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HV-Bericht ORBIS AG - Wachstumstempo beschleunigt
Am 29. Mai 2019 fand in Saarbrücken die ordentliche Hauptversammlung der ORBIS AG statt. Im vergangenen Geschäftsjahr verzeichnete die Gesellschaft eine deutliche Wachstumsbeschleunigung, was sich auch im Ergebnis positiv niederschlug. Rund 300 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im E-Werk Saarbrücken eingefunden, um sich über die Zukunftsperspektiven des Unternehmens zu informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Ulrich Holzer eröffnete pünktlich um 10:30 Uhr die Hauptversammlung und begrüßte die erschienenen Aktionäre sowie den Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrats Prof. Schieffer.

Anschließend begrüßte er die beiden neuen Vorstandsmitglieder Frank Schmelzer und Michael Jung, die seit dem 1. Oktober 2018 zu weiteren Vorstandsmitgliedern bestellt wurden. Im Rahmen der Erweiterung des Vorstands erfolgte die Ernennung von Thomas Gard zum Vorstandsvorsitzenden und von Stefan Mailänder zu dessen Stellvertreter. Mit der Erweiterung des Vorstands sollen die sich bietenden Chancen für weiteres internationales Wachstum konsequent genutzt werden. Herr Holzer sah damit ORBIS zukunftssicher aufgestellt. Nach dem Verlesen der sonstigen Formalien übergab Herr Holzer das Wort an den Finanzvorstand Stefan Mailänder.


Bericht des Vorstands


Nach den Worten von Herrn Mailänder ist ORBIS ein international tätiges Business-Consulting-Unternehmen. Es begleitet Unternehmen bei der digitalen Transformation. In diesem Rahmen setzt ORBIS auf die Lösungen und Technologien der Partner Microsoft und SAP. Im Bereich Microsoft konzentriert sich ORBIS auf Vertrieb, Marketing und Service. Wie er weiter berichtete, ist ORBIS im Bereich SAP von der Digitalisierung bis hin zur Smart Factory tätig. Insgesamt sei man hier sehr gut aufgestellt.

Anschließend ging Herr Mailänder auf die Highlights des vergangenen Jahres ein. So gelang eine Ausweitung der Marktstellung in der DACH-Region. Des Weiteren erfolgte die Mehrheitsbeteiligung an der Quinso B.V., womit der Einstieg in den niederländischen Markt gelang. Damit erhöhte sich auch die Mitarbeiterzahl zum Jahresende mit 507 auf mehr als 500 Beschäftigte. Durch den Aufsichtsrat erfolgte die Bestellung von Frank Schmelzer und Michael Jung mit Wirkung zum 1. Oktober.

2018 war ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr für ORBIS, in dem die Prognosen übertroffen wurden, betonte Herr Mailänder. So stieg der Umsatz um 25,5 Prozent auf 63,2 Mio. Euro. Dagegen legten die Umsätze im IT-Service-Bereich in Deutschland lediglich um 2,3 Prozent zu. Das EBIT kletterte sogar um 38,3 Prozent auf 3,5 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter belief sich auf knapp 2,19 Mio. Euro entsprechend einem Ergebnis je Aktie von 0,25 Euro.

In den Zahlen des vergangenen Jahres ist Quinso seit dem 2. Juli mit einem Umsatzanteil von 2,9 Mio. Euro vertreten. Auch bereinigt um diesen Effekt belief sich das organische Wachstum auf stattliche 19,7 Prozent. Die Umsätze aus projektbezogenen Dienstleistungen erhöhten sich um 20,6 Prozent auf 52,2 Mio. Euro. Bei den Umsatzerlösen im Produktgeschäft mit eigenen und fremden Softwarelizenzen kam es sogar zu einem Anstieg um 55,7 Prozent auf 11,0 Mio. Euro. Zum Jahresende beschäftigte ORBIS 507 Mitarbeiter, was einem Zuwachs von 16,3 Prozent entsprach. Durch die Übernahme von Quinso kamen 34 neue Mitarbeiter hinzu. Durchschnittlich waren im abgelaufenen Geschäftsjahr 465 Mitarbeiter beschäftigt, teilte der Finanzvorstand mit. Insgesamt waren dabei auch 7 junge Mitarbeiter in Ausbildung beschäftigt.

Der Personalaufwand stieg um 16,4 Prozent auf 41,6 Mio. Euro, wodurch sich die Personalaufwandsquote auf 65,8 Prozent verringerte. Allerdings waren auch verstärkt Subunternehmer im Einsatz, berichtete Herr Mailänder. Der Materialaufwand verdoppelte sich so annähernd auf 9,9 Mio. Euro. Auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich von 7,2 auf 8,3 Mio. Euro. Auf der Ergebnisseite verbesserte sich das EBITDA um 44,4 Prozent auf 4,6 Mio. Euro und auch das EBIT kam kräftig von 2,5 auf 3,5 Mio. Euro voran. Bei einem positiven Finanzergebnis kletterte das Ergebnis vor Steuern um gut 40 Prozent auf 3,6 Mio. Euro. Die Steuerquote lag bei 26,4 Prozent und bei Anteilen anderer Gesellschafter von 0,45 Mio. Euro belief sich der Jahresüberschuss auf knapp 2,19 Mio. Euro, was einen Anstieg um 31,7 Prozent bedeutete.

Auch die Bilanzsumme erhöhte sich laut Herrn Mailänder kräftig auf 48,7 Mio. Euro. Dabei legten sowohl die kurzfristigen Vermögenswerte von 25,8 auf 31,1 Mio. Euro zu und die langfristigen Vermögenswerte stiegen von 11,6 auf 17,6 Mio. Euro. Im Rahmen des langfristigen Vermögens erfolgte eine Aktivierung des Firmenwerts bei Quinso in Höhe von 4,8 Mio. Euro. Der Cashflow aus operativem Geschäft belief sich auf 3,1 Mio. Euro und diente vor allem der Finanzierung der Dividendenausschüttung. Daneben beliefen sich die Nettoinvestitionen zum Erwerb von Unternehmensanteilen auf 0,98 Mio. Euro. Die Akquisitionen wurden auch durch die Abgabe von 411.600 eigenen Aktien im Wert von knapp 2,18 Mio. Euro finanziert.

Einen deutlichen Anstieg verzeichnete das Eigenkapital von 21,7 auf 29,1 Mio. Euro. In diesem Rahmen legte die Eigenkapitalquote von 58,1 auf 59,7 Prozent zu. Damit sah Herr Mailänder ORBIS deutlich besser aufgestellt als viele Wettbewerber. Im Hinblick auf die Aktionärsstruktur wurden 29,06 Prozent der Aktien durch den Vorstand gehalten. Auf den Aufsichtsrat entfallen weitere 0,30 Prozent. Weitere 3,24 Prozent entfallen auf eigene Aktien. Die restlichen Aktien befinden sich im Streubesitz, wobei ein Aktionär mehr als 15 Prozent hält. Nach Aussage von Herrn Mailänder war 2018 kein gutes Börsenjahr. Während der DAX den größten Kursverlust seit 2008 hinnahm, konnte die ORBIS-Aktie das Kursniveau stabilisieren. Angesichts der guten Aufstellung rechnete der Finanzvorstand auch in Zukunft mit einer positiven Geschäftsentwicklung bei ORBIS.

Der Vorstandsvorsitzende Thomas Gard rief noch einmal das Ziel für 2018, nämlich ein nachhaltig profitables Wachstum, in Erinnerung. Diese Planung konnte von ORBIS deutlich übertroffen werden. Daneben setzte die Gesellschaft auch wieder auf Investitionen in neue Produkte, wofür über 40 Mitarbeiterjahre eingesetzt wurden. ORBIS konnte sich sehr gut im Markt behaupten, weshalb sich Herr Gard mit dem abgelaufenen Jahr sehr zufrieden zeigte. Angesichts der positiven Geschäftsentwicklung sollen die Aktionäre auch eine von 0,14 auf 0,16 Euro erhöhte Dividende erhalten.

Im vergangenen Jahr stand ORBIS durch Fokustage, Messen oder auch Kundentermine mit über 550 Unternehmen in Kontakt. So gelang es wieder viele neue Kunden oder Projekte zu gewinnen. Wie Herr Gard berichtete, wurde auch die Strategie für die kommenden Jahre definiert. Dabei setzt das Unternehmen weiter auf die Lösungen der Partner Microsoft und SAP. Als großen Vorteil erachtete Herr Gard, dass ORBIS die Kunden bei der Umsetzung ihrer Projekte entlang der gesamten Produktionskette begleiten kann. Aktuell und in den kommenden Jahren sah er das Thema Digitalisierung ganz oben auf der Agenda. Mit der Umsetzung der Smart Factory präsentiert sich ORBIS als optimaler Partner für den digitalen Wandel. Auch der Vorstandsvorsitzende sah ORBIS für die kommenden Aufgaben hervorragend aufgestellt.

Das neue Vorstandsmitglied Frank Schmelzer stellte sich zu Beginn seiner Ausführungen den Anwesenden kurz vor. Demnach ist er bereits seit gut 20 Jahren bei ORBIS und verfügt über 18 Jahre Managementerfahrung. Dabei gehe es jetzt um Organisations- und Prozessberatung sowie um System-Implementierung. Mit dem Partner SAP befindet man sich weiter auf Wachstumskurs. Insgesamt ist man hierbei bei über 220 aktiven Kunden präsent, wobei auch im letzten Jahr wieder zahlreiche Neukunden hinzukamen. Durch die neuen Produktlinien von SAP werden sich auch deren Kunden mit dem Thema beschäftigen müssen, was Beratungsbedarf mit sich bringt. Entsprechend sah Herr Schmelzer hier hohes Marktpotenzial für ORBIS.

Auch das Vorstandsmitglied Michael Jung gab zunächst einen kurzen Überblick über seinen Werdegang. Eigentlicher Plan sei Marketing gewesen, dann sei er aber im Bereich Wirtschaftsinformatik hängengeblieben. Ab 1987 arbeitete er dann 20 Jahre bei ORBIS im SAP-Bereich und baute ab 2007 den Microsoft-Bereich mit auf. Hier fungiert die Gesellschaft als Partner für die digitale Transformation für Vertrieb, Marketing, Service. Die Gesellschaft verfügt über zahlreiche namhafte Kunden wie DMG Mori, ZF oder Freudenberg.

Laut Herrn Jung verlief das Geschäftsjahr 2018 sehr erfolgreich. Es konnten sowohl zahlreiche Neukunden gewonnen als auch mehr als 50 Neuprojekte gestartet werden. 2019 soll der positive Trend konsequent fortgesetzt werden. Zukünftig werde sich die Anzahl der Kunden deutlich ausweiten, die ihre Prozesse auf der Cloud-Plattform abbilden. Hierbei unterstützt ORBIS die Kunden beim Systemwechsel. Entsprechend sah auch Herr Jung die Gesellschaft gut für die weitere Zukunft aufgestellt.

Anschließend ging Herr Gard noch einmal auf die Perspektiven für das laufende Geschäftsjahr ein. Nach seiner Aussage wächst die deutsche Wirtschaft bereits seit zehn Jahren. Der anstehende Brexit und die Handelskonflikte bereiten jedoch Probleme und führen zu schwächerem Wachstum. So wird in 2019 nur noch mit einem Wachstum beim Bruttoinlandsprodukt von 0,5 Prozent gerechnet. Der IT-Markt in Deutschland soll dagegen noch um 2,5 Prozent zulegen. Das Wachstum basiert dabei jedoch auf Software und IT-Service, während im Bereich Hardware ein erneuter Rückgang prognostiziert wird.

Trotz hoher Investitionen strebt ORBIS erneut ein nachhaltig profitables Wachstum an, betonte Herr Gard. So ging er auch in 2019 von einem guten Ergebnis aus. Beim Ergebnis vor Steuern rechnete Herr Gard mit einem Plus im einstelligen Prozentbereich. ORBIS investiert weiterhin in eigene innovative Lösungen, prüft aber auch Beteiligungen an weiteren Unternehmen. Die Einführung von SAP HANA führt zu einer hohen Nachfrage nach Beratern und sichert somit eine gute Auslastung über die kommenden Jahre. Auf dieser Basis bleibt die Investitionsbereitschaft der Kunden weiter auf einem hohen Niveau. Für die Zukunft sah Herr Gard ORBIS weiterhin sehr gut aufgestellt. Abschließend dankte er allen Mitarbeitern für ihre hervorragende Arbeit im vergangenen Jahr.


Allgemeine Diskussion

Bei ORBIS ist man es gewohnt, auf ein gutes Jahr zurückzublicken, begann Herr Thorwarth seine Ausführungen. Diesmal handelt es sich aber um ein sehr gutes bis ausgezeichnetes Jahr. Aus diesem Grund bedankte er sich ausdrücklich bei allen Mitarbeitern des Unternehmens. Vor allem das zweite Halbjahr zeigte dabei ein deutlich höheres Wachstum als die ersten sechs Monate, weshalb der Aktionär um Aufklärung bat. In der zweiten Jahreshälfte gab es auch größere Geschäfte im Bereich Reseller für SAP und Microsoft. Aus diesem Grund könne man den Umsatz im zweiten Halbjahr auch nicht einfach für das Geschäftsjahr 2019 hochrechnen, betonte Herr Gard.

Angesprochen auf den Verkauf von Lizenzen erklärte der Vorstand, durch den Verkauf von Lizenzen wird sich auch das Wartungsgeschäft weiterentwickeln. Im abgelaufenen Jahr verzeichnete ORBIS in der zweiten Jahreshälfte auch einen recht großen Lizenzdeal, so dass der Umsatz mit eigener Software deutlich auf 4,2 Mio. Euro zulegte. Im Hinblick auf den Aktienrückkauf meinte der Vorstand, man müsse angesichts des verfügbaren Volumens auch eine entsprechende Bank finden, die das zu vertretbaren Konditionen durchführt.

Mehrere Aktionäre baten um weitergehende Informationen zur Quinso-Übernahme. Bei Quinso handelt es sich um einen der größten SAP-Partner im niederländischen Markt. Das Unternehmen, das gut zu ORBIS passt, ist laut Herrn Mailänder auch in Deutschland und Belgien bei großen Kunden aktiv. Derzeit wird mit Quinso bereits bei einigen Projekten zusammengearbeitet, es konnten dort aber auch schon Projekte gewonnen werden. Hauptaktionäre von Quinso sind die drei Geschäftsführer, die auch weiter an Bord bleiben wollen. ORBIS verfügt bei Quinso nicht über eine unmittelbare Call-Option für die restlichen Anteile. Allerdings besteht eine Put-Option für die Geschäftsführer, bei ihrem Ausscheiden müssen sie die Anteile an ORBIS verkaufen.

Wie Herr Mailänder weiter berichtete, wurden die eigenen Aktien zu einem Kurs von 5,28 Euro beim Erwerb eingesetzt. Rund 2,9 Mio. Euro werden nun im Rahmen der Akquisition über die nächsten acht bis neun Jahre abgeschrieben, so dass sich die ppa-Abschreibungen auf rund 310 TEUR pro Jahr belaufen. Quinso hatte in der Vergangenheit EBIT-Margen von 12 bis 15 Prozent erwirtschaftet, diese Rendite erwartete Herr Mailänder auch in den kommenden Jahren. Dabei verteilt sich der Umsatz auf 6 bis 7 Mio. Euro Beratungsgeschäft und 3 bis 4 Mio. Euro Produktgeschäft. Für die ausgegebenen eigenen Aktien im Zuge des Erwerbs wurde keine Haltefrist vereinbart.

Nachdem sich die Mitarbeiterzahl stark nach oben entwickelt, erkundigte sich Herr Thorwarth nach der Mitarbeiterfluktuation. Nach Angabe von Herrn Gard ist die Fluktuation relativ niedrig und liegt aktuell bei 6,8 Prozent. Da sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistung kräftig erhöhten, bat der Aktionär um Angabe der durchschnittlichen Forderungslaufzeit. Der Finanzvorstand bezifferte die durchschnittliche Laufzeit auf 86 Kalendertage. Forderungsausfälle hat ORBIS dabei keine zu verkraften, zumal bei Neukunden auch immer eine Bonitätsprüfung erfolgt.

Informationsbedarf meldete Herr Thorwarth hinsichtlich der Beteiligungen an der OSCO und KiM GmbH an. Die Beteiligung an OSCO befindet sich schon lange im Verbund, so Herr Gard. Das Unternehmen war damals notleidend, es wurde aber ein Teil der Produkte übernommen. Schwerpunkt der Tätigkeit sind die Bereiche Stahl und Stahlhandel, so hat die Gesellschaft auch große Kunden wie ArcelorMittal. Mit der KiM GmbH erfolgt eine strategische Zusammenarbeit, informierte der Vorstandsvorsitzende.

Nähere Informationen verlangte der Redner zum Konkurrenzverhältnis mit SAP. Wie Herr Gard anmerkte, verfügt SAP auch über eigene Lösungen, die jedoch meist zugekauft wurden. Dagegen verfügt ORBIS selbst über voll integrierte Lösungen, die in SAP perfekt laufen. Diese Lösungen werden hierbei parallel am Markt angeboten. Im Bereich Mittelstand tritt SAP aber relativ selten als Konkurrent auf. Beim Tagesordnungspunkt zur Dividende werde er sich enthalten, kündigte Herr Thorwarth an. Nach seiner Ansicht könnte die Ausschüttung höher ausfallen, immerhin begrüßte er die kontinuierliche Dividendenanhebung der letzten Jahre. ORBIS verfolgt eine kontinuierliche Dividendenpolitik, betonte Herr Mailänder. Bei einer Vollausschüttung des Gewinns könnte es dann auch in einigen Jahren wieder zu einem Dividendenrückgang kommen. Mit dem Gewinnvortrag verfüge die Gesellschaft über die Möglichkeit, die Dividenden kontinuierlich zu steigern.

Herr Hufnagel begrüßte die Informationsmappe, die den Aktionären vor Beginn der Hauptversammlung ausgehändigt wurde. Positiv wertete er auch die Entscheidung des Aufsichtsrats, bei den beiden neuen Vorständen auf „Eigengewächse“ zu setzen. In diesem Rahmen sprach er allen Mitarbeitern seinen Dank aus. Da bei SAP einige Mitarbeiter frei wurden, wollte der Aktionär wissen, ob diese auch für ORBIS zu gebrauchen seien. Man werbe Mitarbeiter nicht aktiv ab, sollten sich die ehemaligen Mitarbeiter melden, dann werde man sicher nicht die Tür zuschlagen, erklärte Herr Schmelzer. Der Aktionär erwartete durch den anstehenden Brexit in Zukunft keine geschäftlichen Probleme. Auch Herr Gard sah direkt keine Gefahren. Allenfalls indirekt bei Kunden, die durch den Brexit starken Einflüssen ausgesetzt sind.

Frau Schütz bezeichnete ORBIS als „Perle und saarländisches Vorzeigeunternehmen“. In diesem Zusammenhang sprach sie auch allen Beteiligten ihren Dank aus. Sie freute sich auch über das Erscheinen von Prof. Schieffer. Angesichts der hervorragenden Unternehmenskultur wollte Frau Schütz wissen, ob die beiden Vorstände Gard und Mailänder dem Unternehmen weiter erhalten bleiben. Die Verträge der beiden Vorstände laufen noch bis 31. Dezember 2019, informierte Herr Holzer. Man sei sich aber einig, die Verträge zu verlängern.

Die Aktionärin sprach dann die weitere Mitarbeiterentwicklung und das Durchschnittsalter der Beschäftigten an. In den kommenden fünf Jahren gehen 21 Mitarbeiter in Rente, kündigte der Vorstand an. Das Durchschnittsalter bezifferte er dabei auf 40 Jahre. Im laufenden Jahr sollen wieder rund 30 bis 40 Mitarbeiter hinzukommen. Ein signifikantes Mitarbeiterwachstum sei allerdings nur über Akquisitionen möglich.

Angesprochen auf die Effekte aus der Einführung von 5G meinte Her Gard, dieser Standard ist zwingend notwendig, um die Anforderungen im Hinblick auf die digitale Fabrik erfüllen zu können. Im Zusammenspiel mit der hervorragenden Unternehmenskultur bedankte sich Frau Schütz für die hervorragende Wertschätzung der Aktionäre auf der Hauptversammlung sowie die Organisation der Veranstaltung durch Frau Dr. Stürmer. Im Hinblick auf den Rückkauf eigener Aktien meinte der Vorstand, man suche einen Partner, der den Rückkauf für vertretbares Geld tätigt.

Abschließend sprach Frau Schütz noch den geplanten Erweiterungsbau an. Wie Herr Gard ausführte, benötigt ORBIS zusätzliche Flächen, um neue Mitarbeiter unterbringen zu können. Das Investitionsvolumen bezifferte er auf rund 5 Mio. Euro. Damit entsteht Platz für etwa 150 neue Arbeitsplätze, so dass die Gesellschaft bei rund 30 bis 40 neuen Mitarbeitern pro Jahr die kommenden Jahre überstehen kann. Der Neubau soll dabei selbst finanziert werden.

Herr Renard thematisierte dann noch das Potenzial für ORBIS im Nachbarland Frankreich. Laut Herrn Gard stellt Frankreich einen strategischen Markt dar. Der Markt soll dabei mit Partnern bearbeitet werden, da der dortige Markt nicht einfach zu erschließen ist. Zudem benötigt ORBIS auch entsprechendes Personal, das über französische Sprachkenntnisse verfügt.Herr Thorwarth fragte dann noch nach etwaigen zu zahlenden Negativzinsen. Nach Aussage von Herrn Mailänder stellen Negativzinsen derzeit aber noch kein Thema dar.


Abstimmungen

Nach dem Ende der Aussprache leitete Herr Holzer zu den Abstimmungen über. Vom stimmberechtigten Grundkapital in Höhe von 8.851.267 Euro waren 5.573.215 Euro entsprechend 62,97 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden alle bei wenigen Gegenstimmen im Sinne der Verwaltung gefasst. Dies waren die Ausschüttung einer Dividende von 0,16 Euro (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl der RSM GmbH zum Abschlussprüfer (TOP 5), die Schaffung eines genehmigten Kapitals (TOP 6) sowie die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 7). Gegen 13:30 Uhr konnte Herr Holzer die Hauptversammlung wieder beenden.


Fazit und eigene Meinung


Die ORBIS AG setzte 2018 ihren Wachstumskurs beeindruckend fort. Das Wachstum bei Umsatz und Ergebnis lag dabei sogar deutlich über der Prognose und unseren Erwartungen. Bereinigt um Quinso lag das Umsatzwachstum sogar bei fast 20 Prozent. Angesichts der Marktentwicklung bietet sich dem Unternehmen auch in den kommenden Jahren noch enormes Wachstumspotenzial. Als Beispiel darf hier SAP HANA genannt werden.

Erfreulich ist auch, dass es ORBIS bisher immer gelingt, jedes Jahr neue Mitarbeiter hinzuzugewinnen. In den kommenden Jahren sollen pro Jahr 30 bis 40 Mitarbeiter rekrutiert werden. Um den Mitarbeitern eine neue Heimat zu bieten, plant ORBIS einen Neubau, der ebenfalls selbst finanziert wird. Trotz des kräftigen Wachstums konnte ORBIS die finanziellen Mittel zum Jahresende auf 12,1 Mio. Euro ausweiten. Daneben verfügt die Gesellschaft immer noch über eigene Aktien, auch wenn sich deren Bestand im Zuge der Quinso-Übernahme reduzierte.

Im laufenden Jahr gehen wir von einem Ergebnisanstieg auf 0,26 Euro je Aktie aus, angesichts der guten Lage besteht hier durchaus noch Upsidepotenzial. Darüber hinaus bietet die Aktie bei der von uns erwarteten Dividendenanhebung eine attraktive Rendite von 2,6 Prozent. Vor dem Hintergrund der positiven Geschäftsentwicklung und den hervorragenden Zukunftsaussichten sollte die Aktie trotz der jüngsten Kurssteigerung weiter gehalten werden.


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Veröffentlichungsdatum: 05.06.2019 - 12:14
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