Die BERU AG hat auf Basis vorläufiger Zahlen im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2006 (1. Januar - 30. Juni) die Umsatzerlöse im Konzern um 10,4% auf 223,0 (202,0) Mio. EUR gesteigert. Gleichzeitig legte das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) um 23,2% auf 30,9 (25,1) Mio. EUR zu. Die seit Ende Februar 2006 im General Standard gelistete Aktiengesellschaft erwirtschaftete einen Konzerngewinn von 20,6 (8,6) Mio. EUR. Das Ergebnis je Aktie stieg im ersten Halbjahr 2006 auf 2,06 (0,86) EUR.
"Nach einem sehr guten Start ins Jahr 2006 hat der BERU Konzern auch im zweiten Quartal seinen profitablen Wachstumskurs fortgesetzt. Der Hochlauf neuer Produkte sorgte im ersten Halbjahr 2006 für Rückenwind. Gleichzeitig stieg die Wertschöpfung im Unternehmen. Mit einer operativen Marge von 13,9% hat BERU erneut eine im Branchenvergleich überdurchschnittliche Rendite erzielt", kommentiert Marco v. Maltzan, Vorstandsvorsitzender der BERU AG, die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2006.
Der Auslandsanteil am Konzernumsatz stieg im ersten Halbjahr auf 157,2 (141,5)Mio. EUR und lag damit bei 70,5% (70,0%). Im Heimatmarkt Deutschland wurden Erlöse von 65,8 (60,5) Mio. EUR erreicht. Obwohl der Pkw-Absatz in den Triademärkten auf Vorjahresniveau verharrte, legten die BERU Umsätze in der Erstausrüstung im ersten Halbjahr 2006 um 11,4% auf 150,0 (134,7) Mio. EUR zu. BERU baute das Geschäft mit führenden EURpäischen und amerikanischen Automobilherstellern vor allem in der Zündungstechnik sowie der Elektronik und Sensorik weiter aus.
Wesentlichen Anteil am guten Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2006 hatte auch das Handelssegment. Die Aftermarket Erlöse legten im ersten Halbjahr 2006 um 9,2% auf 59,1 (54,1) Mio. EUR zu. BERU profitierte im umsatzstarken Winterquartal von einer steigenden Nachfrage an Verschleißteilen insbesondere in der Zündungstechnik. Im Segment Allgemeine Industrie, stiegen die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2006 um 5,3% auf 13,9 (13,2) Mio. EUR. Das Unternehmen festigte im ersten Halbjahr seine Marktstellung in allen drei Geschäftsfeldern. Im Kerngeschäftsfeld
Dieselkaltstarttechnologie lag der Umsatz mit einem Plus von 0,7% auf 95,7 (95,0) Mio. EUR auf dem hohen Niveau des Vorjahres.
Das Absatzvolumen mit Dieselkaltstartsystemen der zweiten Generation für Light Trucks in den USA und in Asien wurde zweistellig ausgeweitet. Der Umsatz im Geschäftsfeld Zündungstechnik wuchs um 5,7% auf 61,0 (57,7) Mio. EUR. Erfolgreiche Produktneuanläufe und höhere Ausstattungsquoten führten zu einem besonders hohen Umsatzwachstum von 34,5% im jüngsten Geschäftsfeld Elektronik und Sensorik, das 66,3 (49,3) Mio. EUR zum Konzernumsatz beitrug und damit erstmals höhere Erlöse erzielte, als die Zündungstechnik. Wesentlicher Wachstumsträger war der Serienhochlauf für zwei EURpäische Premiumhersteller bei Reifendruck-kontrollsystemen. Die Umsatzerlöse mit den Tire Safety Systems (TSS) stiegen im ersten Halbjahr 2006 wie erwartet überproportional um 76,0% auf 19,0 Mio. EUR.
Gleichzeitig entwickelte sich auch der Umsatz mit PTC- Zuheizern für die Fahrgastzelle mit einer Steigerung um 31,1% auf 17,7 (13,5) Mio. EUR erfreulich. BERU gewann Aufträge EURpäischer und amerikanischer Kunden. Der Konzern entwickelt derzeit die zweite Generation von PTC Zuheizsystemen und erweitert seine Angebotspalette. Der verschärfte Preis- und Margendruck erfordert von Automobilzulieferern eine steigende operative Effizienz. Striktes Kostenmanagement und hohe Auslastungsgrade führten zu einem betrieblichen Ergebnis von 30,9 (25,1) Mio. EUR. Die EBIT-Marge erreichte 13,9% (12,4%) im ersten Halbjahr. Das Ergebnis vor Steuern legte auf 31,7 (21,8) Mio. EUR zu. Die Umsatzrendite nach Steuern belief sich auf 9,2% (4,2%).
BERU investiert weiterhin nachhaltig in die Zukunft des Unternehmens und auch in den Ausbau seiner deutschen Standorte am Stammsitz in Ludwigsburg und in Bretten. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte beliefen sich im Berichtszeitraum konzernweit auf 15,7 (11,7) Mio. EUR bzw. 7,0% vom Umsatz. Das Unternehmen konnte wiederum alle Investitionen vollständig aus dem erwirtschafteten Cashflow finanzieren. Der Konzern beschäftigte zum 30. Juni 2006 weltweit 2.562 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (31. Dezember 2005: 2.702). Davon waren 57,5% im Inland und 42,5% im Ausland beschäftigt.
Der Auftragsbestand des Konzerns verzeichnete zum Stichtag 30. Juni 2006 mit 199,4 (186,6) Mio. EUR einen Zuwachs von 6,8%. Der Ludwigsburger Automobilzulieferer hat seine Nettofinanzposition im Berichtszeitraum verbessert. Die liquiden Mittel im Konzern beliefen sich am Ende des ersten Halbjahres 2006 auf 87,1 Mio. EUR nach 83,9 Mio. EUR zum Ende des Rumpfgeschäftsjahres 2005 am 31. Dezember 2005. Durch Darlehenstilgungen reduzierten sich die Bankverbindlichkeiten von 11,1 Mio. EUR auf 0,2 Mio. EUR. Damit ist der BERU Konzern nahezu schuldenfrei.
Mit einer Eigenkapitalquote von 72,8% (31. Dezember 2005: 70,0%) gehört BERU zu den substanzstärksten Unternehmen der Metallverarbeitenden Industrie. Die Bilanzsumme zum 30. Juni 2006 verkürzte sich mit 438,8 Mio. EUR geringfügig gegenüber 439,6 Mio. EUR zum Ende des Rumpfgeschäftsjahres 2005. Die Konzernbilanz weist zum Stichtag 30. Juni 2006 Gewinnrücklagen in Höhe von 220,3 (31. Dezember 2005: 208,6) Mio. EUR aus.
Unter der Voraussetzung, dass sich Weltwirtschaft und Branche im Rahmen der Markterwartungen entwickeln, wird 2006 mit einem Konzernumsatz, der am oberen Ende des Zielkorridors von 425 bis 435 Mio. EUR liegt und leicht überschritten werden könnte gerechnet. Im Einklang damit erwartet BERU im laufenden Geschäftsjahr 2006 ein Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit von mindestens 52 Mio. EUR", bekräftigte Marco v. Maltzan mit Blick auf das Gesamtjahr die Wachstumsprognose.
Das Marktumfeld ist nach Unternehmensangaben weiterhin von einem verschärften Preis- und Margendruck bei hohen Rohstoff- und Energiepreisen geprägt. Der Konzern ist jedoch zuversichtlich, durch Serienanläufe und weitere Effizienzsteigerungen im internationalen Produktionsverbund sich in diesem schwierigen Marktumfeld erfolgreich behaupten zu können und sondiert dabei auch Möglichkeiten des externen Wachstums.