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HV-Bericht GSC Holding AG - Positives Ergebnis in der GSC Research GmbH – weitere Stabilisierung des Geschäfts im Fokus

Die Hauptversammlung der GSC Holding AG fand am 9. April 2018 wie gewohnt in den Räumen des CVJM Hotels unweit des Düsseldorfer Hauptbahnhofs statt. Mit etwa einem Dutzend Aktionären hatten sich dort etwas weniger Teilnehmer als in den Vorjahren eingefunden, was zum Teil wohl der zeitgleich stattfindenden Hauptversammlung der Henkel AG & Co. KGaA geschuldet sein dürfte. Als Berichterstatter und Aktionär war Matthias Wahler vor Ort.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Georg Issels eröffnete die Veranstaltung kurz nach 11 Uhr und teilte mit, dass die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat vollzählig zugegen sind. Auf einen Notar wurde verzichtet. Da keine satzungsändernden Beschlussfassungen anstanden, konnten diese Kosten eingespart werden. Das Protokoll führte der Versammlungsleiter.

Im Folgenden erläuterte Dr. Issels die Formalien. Den Aufsichtsratsbericht betreffend verwies er auf die Ausführungen im Geschäftsbericht. Anschließend übergab er an den Alleinvorstand Alexander Langhorst.


Bericht des Vorstands

Wie üblich begann Herr Langhorst seine Ausführungen mit einem Überblick über die Struktur der GSC-Gruppe, die sich sehr übersichtlich darstellt. Die GSC Holding AG fungiert im Wesentlichen als Holding und hält sämtliche Anteile an der GSC Research GmbH, in der das komplette operative Geschäft angesiedelt ist. Die Personalkosten werden hälftig zwischen den beiden Unternehmen geteilt. Seit 2016 werden in der AG zudem Wertpapiertransaktionen durchgeführt. Darauf ging der Vorstand später näher ein.

Wie Herr Langhorst in Erinnerung rief, kommt die GSC Research GmbH aus einem sehr schwierigen Fahrwasser. Die Umsätze entwickelten sich über viele Jahre rückläufig und der Fokus liegt seit dem Jahr 2012 auf der Kostenreduzierung. Im Geschäftsjahr 2015 legten die Erlöse erstmals wieder leicht zu und dieser Trend setzte sich im Jahr 2016 mit einem Umsatzanstieg auf 172,4 (161,6) TEUR fort. Das Marktumfeld gestaltet sich weiterhin sehr kompetitiv. Dennoch konnten einzelne HV-Berichtskunden zurück- und ein Research-Mandat neu gewonnen werden.

Die Gewinnung von Research-Kunden ist nach Aussage von Herrn Langhorst weiterhin ein sehr mühseliges Geschäft. Mit Inkrafttreten von MiFID II zum 1. Januar 2018 darf Research zwar nicht mehr verschenkt werden, wie dies Banken vielfach als Ergänzung zu anderen Dienstleistungen gehandhabt haben. Die Leistungen müssen zumindest gesondert abgerechnet werden, was Bewegung in die Sache gebracht hat. Bei vielen Unternehmen sind die neuen Gegebenheiten aber noch nicht recht angekommen. Es wird nach Einschätzung des Vorstands ein bisschen dauern, bis die Bereitschaft zum Bezahlen zunimmt.

Wichtig war Herrn Langhorst der Hinweis, dass aus Sicht von GSC Research weiterhin keine Abhängigkeit von Einzelkunden besteht. Als erfreulich wertet er zudem, dass die neuen Abo-Modelle, die im Jahr 2014 mit Zusatznutzen für institutionelle Investoren eingeführt worden sind, stabil laufen. Selbst in der Hauptsaison im Mai und Juni, in der es regelmäßig viele Überschneidungen gibt, konnte die gewünschte Abdeckung erreicht werden. Die Umsätze aus der HV-Berichtsvermarktung und dem klassischen Webseitenabo legten leicht zu. Insgesamt sind mittlerweile über 11.000 HV-Berichte in der Datenbank abrufbar.

Das Geschäftsjahr 2016 hat die GSC Research GmbH mit einem leicht positiven Jahresergebnis von plus 0,3 (Vorjahr: minus 4,0) TEUR abgeschlossen, was Herr Langhorst als erfreulich ansieht. Erstmals seit der Finanzkrise wird wieder ein kleiner Überschuss ausgewiesen. Dies ist durchaus ein Erfolg, nachdem es auch schon Jahre mit hohen fünfstelligen Fehlbeträgen gegeben hat. Insbesondere wirkten sich die Effekte aus der Restrukturierung der vergangenen Jahre positiv auf die Kostenseite aus. Nun gilt es darauf zu achten, dass der Fixkostenblock dauerhaft auf einem niedrigen Niveau gehalten werden kann.

Ein Thema ist dennoch die planvolle Ausweitung des Research-Universums. Als wichtiges Instrument sieht Herr Langhorst hier die Sonderstudienformate, die als Nebeneffekt auch die Außenwahrnehmung von GSC Research als Research-Haus verbessern. Als Resultat daraus gab es bereits positive Pressezitierungen und die Zahl der Anfragen hat sich erhöht. Zudem wurde die Research-Erstellung intern optimiert und personell breiter aufgestellt, um für steigende Research-Volumina vorbereitet zu sein.

Herr Langhorst leitete dann über zu den Finanzahlen der GSC Holding AG, deren Umsatz sich im Geschäftsjahr 2016 auf 129 (25) TEUR erhöhte. Ein Betrag von 25 TEUR resultiert wie in den Vorjahren aus der Weiterbelastung der Hälfte der Personalkosten. Der Rest entstand durch Wertpapiertransaktionen, worauf der Vorstand später näher einging. Zudem konnte ein Sondertrag von 8 TEUR aus der Bezahlung einer bereits abgeschriebenen Forderung aus einem Vorfall realisiert werden, der schon viele Jahre zurückliegt.

Der Personalaufwand wird in der AG mit 66 (68) TEUR wenig verändert ausgewiesen, ebenso die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit stabil 12 TEUR. Weitere Einnahmen ergaben sich noch in Form eines Zinsertrags in Höhe von 18 (17) TEUR aus den Ausleihungen an die GmbH. Dagegen standen aufgrund des Niederstwertprinzips erstmals Abschreibungen von knapp 4 TEUR auf Wertpapiere.

Das Jahresergebnis verbesserte sich deutlich auf minus 21 (minus 35) TEUR. Es ist aber weiterhin negativ und kann damit, wie Herr Langhorst klarstellte, natürlich nicht zufriedenstellen. Immerhin stimmt aber die Richtung. In diesem Zusammenhang informierte der Vorstand, dass in der AG per 31. Dezember 2016 ein steuerlicher Verlustvortrag von 408 TEUR besteht und sich das steuerliche Einlagenkonto auf 298 TEUR beläuft. In der GmbH gibt es sogar steuerliche Verlustvorträge von 990 TEUR. Potenzielle Gewinne können also erst einmal steuerfrei vereinnahmt werden.

Bereits auf der vergangenen Hauptversammlung hatte Herr Langhorst berichtet, dass ein wesentlicher Aktionär der AG eine Lombardlinie über 200 TEUR zu einem Zinssatz von 2,25 Prozent eingeräumt hat. Mit diesem Geld können nun Wertpapiertransaktionen durchgeführt werden, um auf diesem Weg die Verlustvorträge zu nutzen. Aus diesem Grund stehen in der Bilanz zum 31. Dezember 2016 erstmals Kreditverbindlichkeiten von 124 TEUR und zum Stichtag zudem liquide Mittel von 104 TEUR.

Seither wurden verschiedene Wertpapiertransaktionen durchgeführt. Die erste war noch im Geschäftsjahr 2016 Kabel Deutschland mit einem Nettoertrag von 8 TEUR. 2017 folgten weitere, in der Mehrzahl mit positivem Ergebnis, aber einige auch mit Verlust, weshalb der Gesamtsaldo mit knapp 4 TEUR nur leicht positiv war. Inklusive der Auflösung einer Wertberichtigung waren es 8 TEUR. Im ersten Quartal ergab sich zusätzlich ein positiver Saldo von 15 TEUR. Der Wertpapierhandel bleibt aber, wie Herr Langhorst klarstellte, eine Nebenaktivität. Es gilt auch sehr vorsichtig zu agieren, nachdem Fremdkapital eingesetzt wird. 

Im Kerngeschäft sucht der Vorstand regelmäßig nach weiteren Ertragschancen. Aktuell ist die Vermittlung von etwaigen Börsenmänteln durch die Nutzung der umfangreichen Kontakte in der Branche wieder ein Thema geworden. Es gibt laut Herrn Langhorst immer wieder einmal Anfragen und GSC Research würde eine Provision erhalten. Ob sich ein solches Geschäft wirklich realisieren lässt, bleibt allerdings abzuwarten. Aktuell laufen Gespräche. Eine Abschätzung der Erfolgschancen wagte der Vorstand aber nicht.

Im Anschluss präsentierte Herr Langhorst die Zahlen der ersten elf Monate 2017. In diesem Zeitraum konnte die Gesamtleistung in der GmbH auf 168 (159) TEUR weiter gesteigert und ein positives Ergebnis von 41 (31) TEUR werden. Die AG kommt nach vorläufigen Zahlen auf ein Ergebnis von minus 38 (minus 24) TEUR. Die Verschlechterung resultiert daraus, dass keine Sondererträge wie im Vorjahr vereinnahmt werden konnten. Saldiert wird in der Gruppe nach elf Monaten mit 3 (7) TEUR erneut ein leicht positives Ergebnis ausgewiesen.

Weiter informierte der Vorstand, dass im Jahr 2017 eine Zusammenarbeit mit der Valora Effekten Handel AG im Bereich HV-Berichte zu Telefonhandelswerten begonnen wurde. Die GSC-Berichte können zeitverzögert auf deren Website abgerufen werden, was positiv für die Reichweite der GSC-Inhalte ist und keine zusätzlichen Kosten verursacht, da die Berichte ohnehin erstellt worden wären. Herr Langhorst versucht auch weiterhin, eine kontinuierliche Präsenz in Publikums- und Fachmedien zu erreichen. Gelungen ist dies unter anderem bei dpa-AFX, Handelsblatt, Bloomberg und boerse.ARD.

Überdies wurde gemeinsam mit der Effecten-Spiegel AG der Twitter-Account @HVBesuch ins Leben gerufen. Inzwischen kommt dieser Kanal bereits auf über 360 Follower, was die Reichweite im Bereich Social Media deutlich verbessert hat. Weitere Aktivitäten in dieser Richtung sind nach Aussage von Herrn Langhorst geplant.

Im Research-Bereich soll das beschriebene Sonderstudienformat zur gezielten Ausweitung des Research-Universums fortgeführt werden. In Kürze werden wie schon in den Vorjahren „Die 10 besten Dividendenwerte“ erscheinen. Dabei setzt GSC Research auf das bewährte Plattformkonzept, mit dem eine problemlose Ein- und Auskopplung von einzelnen Analysen möglich ist. Herr Langhorst freute sich berichten zu können, dass schon vermehrt nach Angeboten gefragt wurde.

Grundsätzlich soll die Fokussierung auf die Themen HV-Berichterstattung und Research auch im Geschäftsjahr 2018 beibehalten werden. Auf der Agenda steht zudem die Gewinnung weiterer Kunden für die Premium-Abos sowie mit Blick auf MiFID II insgesamt die Ausweitung der Vertriebsaktivitäten verbunden mit einer weiteren Steigerung des Bekanntheitsgrads der Marke. Als finanzielles Ziel für 2017 nannte Herr Langhorst ein ausgeglichenes Ergebnis in der GSC-Gruppe.


Allgemeine Aussprache

Ein Aktionär bat um Erläuterung des Materialaufwands, der plötzlich mit 95 TEUR in der Gewinn- und Verlustrechnung der AG auftaucht. Nach Aussage von Herrn Langhorst handelt es sich hierbei ausschließlich um die Einstandskurse der gekauften Wertpapiere, die mittlerweile wieder veräußert worden sind. Dem gegenüber standen im Geschäftsjahr 2016 Wertpapierumsätze von 104 TEUR.

Angesprochen wurde daneben die „Spam-Problematik“. Einem Aktionär war aufgefallen, dass beim Aufrufen der GSC-Seite immer wieder einmal seltsame Werbeeinblendungen auftauchen. Wie Herr Langhorst erklärte, liegt dies an der genutzten technischen Plattform Typo 3, die mittlerweile etwas in die Jahre gekommen. Zudem erfolgt der Zugriff auf die Datenbank mit Direktlinks, die grundsätzlich risikoanfälliger für Angriffe sind. Man habe dieses Thema im Blick und prüfe, wie sich die Problematik kostensparend bereinigen lässt.


Abstimmungen

Nach dieser kurzen Aussprache verkündete Dr. Issels die Präsenz mit 336.996 Aktien. Bezogen auf das gesamte Grundkapital von 660.000 Euro, eingeteilt in ebenso viele Aktien, entsprach dies einer Quote von 51,06 Prozent.

Die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3) wurden einstimmig beschlossen.

Um 12:13 Uhr schloss der Vorsitzende die Versammlung.


Fazit

Nach vielen schwierigen Jahren hat sich die GSC Holding AG stabilisiert. In der operativ tätigen Tochtergesellschaft GSC Research GmbH setzte sich der leichte Aufwärtstrend beim Umsatz fort und erstmals seit der Finanzkrise wird wieder ein positives Ergebnis ausgewiesen, wenn auch auf einem sehr niedrigen Niveau. Von dieser Basis aus sollen die Vertriebsaktivitäten nun wieder ausgeweitet werden. Insbesondere im Research-Bereich könnten sich nach Inkrafttreten von MiFID II durchaus Chancen auf zusätzliches Geschäft ergeben.


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Veröffentlichungsdatum: 20.04.2018 - 10:29
Redakteur: mwa
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