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HV-Bericht NanoFocus AG - Strategischer Investor Mahr-Gruppe hat sich mit rund 21 Prozent beteiligt
Zu ihrer diesjährigen Hauptversammlung hatte die NanoFocus AG ihre Anteilseigner am 28. Juni 2017 wie bereits in den Vorjahren in das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen eingeladen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Hans-Hermann Schreier begrüßte die rund 60 Aktionäre, Gäste und Vertreter der Presse, darunter Alexander Langhorst von GSC Research. Sodann informierte der Versammlungsleiter über die eingetretene personelle Veränderung im Vorstand. So ist der langjährige Vorstand für Technik Jürgen Valentin mit Wirkung zum 01. April 2017 aus dem Vorstand der NanoFocus AG ausgeschieden und widmet sich künftig seiner neuen Aufgabe als Geschäftsführer der 100prozentigen Tochtergesellschaft NanoFocus Materialtechnik GmbH.

Nach Erledigung der weiteren einleitenden Formalien erteilte der Aufsichtsratsvorsitzende dem Finanzvorstand Joachim Sorg das Wort zur Erläuterung des Zahlenwerks und der weiteren Aussichten der Gesellschaft.


Bericht des Vorstands

Nach Begrüßung der Teilnehmer gab Finanzvorstand Sorg einleitend einen kurzen Überblick über das Geschäftsmodell und die von der NanoFocus AG adressierten Märkte. Das Unternehmen ist als führender Hersteller industrieller 3D-Oberflächenmesstechnik in einem spannenden Markt aktiv. Neben den NanoFocus eigenen optischen Systemen wird die Angebotspalette bei den taktilen Systemen durch die Übernahme von Breitmeier im Jahre 2015 sinnvoll ergänzt. Während NanoFocus aus der Historie heraus mit konfokalen Systemen im Markt aktiv ist, steuert die 100prozentige Tochtergesellschaft auch Interferometer zur technologischen Palette bei.

Wesentliche Alleinstellungsmerkmale von NanoFocus im Messtechnik-Markt sind nach Angabe von Herrn Sorg die höchste Auflösung bei zertifizierter Industrietauglichkeit (Messmittelfähigkeit) und Wiederholgenauigkeit. Ferner verfügt man über Anwendungserfahrung aus langjährigen Industriekooperationen und Spezialsoftware für Anwendungen als Schlüssel zur Lösung. NanoFocus ist es in den vergangenen Jahren gelungen, messtechnische Industriestandards zu setzen und sich im Markt als kompetenter Partner zur Qualitäts- und Effizienzdifferenzierung zu etablieren.

Die Equity Story des Unternehmens fußt vor allem auf der vorhandenen Produktplattform. Diese deckt mit µsurf über µscan bis hin zu µsprint ein sehr breites Angebotsspektrum ab und ist geeignet für sämtliche Einsatzgebiete von der Prozessentwicklung und dem Bereich F&E über die Prozesskontrolle (SPC) bis hin zur Produktionskontrolle (Inline). Insbesondere die Prozesskontrolle sowie die Produktionskontrolle sind aus wirtschaftlicher Sicht sehr interessant. Nach Einschätzung von Herrn Sorg profitiert NanoFocus dabei von der fortschreitenden Miniaturisierung - Stichwort für diese Tendenz lautet "Produktionsmesstechnik goes nano".

Interessante Wachstumschancen in wichtigen Zukunftsmärkten verspricht sich das Management im Segment Automotive aus den Entwicklungen rund um das Thema der effizienteren Antriebe. Im Segment Semiconductor sind neue Halbleiterverfahren und deren Qualitätssicherung derzeit ein heißes Thema, und im Standard- und Laborgeschäft sollte die Nachfrage aus den Bereichen der industriellen Forschung sowie der Qualitätssicherung steigen. Im Bereich OEM ist die Integration der Messsysteme in die Maschinen das beherrschende Thema. Segmentübergreifend sieht Sorg auch in den Bereichen Service und Dienstleistung noch weiteres Wachstumspotenzial für das Unternehmen.

Das Jahr 2016 war mit Blick auf das Zahlenwerk laut Vorstand vor allem durch die erstmalige Aufstellung eines Konzernabschlusses geprägt. In diesen einbezogen sind neben der NanoFocus AG auch die jeweiligen hundertprozentigen Tochtergesellschaften Breitmeier Messtechnik, Ettlingen, NanoFocus Pte., Singapur, NanoFocus Inc., USA, NanoFocus Materialtechnik, Oldenburg sowie die mikroskin Oberhausen.

Operativ und auf der Zahlenseite ist das Geschäftsjahr 2016 bei der NanoFocus AG laut Herrn Sorg sehr schwierig gewesen und letztlich auch klar hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Auch wenn die Umsatzerlöse im Konzern auf 12,31 (Vorjahr: 11,15) Mio. Euro ausgeweitet werden konnten, lagen diese doch deutlich unterhalb der eigenen Planziele. Ohne den Umsatzbeitrag der 2015 akquirierten Breitmeier Messtechnik wäre sogar eine rückläufige Entwicklung zu verzeichnen gewesen. Bezogen auf die einzelnen Geschäftsbereiche lag der Anteil des Standard/Laborgeschäfts bei 54 Prozent, gefolgt vom Bereich Automotive mit 24 Prozent und Semiconductor mit 14 Prozent. Auf Umsätze mit OEMs entfielen 8 Prozent. Bezogen auf die verschiedenen Regionen wurden 59 Prozent der Umsätze in Europa erzielt, auf Asien entfielen 25 Prozent und auf Amerika 16 Prozent.

Die Umsatzerlöse erhöhten sich leicht auf 12,32 (11,16) Mio. Euro, die Gesamtleistung erreichte eine Größenordnung von 12,55 (11,32) Mio. Euro. Schwächer als erwartet entwickelte sich auch der Auftragseingang mit 11,47 Mio. Euro nach 14,64 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Bei einem Rohertrag von 7,82 (7,25) Mio. Euro lag die Rohertragsquote bei 63,8 nach zuvor 65,8 Prozent. Das EBITDA reduzierte sich auf minus 970 (minus 158) TEUR, woraus sich eine negative EBITDA-Marge von 7,9 (1,4) Prozent errechnet. Ein Grund für die schlechtere Entwicklung der Ergebniskennziffern im Berichtszeitraum war nach Angabe von Herrn Sorg ein veränderter Produktmix. So wirkte sich insbesondere der höhere Anteil an Pilotanlagen mit einem deutlich schlechteren Ergebnisbeitrag negativ aus. Allein hierauf ist ein Erlöseffekt in Höhe von gut 0,5 Mio. Euro zurückzuführen. Das EBIT lag bei minus 2,01 (1,01) Mio. Euro woraus sich eine EBIT-Rentabilität von minus 16,4 nach zuvor minus 9,1 Prozent ergibt. Das Konzernergebnis verschlechterte sich auf minus 3,076 (minus 1,502) Mio. Euro.

Sodann erläuterte der Finanzvorstand noch die wesentlichen Eckdaten der Unternehmensbilanz. Bei einem leicht auf 8,95 (9,62) Mio. Euro verringerten Fremdkapital ergibt sich eine Eigenkapitalquote von 52,1 (51,0) Prozent. In der Eigenkapitalposition sind die Effekte aus der Kapitalerhöhung um 2,8 Mio. Euro enthalten. Der operative Cashflow lag bei 13 TEUR nach einem Minus von 1,08 Mio. Euro in 2015. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug minus 1,71 (minus 2,91) Mio. Euro und der Cashflow aus Finanzierung lag bei 3,76 (3,52) Mio. Euro. Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter lag zum Bilanzstichtag 2016 bei 91 nach 84 per Ende 2015.

Wesentliche Veränderung im Konzernkonsolidierungskreis war die per Ende 2015 erfolgte Übernahme der Breitmeier Messtechnik. Der notarielle Kaufvertrag wurde am 10. November 2015 geschlossen, das Closing der Transaktion erfolgte im Dezember 2015 und die Erstkonsolidierung per 31. Dezember 2015. Der vereinbarte Gesamtkaufpreis für Breitmeier beträgt nach Vorstandsangabe maximal 3,55 Mio. Euro. Zahlbar ist dieser in sieben fixen Kaufpreisraten über 2,85 Mio. Euro, davon stehen noch 550 TEUR aus. Zusätzlich wurde im Rahmen des Erwerbs auch ein sogenannter Earn-Out in Abhängigkeit vom Umsatz der Jahre 2015 bis 2018 vereinbart, der eine maximale Größenordnung von 700 TEUR erreichen kann. Der diskontierte Barwert der Transaktion liegt laut Herrn Sorg bei 3,49 Mio. Euro. Zum Erstkonsolidierungszeitpunkt beträgt das Eigenkapital von Breitmeier bei 367 TEUR, die Kaufpreisallokation (PPA) liegt bei 3,126 Mio. Euro. Die identifizierten stillen Reserven im Rahmen der PPA betragen 3,02 Mio. Euro. Nach Abgrenzung passiver latenter Steuern von 1,059 Mio. Euro auf die immateriellen Vermögenswerte verbleibt ein Goodwill in Größenordnung von 1,165 Mio. Euro.

Die Jahresergebnisse der Konzernunternehmen lagen laut Herrn Sorg in der AG bei minus 3,368 (1,605) Mio. Euro, in der NanoFocus Materialtechnik GmbH bei minus 8 (minus 1) TEUR, bei der NanoFocus Inc. (USA) bei minus 7 TEUR nach plus 133 TEUR im Vorjahr, bei der NanoFocus Pte. (Singapur) bei minus 53 TEUR nach plus 35 TEUR im Vorjahr und bei der mikroskin GmbH von minus 1,118 Mio. Euro nach einem Fehlbetrag von 38 TEUR 2015. Das Ergebnis vom Breitmeier Messtechnik (BMT) liegt vor Gewinnabführung im Rahmen des per 01. Januar 2016 gültigen Unternehmensvertrages bei 68 TEUR nach 267 TEUR im Vorjahreszeitraum. Wertberichtigungen und Einmalaufwendungen sind im Geschäftsjahr 2016  bei der mikroskin GmbH in Höhe von 854 TEUR als Abschreibung auf den Beteiligungsbuchwert angefallen, ferner von 56 TEUR bei der mikroskin GmbH als Wertberichtigung auf eine Forderung aus Entwicklungstätigkeit. Bei der NanoFocus Inc. erfolgte laut Herrn Sorg eine Wertberichtigung des ausgereichten Darlehens inkl. Zinsforderungen in Höhe von 245 TEUR sowie weitere 106 TEUR als Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Durch die anhaltende Verlustsituation wurde eine Anpassung aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 225 TEUR erforderlich, ferner erfolgten Pauschalabschreibungen auf Vorräte bei der NanoFocus AG in Höhe von 39 TEUR. In Summe beliefen sich die Einmalaufwendungen und Wertberichtigungen nach Vorstandsangabe auf 1,525 Mio. Euro.

Bislang leider noch nicht erfolgreich sind die Verkaufsbemühungen bei der mikroskin GmbH verlaufen. Zielsetzung ist hier der Verkauf der vorhandenen Technologie, da noch kein etabliertes Produkt vorhanden ist. Dieser Umstand wirkt sich nach Angabe von Herrn Sorg natürlich erschwerend auf die Veräußerungsbemühungen aus. Auch wenn bisher noch kein Erfolg bei den Bemühungen zu verzeichnen war, befindet man sich weiterhin mit einem Interessenten in Gesprächen.

Mit Blick auf die Kapitalmaßnahmen in den Jahren 2016 und 2017 erläuterte Herr Sorg, dass die NanoFocus AG den Großteil der Entwicklungsphase abgeschlossen hat und auch mit marktreifen und etablierten Produkten im Markt agiert. Mit den eingeworbenen Mitteln soll neben einer deutlichen Stärkung der Vertriebsaktivitäten und der Vertriebspower auch das Working Capital finanziert werden. Zu diesem Zwecke erfolgte im November und Dezember 2016 eine Bezugsrechtskapitalerhöhung mit Prospekt zum Ausgabebetrag von 1,75 Euro je Aktie. Durch diese Maßnahme sind der Gesellschaft durch Ausgabe von 1.110.786 Aktien liquide Mittel von 1,94 Mio. Euro zugeflossen. Ferner erfolgte im April 2017 eine weitere Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts zum Ausgabebetrag von 1,92 Euro je Aktie. Im Zuge dieser Maßnahme wurden 453.000 Aktien ausgegeben und ein Mittelzufluss in Höhe von 869,7 TEUR erzielt.

Trotz des insgesamt schwierigen Jahres 2016 konnten wichtige Weichenstellungen für die Zukunft vorgenommen werden. So erfolgten der Umzug in das neue (gemietete) Gebäude mit einer hohen Fertigungskapazität und die Auslieferung einer automatisierten Zylinderinspektionsanlage an einen führenden deutschen Automobilhersteller. Für die Tochtergesellschaft Breitmeier konnte zudem erstmals eine Linie zur Finanzierung des Working Capital im Volumen von 600 TEUR mit einer fünfjährigen Laufzeit bei einem Zinssatz von 7 Prozent erlangt werden. Zudem konnten die Eigenkapitalposition durch die Kapitalerhöhung zum Jahresende 2016 gestärkt, der Vertrieb ab dem vierten Quartal 2016 intensiviert und neue Demosysteme für Standard und OEM Anwendungen erstellt werden.

Einen wichtigen Schritt ist man auch bei der Integration von Breitmeier vorangekommen, die Herr Sorg als inzwischen abgeschlossen bezeichnete. Dort konnte mit Wirkung zum 01. Januar 2016 ein branchenerfahrener Geschäftsführer gewonnen werden. Die Anbindung an das ERP-System der NanoFocus AG ist erfolgt und die Zertifizierung nach ISO 9001 sowie 18001 wurde erfolgreich absolviert. Synergien werden neben der gemeinsam produzierten Zylinderinspektionsanlage auch beim Vertrieb realisiert, dort nutzt Breitmeier die Strukturen von NanoFocus z.B. zur Abwicklung im internationalen Geschäft. Für das laufende Jahr 2017 und darüber hinaus ist der Aufbau eines Servicegeschäfts, die Schaffung eines neuen OEM-Kanals für kleine mobile "Rauheitstaster" sowie der Auf- und Ausbau des internationalen Vertriebs vorgesehen.

Für die Fortschritte in der Grundlagen- und Produktentwicklung im Berichtsjahr zog Herr Sorg indes ein positives Fazit. So konnte die Grundlagenentwicklung bis 2016 erfolgreich beendet werden und das Sortiment durch neue Produkte ergänzt werden. Mittelfristig ist daher auch mit einem Absinken der zuletzt noch sehr hohen F&E-Quote zu rechnen. Lag diese in den Jahren 2010 bis 2016 im Schnitt bei 17 bis 22 Prozent, wird der Wert ab 2017 bei unter 15 Prozent liegen.

Mit Blick auf die künftige Entwicklung gab der Vorstand zunächst noch einen Überblick zu den in 2016 umgesetzten Kosten- und Strukturmaßnahmen, die sich dauerhaft positiv auf das Ergebnis auswirken sollen. Bei den Kostensparmaßnahmen wurde bis 31. März 2017 ein Gehaltsverzicht des Vorstands von 60 TEUR umgesetzt, für einen Zeitraum von zwölf Monaten wurde Kurzarbeit mit einer Einsparung von 671 TEUR durchgeführt, und die Zahl der Vollzeitstellen von 81 auf 58 reduziert, was einem Rückgang um 27 Prozent entspricht. Ferner erfolgte eine Umgliederung von bisher in der Forschung- und Entwicklung tätigen Mitarbeitern in vertriebsnahe Bereiche. Für 2017 legt NanoFocus laut Herrn Sorg zudem auch eine konservative Planung ohne Berücksichtigung von Großaufträgen vor. So soll der Umsatz eine Größenordnung von über 13 Mio. Euro bei einer EBITDA-Marge von 10 Prozent und einer EBIT-Marge von 5 Prozent erreichen. Abhängig vom Umsatzwachstum soll sich die Kostenbasis im Vorjahresvergleich durch die eingeleiteten Maßnahmen um 1,5 bis 2,0 Mio. Euro verringern. Positive Impulse zeigen sich dabei von der Auftragseingangsseite. So kletterte dieser auf 4,7 nach 3,64 Mio. Euro. Bei der Tochtergesellschaft Breitmeier war ein Anstieg des Auftragseingangs auf 1,24 nach 0,7 Mio. Euro im Vorjahr zu verzeichnen.

Im Rahmen der Kapitalmaßnahme im Frühjahr 2017 ist mit der Mahr-Gruppe ein strategischer Investor aus der Messtechnikbranche bei der NanoFocus AG eingestiegen. Der Anteil an der NanoFocus AG beläuft sich auf rund 21 Prozent des Grundkapitals. Die Mahr-Gruppe ist ein weltweit tätiges Familienunternehmen mit einer über 150jährigen Unternehmenserfahrung im Messtechniksektor. Mit den rund 1.900 Mitarbeitern ist Mahr ein weltweit führender Komplettanbieter in der Fertigungsmesstechnik - vom Handmessschieber bis zu hoch automatisierten Messsystemen. Mit Herrn Stephan Gais ist der Vorsitzende der Geschäftsführung und geschäftsführender Gesellschafter der Carl Mahr GmbH & Co. KG auch zur Wahl in den Aufsichtsrat vorgeschlagen und stellte sich im weiteren Versammlungsverlauf auch kurz den Aktionären persönlich vor. Synergien und Potenziale aus einer engeren Zusammenarbeit mit der Mahr-Gruppe sieht Herr Sorg vor allem auf den Gebieten Vertrieb und technische Kooperation.

Eine Neuordnung ist mit Wirkung zum 01. April 2017 auch im Vorstand der NanoFocus AG erfolgt. So hat der bisherige CTO Jürgen Valentin die Geschäftsführung der 100prozentigen Tochtergesellschaft NanoFocus Materialtechnik GmbH übernommen, die ab Juni 2017 unter dem Namen NanoFocus Analytics firmiert. Der Fokus der Gesellschaft liegt dabei auf neuen Anwendungen in der Photonik und der Medizintechnik und dem entsprechenden Business Development. Hinzu kommt die IT-Analytik in Form von Add-Ons für Standardprodukte sowie Aktivitäten in den Bereichen Consulting und Verkaufsvermittlung. Die Gesellschaft wird als Profitcenter geführt. Mit dem Standort in der Nähe zur Uni Duisburg Essen mit dem Schwerpunkt u.a. in den Bereichen Nanotechnologie / 3D-Druck sieht Herr Sorg die Gesellschaft sehr gut positioniert. Zudem betreut Herr Valentin seit 13 Jahren den Bereich OEM (Key Account) sehr erfolgreich. Der Vorstand besteht nach dem Wechsel von Herrn Valentin weiterhin aus den beiden Vorstandsmitgliedern Grigat und Sorg.

Abschließend ging Herr Sorg noch auf den Kursverlauf der NanoFocus Aktie ein. Dieser entwickelte sich insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2016 deutlich rückläufig und markiert dabei einen Tiefpunkt im Bereich von 1,60 Euro. Erst zuletzt und wohl auch in Folge der Meldung zur Gewinnung der Mahr-Gruppe als strategischem Investor hat sich der Aktienkurs wieder deutlich erholt und die Marke von 3,00 Euro nach oben durchbrochen. Mit Blick auf die Equity Story stellte Herr Sorg fest, dass sich NanoFocus in den vergangenen Jahren durch konsequente F&E-Aktivitäten die Technologieführerschaft im Wachstumsmarkt 3D-Oberflächenmesstechnik erarbeitet hat. Mit dem Sprung vom Laborausrüster in die Produktionskontrolle wird signifikantes Umsatz- und Ertragspotenzial erschlossen. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Investitionsphase in Forschung und Entwicklung wurden entsprechende Maßnahmen zur Kostenreduzierung eingeleitet und umgesetzt. Zudem wurde ein Teil der Mittel aus den Kapitalmaßnahmen zum Start einer Vertriebsoffensive genutzt und mit dem strategischen Investor aus der Industrie werden neue Absatzpotenziale erschlossen.


Allgemeine Aussprache


Als erste Rednerin meldete sich Beate Sander zu Wort und stellte einleitend fest, dass weder das Jahr 2015 noch das Jahr 2016 erfreulich waren. Positiv bewertete sie indes, dass der Kurs dennoch zuletzt deutlich auf aktuell 3,20 Euro zulegen konnte und die Börse offenbar den Blick nach vorne richtet und die deutlich besseren Aussichten im laufenden Geschäftsjahr 2017 nunmehr eingepreist hat. Positiv bewertete Frau Sander auch die Entwicklung bei der neu erworbenen Tochtergesellschaft Breitmeier sowie den Einstieg des strategischen Investors Mahr-Gruppe mit rund 20 Prozent. Mit Blick auf die weitere Entwicklung bei Breitmeier interessierte sich Frau Sander für die weiteren Planungen und Erwartungen des Managements zur dortigen Entwicklung. Laut Herrn Grigat strebt man profitables Wachstum mit einer Zuwachsrate von 10 Prozent an. Zudem sollen die noch ausstehenden Kaufpreisraten vom Unternehmen erwirtschaftet werden und die von Breitmeier bereitgestellte prozessnahe Messtechnik etabliert werden.

Befragt nach den Chancen aus dem Einstieg der Mahr-Gruppe antwortete Herr Sorg, dass man sich mit dem neuen Großaktionär in intensiven Gesprächen befindet, wie eine engere Zusammenarbeit aussehen und umgesetzt werden kann. Aktuell können hierzu aber noch keine finalen Antworten gegeben werden, da die Gespräche noch laufen. Felder für eine Zusammenarbeit ist nach Angabe von Herrn Sorg auf jeden Fall der Bereich Vertrieb, und auch im Bereich Produktion erörtert man Ansätze.

Ferner interessierte sich Frau Sander wie auch weitere Debattenredner für die Aktivitäten in wichtigen Zukunftsmärkten und welche Schwerpunkte dort seitens NanoFocus gesetzt werden. Hierzu erläuterte Herr Grigat, dass NanoFocus nach seiner Einschätzung technologisch bereits heute gut aufgestellt und positioniert ist auch in den wichtigen Zukunftsfeldern. Verbesserungsbedarf sieht er jedoch nach wie vor im Bereich der jeweiligen Vertriebsaktivitäten, dies gilt insbesondere auch für die Bereiche Medizintechnik und Robotik. Herr Sorg wies ergänzend darauf hin, dass die Tochtergesellschaft NanoFocus Analytics auch im Business Development aktiv ist und sich dort derzeit vor allem um die interessanten Bereiche Robotik und 3D Druck kümmert.

Auf die Frage nach dem aktuellen Stand bei der Suche nach einem Partner für das Segment Medizintechnik informierte Herr Grigat darüber, dass man sich hier derzeit noch auf der Suche befindet und weiterhin dabei ist, einen solchen Partner zu finden.

Des Weiteren erkundigte sich Frau Sander, ob für die Gesellschaft neben dem Listing im m:Access-Segment der Börse München auch eine Notierung im Wachstumssegment Scale der Börse Frankfurt in Frage kommt. Grundsätzlich beobachtet man natürlich die Entwicklung am Markt, allerdings ist ein Listing im Segment Scale derzeit nach Angabe von Herrn Sorg kein Thema. Man habe diese Thematik intensiv sowohl mit dem bisherigen Designated Sponsor als auch mit dem neuen, der ICF Wertpapierhandelsbank, beraten und sich auch mit Blick auf die entstehenden Kosten erst einmal dagegen entschieden.

Vor Verlesung des traditionellen Unternehmensgedichtes wollte Frau Sander dann noch wissen, was der herausfordernste Moment oder Vorgang im abgelaufenen Geschäftsjahr gewesen ist. Dies waren nach Angabe von Herrn Sorg sicherlich die erforderlich gewordene Restrukturierung und auch die zu ergreifenden personellen Maßnahmen. Dies ist insbesondere in Wachstumsunternehmen nach seiner Angabe ein sehr unangenehmer Prozess, der mittlerweile aber weitestgehend abgeschlossen worden ist. Dennoch war es "ein harter Ritt".

Herr Kuchejda, der in Vertretung eines Aktionärs das Wort ergriff, konnte nicht ganz nachvollziehen, wieso ein Unternehmen, das sich selbst als Marktführer sieht, eine negative Umsatzrendite von 25 Prozent erwirtschaftet. Herr Grigat erläuterte hierzu, dass man zwar die Preise um 5 bis 10 Prozent angehoben habe und hierdurch auch die Rohertragsmarge inzwischen besser ist, dennoch könne man im Markt nicht jeden beliebigen Preis durchsetzen. Das Thema ist aber oben auf der Prioritätenliste angesiedelt, und mit einer weiteren Intensivierung der Vertriebsbemühungen sollen auch weitere Margenverbesserungen realisiert werden.

Kritisch bewertete der Redner überdies den Umstand, dass im Berichtsjahr auch zum Instrument der Kurzarbeit gegriffen werden musste, und wollte wissen, welche Anstrengungen zur Erschließung neuer Märkte und Einsatzgebiete unternommen worden sind. Hierzu antwortete Herr Grigat, dass neue Applikationen im Bereich des 3D Druck entwickelt wurden und auf diesem Gebiet auch zwei neue große Anlagen installiert werden konnten. Im Bereich Automotive ist man insbesondere auf dem Gebiet der Brennstoffzelle aktiv, um hier neue Einsatzgebiete zu erschließen.

Nähere Details erfragte Kuchejda auch in Bezug auf die Akquisition von Breitmeier und brachte dabei seine Sorge zum Ausdruck, dass hier möglicherweise ein zu teurer Zukauf getätigt worden ist. Hierzu antwortete Herr Sorg, dass der Zeitraum für die Kaufpreisamortisation bei rund sieben Jahren liegt. Entscheidendes Kaufargument für Breitmeier war nach seiner Angabe die Gewinnung einer Technologie, die komplementär zu der von NanoFocus ist, sowie in der Übernahme der Kunden von Breitmeier. Dabei besonders im Fokus ist natürlich die Kundenbeziehung zur Daimler AG gewesen, dort verfügte NanoFocus zuvor über keinen eigenen Zugang. Natürlich wurde im Rahmen des Akquisitionsprozesses auch geprüft, ob es NanoFocus nicht auch aus eigener Kraft möglich wäre, den Kunden Daimler zu gewinnen und die entsprechenden Produkte zu entwickeln. Dies selber zu machen hätte allerdings nach Angabe von Herrn Sorg einen Zeithorizont von fünf bis zehn Jahren erfordert und wäre ohne die Garantie eines Erfolges wohl doppelt so teuer geworden wie die Übernahme von Breitmeier. Der vereinbarte maximale Kaufpreis für die Übernahme liegt laut Vorstand bei maximal 3,55 Mio. Euro, wovon noch eine fixe Kaufpreiskomponente von 550 TEUR zu zahlen ist. Hinzu kommen noch variable Kaufpreisanteile, die ebenfalls maximal noch 550 TEUR ausmachen können und in drei Raten zu bezahlen sind.

Auf die Frage nach der Verwendung der Mittel aus der Kapitalerhöhung antwortete Herr Sorg, dass die zugeflossenen Mittel vor allem der Working Capital Finanzierung dienen. Hier ist teilweise ein Vorlauf von bis zu vier Monaten abzudecken, 2015 und 2016 war eine klassische Bankfinanzierung nicht möglich, weshalb der Rückgriff auf Eigenkapital hier das Mittel der Wahl gewesen ist. Ein weiterer Teil wurde für die Herstellung von Demonstrationsanlagen verwendet. Insbesondere die Geräte zum Einsatz in der Halbleiterindustrie weisen einen hohen Materialanteil auf, so dass bei einem Gerätepreis zwischen 600 und 650 TEUR und einer Materialaufwandsquote von über 40 Prozent hier ebenfalls eine entsprechende Kapitalbindung besteht.

Aktionär Heinz Zukunft interessierte sich im Rahmen seiner Wortmeldung dafür, ob die NanoFocus AG bereits einmal Opfer von Cyberkriminalität geworden ist. Hierzu antwortete Herr Sorg, dass dies glücklicherweise bislang nicht der Fall gewesen ist. Bei den Daten legt man großen Wert auf Sicherheit. So existieren wöchentliche Backups, die in einem Banktresor eingelagert werden und im Fall der Fälle einen schnellen Zugriff auf die Daten ermöglichen und mögliche Datenverluste in überschaubaren Grenzen halten dürften.

Befragt nach etwaigen Risiken aus dem Brexit und auch den Ankündigungen von US-Präsident Donald J. Trump erläuterte Herr Grigat, dass aus dem Brexit-Thema bislang noch keine Effekte erkennbar geworden sind. In Sachen Trump berichtete er darüber, dass NanoFocus nach Mexiko liefert und es dort insbesondere zu Beginn des Jahres 2017 zu erheblichen Irritationen über etwaige Maßnahmen der neuen US-Regierung gekommen ist. Letztlich hat man aber den Auftrag erhalten.

Ferner wollte Herr Zukunft wissen, ob die NanoFocus auch von Fachkräftemangel betroffen ist und welche Maßnahmen die Unternehmensleitung hier gegebenenfalls ergriffen hat, um die eigene Position im Wettbewerb um Mitarbeiter zu verbessern. Laut Herrn Grigat ist man im technischen Bereich insbesondere durch die Nähe zu den Universitäten und die gute Vernetzung in diesem Bereich gut aufgestellt. Dies betrifft die Bereiche IT, Software und auch Optik. Schwierigkeiten hat man allerdings damit, geeignete Mitarbeiter für den Vertrieb zu finden. Dies ist in der Tat eine Herausforderung, dürfte aber vor allem auch dem aktuell sehr guten Arbeitsmarktumfeld geschuldet sein.

Nicht nachvollziehen konnte der Aktionär allerdings den im Jahresvergleich verdoppelten Steueraufwand und das bei dem zugleich deutlich angestiegenen Verlust, den die Gesellschaft ausweisen musste. Hierzu antwortete Herr Sorg, dass es sich bei dem abgebildeten steuerlichen Effekt um die Auflösung von gebildeten latenten Steuern handelt, der durch die anhaltende Verlustsituation notwendig geworden ist. Es handelt sich dabei aber um eine rein buchhalterische Maßnahme, die nicht mit einem Liquiditätseffekt verbunden ist. Die tatsächlichen Steuern lagen 2016 bei 4 TEUR nach 1 TEUR im Vorjahr.

Sowohl Herr Zukunft als auch weitere Redner interessierten sich für die Höhe der Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen sowie eine Prognose des Vorstands zur Frage, wohin sich diese in der Zukunft entwickeln werden. Den F&E-Aufwand bezifferte Finanzchef Sorg auf 2,1 Mio. Euro oder 17 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr. Dabei handelt es sich sowohl um den internen Aufwand, als auch um etwaige extern vergebene Fremdleistungen. Perspektivisch soll sich die F&E-Quote schon allein durch die angestrebten Umsatzzuwächse reduzieren.

Aktionär Schnirch lobte zunächst die Verdienste des ausscheiden Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Schreier und begrüßte auch den Vorschlag, ihn zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrat zu ernennen. Mit Blick auf die zuletzt doch in recht kurzen Zeitabständen durchgeführten Kapitalmaßnahmen wollte der Redner wissen, wie die Liquiditätsplanung für die Jahre 2017 und 2018 aussieht. Nach Angabe von Herrn Sorg werden 2017 die eingeleiteten Maßnahmen des Jahres 2016 greifen und sich die auf den Weg gebrachten Kostensenkungsmaßnahmen entsprechend auswirken. Der Free-Cashflow soll mit plus 16 TEUR 2017 leicht positiv ausfallen, ähnliches wird auch für 2018 angestrebt, so dass nach Vorstandsangabe keine Kapitalerhöhung geplant ist. Zudem existieren bei der Gesellschaft noch nicht genutzte Kontokorrentlinien. Die Verhandlungen über eine entsprechende Verlängerung von Finanzierungsrahmen laufen aktuell.

Etwas irritiert zeigte sich Herr Schnirch darüber, dass es erst im April 2017 gelungen ist, für Breitmeier eine Linie für die Working Capital-Finanzierung zu erhalten, und wollte wissen, warum dies nicht bereits im Rahmen der Akquisitionsüberlegungen sichergestellt werden konnte. Laut Herrn Sorg hatte man dieses Thema sehr wohl auf dem Schirm und es lag auch bereits die mündliche Zusage einer Bank vor. Durch den im vergangenen abgeschlossenen BuG-Vertrag mit Breitmeier zur Nutzung der vorhandenen Verlustvorträge hat die Bank jedoch ein neues Rating von Breitmeier als beherrschter Gesellschaft vorgenommen und es wurde keine Linie eingeräumt. Inzwischen ist es aber nun gelungen, ein entsprechendes Darlehen über 600 TEUR zu erhalten.

Nähere Details erbat sich Herr Schnirch auch zu den Restrukturierungsmaßnahmen des vergangenen Jahres. Hier interessierte ihn insbesondere, wie man einen zu großen personellen Aderlass und entsprechenden Know-how-Verlust vermieden hat. Herr Grigat stimmte der Einschätzung des Redners zu, dass es sich dabei um ein ausgesprochen schwieriges Thema handelt. Man hat sich für eine sehr offene Kommunikation mit der Belegschaft entschieden, und die vereinbarten Maßnahmen sind auch durch einen Gehaltsverzicht des Vorstands unterstützt worden. Im Ergebnis ist es gelungen, alle Leistungsträger im Unternehmen zu behalten und den Know-how-Abfluss so weit wie möglich zu minimieren. Entscheidend wird es nun nach Vorstandseinschätzung jedoch sein, das Unternehmen auf die Erfolgsspur zurückzubringen, da eine solch schwierige Zeit natürlich negative Auswirkungen auf die Motivation hat.

Wie auch die übrigen Debattenredner interessierte sich Herr Schnirch für die Absichten der Mahr-Gruppe mit dem Einstieg bei der NanoFocus und er wollte auch wissen, ob der neue Ankeraktionär eventuell bei weiteren Finanzierungsthemen in der Zukunft auch zur Verfügung stehen wird. Herr Sorg bat um Verständnis dafür, dass er derzeit zur Ausgestaltung der operativen Zusammenarbeit noch keine belastbaren Aussagen treffen kann, da die entsprechenden Gespräche derzeit noch laufen und noch nicht abgeschlossen sind. Wie sich die Mahr-Gruppe in der Zukunft bei etwaigen Finanzierungsthemen verhalten wird, ist ebenfalls noch im Gespräch, so dass auch dazu aktuell noch keine Aussage getroffen werden kann.

Sowohl Herr Schnirch als auch Herr Kuchejda erkundigten sich nach dem aktuellen Stand bei der mikroskin und inwieweit der Buchwert von 1 Mio. Euro auch tatsächlich realistisch ist. Hierzu antwortete Herr Grigat, dass man dort nach wie vor mit einem Interessenten in Verhandlungen steht.

Auf die Frage nach Veränderungen in der Aktionärsstruktur und etwaigen Verkäufen von Aktien aus Organbesitz antwortete zunächst Aufsichtsratschef Dr. Schreier, dass seiner Kenntnis nach keine solchen Verkäufe erfolgt sind. Im Rahmen der Kapitalmaßnahmen habe er jedoch eine Aktienleihe gegeben, damit die Zeichner aus der Kapitalerhöhung direkt handelbare Stücke zur Verfügung haben. Für die auf diese Weise entliehenen Stücke wurden dann später entsprechende Aktien aus der Kapitalerhöhung an ihn ausgeliefert, so dass sich der Bestand hierdurch nicht verändert hat. Zudem haben seine Familie wie auch teilweise andere Organmitglieder an der Kapitalerhöhung mit Augenmaß teilgenommen.


Abstimmungen

Nach Beendigung der allgemeinen Aussprache um 14:45 Uhr wurde die Präsenz mit 2.894.501 Aktien oder 47,5 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Sämtliche Beschlussvorlagen der Verwaltung wurden mit großen Mehrheiten verabschiedet, die niedrigste Zustimmungsquote lag bei 78,86 Prozent bei der Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals (TOP 8).

Im Einzelnen beschlossen wurde die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3), die Wahl der Roever Broenner Susat Mazars GmbH & Co. KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg, Standort Köln zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2017 (TOP 4), die Neuwahl der Herren Stephan Gais, Hans Wörmcke und Ralf Terheyden in den Aufsichtsrat sowie von Herrn Prof. Dr.-Ing. Stefan Altmeyer als Ersatzmitglied für den Aufsichtsrat (TOP 5), die Ernennung von Herrn Dr. Hans-Hermann Schreier zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrats (TOP 6), die Aufhebung des vorhandenen genehmigten Kapitals und Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals nebst entsprechender Satzungsänderung (TOP 7), die Ermächtigung zur Ausgabe von Bezugsrechtsaktien (Aktienoptionen) nebst Schaffung eines bedingten Kapitals und entsprechender Satzungsänderung (TOP 8) sowie die Ermächtigung zur Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen nebst entsprechender Satzungsänderung (TOP 9). Der Versammlungsleiter konnte die Hauptversammlung nach einer Dauer von knapp viereinhalb Stunden um 15:23 Uhr schließen.


Fazit

Die Schwierigkeiten auf der Umsatzseite haben sich entgegen unserer Erwartung auch noch 2016 fortgesetzt und zu einem unter den Erwartungen liegenden Umsatz und damit auch Ergebnis geführt. Positiv zu vermerken ist, dass sich der Zukauf der Breitmeier Messtechnik auf der Ergebnisseite mit einem positiven Ergebnisbeitrag bemerkbar gemacht hat, auch hat dieser letztlich dazu geführt, dass die Umsätze zumindest im Vorjahresvergleich dennoch zulegen konnten.

Ergebnisseitig hat sich das schwächere Geschäft jedoch deutlich ausgewirkt, allerdings hat die Unternehmensleitung die unzweifelhaft unerfreuliche Entwicklung genutzt und mit einem Kostensenkungs- und Effizienzprogramm gegengesteuert. Maßnahmen wie Kurzarbeit und eine Reduktion von Mitarbeitern sind zwar nie schön, ermöglichen aber, dass der Kostenblock im jetzt laufenden Jahr 2017 je nach Umsatzentwicklung um 1,5 bis 2 Mio. Euro geringer ausfallen wird. Durch die Kapitalerhöhungen zum Jahresende 2016 und im Frühjahr 2017 wurde zudem die Innenfinanzierungskraft des Unternehmens gestärkt. Neben der Finanzierung des Working Capital wird der Mittelzufluss auch für eine Intensivierung der Vertriebsaktivitäten eingesetzt.

Sehr positiv ist aus Sicht des Verfassers auch zu bewerten, dass mit der Mahr-Gruppe ein strategischer Investor aus der Industrie bei NanoFocus mit einem Anteil von gut 21 Prozent eingestiegen ist. Auch wenn die genauen Felder und Konditionen einer Zusammenarbeit derzeit noch in Verhandlungen festgelegt werden, könnte sich dies als weiterer wichtiger Meilenstein in der Unternehmensentwicklung erweisen und die Absatzchancen auch über die weltweite Vertriebsorganisation von Mahr deutlich verbessern. An der Börse ist der Einstieg des neuen Investors - der nunmehr in Person von Herrn Gais auch im Aufsichtsrat der Gesellschaft vertreten ist - bereits sehr positiv bewertet worden. Mit Blick auf die 2017 zu erwartende Rückkehr in die Gewinnzone erscheint die Aktie auf dem aktuellen Kursniveau von 3,00 Euro fair bewertet, mögliche positive Impulse könnten sich allerdings je nach Ergebnis der Vereinbarungen mit der Mahr-Gruppe oder durch bislang im Budget noch nicht eingeplante Großaufträge ergeben.


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Hinweis: Der Verfasser ist Aktionär der beschriebenen Gesellschaft.



Veröffentlichungsdatum: 07.07.2017 - 16:15
Redakteur: ala
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