit dem vierten Quartal 2020 bietet die Gesellschaft mit „Mein SEO“ ein neues Angebot. Dieses Angebot bietet auch kleineren Kunden ohne eigenes Know-how die Möglichkeit, online präsent zu sein, erklärte Herr Maar.

Im Bereich Legacy konnte das Geschäft stabilisiert werden, wozu auch die Kooperation mit Frd 11811 beitrug. So bauten bestehende Kunden ihr Volumen aus und neue Kunden kamen hinzu. Nach Aussage von Herrn Maar soll vor allem das Geschäft mit bestehenden Großkunden ausgeweitet werden. Ferner steht die Zertifizierung nach ISO 9001 an, um zukünftig an Ausschreibungen öffentlicher Institutionen teilnehmen zu können.

Wie Herr Maar noch einmal rekapitulierte, war das Geschäftsjahr 2020 sehr erfolgreich. Im ersten Quartal 2021 setzte die Gesellschaft den positiven Trend fort. In den kommenden Wochen werde man das große interne IT-Projekt „Einstein“ abschließen. Mit der Modernisierung der IT-Infrastruktur und vielen Prozessoptimierungen schafft sich die Gesellschaft eine hervorragende Basis für weiteres Wachstum, war der Vorstand überzeugt. Nach dem Abschluss der Integration von Fairrank wird die Gesellschaft wieder mehr Zeit für kreative Themen haben.

Mit dem Umsatzziel von 100 Mio. Euro will 11880 die klare Nummer 1 werden, wenn es um die Onlinevermarktung kleiner und mittlerer Unternehmen geht. Die Strategie beruht dabei auf Kooperationen mit verlässlichen Partnern, der Erweiterung der Geschäftsbereiche durch Zusammenschlüsse oder Akquisitionen und weiteren Optimierungen von Prozessen. Bei allen Wachstumsschritten liegt der Fokus jedoch auf Profitabilität. Abschließend dankte Herr Maar allen für die Unterstützung im letzten Jahr, besonders jedoch den Mitarbeitern, auf die er sehr stolz war.


Allgemeine Fragerunde

Vor dem Eintritt in die Fragerunde teilte Dr. Wiesbrock mit, dass zwei Aktionäre Fragen eingereicht haben, die alle beantwortet werden. Auf die Frage nach Inanspruchnahme von Corona-Hilfen konnte Herr Maar für die 11880 Solutions AG mit Nein antworten. Es sei auch nicht geplant, Hilfen in Anspruch zu nehmen. Fairrank hatte vor der Übernahme jedoch Stundungen in Anspruch genommen. Sämtliche gestundeten Beträge wurden aber spätestens am Jahresende 2020 ausgeglichen. Daneben wurde für die Monate April bis Oktober teilweise Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen. Zudem hatte die Gesellschaft ein KfW-Darlehen über 750 TEUR aufgenommen. Die Rückführung des Darlehens wird im dritten Quartal 2021 beginnen und Ende des zweiten Quartals 2025 abgeschlossen sein.

Den Aktionär interessierte auch, wann ein positiver Jahresüberschuss erwirtschaftet wird. Die höchste Priorität genießen weiterhin die Wachstumsziele, entgegnete der Vorstand. Soweit es die Wachstumsziele zulassen, will die Gesellschaft 2022 erstmals wieder ein positives Ergebnis oder zumindest eine schwarze Null erwirtschaften. In diesem Rahmen bat der Aktionär auch um Angabe des Einflusses der Pandemie auf die Kündigungsquote im Bereich Digital. Diese Frage sei nicht einfach zu beantworten, da die Quote von mehreren Faktoren abhängt. Laut Herrn Maar hat die Gesellschaft rund 5 bis 10 Prozent ungewollte Kündigungen, die durch Geschäftsaufgaben, Insolvenzen oder Tod resultieren. Insgesamt konnte jedoch die Kündigungsquote im vergangenen Jahr von 28 auf 26 Prozent reduziert werden. Zur Verbesserung passe man auch die Vertragsmodelle an die aktuellen Marktanforderungen an. Insgesamt schätzte Herr Maar den Einfluss von Corona auf die Kündigungen als gering ein.

Ferner bat der Aktionär um Informationen zu den Zinsen bei der Überziehungskreditlinie. Diese Linie im Umfang von 1 Mio. Euro wurde bisher nicht in Anspruch genommen. Der Zinssatz richtet sich bei Inanspruchnahme nach dem 3-MonatsEuribor zuzüglich eines moderaten Aufschlags. Daneben könnte die Gesellschaft kurzfristig noch eine zweite Linie über 2 Mio. Euro einrichten, teilte der Vorstand mit. Da die Linie nicht eingerichtet ist, fallen auch keinerlei Kosten an.

Angesprochen auf mögliche Einschränkungen der telefonischen Kontaktaufnahme erklärte Herr Maar, dass weder ein konkretes Gesetz vorliegt, noch sind Gesetzesinitiativen zur Beschränkung der telefonischen Kontaktaufnahme bekannt. Es sei jedoch nie auszuschließen, dass es zu Änderungen in der Regulatorik kommt. Angesprochen auf die Einkaufskosten von Leads meinte der Vorstand, die Generierung von organischen Leads ist ein fundamentales Element des Geschäftsmodells. Falls erforderlich, werden auch Leads zugekauft. Zu Menge und Kosten wollte sich der Vorstand aufgrund von Vertraulichkeit aber nicht äußern.

Ein Aktionär sah in der letztjährigen Kapitalerhöhung eine Verwässerung der Aktionäre. Herr Maar stellte zunächst klar, dass kein Aktionär gegen seinen Willen bei der letztjährigen Kapitalerhöhung verwässert wurde. Denn jedem Aktionär wurde ein Bezug ermöglicht und es war auch ein Überbezug möglich. So hat sich auch der Anteil des Großaktionärs durch die Kapitalerhöhung nicht verändert. Der Anteil liegt unverändert bei 72,3 Prozent. Sobald es die Ertragslage der Gesellschaft zulässt, will man die Aktionäre auch mit einer Dividende am Erfolg beteiligen. Zunächst einmal steht aber weiteres Wachstum im Vordergrund. Wenn diese Wachstumsziele erreicht werden, profitieren die Aktionäre auch von Kurssteigerungen. Nach Ansicht des Vorstands ist die Gesellschaft nun wieder substanziell aufgestellt und die Potenziale sind noch nicht gehoben. Wenn das Umsatzziel von 100 Mio. Euro erreicht wird, dann sollte sich auch die Marktkapitalisierung entsprechend entwickeln.

Zur Strategie des Großaktionärs erklärte der Vorstand, dies könne er nicht direkt beantworten, da diese Frage den Großaktionär betrifft. Bisher habe man ihn jedoch als zuverlässigen Aktionär wahrgenommen. So weit bekannt ist, plant der Großaktionär auch kein Delisting oder einen Squeeze-out.


Abstimmungen

Nach dem Ende der Fragerunde leitete Dr. Wiesbrock zu den Abstimmungen über. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 24.915.200 Euro waren 19.427.080 Euro entsprechend 77,97 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden alle mit mindestens 97 Prozent Zustimmungsquote im Sinne der Verwaltung gefasst.

Dies waren die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3), die Wahl von PricewaterhouseCoopers zum Abschlussprüfer (TOP 4), die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals (TOP 5), die Billigung des Systems der Vorstandsvergütung (TOP 7), die Billigung der Aufsichtsratsvergütung (TOP 8) sowie eine Satzungsänderung (TOP 9).

Gegen 12:45 Uhr konnte Dr. Wiesbrock die Hauptversammlung wieder beenden.


Fazit und eigene Meinung

Die 11880 Solutions AG hat im vergangenen Jahr trotz Pandemie die ursprünglichen Prognosen erfüllt. Zudem gelang es dem Unternehmen, neue Kunden zu gewinnen. Als großen Fortschritt auf operativer Ebene sah der Vorstand die Übernahme von Fairrank. Denn damit kann die Gesellschaft nun auch größere Kunden ansprechen. Der Vorstand setzt auch in Zukunft auf weiteres Wachstum, um das Umsatzziel von 100 Mio. Euro zu erreichen. Trotzdem soll 2022 zumindest bereits eine schwarze Null erwirtschaftet werden.

Angesichts der bisherigen Historie bleibt indes abzuwarten, ob dies realisiert werden kann. Auch die Aussage, man wolle die Aktionäre, sobald es die Ertragslage zulässt, mit Dividenden am Erfolg beteiligen, wäre angesichts eines Bilanzverluste von 23,7 Mio. Euro allenfalls bei einer vorherigen Verrechnung mit den Rücklagen möglich. Die Zahlen des ersten Quartals 2021 machen jedoch Hoffnung auf eine bessere Entwicklung und bestätigen den angestrebten Trend zu mehr Profitabilität. Gelingt dem Management tatsächlich der Vorstoß in die Gewinnzone, besitzt die Aktie weiteres Kurspotenzial.


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Veröffentlichungsdatum: 28.06.2021 - 09:10
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