Am 23. Mai 2017 fand in München die 19. ordentliche Hauptversammlung der LUDWIG BECK am Rathauseck – Textilhaus Feldmeier AG statt. Vor allem nach einem schwachen dritten Quartal musste das Management die Prognose für das vergangene Geschäftsjahr zurücknehmen. Mit einem zufriedenstellenden vierten Quartal lag das Ergebnis dann aber doch am oberen Ende der Erwartungen. Rund 450 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im Hotel Hilton München Park eingefunden, um sich über die weiteren Aussichten zu informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Steffen Stremme eröffnete die Hauptversammlung und übergab nach dem Verlesen der üblichen Formalien das Wort an das Vorstandsmitglied Christian Greiner.
Bericht des VorstandsHerr Greiner bedankte sich zu Beginn erst einmal beim gesamten Team, das für den reibungslosen Ablauf der Hauptversammlung verantwortlich zeichnet. Bei stagnierendem Welthandel war 2016 ein eher zähes Jahr, meinte der Vorstand. Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland erhöhte sich wieder um knapp 2 Prozent. Hierbei entwickelten sich der private Konsum und besonders der staatliche Konsum mit plus 4,2 Prozent sehr erfreulich.
Die Textilbranche schloss laut Herr Greiner aber erneut mit einem Minus ab. Vor allem die zweite Jahreshälfte gestaltete sich äußerst schwierig mit einem viel zu heißen September und einem schwächer als erwartet ausgefallenen Weihnachtsgeschäft. Hinzu kam dann noch der Amoklauf im Juli 2016, der zu einem Rückgang bei ausländischen Touristen führte. Als Standorte nannte Herr Greiner das LUDWIG BECK „Kaufhaus der Sinne“ am Marienplatz, das LUDWIG BECK HAUTNAH in den FÜNF HÖFEN und die Geschäfte von WORMLAND. Seit 2012 ist die Gesellschaft zudem online im Bereich Beauty und Kosmetik vertreten.
Das Kaufhaus am Marienplatz befindet sich in absoluter Bestlage, betonte Herr Greiner. München verfügt dabei über ein Einzugsgebiet von 2,8 Mio. Menschen und wird jährlich von rund 7 Mio. Touristen besucht. Auf knapp 12.500 Quadratmetern Verkaufsfläche bietet das Kaufhaus einen einzigartigen Produktmix. Direkt im Kaufhaus werden häufiger Aktionen durchgeführt wie bspw. ein Tag 100 Highlights. Daran sind auch über 100 Lieferanten beteiligt. Herr Greiner wies darauf hin, dass diese Aktion direkt am kommenden Samstag stattfindet.
Der Onlineshop umfasst nach Angabe von Herrn Greiner knapp 10.000 Produkte mit 100 zum Teil exklusiven Marken. Mit diesem Angebot besetzt die Gesellschaft eine Marktnische. Wie der Vorstand weiter ausführte, besitzt der Onlineshop auch strategische Bedeutung. Im Frühjahr 2015 erfolgte der Erwerb von WORMLAND. Das Unternehmen verfügt derzeit über 15 Niederlassungen in 12 deutschen Großstädten. Auf einer Verkaufsfläche von 16.200 Quadratmetern erwirtschaftete WORMLAND im letzten Jahr einen Umsatz von 76 Mio. Euro. Abschließend wies Herr Greiner noch auf die neue Filiale in Nürnberg hin, die im Oktober 2016 eröffnet wurde.
Das weitere Vorstandsmitglied Dieter Münch ging dann näher auf die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres ein. Im Hinblick auf die Unternehmensstruktur meinte der Vorstand, LUDWIG BECK hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Konzern gewandelt. In der LUDWIG BECK Unternehmensverwaltungs GmbH werden nun die WORMLAND-Geschäfte abgebildet. Durch die Verschmelzung der THEO WORMLAND GmbH kann nun eine leichte Vereinfachung in der Struktur erzielt werden. Zudem ergeben sich auch ein paar Einsparungen, so Herr Münch.
In der LUDWIG BECK AG ging der Umsatz im vergangenen Jahr von 104,0 auf 101,1 Mio. Euro zurück. Dagegen erhöhte sich der Umsatz bei WORMLAND von 54,6 auf 76,0 Mio. Euro. Allerdings war dies darauf zurückzuführen, dass der Umsatz 2015 erst ab dem 13. Mai enthalten war. Im Gesamtkonzern legte der Umsatz dadurch ebenfalls deutlich zu. 2015 hatte LUDWIG BECK durch die Übernahme Sondererträge erzielt. Das EBIT von minus 2,3 Mio. Euro bei WORMLAND hielt Herr Münch für keine schöne Zahl, allerdings kam das Minus für ihn auch nicht überraschend.
Wie er erklärte, soll WORMLAND mit dem Ertrag aus 2015 saniert werden. Das Ziel sei auch schon am Horizont erkennbar. Auf derzeitiger Basis gehe man davon aus, dass die Sanierung 2019 oder vielleicht auch erst 2020 gelingen könnte. Das Konzern EBIT verringerte sich von 18,3 auf 6,3 Mio. Euro. Mit minus 1,1 Mio. Euro lag das Finanzergebnis auf dem Vorjahresniveau. Das Ergebnis vor Steuern von 5,2 Mio. Euro war stark durch WORMLAND beeinflusst, teilte der Finanzvorstand mit.
Das Segmentergebnis der LUDWIG BECK AG belief sich auf 5,2 Mio. Euro und bildete laut Herrn Münch die Grundlage für die Dividendenausschüttung. Bei einem Dividendenvorschlag von 0,65 Euro je Aktie ergibt sich bezogen auf dieses Ergebnis eine Ausschüttungsquote von 47 Prozent. Die Bilanz ist unverändert stark durch die Immobilien geprägt. Der Wertansatz wurde jeweils von der Erstbilanzierung übernommen. Dies basiert auf dem Wertansatz beim Marienplatz von 2001. Seitdem sind die Bodenrichtwerte aber explodiert. Laut Herrn Münch lag der Bodenrichtwert im Jahr 2000 bei 45 TEUR je Quadratmeter und 2014 bereits bei 85 TEUR. Die Zahlen für 2016 kommen Ende des Monats, doch auch hier rechnete der Finanzvorstand mit einer weiterhin positiven Entwicklung. Daneben verfügt die Gesellschaft noch über ein Logistikzentrum in Haar und zwei Immobilien bei WORMLAND.
Nach Angabe von Herrn Münch belief sich die Marktkapitalisierung der Gesellschaft Ende 2016 auf rund 105 Mio. Euro. 2016 entwickelte sich die Aktie schlechter als der DAX. Seit Jahresende legte der Kurs aber wieder von 28,50 Euro auf über 30 Euro zu. Laut der letzten Erhebung hat LUDWIG BECK etwa 2.200 Aktionäre, von denen sich zur heutigen Hauptversammlung wieder 883 Aktionäre angemeldet haben.
Nach Meinung von Herrn Münch bereitet die Weltkonjunktur Sorgen. Für Deutschland schätzt die Bundesregierung ein Wachstum von etwa 1,4 Prozent. Die Auswirkungen von Trumps Politik „America First“ seien ebenfalls noch nicht abschätzbar. Unklar sind laut Herrn Münch auch die Terrorismusauswirkungen auf den Tourismus. Der Amoklauf im vergangenen Jahr hatte jedenfalls dazu geführt, dass Touristen weggeblieben sind. Wie Herr Münch erklärte, lebt die Gesellschaft auch von den Touristen. Immerhin machten die Touristen rund ein Drittel der Kundschaft aus.
Danach ging Herr Münch auf die lokalen Rahmenbedingungen ein. Positiv wertete er dabei die wachsende Einwohnerzahl von München. Im Jahr 2015 lag die Einwohnerzahl bei 1,5 Mio., bis spätestens 2018 sollte die Zahl von 1,6 Mio. Einwohner erreicht werden. Würde es genügend bezahlbaren Wohnraum geben, wäre die Einwohnerzahl sicherlich schon deutlich höher, mutmaßte Herr Münch. Negativ könnte sich dagegen die Großbaustelle für eine zweite S-Bahnröhre im geplanten Zeitraum von 2017 bis 2026 auswirken.
Für 2017 strebt LUDWIG BECK laut Herrn Münch wirtschaftliche Beständigkeit bei einer Seitwärtsentwicklung an. Auch unter den widrigen Verhältnissen soll das Ertragsniveau konstant gehalten werden. In Folge der weiteren Restrukturierungen rechnete der Finanzvorstand bei WORMLAND mit einem geringeren Verlust vor Sonderkosten. Bei einem Konzernumsatz zwischen 170 und 180 Mio. Euro soll sich das EBIT auf 4 bis 6 Mio. Euro belaufen. Zudem werde die Gesellschaft die konservative Bilanzpolitik beibehalten, um auf dieser Basis nachhaltiges Wachstum zu erzielen, betonte Herr Münch zum Ende seiner Ausführungen.
Allgemeine DiskussionFrau Straubinger von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) kam sofort auf das wichtigste Thema zu sprechen, den Stand der Integration von WORMLAND. Hierzu hatte später auch Frau Haralampidis einige Fragen. Wie Herr Münch berichtete, gelang es, die Menschen aus beiden Unternehmen zusammenzubringen. So ist die Firmenzentrale von WORMLAND weiterhin in Hannover. Auf der menschlichen Seite ist die Integration damit bereits gelungen.
Großes Potenzial sah Herr Münch aber noch beim Einkauf der Waren. Auch das Thema Altware bei WORMLAND war zum Jahresende 2016 zu 80 Prozent abgearbeitet, aktuell sei das Problem sogar nahezu komplett gelöst. Der Verkauf dieser Altware war jedoch nur zu Abschlägen möglich. Weitere Kosteneinsparungen sollen aus dem Schließen einer Logistikzentrale zum Jahresende resultieren. Dadurch entfallen dann zukünftig Mietkosten für diese Logistikzentrale.
Angesichts der Schließung einer Filiale und der Neueröffnung eines großen Shops in Nürnberg erkundigte sich Frau Straubinger, ob weitere Filialschließungen angedacht sind. WORMLAND hat jetzt 15 Standorte, sollte irgendwann noch mal eine Schließung anstehen, dann werde man aber zuerst die Mitarbeiter darüber informieren, teilte Herr Münch mit. Die DSW-Vertreterin wollte ferner wissen, ob zu manchen Zeiten auch eine Lockerung der Öffnungszeiten denkbar ist. In München ist das nicht leicht, andere Städte sind viel offener gegenüber einem verkaufsoffenen Sonntag eingestellt, bedauerte der Vorstand. München sei hier eher steinzeitlich. Laut Herrn Greiner gibt es in diesem Jahr keinen einzigen verkaufsoffenen Sonntag.
Die Entwicklung des Onlineshops stand im Interesse mehrerer Redner. Mit dem Bereich Beauty und Kosmetik startete 2012 der Onlineshop. Wie der Finanzvorstand informierte, werden die Verluste in jedem Jahr geringer. Bei zweistelligem Umsatzwachstum und obwohl schon Umsätze im Millionenbereich erwirtschaftet werden, befindet sich der Onlineshop immer noch im Verlustbereich. Wäre es denn denkbar, dass man im Textilbereich auch mit Eigenmarken online geht, hinterfragten Frau Straubinger und Frau Haralampidis. WORMLAND hatte einen Onlineshop, der jedoch nicht wettbewerbsfähig war und deshalb eingestellt wurde. Sollte man noch einmal ins Internet gehen, dann wäre der interessanteste Weg, der über die Eigenmarken, so Herr Greiner. Die Eigenmarken machen bei WORMLAND immerhin rund 20 Prozent des Umsatzes aus.
In der Folge sprach Frau Straubinger noch eine mögliche Ausgliederung der Immobilie an. Diesen Schritt haben zwar schon mehrere Unternehmen gemacht, man müsse aber auch zwischen betriebsnotwendiger und nicht betriebsnotwendiger Immobilie unterscheiden, meinte Herr Münch. Der Erwerb der Immobilie am Marienplatz war die richtige Entscheidung, zur Veräußerung gebe es keinen Grund. Die Immobilie in Haar sei nicht betriebsnotwendig, falls ein gutes Angebot käme, könnte man das annehmen.
Mehrere Redner baten auch um weitergehende Informationen zum stärkeren Engagement von Herrn Greiner bei Wöhrl. Herr Greiner hat die Firma Wöhrl erworben und übernommen, führte Dr. Stremme aus. Er übernehme dort aber keine operativen Aufgaben und bleibt somit unverändert Vorstand bei LUDWIG BECK. Der Aufsichtsrat werde die weitere Entwicklung aber sorgfältig begleiten und beobachten.
Frau Haralampidis von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) machte ein bewegtes Jahr für die deutsche Textilbranche aus. Aufgrund des Wetters und der Terrorgefahren verzichteten viele Menschen auf den Einkauf. Die Sprecherin war überrascht, dass in den Ausschüssen keine Arbeitnehmervertreter präsent sind. In den Ausschüssen ist bei der Besetzung auf ganz bestimmte Qualifikationen abzustellen. Dort werde nach Aussage von Dr. Stremme aber nur vordiskutiert, die Fragen werden danach sämtlich auch im gesamten Plenum besprochen. Des Weiteren bat Frau Haralampidis um eine Zielangabe von Seiten des Vorstands betreffend den Aktienkurs. Herr Münch entgegnete jedoch, er könne nur Ziele im operativen Geschäft nennen, für die Kursziele sind die Analysten zuständig.
Nach den Worten von Herrn Stauffenberg entwickelte sich LUDWIG BECK erstmals schlechter als die Branche. „Ist der Lack ab?“, fragte er etwas provokant. Herr Münch war der Ansicht, dass der Lack noch nicht ab ist bei LUDWIG BECK. Er räumte aber ein, dass die Gesellschaft im letzten Jahr tatsächlich schlechter abgeschnitten hat als die Branche. LUDWIG BECK ist stärker vom Tourismus abhängig und wenn es dort einen Rückgang gibt, trifft das die Gesellschaft. Besonders der September war ganz schwierig, während das vierte Quartal besser als befürchtet ausfiel.
Weitere Fragen von Herrn Stauffenberg beschäftigten sich mit dem Umsatz je Mitarbeiter bei WORMLAND und LUDWIG BECK sowie der hohen Steuerquote. Nicht jeder WORMLAND-Standort hat die Qualität des WORMLAND-Standorts in München. Je geringer der Umsatzbeitrag je Quadratmeter, desto geringer fällt auch die Umsatzleistung je Mitarbeiter aus, so Herr Münch. Wie er weiter mitteilte, besteht derzeit keine steuerliche Organschaft mit WORMLAND. Man hatte sich das lange überlegt, aber die Übernahme war schon „ein großer Schluck aus der Pulle“. Deshalb erfolgte die Abwägung zwischen Steuern sparen und das Risiko für LUDWIG BECK begrenzen.
Nachfolgend lobte Herr Stauffenberg die hohe Ausschüttung bei der Dividende für das vergangene Jahr. Zusätzliche Informationen verlangte der Aktionär zu den Retouren im Bereich Onlineshop. In der Textilbranche liegen die Retouren im Onlinegeschäft meist bei 50 bis 60 Prozent. Dagegen liegen die Retouren bei LUDWIG BECK im Onlineshop lediglich im einstelligen Prozentbereich. Nach Ansicht von Herrn Stauffenberg hat sich das Gewinnziel bei WORMLAND zeitlich nach hinten verschoben. Wie Herr Münch bestätigte, kam es zu einer Revidierung. Zunächst hatte man 2018 ins Auge gefasst, nun ist das Jahr 2019 oder auch das Jahr 2020 geplant. Auf die Frage nach der vorhandenen Grundfläche am Marienplatz nannte der Vorstand etwas mehr als 1.700 Quadratmeter.
Herr Ehresmann bat um Aufklärung, was unter Produktstraffung verstanden wird. Über die vergangene Saison kam es bei den Marken zu einer weiteren Fokussierung. Laut Herrn Greiner konnte die Anzahl der Marken in den letzten Jahren deutlich reduziert werden. Des Weiteren erkundigte sich der Aktionär nach der Anzahl der ausländischen Touristen. Durch die Kreditkartenumsätze wisse man, woher die Touristen kommen, berichtete Herr Münch. Dabei waren die wichtigsten Touristen aus den Golfstaaten, während sich der Umsatzanteil durch die russischen Touristen in Folge der Rubelschwäche reduzierte.
Erklärungsbedarf meldete Herr Ehresmann hinsichtlich des ausgewiesenen Ergebnisses für 2016 an, da es im Vergleich zu 2015 auch unter Herausrechnung des Sondereffekts schlechter ausfiel. Man dürfe im Vergleich nicht nur auf den Sondereffekt abstellen, erklärte der Finanzvorstand. Im Gegensatz zu 2015 waren im vergangenen Jahr auch die ersten vier Monate von WORMLAND enthalten und in diesen Monaten wurden Verluste generiert.
Nicht ganz verständlich war für den Aktionär das Vermächtnis von Herrn Feldmeier. Laut Herrn Münch wurde ein Anteil von 17 Prozent über das Vermächtnis von Herrn Feldmeier an LUDWIG BECK vermacht. Die restlichen Anteile werden in das Eigentum übergehen, wenn Herr Peter Feldmeier verstirbt. Die Erben von Herrn Feldmeier bekommen aber noch einen Versorgungsausgleich, so der Vorstand. Herr Stauffenberg hinterfragte die Eigenkapitalverzinsung in Höhe von 3,65 Prozent. 5 Prozent wären uns lieber gewesen, räumte Herr Münch ein. Allerdings besitzt die Gesellschaft auch ein niedriges Risikoprofil. Auf die Frage nach den Verlusten im Online-Bereich erklärte Herr Münch, die Verluste liegen noch bei mehr als 0,5 Mio. Euro im Jahr.
Anschließend meldete sich der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Hans Rudolf Wöhrl zu Wort und erklärte, er sei ein großer Anhänger des Schweinezyklus. In den vergangenen Jahren habe die Gesellschaft eine ordentliche Rendite erzielt. Nach seinem Einstieg vor 7 Jahren habe er eine Konzentration auf das Hauptgeschäft gefordert. Schreibt man die Kurve fort, müsste LUDWIG BECK in drei bis vier Jahren wieder bessere Zahlen liefern. Allerdings bestehen weiterhin massive Überkapazitäten im Textilbereich, so Herr Wöhrl.
Aber schon vor 30 Jahren, als es noch keinen Onlinehandel gab, hatten Versender wie Quelle und Otto einen Anteil von 25 bis 30 Prozent. Herr Wöhrl bezeichnete sich als großen Verfechter des stationären Einzelhandels. Er war auch überzeugt, dass sich der Wettbewerb ausdünnt, da mehrere Einzelhändler pleite gehen dürften. Große Sprünge beim Gewinn in den kommenden drei bis vier Jahren erwartete er aber nicht.
AbstimmungenNach dem Ende der Aussprache leitete Dr. Stremme zu den Abstimmungen über. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 9.446.117,50 Euro, eingeteilt in 3.695.000 Aktien, waren 2.936.014 Aktien entsprechend 79,46 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden alle nahezu einstimmig im Sinne der Verwaltung gefasst. Dies waren die Ausschüttung einer Dividende von 0,65 Euro (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4) sowie die Wahl der BTU Treuhand GmbH zum Abschlussprüfer (TOP 5). Gegen 13:00 Uhr konnte Dr. Stremme die Hauptversammlung bereits wieder schließen.
Fazit und eigene MeinungLUDWIG BECK musste im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Ergebnisrückgang hinnehmen. Ausschlaggebend waren der Wegfall des positiven Sondereffekts aus dem Vorjahr und schwierige Rahmenbedingungen. Nach einem extrem schwachen September senkte das Management sogar die Prognose für das Gesamtjahr 2016. Letztendlich fielen die Zahlen für das Gesamtjahr doch noch besser als befürchtet aus.
Die Rahmenbedingungen für den stationären Modeeinzelhandel bleiben weiterhin schwierig. Angesichts der Positionierung sollte sich LUDWIG BECK 2017 aber wieder besser als die Branche entwickeln. Bei WORMLAND steht weiterhin die Steigerung der Profitabilität im Vordergrund. 2019 oder 2020 soll WORMLAND dann auch schwarze Zahlen schreiben. Auch beim Onlineshop reduzieren sich die Verluste und so ist dort ebenfalls der Break-even in Sicht. Bei der Prognose für das Gesamtjahr 2017 agiert der Vorstand bewusst vorsichtig. Aber selbst wenn das Modegeschäft derzeit nicht gerade floriert, verfügt die Gesellschaft mit der Immobilie am Marienplatz über ein unschlagbares Asset. Vor diesem Hintergrund bleibt die Aktie von LUDWIG BECK eine solide Halteposition.
KontaktadresseLUDWIG BECK am Rathauseck – Textilhaus Feldmeier AG
Marienplatz 11
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Veröffentlichungsdatum:
30.05.2017
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Redakteur:
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