Die CPU Softwarehouse AG hatte am 6. Juli 2020 zur virtuellen Hauptversammlung eingeladen. Dieses besondere Format, bei dem die Aktionäre die Veranstaltung ausschließlich online über das Aktionärsportal verfolgen, wurde im Zuge der Covid-19-Pandemie vorübergehend eingeführt. Auch CPU ergriff diese Option, um wichtige Beschlüsse zu fassen und die Aktionäre zeitnah über die Unternehmensentwicklung zu informieren. Das Protokoll führte Notar Thomas Kristic. Für GSC-Research berichtet Paul Petzelberger.
Aufsichtsratsmitglied Dr. Heiko Frank eröffnete die Hauptversammlung pünktlich um 11 Uhr und gab bekannt, dass er stellvertretend für den Aufsichtsratsvorsitzenden Bernd Günther die Versammlungsleitung übernimmt. Neben ihm waren Aufsichtsratsmitglied Burkhard Wollny und Alleinvorstand Roger Heinz vor Ort. Der Aufsichtsratsvorsitzende Bernd Günther war aus persönlichen Gründen verhindert. Im Namen der gesamten Verwaltung bedauerte Dr. Frank, die Aktionäre nicht wie gewohnt in Augsburg persönlich begrüßen zu können. Das Management hofft sehr, 2021 wieder eine Veranstaltung mit physischer Teilnahme der Aktionäre abhalten zu können.
Im Berichtsjahr kam es zu personellen Veränderungen im Aufsichtsrat. Auf Wunsch von Dr. Frank trat dieser vom Vorsitz zurück, bleibt jedoch dem Aufsichtsrat als einfaches Mitglied weiter erhalten. Kurz vor der Hauptversammlung kam es zu einer weiteren Veränderung. Aufsichtsratsmitglied Reinhard Ender legte sein Amt aus persönlichen Gründen nieder. Mit Wirkung zum 19. Mai wurde Burkhard Wollny als Ersatzmitglied gerichtlich bestellt. Seine Bestätigung durch die Hauptversammlung stand unter TOP 6 zur Abstimmung.
Der Aufsichtsrat kam im vergangenen Geschäftsjahr zu fünf Präsenzsitzungen zusammen. Ausführlich befassten sich die Mitglieder mit der operativen Entwicklung der CPU und ihrer Tochtergesellschaft. Die Hebung weiterer Synergien stand dabei im Vordergrund ebenso wie die Prüfung interner und externer Wachstumspotenziale. Die Zusammenarbeit mit Alleinvorstand Heinz bezeichnete Dr. Frank als vorbildlich und persönlich nah. Für die näheren Erläuterungen zur Geschäftstätigkeit und Ausrichtung übergab er anschließend das Wort an den Vorstandsvorsitzenden.
Bericht des VorstandsCEO Heinz begrüßte ebenfalls herzlich alle Aktionäre, die sich von Zuhause aus zugeschaltet hatten. Das Jahr 2019 war für den Vorstandsvorsitzenden ein großes Erfolgsjahr. Die hohe zweistellige Wachstumsdynamik der vergangenen Jahre konnte nahtlos fortgesetzt und sogar noch eine Schippe draufgelegt werden. Bei einem geplanten leichten Umsatzrückgang von minus 3,8 Prozent auf 10,1 Mio. Euro verbesserte sich der Jahresüberschuss um sagenhafte 73 Prozent auf 455 TEUR. Das Versprechen, die Profitabilität weiter zu verbessern, wurde somit erfüllt. Die Konzernmarge (Konzernjahresergebnis zu Umsatz) stieg um zwei Prozentpunkte auf 4,5 Prozent an. Damit wurde bereits das mittelfristige Ziel einer Bandbreite von 3 bis 5 Prozent voll erreicht.
Doch zunächst kurz zum Geschäftsmodell. CPU ist ein Anbieter innovativer IT-Dienstleistungen gepaart mit eigenen Softwareprodukten. Der Großteil der Kunden kommt dabei aus dem Finanzsektor. Mit zahlreichen großen Bankkunden bestehen langfristige Wartungsverträge mit Laufzeiten zwischen drei und fünf Jahren. Bei dem größten Kunden der Gesellschaft, der Fiducia GAD IT, besteht gar ein unbefristeter Rahmenvertrag. Das Softwaregeschäft basiert auf den drei etablierten Banken-Softwarelösungen CPU Investment Advisor, CPU Value Mirror und CPU Kredit. Neben dem Geschäft mit Kunden aus dem Finanzsektor bedient die Gesellschaft ebenfalls Kunden aus der Industrie sowie der Telekommunikations- und IT-Branche.
Zum erfolgreichen vergangenen Geschäftsjahr trugen alle CPU-Tochtergesellschaften bei. Besonders stark präsentierte sich dabei die CPU Consulting & Software GmbH. Aber auch die beiden anderen Töchter, die CPU Bankensoftware AG und die CPU GIS GmbH konnten eine gute Entwicklung hinlegen. Mit Fokus auf höhere Margen optimierte Heinz das Dienstleistungsportfolio, woraus der leichte Umsatzrückgang resultierte. Ein Highlight war für den CEO die Zusammenarbeit mit der Schaffhauser Kantonalbank. Seit Februar setzt dieser Kunde eine innovative Applikation des Value-Mirror-Rechenkerns im laufenden Geschäftsbetrieb ein und erzielte dadurch signifikante Effizienzsteigerungen. Durch diesen Erfolg ergaben sich dann weitere vielversprechende Kontakte zu potenziellen neuen Kunden.
Besonders stolz zeigte sich der Vorstandsvorsitzende, dass die hohe Ertragssteigerung ausschließlich durch organisches Wachstum erzielt wurde. Es wurden weder Eigenleistungen aktiviert noch Sondererträge erzielt. Die erfreuliche Gewinnentwicklung schlug sich auch in der Konzernbilanz nieder. Der Bestand an liquiden Mitteln stieg um 37 Prozent auf 1,8 Mio. Euro an und machte damit mehr als die Hälfte der Bilanzsumme aus. Diese stieg somit trotz der Abschreibungen in Höhe von 0,5 Mio. Euro auf rund 3,1 Mio. Euro an. Auf der Passivseite verbesserte sich das Eigenkapital durch den hohen Jahresüberschuss um 46 Prozent auf 1,4 Mio. Euro. Mit der Eigenkapitalquote von 46 Prozent zeigte sich Heinz sehr zufrieden. Es bestehen zudem keine Darlehen, sodass die Gesellschaft völlig unabhängig von externen Geldgebern ist.
Für Heinz bedeutete das Geschäftsjahr 2019 auch seine fünfjährige Unternehmenszugehörigkeit als Alleinvorstand der Gesellschaft. Der Vorstandsvorsitzende fand im Jahr 2014 wahrlich keine leichte Unternehmenssituation vor. Hart gebeutelt von der Dotcom-Krise taumelte die Gesellschaft mehr als ein Jahrzehnt vor sich hin, ehe Heinz das Ruder herumriss. So sind die Erfolge des vergangenen Geschäftsjahrs keine Momentaufnahme. Im Fünfjahresvergleich stieg der Umsatz um 73 Prozent bei gleichzeitiger Steigerung der Gesamtkapitalrentabilität von 0,13 auf fast 46 Prozent. Die Zahlen unterstreichen den Leitsatz des Vorstandsvorsitzenden: „Wachstum nicht um jeden Preis - Profitabilität steht im Fokus“. Sogar noch besser schaffte der Vorstand Wachstum bei gleichzeitiger Profitabilität. Die operative Stärke schlägt sich auch im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nieder, der in den letzten fünf Jahren durchschnittlich bei 0,5 Mio. Euro lag.
Diese Entwicklung kommt am Kapitalmarkt gut an. Erfreut wies Heinz auf den Aktienkurs hin, der sich im vergangenen Geschäftsjahr von 1,80 Euro um 44 Prozent auf 2,60 Euro verteuerte. Bei Antritt des Vorstandsvorsitzenden vor fünf Jahren war die Aktie mit einem Kurs von unter 1 Euro noch ein Pennystock. Doch diese Zeiten sind vorbei. So erwies sich ein Investment in die CPU-Aktie auch in Zeiten der Corona-Pandemie als Fels in der Brandung. Während der Gesamtmarkt um mehr als ein Drittel einbrach, verharrte die CPU-Aktie auf dem Niveau von 2,50 Euro. Zuletzt setzte das Kursbarometer gar zum Sprung über die Marke von 3,00 Euro an.
Die Frage nach den Auswirkungen der Corona-Krise auf das CPU-Geschäft beschäftigte laut Heinz die meisten Aktionäre. Aus diesem Grund nahm der CEO zu diesem wichtigen Themenkomplex detailliert Stellung. Kurz zusammengefasst sind die Auswirkungen mit Blick auf den gesamten Konzern überschaubar. Bei den großen Bankkunden traten nahezu keine Veränderungen ein. Einzig das Personaldienstleistungsgeschäft der CPU GIS GmbH wurde stark gebeutelt. In Krisenzeiten, so führte Heinz aus, sparen die Kunden zuerst an externer Stelle. Die Personalausleihungen der Tochtergesellschaft wurden somit stark in Mitleidenschaft gezogen und Heinz erwartet bei der Tochter kurz- und mittelfristig kein schnelles Erreichen des Vorkrisenniveaus.
Auf den Punkt gebracht stellt die Corona-Krise eine temporäre Belastung für die Gesellschaft dar. Für das Gesamtjahr rechnet der Alleinvorstand darum möglicherweise mit einem rückläufigen Ergebnis, jedoch deutlich über dem Ergebnis von 262 TEUR aus dem Jahr 2018. Mittelfristig ist Heinz zuversichtlich, die hohen Wachstumsraten der vergangenen Jahre wieder fortsetzen zu können. Optimistisch stimmt den CEO dabei auch, dass nur kurze Zeit vor der Hauptversammlung die drei Wartungsverträge mit den Graubündner, Schaffhauser und Urner Kantonalbanken vorzeitig um drei weitere Jahre verlängert werden konnten. Zudem konnte bei der Urner Kantonalbank ein neuer Lizenzvertrag für den Value Mirror Zinsrechenkern akquiriert werden. Diese Vertriebserfolge inmitten der Corona-Krise stimmen Vorstand und Aufsichtsrat sehr zuversichtlich.
Potenzial sieht Heinz ferner in der Erweiterung des Kundenstamms auf neue Branchen. Mit der starken Positionierung als Lösungsanbieter in der Finanzdienstleistungsbranche sollen auch weitere Wirtschaftszweige stärker bedient werden. Im vergangenen Geschäftsjahr wurde beispielsweise bereits ein bekannter deutscher Automobilhersteller als neuer Kunde gewonnen. Um diesen Prozess zu beschleunigen schaut sich das Management auch nach Partnerschaften mit innovativen Unternehmen um. Ziel ist es, das Leistungs- und Produktangebot abzurunden und zu ergänzen. Wachstumstreiber sind nach wie vor digitale und agile Projekte, bei denen das CPU-Fachpersonal sein kombiniertes Wissen aus Softwareentwicklung und Branchenerfahrung einbringen kann.
Abschließend betonte der CEO die hohe personelle Konstanz in der operativen Führung des Konzerns unter seiner Leitung. Bei den wichtigen Schlüsselpositionen gibt es seit Jahren kaum eine Fluktuation. Dass die Mitarbeiterzahl in Summe dennoch deutlich zurückging, führte Heinz auf das schwankende Personaldienstleistungsgeschäft der CPU GIS zurück. Die Zahl der Softwarespezialisten in den anderen Töchtern ist hingegen gestiegen. Neben einem Lob an die Mitarbeiter äußerte sich der CEO auch zum Aufsichtsrat. Erfreut, dass dieser mit „hochkarätigen Unternehmerpersönlichkeiten“ besetzt ist, bedankte er sich für die konstruktive und enge Begleitung und Unterstützung.
Beantwortung der FragenIm Zuge der virtuellen Hauptversammlung konnte eine herkömmliche allgemeine Aussprache leider nicht abgebildet werden. Dennoch hatten die Aktionäre der Gesellschaft die Möglichkeit, ihre Fragen bis zwei Tage vor der Hauptversammlung bei der Gesellschaft einzureichen. Wie Dr. Frank verkündete, ergriffen zwei Aktionäre diese Möglichkeit und reichten insgesamt neun Fragen ein. Von dem von der Gesetzgebung eingeräumten Ermessensspielraum bei der Beantwortung wurde kein Gebrauch gemacht und somit alle Fragen einzeln und ausführlich beantwortet.
Zunächst ging es bei beiden Fragestellern um die durch die Corona-Krise angeschlagene Tochter CPU GIS. Die Aktionäre wollten wissen, welche Maßnahmen der Vorstand zur Stabilisierung des Geschäfts durchgeführt hat. Ferner wurde angesprochen, dass die Tochter bereits in der Vergangenheit das Problemkind der Gesellschaft war und ob sich Vorstand und Aufsichtsrat darum mittelfristig vorstellen können, sich vom Personaldienstleistungsgeschäft vollständig zu trennen.
Die Bezeichnung als Problemkind wollte der CEO so nicht bestätigen. Sicherlich ist das Personaldienstleistungsgeschäft grundsätzlich nicht einfach, dennoch bietet es für die Gesellschaft reichlich Synergiepotenziale und Diversifikation. Heinz unterstrich die hausinterne Kompetenz, gutes Fachpersonal für IT-Dienstleistungen und Softwareentwicklung akquirieren zu können. So glänzt die Gesellschaft auch auf Jobportalen mit hohen Weiterempfehlungsquoten und Top-Bewertungen. Diese Kompetenz wird auch unter dem Dach der CPU GIS erfolgreich eingesetzt.
Nach Überbrückung der Corona-Krise sieht der CEO bei der Tochter weitere Optimierungsmöglichkeiten hinsichtlich Kundenstruktur und Margen. Um die Auswirkungen der Krise abzumildern wurde umfangreich Kurzarbeit in Anspruch genommen. Im Zuge einer sukzessiven gesamtwirtschaftlichen Erholung rechnet Heinz mit einer zunehmenden Stabilisierung und Auslastung im Personaldienstleistungsgeschäft.
Gefragt nach Übernahmechancen durch die Corona-Krise äußerte sich der Vorstandsvorsitzende zurückhaltend. In den letzten fünf Jahren konnte sich die Gesellschaft ein finanzielles und stabiles Fundament aufbauen. Damit möchte Heinz, der auch selbst mit etwa 3,5 Prozent an der CPU beteiligt ist, sehr vorsichtig umgehen. Bei Übernahmen sind seiner Ansicht nach die Vor- und Nachteile immer sehr gründlich abzuwägen. Aktuell liegt der Fokus eher auf organischem Wachstum und dem Gewinn von Partnerschaften.
Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) lobte als Aktionärin und Stimmrechtsvertreterin ausdrücklich die gute Geschäftsentwicklung im Berichtsjahr. Nachdem die Marge mit 4,5 Prozent am oberen Rand der ehemalig anvisierten Bandbreite zwischen 3 und 5 Prozent liegt, interessierte die Schutzgemeinschaft der neue mittelfristige Zielkorridor. CEO Heinz bedankte sich für das Lob, verwies jedoch bei der Mittelfristprognose auf seine Erläuterungen zu den Auswirkungen der Corona-Krise. Aktuell ist für ihn noch keine Abgabe einer seriösen Prognose möglich. Bei einem glimpflichen Krisenverlauf hält er es jedoch für gut möglich, den hohen zweistelligen Wachstumstrend der letzten Jahre fortsetzen zu können.
Im Zuge der Corona-Krise vertagte die Verwaltung dann auch die Diskussion um die Ausschüttung einer Dividende. Grundsätzlich hätte der Vorstand es für möglich gehalten die Dividendenzahlung wieder aufzunehmen. Nun wurde sich aber zunächst darauf geeinigt, der Hauptversammlung erneut einen vollständigen Vortrag des Bilanzgewinns auf neue Rechnung vorzuschlagen und so die Finanzstärke ohne Einschränkung auf hohem Niveau zu halten. Für das nächste Jahr versicherte Heinz jedoch, eine Ausschüttung zusammen mit dem Aufsichtsrat gründlich zu prüfen.
Gefragt nach festen Zielwerten für eine Ausschüttung wollte der CEO sich nicht festlegen. Die SdK hatte in einer Frage zuvor ausgeführt, dass Dr. Frank auf der ordentlichen Hauptversammlung 2019 einen Bestand an liquiden Mitteln von 2 Mio. Euro als wesentliche Voraussetzung für eine Ausschüttung genannt hatte, und bat um eine ähnliche Konkretisierung. Der Vorstandsvorsitzende verwies jedoch auf die Wichtigkeit der strukturellen Abwägung. Zusammen mit dem Aufsichtsrat möchte er lieber situationsbezogen und frei prüfen, ob das Geld nicht besser im Unternehmen aufgehoben ist, um dort noch größere Werte für die Aktionäre zu schaffen.
Eine einzige Rüge gab es seitens der SdK mit Blick auf die Abschlussprüfung. Die Aktionärsschützer bemängelten, dass der Bestätigungsvermerk erneut nicht veröffentlicht wurde. Damit fehlen den Aktionären wichtige Einblicke in den Abschlussprüfungsprozess, beispielweise wie die Prüfungsschwerpunkte lauten. Der Vorstandsvorsitzende lenkte direkt ein, dass er diese Anregung gerne mitnimmt und mit dem Abschlussprüfer bespricht. Sollten sich die Mehrkosten im Rahmen halten, wird der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk gerne in den Konzernabschluss mit aufgenommen.
Vorübergehend besteht für die Aktionäre auch die Möglichkeit, das Testat auf Anfrage in den Geschäftsräumen der Gesellschaft einzusehen. Die Prüfungsschwerpunkte waren die Bewertung der Finanzanlagen, der Beteiligungen nebst Ausleihungen, der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen, der Pensionsrückstellungen und sonstigen Rückstellungen sowie die Ordnungsmäßigkeit der Abschlüsse der Tochtergesellschaften.
Die letzte Frage kam vom anonymen Aktionär, der die Vertragslaufzeit von CEO Heinz ansprach. Einem früheren Geschäftsbericht hatte der Fragesteller entnommen, dass der Vorstandsvertrag im Jahr 2021 ausläuft. Der Aktionär wollte wissen, wann mit der Veröffentlichung einer Vertragsverlängerung gerechnet werden kann. Hierzu nahm Dr. Frank als Aufsichtsratsmitglied Stellung. Der Aufsichtsrat steht bereits in Verhandlungen mit Heinz und ist auch zuversichtlich, dass es zu einer Vertragsverlängerung kommt. Ein sicheres Datum kann aber noch nicht genannt werden.
AbstimmungenDer Versammlungsleiter verkündete die Präsenz mit 1.240.107 Aktien. Bezogen auf das Grundkapital von 4.093.953 Euro, eingeteilt in ebenso viele Aktie, entsprach dies einer Quote von 30,29 Prozent. Von den Stimmrechtsvertretern der Gesellschaften wurden per Weisung vor Ort lediglich 0,36 Prozent vertreten. Der Großteil der Stimmen kam über die eingewählten 26 Aktionäre per digitaler Briefwahl.
Alle Beschlussfassungen fanden eine deutliche Mehrheit von über 99 Prozent, darunter der komplette Vortrag des Bilanzgewinns auf neue Rechnung (TOP 2), die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat (TOP 3 und 4), die Wiederwahl der Quintaris GmbH zum Abschlussprüfer (TOP 5), die Wahl von Burkhard Wollny in den Aufsichtsrat (TOP 6) und die Satzungsänderung zur vereinfachten Teilnahme der Aktionäre an der Hauptversammlung (TOP 7).
Im Anschluss an die Bekanntgabe der Abstimmungsergebnisse schloss Dr. Frank die Veranstaltung um 12:37 Uhr.
FazitDas letzte Geschäftsjahr der CPU Softwarehouse AG – und auch die Fünfjahresentwicklung – können sich sehen lassen. Mit einem Bestand an liquiden Mitteln in Höhe von 1,8 Mio. Euro und einer Marge von 4,5 Prozent steht die Gesellschaft mittlerweile auf einem äußersten stabilen Fundament. CEO Heinz lenkt den IT-Dienstleister mit weiser Hand und ruhiger Hand – möglichweise zu ruhig? Nach Jahren der Stabilisierung würde sich wohl der eine oder andere Aktionär ein wenig mehr Investitionen und Kursfantasie wünschen. Doch auch hier weis Heinz einzulenken und stellt in Aussicht, nach dem gebeutelten Krisenjahr wieder an die hohen zweistelligen Wachstumsraten der vergangenen Jahre anknüpfen zu wollen.
Zuversichtlich stimmt hierfür die gute Auftragslage. So ist dem CPU-Vertriebsteam inmitten der Krise ein wahrer Coup gelungen. Die Wartungsverträge mit drei großen schweizerischen Banken konnten vorzeitig verlängert und überdies eine neue Software-Lizenz platziert werden. Die in den letzten Jahren aufgrund von Regulatorik und Niedrigzinsniveau eher in die Bredouille gekommene Finanzdienstleistungsbranche zeigt sich nun in der Corona-Krise als fester Anker. Mehr denn je werden Bankkredite gebraucht – und mehr denn je brauchen die Banken die smarten Softwarelösungen und IT-Dienstleistungen des CPU-Konzerns.
Wachstumspotenziale kündigt Heinz in der Ausdifferenzierung der Kundenstruktur und der Erweiterung des Produkt- und Dienstleistungsportfolios durch externe Partnerschaften an. Im Fokus stehen hierbei die Trendthemen Agilität und Digitalisierung. Beide Themen hat der CEO mit seiner CPU frühzeitig erkannt und die Gesellschaft dementsprechend ausgerichtet. So bleibt schwer zu sagen, ob das Personaldienstleistungsgeschäft der CPU GIS eher Klotz am Bein oder Wachstumsbeschleuniger ist. Eines ist klar: Der Fachkräftemangel ist gerade in der Softwarebranche größer denn je. Die Investitionen von Heinz in eine attraktive Arbeitgebermarke tragen bereits Früchte und sollen weiter ausgebaut werden.
Bei den vielen Chancen und Herausforderungen geht der Blick auch auf den Aufsichtsrat. Die Besetzung überzeugt sowohl fachlich als auch in Bezug zur angemessenen Darstellung der Aktionärsstruktur. Vorsitzender Bernd Günther, der deutschlandweit als ausgezeichneter Kapitalmarktexperte bekannt ist, vertritt mit seinem Netzwerk hierbei einen großen Teil des Anteilsbesitzes, ebenso auch Reinhard Ender, der nach Rücktritt nun mit Burkhard Wollny einen langjährigen Weggefährten im Aufsichtsrat weiß. Wollny selbst sitzt bereits seit Jahren bei der Münchner amalphi AG im Aufsichtsrat.
So ist zu hoffen, dass der Vorstandsvertrag von CEO Heinz frühzeitig verlängert werden kann und dieser die erfolgreiche Unternehmensentwicklung der vergangenen fünf Jahre stetig und vorausschauend fortsetzt. Die Aktionäre werden es ihm danken – besonders, wenn der Tag kommen sollte, an dem die Gesellschaft von ihrer 2018 wiedergewonnenen Dividendenfähigkeit wieder ganz praktisch Gebrauch macht. In Aktionärskreisen kursieren seit letztem Jahr Dividendenhoffnungen von 6 Cent je Aktie – gerne auch mehr und gerne 2021.
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Veröffentlichungsdatum:
10.07.2020
-
13:26
Redakteur:
ppe