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HV-Bericht 3U HOLDING AG - Kommt bisher gut durch die Krise
Am 20. Mai 2020 fand die ordentliche Hauptversammlung der 3U HOLDING AG (3U) statt. Wie nahezu alle Unternehmen hielt auch 3U die Veranstaltung rein virtuell ab. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichnete die Gesellschaft ein Umsatz- und Ergebniswachstum. Für GSC Research berichtet Thorsten Renner über den Verlauf der Hauptversammlung.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Ralf Thoenes eröffnete die Hauptversammlung pünktlich um 11:00 Uhr und übergab nach dem Verlesen der üblichen Formalien sowie der Erläuterung des Vergütungssystems des Vorstands das Wort an den Vorstandssprecher Michael Schmidt.


Bericht des Vorstands


Herr Schmidt begrüßte alle Teilnehmer zur virtuellen Hauptversammlung und blickte noch einmal auf die Veranstaltung des letzten Jahres zurück. Damals habe man angekündigt, dass 3U in Megatrends erfolgreich ist und bleibt. Nach den Worten von Herrn Schmidt geht die eingeschlagene Wachstumsstrategie nun mehr und mehr auf. Auch die Zahlen des ersten Quartals 2020 unterstreichen, dass sich 3U auf einem guten Weg befindet.

Allerdings stürzt derzeit die Covid-19 Pandemie Deutschland, Europa und den Rest der Welt in eine schwere Rezession. Das Ausmaß der Pandemie ist derzeit aber noch nicht abzuschätzen, immerhin hat das Unternehmen rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen. Durch die schon zuvor vorangetriebene Digitalisierung können die meisten Aufgaben von zu Hause ausgeführt werden, teilte Herr Schmidt mit. So sei Kurzarbeit bei der 3U HOLDING auch kein Thema.

Im vergangenen Geschäftsjahr hat sich das Wachstumstempo mit einem Umsatzanstieg von 7,3 Prozent auf 51,5 Mio. Euro beschleunigt. Dabei konnte das EBITDA auf 10,1 Mio. Euro gesteigert werden. Während die Materialaufwandsquote zurückging, fielen angesichts von Neueinstellungen vor allem im Cloud Computing höhere Personalkosten an. In Folge des Aufbaus neuer Angebote im Bereich Telekommunikation erhöhten sich auch die sonstigen Aufwendungen.

Obwohl die Abschreibungen ebenfalls höher ausfielen, konnte das Konzernergebnis auf 4,1 Mio. Euro mehr als verdoppelt werden. Auf dieser Basis schlägt die Verwaltung eine Anhebung der Dividende von 3 auf 4 Cent vor. Das Distributionszentrum in Montabaur und das Firmengelände in Marburg wurden im vergangenen Jahr verkauft und bis zum Umzug zurückgemietet. Aus diesen Transaktionen resultierten Nettomittelzuflüsse von rund 10 Mio. Euro und Erträge von etwa 5,2 Mio. Euro, informierte der Vorstandssprecher. Auch ohne diese Verkäufe hätte die Gesellschaft ein deutlich positives EBITDA erwirtschaftet. Wie Herr Schmidt betonte, gehören Verkäufe zum Geschäftsmodell der 3U HOLDING.

Dafür wurden Areale in Würzburg und Koblenz in Top-Lagen erworben. Herr Schmidt ging davon aus, dass sie im Wert steigen werden. Bereits vor dem Baubeginn in Würzburg wurde mit der Vermarktung der Flächen begonnen. Dadurch sollen die Mittel für die Errichtung des Gebäudes generiert werden. Der gestärkte Kassenbestand soll vor allem für Zukäufe im Bereich Cloud Computing eingesetzt werden, kündigte der Vorstandsprecher an. Auch in Zukunft werde es bei der Gesellschaft An- und Verkäufe von Tafelsilber geben. Zum Jahresende beliefen sich die liquiden Mittel auf 20,6 Mio. Euro und erhöhten sich zum Ende des ersten Quartals 2020 auf 21,6 Mio. Euro.

Positiv hob Herr Schmidt hervor, dass die im Vorjahr bestehende Nettoverschuldung von 10,9 Mio. Euro komplett abgebaut wurde. Zum Jahresende 2019 wies die Gesellschaft sogar eine Nettofinanzposition von 2,8 Mio. Euro aus. Auch die Eigenkapitalquote von fast 58 Prozent stellt die solide Finanzausstattung unter Beweis. Im ersten Quartal des laufenden Jahres erwirtschaftete 3U ein Umsatzwachstum von 21,8 Prozent und eine Steigerung des Konzernergebnisses von gut 75 Prozent.

Bei Selfio, dem Onlinehandel, wuchs der Umsatz im ersten Quartal erneut um 13 Prozent. Mit der Ergebnissituation zeigte sich der Vorstand jedoch noch nicht zufrieden. Durch die wachsende Nachfrage über die Plattform Amazon fallen hohe Gebühren an, was zu einer Belastung der Marge führt. Mehr Eigenmarken und verbesserte Einkaufskonditionen sollen zu einer Steigerung der Marge beitragen. Nach Aussage von Herrn Schmidt bringt die Corona-Krise eine Herausforderung bei der Aufrechterhaltung der Lieferketten mit sich. In Koblenz soll nach Vorlage der Genehmigungen der Bau eines eigenen Logistikzentrums beginnen. Der Umzug in das neue Logistikzentrum kann dann im ersten Halbjahr 2021 erfolgen. Der Fokus in diesem Segment SHK liegt eindeutig auf dem Onlinehandel.

Das Segment Erneuerbare Energien ist mit Rekordwerten bei Umsatz und Ergebnis in das Geschäftsjahr 2020 gestartet. Dieser Bereich ist zwar immun gegen die Covid-19-Pandemie, aber abhängig von den Witterungsbedingungen. Mit den jetzigen Kennzahlen könne man gut leben, zumal noch ein Akquisitionsprojekt in der Anarbeitungsphase steht. Mit der weiteren Entwicklung der Wachstumsbereiche Onlinehandel und Cloud Computing wolle man dort zukünftig deutlich höhere Margen erwirtschaften. Falls man sich vom Bereich Erneuerbare Energien trennen möchte, gäbe es nach Aussage von Herrn Schmidt zumindest ausreichend Interessenten.

Anschließend ging Herr Schmidt auf das Segment ITK Informations- und Telekommunikationstechnik ein. Im Bereich Telekommunikation musste man in den letzten Jahren mit einem mengen- und preisbedingten Rückgang kämpfen. Immerhin konnte für das Call-by-Call-Geschäft eine Vereinbarung mit der Deutsche Telekom geschlossen werden, dass diese Art des Telefonierens mindestens bis zum 31. Dezember 2022 angeboten werden kann. Die derzeitigen Beschränkungen im Rahmen der Corona-Krise haben jedoch zu einem deutlichen Nachfrageschub geführt, so dass die Netzkapazitäten erweitert werden mussten. Der Bereich Telekommunikation erzielte im ersten Quartal 2020 einen Umsatzanstieg von 15 Prozent und eine EBITDA-Steigerung um 30 Prozent. Der Vorstand hielt es für möglich, dass die Nachfrage nach Telefonie auch nach der Krise auf einem höheren Niveau bleiben wird. Auch durch die Erbringung von Dienstleistungen im Netzbetrieb erhofft sich Herr Schmidt erfreuliche Erlöse und Erträge im laufenden Jahr.

Bei weclapp nimmt man mittlerweile eine immer stärkere Marktposition ein, teilte der Vorstandssprecher mit. Seit dem Markteintritt haben Kunden Angebote im Umfang von über 7 Mrd. Euro über die cloudbasierte ERP-Plattform unterbreitet und dabei Umsätze von über 3 Mrd. Euro generiert. Derzeit gibt es rund 3.000 aktive Unternehmenskunden, wobei mehr als 12.000 User täglich das ERP-System nutzen. Nach Aussage von Herrn Schmidt soll das System nun auch in weitere europäische Länder getragen werden. Durch die Corona-Beschränkungen befinden sich nun jedoch einige Kundenprojekte in Wartestellung. So kommt es derzeit zu einem schwächeren Neugeschäft.

Aufgrund der Dauerschuldverhältnisse verfügt weclapp über eine hohe Planungssicherheit. Selbst wenn 2020 nur 50 Prozent des Neuumsatzzieles erreicht werden, können die geplanten Ergebnisse gehalten werden. Ein Teil des avisierten Wachstums soll über Vertriebspartner generiert werden. Sollten diese keine Neukunden gewinnen, entfallen auch die dabei zu zahlenden Provisionen. Herr Schmidt ging davon aus, dass die Akzeptanz für die Lösungen des Unternehmens auch im Zuge der derzeitigen Erfahrungen ansteigen wird. Vorübergehend freie Ressourcen werden für eine schnellere Produktentwicklung und Internationalisierung eingesetzt, betonte der Vorstandsprecher.

Fortschritte konnten auch im Bereich des Maschinellen Lernens erreicht werden, so Herr Schmidt. Dabei wird das neuronale Netz mit Daten der Selfio gefüttert, um einen Algorithmus zu generieren. Dieser soll dann demnächst auch externen Kunden vorgestellt werden. Im Hinblick auf externes Wachstum gab es sechs  Kandidaten, erklärte der Vorstandssprecher. Allerdings wurden die Verhandlungen entweder abgebrochen oder zunächst pandemiebedingt auf Eis gelegt. Entsprechend sei nicht klar, ob in diesem Jahr noch ein Zukauf im Bereich Cloud Computing getätigt werden kann.

Da erfolgreiche Übernahmen jedoch Meilensteine auf dem Weg zum Börsengang von weclapp bedeuten, wird sich ein möglicher Börsengang des Unternehmens weiter verschieben, bedauerte Herr Schmidt. Man wolle jedoch nur eine starke weclapp in einem positiven Börsenumfeld zu einem möglichst hohen Preis an den Markt bringen. Die 3U-Aktie hat sich im vergangenen Jahr positiv entwickelt, da auch mehr Anleger das interessante Wertpotenzial der Gesellschaft wahrnehmen. Allerdings konnte sich die 3U-Aktie dem Corona-Kursrückgang im März ebenfalls nicht entziehen. Laut Herr Schmidt plant die Gesellschaft vermehrt internationale Investoren anzusprechen, auch im Hinblick auf einen möglichen Börsengang von weclapp.

Anschließend ging Herr Schmidt noch kurz auf die Tagesordnung ein. Demnach erfolgt die Ausschüttung der Dividende von 0,04 Euro je Aktie aus dem steuerlichen Einlagenkonto und somit ohne Abzug von Kapitalertragssteuer oder Solidaritätszuschlag. In der vergangenen Woche bei der Vorlage der Quartalszahlen habe 3U die Prognose bestätigt. Trotz aller Beschränkungen durch Covid-19 gilt weiterhin „2019 war ein gutes Jahr, 2020 wird noch besser“, betonte Herr Schmidt zum Ende seiner Ausführungen.


Allgemeine Fragerunde


Angesprochen auf die Einstellung von Frauen erklärte Vorstandsmitglied Andreas Odenbreit, man orientiere sich bei der Auswahl an den Anforderungen der Position und wähle dann den bestmöglichen Kandidaten unabhängig vom Geschlecht.

Erläuterungsbedarf hatte ein Anteilseigner hinsichtlich der variablen Vergütung des Aufsichtsrats. Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung geregelt und wurde von der Hauptversammlung beschlossen. Mit dieser Ausrichtung steht man im Gleichklang mit den Interessen der Aktionäre. Laut Herrn Odenbreit knüpft die variable Vergütung an die Dividendenhöhe und die nachhaltige Steigerung des Vorsteuerergebnisses an.

Ein Aktionär bemängelte das Fehlen institutioneller Investoren. Der Kursverlauf seit Anfang 2019 wäre ohne das Zutun namhafter institutioneller Investoren nicht möglich gewesen, stellte der Vorstand fest. Allerdings haben die Investoren bisher keine Meldeschwellen überschritten. Die Gesellschaft ist aber auch weiterhin mit vielen Investoren im Gespräch. Bei den Investoren spielt es auch keine Rolle, dass Vorstandsmitglieder teilweise nur wenige Aktien halten. Hierbei handele es sich um eine rein private Entscheidung der Vorstandsmitglieder.

Eine weitere Frage beschäftigte sich mit einem möglichen Verkauf von Selfio. Aktuell gibt es keine Anfragen, die an einer Übernahme von Selfio interessiert wären. Entsprechend gibt es auch keine Verkaufsgespräche, ein Verkauf ist aber auch nicht vorgesehen, betonte Herr Schmidt. Stattdessen strebt man eine marktführende Position mit Selfio an. Beim Thema Telekommunikation sah der Vorstand mögliche Risiken eines Nachfragerückgangs im Bereich Voice Retail. Auch wenn die Deutsche Telekom nun nicht mehr dazu verpflichtet ist, hat sie verbindlich erklärt, die Betreiberauswahl mindestens bis 2022 anzubieten. Insgesamt konzentriert sich 3U aber zunehmend auf Firmenkunden und kundenorientierte Dienstleistungen.

Mehrere Fragen drehten sich auch um den Komplex Erneuerbare Energien. Bis zur Einführung des Ausschreibungsmodells konnte man früher mit der Umsetzung der Projekte beginnen, erklärte Vorstandsmitglied Christoph Hellrung. Den Zuschlag erhält jetzt, wer die wenigsten Förderungen in Anspruch nimmt, was die Kalkulation von Projekten deutlich erschwert. Allerdings wird in der Projektentwicklung direkt auf Kosteneffizienz geachtet. Zudem werden die Anlagen ausgewählt, die den größtmöglichen Ertrag bei einer geringen Wartungsintensität aufweisen.

Aufgrund des Windkraftmoratoriums in Brandenburg wurde die dortige Entwicklung erst einmal zurückgefahren. Jedoch gilt die Windkraft als unabdingbar zur Erreichung der Klimaziele, meinte Herr Hellrung. So hat Brandenburg in der Energiestrategie bis 2030 die Ausbauziele im Bereich Windkraft erst zur Hälfte erreicht. Angesichts des derzeitigen Umfelds ist die weitere Entwicklung noch nicht abschätzbar, die Fortführung von Projekten werde man jeweils im Einzelfall entscheiden.

Wie der Vorstand weiter berichtete, wurden konkrete Gespräche über den Verkauf des Windparks nicht geführt. Befragt nach Rechtsstreit im Unternehmen teilte Herr Odenbreit mit, Rechtsstreitigkeiten spielen in den letzten Jahren eine abnehmende Rolle. In der 3U HOLDING AG gibt es keinen Rechtsstreit, im Konzern gibt es neun Fälle mit einem Streitwert von rund 300 TEUR.

Nicht nachvollziehen konnte ein Anleger das negative Ergebnis beim Windpark Lüdersdorf II. Nach den Worten von Herrn Hellrung besteht der Windpark aus fünf Anlagen, davon liegen einige Anlagen jedoch in der Gesellschaft MWK110, der Aufwand wird aber bei Lüdersdorf II ausgewiesen, was dort zu einem Verlust von 154 TEUR führte. Die vollkonsolidierte Gesellschaft MWK110 erwirtschaftete jedoch ein EBITDA von rund 1 Mio. Euro und ein positives Nettoergebnis von mehr als 200 TEUR.

Angesprochen auf die steuerlichen Verlustvorträge nannte der Vorstand einen vorläufigen Wert von 28,2 Mio. Euro bei Gewerbe- und Körperschaftssteuer. Für 2019 gibt es jedoch noch keine Veranlagung. Die Verlustvorträge entfallen auf mehrere Gesellschaften, der größte Anteil mit 13,5 Mio. Euro liegt jedoch innerhalb der AG.

Ein Aktionär erkundigte sich nach einem realistischen Wert für weclapp. Im Zuge der damaligen Verschmelzung wurde ein Wertgutachten in Auftrag gegeben. Dieses Wertgutachten ermittelte einen Wert für weclapp von rund 70 Mio. Euro. Bei einem Anteil von 75 Prozent waren dies 52,5 Mio. Euro. Angesichts der Wachstumschancen erwarte man im Falle eines Börsengangs aber einen dreistelligen Millionenbetrag. In der AG-Bilanz wurde zunächst der Anschaffungswert von rund 200 TEUR angesetzt. Nach der Kapitalerhöhung im Jahr 2015 lag der ausgewiesene Anschaffungswert Ende 2019 bei 754 TEUR.

Hinsichtlich der verfügbaren Mittel meinte der Vorstand, über einen Börsengang könnten ausreichend Mittel für weitere Zukäufe generiert werden. Man halte auch nach möglichen Akquisitionen Ausschau, ein Abschluss ist jedoch noch nicht erfolgt. Aus der Veräußerung eigener Aktien können ebenfalls Mittel erzielt werden, so wurden bereits im Dezember des letzten Jahres 1 Mio. eigene Aktien veräußert. Als weitere Finanzierungsmöglichkeiten erachtete Herr Schmidt die Durchführung einer Barkapitalerhöhung bei 3U oder bei weclapp.

Informationsbedarf bestand zur weiteren Internationalisierung. Der Bereich Onlinehandel soll auf weitere Länder ausgeweitet werden, teilte der Vorstandsprecher mit. Dabei müsse man aber alle Fakten in den entsprechenden Sprachen zur Verfügung stellen. Mit dieser Maßnahme wird angestrebt, die Sichtbarkeit in den jeweiligen Ländern auszubauen. Eine Intensivierung ist auch für den Bereich Forschung und Entwicklung vorgesehen. Des Weiteren könnte in absehbarer Zeit ein Standort in den USA aufgebaut werden. Diese Pläne wurden derzeit aber erst einmal auf Eis gelegt.


Abstimmungen

Nach dem Ende der Fragerunde leitete Herr Thoenes zu den Abstimmungen über. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 35.314.016 Euro waren 10.718.807 Euro entsprechend 30,35 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden nahezu alle mit mehr als 97 Prozent Zustimmungsquote im Sinne der Verwaltung gefasst. Lediglich bei der Entlastung des Vorstands Michael Schmidt gab es knapp 19 Prozent Gegenstimmen. Dieser hohe Prozentsatz resultierte jedoch lediglich aus einer hohen Anzahl an Stimmverboten, so dass bei diesem Punkt nur rund 1,7 Mio. Aktien vertreten waren.

Beschlossen wurden die Ausschüttung einer Dividende von 0,04 Euro (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4) sowie die Wahl von Ebner Stolz zum Abschlussprüfer (TOP 5). Gegen 13:00 Uhr konnte Herr Thoenes die Hauptversammlung wieder beenden.


Fazit und eigene Meinung

Nach dem Wachstum im vergangenen Geschäftsjahr verzeichnete die 3U HOLDING AG auch im ersten Quartal 2020 eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung. Die Corona-Krise spielte in den Zahlen des Unternehmens kaum eine Rolle, die Gesellschaft sieht hierbei vor allem das diversifizierte Geschäftsmodell als Erfolgsfaktor. Im Bereich Informations- und Telekommunikationstechnik ergibt sich derzeit sogar eine höhere Nachfrage nach Telefonie. Auch Selfio bleibt auf Wachstumskurs, mit der Ergebnissituation in diesem Segment ist der Vorstand dagegen noch nicht zufrieden.

Auch weclapp soll durch eine Ausweitung auf weitere Länder den Wachstumskurs fortsetzen. Die derzeitige Corona-Krise führte aber im Cloud Computing dazu, dass sich einige Kundenprojekte in Wartestellung befinden, was möglicherweise ein geringeres Neugeschäft nach sich ziehen könnte. Zudem ist offen, ob die Gesellschaft das Wachstum schon in diesem Jahr durch Übernahmen befeuern kann. Dies führt auch dazu, dass ein möglicher Börsengang von weclapp aktuell hinausgeschoben wird. Positiv zu sehen ist auch der komplette Abbau der Nettoverschuldung. Auch wenn Unsicherheiten über die weiteren Auswirkungen der Corona-Krise auf das Geschäft bestehen, sehen wir die 3U Holding hier gut aufgestellt. Angesichts dessen sind wir zuversichtlich, dass sich die positive Kursentwicklung, die nur durch einen kurzen Dip im März im Rahmen der allgemeinen Marktschwäche unterbrochen wurde, fortsetzen wird. Hierbei halten wir Kurse von 2,00 Euro für realistisch.


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Veröffentlichungsdatum: 03.06.2020 - 13:45
Redakteur: tre
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