WKN:
A37FTW
ISIN:
DE000A37FTW0
Straße, Haus-Nr.:
Kippdorfstraße 6-24,
D-42857 Remscheid, Deutschland
Telefon:
+49 (0)2191 / 795 - 0

Internet: www.alexanderwerk.com

IR Ansprechpartner:
Frau Silvia Risch
[email protected]
+49 (0)2191 / 795 - 205
HV-Bericht Alexanderwerk AG - Auftragseingang in 2017 schon bei knapp 15 Mio. Euro
Zu ihrer diesjährigen Hauptversammlung hatte die Alexanderwerk AG ihre Anteilseigner am 28. Juli 2017 wie bereits im Vorjahr in das Schützenhaus in Remscheid eingeladen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Mariotti begrüßte die rund 50 Aktionäre, Gäste und Vertreter der Presse, darunter Alexander Langhorst von GSC Research, sowie den protokollierenden Notar Dr. Zahn aus Remscheid. Nach Erledigung der üblichen einleitenden Hinweise und Formalien erteilte er dem Alleinvorstand Dr.-Ing. Alexander Schmidt das Wort.


Bericht des Vorstands

Nach Begrüßung der Teilnehmer blickte Dr. Schmidt einleitend auf die Entwicklung des Unternehmens seit der vergangenen Hauptversammlung im Juni 2016 zurück. So konnte der Kurs der Aktie seit dem vergangenen Jahr deutlich zulegen, die Marktkapitalisierung erhöhte sich auf 12,68 Mio. Euro nach 5,85 Mio. Euro im vergangenen Jahr. Dass Kurse im Bereich von 7 bis 8 Euro keine Selbstverständlichkeit sind, zeigt ein Blick fünf Jahre zurück. Seinerzeit notierte die Alexanderwerk-Aktie bei 0,81 Euro und am 09. Juli 2010 sogar nur noch bei 0,45 Euro. Insgesamt stellt dies trotz der zwischenzeitlichen Schwierigkeiten eine schöne Entwicklung dar. Die Aktionärsstruktur der Alexanderwerk AG hat sich in den vergangenen Monaten nicht wesentlich verändert.

Sodann berichtete der Unternehmenschef über die geschäftliche Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016. Die Zahl der Mitarbeiter in der Unternehmensgruppe beläuft sich auf rund 100. Die Gesamtleistung im Berichtsjahr kletterte auf 24,6 (Vorjahr: 22,2) Mio. Euro, die Umsatzerlöse erreichten im Konzern 22,7 nach zuvor 19,95 Mio. Euro. Das EBIT verbesserte sich deutlich auf 4,0 (1,79) Mio. Euro, dies entspricht einer EBIT-Marge von 17,6 (7,9) Prozent. Bei einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 3,84 (1,18) Mio. Euro ergibt sich ein Jahresüberschuss von 2,73 (0,54) Mio. Euro. Daraus errechnet sich ein Ergebnis je Alexanderwerk-Aktie von 1,52 Euro nach 0,30 Euro im Vorjahreszeitraum. Bei der Betrachtung des Ergebnisses erinnerte Dr. Schmidt daran, dass die bestehende Börsennotierung der Gesellschaft ebenfalls mit zusätzlichen Aufwendungen verbunden, so dass dieser Faktor beim Vergleich mit anderen, insbesondere nicht notierten Gesellschaften zu berücksichtigen ist.

Bezogen auf die Maschinenbaubranche ist das Unternehmen nach seiner Angabe gut unterwegs. Zusammen mit McKinsey hat der VDMA rund 6.500 Unternehmen aus der Branche ausgewertet. Die durchschnittliche EBIT-Marge im Maschinenbau lag bei 6,8 Prozent. Hier lag Alexanderwerk mit 8,0 Prozent 2015 und 17,6 Prozent 2016 deutlich besser im Rennen. Überdurchschnittlich zeigt sich auch die Umsatzentwicklung. Legte diese branchenweit um immerhin 9,8 Prozent zu, konnte Alexanderwerk seine Umsatzerlöse sowohl 2015 als auch 2016 um jeweils 14,1 Prozent verglichen mit dem Vorjahr steigern. Die 2015 und 2016 erreichten Kenngrößen sind laut Dr. Schmidt weder mit Blick auf den deutschen Maschinenbau noch auf die Historie der Alexanderwerk AG selbstverständlich. Dennoch will der Vorstand auch in der Zukunft an diese Werte anknüpfen.

Sehr zufrieden zeigte sich Dr. Schmidt auch mit der bei über 90 Prozent liegenden Exportquote des Unternehmens. Insgesamt konnten 2016 Aufträge im Volumen von 21,3 Mio. Euro gewonnen werden, diese stammten aus insgesamt 28 verschiedenen Ländern. Größter regionaler Markt ist dabei inzwischen Asien mit einem Umsatzanteil von 47 Prozent, gefolgt von Europa mit 29 Prozent und Nordamerika mit 17 Prozent. Die Umsatzanteile in Afrika von 6 Prozent und Südamerika mit 1 Prozent sind bisher noch überschaubar. Größer Einzelmarkt für Alexanderwerk ist inzwischen Indien mit einem Umsatzvolumen von 4,3 Mio. Euro, sehr gut entwickelt hat sich auch China mit inzwischen 3,0 Mio. Euro Umsatz. Besonders positive wertete der Alexanderwerk-Chef, dass man in Indien mit 4,3 Mio. Euro Umsatz den wichtigsten Wettbewerber Fitzpatrick aus den USA mit 3,4 Mio. US-Dollar auf den zweiten Platz verweisen konnte. Beide Märkte werden sich nach Vorstandseinschätzung auch in Zukunft weiter positiv entwickeln, weshalb eine verstärkte Präsenz dort vor Ort von zunehmender Bedeutung ist. Bereits heute ist Alexanderwerk viel stärker vor Ort bei den Kunden präsent, als dies in der Vergangenheit der Fall gewesen ist.

Aufgeschlüsselt nach den verschiedenen Regionen lagen die erzielten Umsatzerlöse in Asien bei 10,14 Mio. Euro, in Europa bei 6,96 Mio. Euro, in Nordamerika bei 3,8 Mio. Euro, in Afrika bei 1,5 Mio. Euro und in Südamerika bei 0,3 Mio. Euro. Bezogen auf den Wettbewerb insbesondere auch von Anbietern aus Fernost zeigte sich Dr. Schmidt vergleichsweise entspannt. Er verwies darauf, dass insbesondere bei Maschinen für den Einsatz in der pharmazeutischen Industrie entsprechende Zulassungen z.B. der FDA erforderlich sind. Sobald hochqualitative Anbieter wie die Alexanderwerk AG im Markt sind, sind die billigen Mitbewerber meist aus dem Rennen.

Auch in den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2017 entwickelten sich die Geschäfte weiterhin positiv. Der Auftragseingang per 30. Juni 2017 lag bei rund 10,9 Mio. Euro, wobei allein aus Indien ein Auftragseingang in Größenordnung von gut 4 Mio. Euro zu verzeichnen gewesen ist. Die positive Entwicklung hat sich auch im Juli weiter fortgesetzt, inzwischen kletterte der Auftragseingang weiter auf etwa 14,9 Mio. Euro.

Im zweiten Teil seiner Ausführungen gab der Vorstand einen Überblick über die Leitlinien des Handelns bei der Alexanderwerk AG. In seinen Ausführungen orientierte er sich dabei ebenfalls an den Ergebnissen der Untersuchung von VDMA und McKinsey zur Maschinenbaubranche. Wichtige Faktoren sind dabei unter anderem die zunehmende Internationalisierung, die operative Exzellenz, die Stringenz im Geschäftsmodell, stetige Innovationen als Kriterium für die Wettbewerbsfähigkeit und die strategische Ausrichtung als sog. Premiumanbieter. Dies brachte Dr. Schmidt prägnant auf den Punkt, indem er feststellte: „Wir können und wollen nicht billig“. Im Gegensatz zur im Markt weit verbreiteten Einschätzung ist die Fokussierung auf Einzelmaschinen und das Komponentengeschäft meist profitabler als die Ausrichtung als sog. Lösungsanbieter. Weitere wichtige Faktoren sind schlanke Managementstrukturen, ein gutes Aftersales- und Servicegeschäft und die adressierten Zielbranchen. Mit den beiden Hauptabsatzmärkten Chemie und Pharma sieht der Vorstand das Unternehmen auch auf lange Sicht gut aufgestellt, da es nach seiner festen Überzeugung sowohl den Bereich Pharma als auch die Chemie noch in 100 Jahren geben wird.

Die Umsetzung und Orientierung an diesen Leitlinien sollte es dem Unternehmen ermöglichen auch in den kommenden Jahren weiter zu wachsen. Ein wichtiger Faktor, um sich auf dieses künftige Wachstum einzustellen, ist auch die Schaffung einer zukunftsfähigen Gebäudesituation. Hierzu wurden inzwischen Gespräche an verschiedenen möglichen Standorten geführt. Neben der Stadt Remscheid ist nach Vorstandsangabe je nach angebotenen Konditionen auch ein Standort in Wermelskirchen oder Hückeswagen denkbar. Neben den Konditionen für die erforderlichen Gewerbeflächen sind dabei aber auch weitere Aspekte zu berücksichtigen, so werden z.B. zunehmend auch Versuche mit Werkstoffen für Kunden gefahren, so dass hier zusätzliche Ansprüche an den möglichen Standort zu stellen sind. In einem Mischgebiet dürfte dies nach Einschätzung von Dr. Schmidt wohl kaum möglich sein.

Hinsichtlich der Vertriebsaktivitäten konnte der Vorstand berichten, dass für die Tochter Alexanderwerk Inc. in den USA ein zweiter Vertriebsmitarbeiter gewonnen werden konnte und die Verpflichtung eines dritten zeitnah angestrebt wird. Auf dem Markt in den USA will man nunmehr "angreifen" und die Gunst der Stunde nutzen, da der Hauptwettbewerber Fitzpatrick gerade seinen Standort nach Kanada verlegt und Personal abbaut. Hierdurch sollten sich Chancen dort im Markt ergeben. Ferner sollen gezielt Kundenkontakte bearbeitet werden, die bislang in Folge der personellen Besetzung teilweise auch liegen bleiben mussten. Neben der Bearbeitung bestehender Märkte werden aber auch neue Märkte wie z.B. der Iran erschlossen. Dort konnten nach Beendigung der Sanktionen inzwischen erste Umsätze erzielt werden.

Wichtige Maßnahmen und Aufgaben für 2017 und 2018 sind laut Vorstand die Bewahrung der Kostendisziplin und die Schaffung einer soliden Finanzbasis für weiteres Wachstum. Ferner soll die Gebäudesituation in Montgomeryville und Remscheid zukunftsfähig gelöst werden. Neben dem Ausbau der Marktposition in internationalen Märkten wie z.B in Indien sollen gezielt neue Märkte adressiert und erschlossen werden. Begleitet werden sollen diese Maßnahmen durch eine zukunftsorientierte Personalpolitik, ein rechtzeitiges Reagieren auf politische Veränderungen sowie auch die Fortführung der bewährten Innovations- und Kooperationsstrategie mit Universitäten und Forschungseinrichtungen. Ziel ist es, ein gesundes, profitables und nachhaltiges Wachstum der gesamten Alexanderwerk-Gruppe zu erreichen.

Ganz aktuell konnte Dr. Schmidt auch über die erteilte Genehmigung der indischen Behörden für die Eröffnung einer Niederlassung in Indien berichten. Das Büro ohne Mitarbeiter soll sich in Pune befinden. Vorgesehen ist in einem ersten Schritt die Anstellung von zwei Technikern, einen im Raum Hyderabad und den zweiten im Großraum Delhi. Mit der Niederlassung soll dem deutlich gestiegenen Geschäftsvolumen vor Ort Rechnung getragen werden, dass nunmehr einen entsprechenden rechtlichen Rahmen Form einer Niederlassung erfordert. Perspektivisch soll auch das Ersatzteilgeschäft vor Ort noch weiter ausgebaut werden, um weitere Ertragsquellen für die dortige Niederlassung zu erschließen.

Zum Abschluss seiner Ausführungen gab der Alexanderwerk-Chef noch einen Ausblick auf die mögliche Entwicklung des Unternehmens bis ins Jahr 2025. Perspektivisch kann er sich dabei die Eröffnung weiterer Repräsentanzen z.B. in Südamerika, in Südostasien (Malaysia oder Indonesien), Südafrika und auch im mittleren Osten vorstellen. In den USA ist auch die Eröffnung eines weiteren Vertriebsbüros an der Westküste eine Option, insbesondere in Kalifornien sind viele Unternehmen aus der LifeScience und Biotech-Industrie ansässig. Als realistischen Zielumsatz rechnet der Vorstand für das Jahr 2025 mit einem Geschäftsvolumen von 30 bis 35 Mio. Euro. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate zwischen 3 und 5 Prozent bis dahin und sollte daher auch erreichbar sein. Künftig rechnet Dr. Schmidt auch damit, dass sich der Markt etwas stärker von der heute vorherrschenden Nassgranulierung zu der von Alexanderwerk technologisch durchgeführten Trockengranulierung entwickeln wird und dadurch zusätzlich eine gewisse Dynamik entstehen sollte. 


Allgemeine Aussprache

Als erster Redner meldete sich Aktionär Alexander Langhorst - zugleich Verfasser dieses Berichts - zu Wort und dankte Vorstand, Mitarbeitern und Aufsichtsrat für die gute Leistung im abgeschlossenen Geschäftsjahr und bat darum, den Dank aus dem Aktionariat auch an die nicht anwesenden Mitglieder der Belegschaft weiterzugeben. Dies sagte Dr. Schmidt zu und informierte darüber, dass bei der Alexanderwerk GmbH für das abgelaufene Geschäftsjahr erstmals sogar ein zumindest kleiner Bonus an die Mitarbeiter für das gute Geschäft in 2016 gezahlt worden ist. Damit wollte man nach den sehr schwierigen Jahren in der Vergangenheit auch ein klares Zeichen setzen.

Auf die Frage, wie man sich die weitere Verbesserung der Kapitalausstattung des Unternehmens vorstellen muss, antwortete der Vorstand, dass zu Zeiten, in denen man dringend Kapital benötigt hat, niemand bereit gewesen ist, welches zur Verfügung zu stellen. Inzwischen hat sich der Aktienkurs der Alexanderwerk AG zwar erfreulich entwickelt, bevor man aber über eine mögliche Kapitalmaßnahme nachdenkt, soll zunächst eine nachhaltige geschäftliche Entwicklung gezeigt werden, um hierdurch dann noch besser mögliche Investoren ansprechen zu können. Neben einer möglichen Kapitalmaßnahme finden aber auch Gespräche mit der NRW.Bank über Beteiligungsformen statt. Zudem wird im September erstmals eine Bankenrunde bei der Alexanderwerk AG stattfinden, an der neben den beiden derzeitigen Bankpartnern, der Stadtsparkasse Remscheid und der NATIONAL BANK AG in Essen voraussichtlich auch die örtliche Volksbank teilnehmen wird. Im Rahmen dieses Termins soll überlegt werden, ob die Finanzierung künftig auf weitere Partner verteilt werden kann. Auch wenn derzeit keine Inanspruchnahme der Linien erfolgt, sieht Dr. Schmidt durchaus weiteren Finanzierungsbedarf. Neben der Ausweitung des Geschäftsvolumens wird z.B. auch die neue Niederlassung in Indien zunächst gewisse zusätzliche Mittel erfordern. In den USA existiert eine Kreditlinie von 750 T-USD, diese kann aber im Bedarfsfall in Absprache mit der gewährenden Santander Bank noch erhöht werden, zeigte sich der Alexanderwerk-Chef überzeugt.

Positiv wertete der Verfasser des Berichtes auch den Auftragseingang im ersten Halbjahr 2017 und interessierte sich für eine Einschätzung des Vorstands zum erwarteten Geschäftsverlauf im Gesamtjahr. Der aktuelle Auftragseingang per Ende Juli 2017 liegt laut Dr. Schmidt bei rund 15 Mio. Euro, die Auftragseingänge zuletzt lagen bei 1,2 Mio. Euro, bei 1,5 Mio. Euro oder 2,6 Mio. Euro, so der Vorstand weiter. 2017 dürfte die Gesamtleistung erneut im Bereich von rund 25 Mio. Euro liegen. Aktuell liegt man auch über den eigenen Planungen, so dass er davon ausgeht, dass man die Planung im weiteren Jahresverlauf wird anheben müssen. Dies ist aber auch davon abhängig, welche der neuen Aufträge noch 2017 umsatz- und ergebniswirksam werden. Zum Planungsprozess allgemein merkte der Vorstand an, dass dieser stets möglichst robust erfolgt, um mögliche negative Überraschungen weitgehend auszuschließen.

Abschließend erkundigte sich Herr Langhorst noch nach den möglichen Effekten des unter TOP 5 vorgeschlagenen Gewinnabführungsvertrags mit der Tochtergesellschaft auf das Ergebnis in der Alexanderwerk AG. Dr. Schmidt erklärte hierzu, dass dieser Vertrag dazu dient, die in der Alexanderwerk AG vorhandenen Verlustvorträge nutzen und mit den Gewinnen in der Alexanderwerk GmbH verrechnen zu können. Eine konkrete Bezifferung der Effekte erfolgte nicht. Aufsichtsratschef Mariotti wies jedoch darauf hin, dass man sich die möglichen Effekte aus dem Zahlenwerk der Alexanderwerk GmbH selbst herleiten kann. Die noch bestehenden steuerlichen Verlustvorträge in der Alexanderwerk AG betragen rund 3 Mio. Euro bei der Körperschaftssteuer und rund 2,2 Mio. Euro bei der Gewerbesteuer.

Als zweiter und letzter Redner meldete sich Aktionär Jan Peter Arnz zu Wort und zeigte sich ebenfalls erfreut über den guten Geschäftsverlauf 2016. Mit Blick auf die ebenfalls sehr erfreuliche Kursentwicklung nach Bekanntgabe der Zahlen regte er an, ob nicht künftig über eine quartalsweise Berichterstattung für mehr Transparenz gegenüber den Anteilseignern gesorgt werden kann. Dr. Schmidt antwortete hierzu, dass man angesichts des erheblichen Aufwands für eine Quartalsberichterstattung für ein Unternehmen wie die Alexanderwerk AG hierauf verzichten will. In der Vergangenheit war die Quartalsberichterstattung verpflichtend, und man ist schon froh, dass man diese inzwischen nicht mehr erstellen muss. Da inzwischen die vorgeschriebenen Berichte wie der Jahresabschluss und auch der Halbjahresbericht im Rahmen der vorgegebenen Zeiten vorliegen, sieht er die Aktionäre auch gut informiert. Er verwies außerdem darauf, dass die Berichterstattungspflicht der Gesellschaft immer ein gewisses Wettbewerbsrisiko darstellt, da die beiden Hauptmitbewerber nicht gelistet sind.

Auf die Frage, wann gegebenenfalls mit der Ausschüttung einer Dividende bei der Alexanderwerk AG gerechnet werden kann, antwortete Dr. Schmidt, dass eine solche für das Jahr 2017 noch nicht zu erwarten ist.


Abstimmungen

Nach Beendigung der allgemeinen Aussprache um 12:55 Uhr wurde die Präsenz mit 1.146.610 Aktien oder 63,7 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Bis auf 500 Gegenstimmen bei der Entlastung von Aufsichtsrat (TOP 3) und der Wahl des Abschlussprüfers (TOP 4) wurden alle Beschlussvorlagen der Verwaltung ohne Gegenstimmen und/oder Enthaltungen verabschiedet.

Im Einzelnen beschlossen wurde die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3), die Wahl der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Essen zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2017 (TOP 4) sowie die Zustimmung zum Abschluss eines Gewinnabführungsvertrages mit der hundertprozentigen Tochtergesellschaft Alexanderwerk GmbH (TOP 5). Der Versammlungsleiter konnte die Hauptversammlung nach einer Dauer von gut zwei Stunden um 13:15 Uhr schließen. 


Fazit

2016 konnte die Alexanderwerk AG erneut ein sehr gutes Ergebnis erwirtschaften und den Vorjahresüberschuss von 0,5 Mio. Euro mit einem Ergebnis von 2,7 Mio. Euro oder 1,52 (0,30) Euro je Aktie deutlich übertreffen. Auch der aktuelle Geschäftsverlauf 2017 gestaltet sich erfreulich. Wie der Vorstand mitteilte, liegt der Auftragseingang zum Zeitpunkt der Hauptversammlung bereits bei rund 15 Mio. Euro. Es ist davon auszugehen, dass die Planung spätestens mit Vorlage des Halbjahresberichts nach oben angepasst werden dürfte. Das die Prognose eher konservativ ausgefallen ist, hatten wir schon im Rahmen unseres Researchupdates vom 25. April 2017 angemerkt.

Ausgehend von der bisherigen - wohl zu konservativen Prognose - halten wir an unserer Einschätzung aus dem Research fest. Darin gehen wir von einem Jahresüberschuss in Größenordnung von rund 2 Mio. Euro und einem Ergebnis je Aktie von 1,13 Euro aus. Auf dieser Basis wird die Alexanderwerk-Aktie derzeit mit einem 2017er KGV von lediglich 5,9 bewertet. Bei einer Bewertung anhand eines Umsatz-Multiples ergibt sich bei geschätzten 23 Mio. Euro für 2017 ein Faktor von 0,53, der deutlich unter der aktuell im Markt verfügbaren Multiples-Bandbreite von 0,70 bis 0,95 für Small Caps im Maschinen- und Anlagenbau liegt.

Vor diesen Hintergründen bekräftigen wir unser Kursziel aus dem Research für die Aktie des Spezialmaschinenbauers von 9,60 Euro. Daraus ergibt sich ein zugebilligtes KGV von 8,5 und ein Umsatz-Multiple von 0,75 für 2017. Angesichts des zeitweise sehr geringen Handelsvolumens sollten Aufträge in dem Titel jedoch unbedingt immer limitiert erteilt werden.
 

Kontaktadresse

Alexanderwerk AG
Kippdorfstraße 6-24
D-42857 Remscheid

Tel.: + 49 (0)21 91 / 79 5-0
Fax: + 49 (0)21 91 / 79 5-2 02

Internet: www.alexanderwerk.com
E-Mail: [email protected]


Hinweis: Der Verfasser ist Aktionär der beschriebenen Gesellschaft.
 

Veröffentlichungsdatum: 03.08.2017 - 08:47
Redakteur: ala
© 1998-2024 by GSC Research GmbH Impressum Datenschutz