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HV-Bericht DLB-Anlageservice AG - Performance der Depots noch besser als der Gesamtmarkt – Dividendenrendite immer noch fast 5 Prozent
Die DLB-Anlageservice AG hatte für den 16. Mai 2017 zur Hauptversammlung nach Augsburg eingeladen. Veranstaltungsort war wieder das Brauhaus Riegele, in dem sich mit rund 25 Aktionären und Gästen wieder etwas mehr Teilnehmer als im Vorjahr eingefunden hatten. Für GSC Research war Matthias Wahler vor Ort.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Johannes Schuhwerk eröffnete die Versammlung um 11 Uhr, erläuterte die Formalien und sprach einige ergänzende Worte zum Aufsichtsratsbericht. Im Anschluss übergab er das Wort an den langjährigen Alleinvorstand Michael Höfer.


Bericht des Vorstands

Herr Höfer begann seinen Vortrag mit einigen Anmerkungen zum Markt. Wie schon in den Vorjahren gab es wieder eine Vielzahl von Schreckensmeldungen wie den überraschenden Brexit und die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA zu verkraften. Dennoch behielt die Börse ihren Aufwärtstrend unter anderem infolge der anhaltenden Niedrigzinspolitik der EZB, der moderaten Rohstoff- und Ölpreise und der immer noch hohen Wachstumsraten in China bei.

Die DLB konnte die Entwicklung des DAX, der im Jahresverlauf um 6,9 Prozent zulegte, wieder mit nahezu allen Depots übertreffen. Die Performance war also recht ordentlich. Den hohen Investitionsgrad hat der Vorstand beibehalten und auch die Mittel aus der Kapitalerhöhung zügig investiert. Im Juni 2016 hatte die DLB insgesamt 38.000 neue Aktien zu einem Ausgabepreis von 12 Euro ausgegeben und das Grundkapital damit erneut um 10 Prozent erhöht.

Herr Höfer leitete dann über zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung. Zuerst lenkte er den Blick auf die Sachanlagen, innerhalb derer sich die Position Grundstücke und Bauten von 25 TEUR auf null reduzierte. Dahinter verbirgt sich nach Aussage des Vorstands der Verkauf des Apartments im Augsburger Hotelturm. Bei einem Preis von 55 TEUR konnte ein Ertrag von knapp 30 TEUR realisiert werden. Außerdem können in Zukunft Verwaltungsaufwendungen gespart werden.

Die Finanzanlagen erhöhten sich deutlich auf 2,73 (Vorjahr: 2,31) Mio. Euro. Diese Veränderung ergibt sich aus der Erhöhung der Beteiligung an der VAB Verlags AG auf 87 (64) Prozent mit einem Effekt von 573 TEUR. Gegenläufig wirkt die Reduzierung der Anteilsquote an der Novalis Beteiligungen AG mit einem Abgang von 183 TEUR. Die sonstigen Wertpapiere des Anlagevermögens reduzierten sich durch Verkäufe auf 576 (725) TEUR.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen wurden umgegliedert auf Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen. Von den insgesamt 971 TEUR entfallen 523 TEUR auf die VAB und 449 TEUR auf die Focus-Industrie-Beteiligungs AG. Die Wertpapiere des Umlaufvermögens stiegen bedingt durch einige kurzfristig gehaltene Positionen deutlich auf 501 (162) TEUR und die liquiden Mittel erhöhten sich auf 186 (120) TEUR.

Das Eigenkapital erhöhte sich deutlich auf 4,96 (4,41) Mio. Euro. Dazu beigetragen hat laut Herrn Höfer neben der guten Geschäftsentwicklung auch die Kapitalerhöhung, durch die sich das Grundkapital auf 3,38 (3,08) Mio. Euro erhöhte. Der Buchwert je Aktie errechnete sich zum Bilanzstichtag mit 11,74 (11,46) Euro.

Die sonstigen Rückstellungen reduzierten sich auf nur noch 33 (78) TEUR. Sie enthalten ebenso wie die sonstigen Verbindlichkeiten von 66 (156) TEUR im Wesentlichen die Erfolgshonorare für die Analysten. Bankverbindlichkeiten gibt es weiterhin nicht und die zur Verfügung stehenden Kreditlinien sollen auch künftig allenfalls kurzfristig genutzt werden.

Die Umsatzerlöse aus Dienstleistungen verringerten sich auf 205 (282) TEUR. Dies ist nach Angabe von Herrn Höfer auf geringere performanceabhängige Vergütungen zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Erträge von 346 (391) TEUR enthalten nach seiner Aussage Gewinne aus dem Verkauf von Beteiligungen mit 127 (147) TEUR, Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren des Anlage- und des Umlaufvermögens mit 106 (180) TEUR bzw. 84 (52) TEUR sowie den Gewinn von 29 TEUR aus der Veräußerung der Immobilie. Zuschreibungen auf Wertpapiere gab es 2016 nicht.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 133 (247) TEUR enthalten Verluste aus dem Verkauf von Wertpapieren von 26 (7) TEUR, die Verwaltungsaufwendungen mit 45 (56) TEUR sowie die erfolgsabhängigen Honorare von 62 (184) TEUR. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Anlagevermögens erhöhten sich auf 54 (28) TEUR.

Wichtig war Herrn Höfer daneben der Blick auf die Erträge aus Wertpapieren des Finanzanlagevermögens, die wegen der erstmaligen Dividendenzahlung der Focus AG auf 74 (20) TEUR gestiegen sind. Die Zinsen und ähnliche Erträge von 41 (26) TEUR entfallen im Wesentlichen auf Darlehenszinsen der Focus und der VAB mit 26 TEUR bzw. 7 TEUR sowie auf Dividenden von Wertpapieren im Umlaufvermögen mit 8 TEUR.

Ertragssteuern mussten wie in den Vorjahren nicht gezahlt werden. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit entspricht deshalb mit 367 (330) TEUR weitgehend dem Jahresüberschuss. Vorstand und Aufsichtsrat schlugen der Hauptversammlung mit Blick auf die erfreuliche Ergebnisentwicklung vor, eine unveränderte Dividende von 0,70 Euro zu zahlen.

Im Anschluss sprach Herr Höfer einige Worte zu den Beteiligungen der DLB. Bei der Focus AG konnte die positive operative Entwicklung auf einem hohen Niveau gehalten werden. Angesichts der weiterhin guten Entwicklungschancen der Schwerpunktpositionen wie AVT, Bet at Home, Cenit, Einhell, Fabasoft, Heliad und Polytec wurden jedoch nur in einem geringen Ausmaß Gewinne realisiert, weshalb der Jahresüberschuss nur leicht auf 156 (149) TEUR zulegte. Dennoch wird die Focus AG die Dividende auf 0,14 (0,05) Euro anheben.

Die Private-Equity-Beteilung P3 als große Vermögensposition in der Focus AG hat ihren NAV 2016 nochmals um 4,1 Prozent gesteigert und im März 2017 eine jährliche Liquidationsrate von 228,75 Euro ausbezahlt. Der Anteilsbesitz der Focus an der AB Effectenbeteiligungen AG (ABE) wurde weiter auf 7 (8) Prozent reduziert. Infolge der teilweisen Realisierung von stillen Reserven bei der Schwerpunktposition BWT weist die ABE wieder ein positives Ergebnis von plus 0,38 (minus 0,58) Mio. Euro aus. Die Dividende wird auf 0,70 (0,50) Euro erhöht.

Auch die Novalis Beteiligungen AG verzeichnete laut Herrn Höfer eine erfolgreiche operative Entwicklung. Dennoch sank das Ergebnis infolge einer geringeren Gewinnrealisierung auf 150 (172) TEUR. Die Dividende der Novalis wurde auf 0,35 (0,05) Euro erhöht. Die Restbeteiligung der DLB an Novalis wurde im vergangenen Jahr an die VAB veräußert, so dass diese Gesellschaft nun knapp 99 Prozent der Novalis-Anteile hält.

Nachdem die steuerlichen Verlustvorträge bei Novalis durch Gewinne kompensiert werden konnten, soll die Gesellschaft zur Reduzierung der Verwaltungskosten zeitnah aufgelöst werden. Die Hauptversammlung der Novalis AG hat den Beschluss bereits gefasst und die Liquidation konnte schon am 31. März 2017 beendet werden. Für diesen Zeitraum ist durch die Realisierung von stillen Reserven noch ein Gewinn von rund 550 TEUR angefallen. Die abschließende Liquidationszahlung kann allerdings erst nach Ablauf der zwölfmonatigen Gläubigerschutzfrist im April 2018 erfolgen.

Die VAB entwickelte sich im Geschäftsjahr 2016 ebenfalls erfolgreich. Da nur zu einem sehr geringen Grad Gewinnrealisierungen vorgenommen wurden, wird dennoch mit minus 57 (plus 49) TEUR ein negatives Ergebnis ausgewiesen. Aus dem Gewinnvortrag kann dennoch eine Dividende von 0,50 Euro vorgeschlagen werden. Schwerpunktpositionen der VAB sind Herrn Höfer zufolge Bet at Home, Beta Systems, Frauenthal, PEH, Polytec und Uniqa.

Der Vorstand warf dann einen Blick auf die DLB-Aktie, die im Berichtszeitraum leicht um 3 Prozent auf 12,20 Euro zugelegt hat. In den ersten Monaten des laufenden Jahres ging es auf aktuell 15 Euro deutlicher voran. Dennoch hat sich der Discount zum Net Asset Value (NAV) nur geringfügig reduziert. Der Vorstand sieht deshalb noch reichlich Potenzial für Kurssteigerungen, zumal mit einer Dividendenrendite von immer noch knapp 5 Prozent eine attraktive Basisverzinsung gegeben ist.

Die positive Entwicklung der Depots setzte sich in den ersten Monaten 2017 fort. Die Performance lag Herrn Höfer zufolge sogar deutlich über der Marktentwicklung. Grundsätzlich schätzt er die Rahmenbedingungen auch weiterhin positiv ein. Gleichwohl ist das Risiko eines Kursrückschlags gestiegen. Der Vorstand will das positive Momentum aber weiter nutzen. Die Kunst wird es dann sein, bei einer Trendwende die aufgelaufenen Gewinne rechtzeitig ins Trockene zu bringen.


Allgemeine Aussprache

Aktionär Walter Benzinger zeigte sich mit dem Ergebnis des Berichtsjahres höchst zufrieden. Einmal mehr sah er sich in seiner Auffassung bestätigt, dass die DLB-Aktie das langfristige Basisinvestment ist. Seit mittlerweile 31 Jahren weist die Gesellschaft praktisch ununterbrochen eine positive Entwicklung auf und dieser Trend setzt sich offenbar auch 2017 fort. Zudem partizipieren die Aktionäre wieder über eine attraktive Dividende am Erfolg.

Auf Nachfrage von Herrn Benzinger informierte der Vorstand, dass mit der Dividende auch in Zukunft eine gute Basisverzinsung gewährleistet werden soll. In den letzten zehn Jahren hat die Dividende durchschnittlich immerhin 0,54 Euro betragen, es kann also durchaus von einer nachhaltigen Dividendenpolitik gesprochen werden. Tatsächlich ist die Ausschüttungsquote bezogen auf den Jahresüberschuss mit mehr als 80 Prozent für 2016 recht hoch. Mit Blick auf die Performance ist dies aber nach Auffassung des Vorstands vertretbar.

Des Weiteren wollte Herr Benzinger wissen, ob nach der erneuten Aufstockung der Beteiligung an der VAB auf 87 Prozent die Komplettübernahme geplant ist. Dies ist Herrn Höfer zufolge derzeit nicht der Fall. Mit der Ausweitung der Beteiligungshöhe ist die Zahl der freien Aktionäre ebenso wie bei der Focus AG deutlich zurückgegangen, was leichter zu händeln ist. Steuerlich würde ein Squeeze-out keinen Vorteil, aber auch keinen Nachteil bedeuten.

Weiter interessierte den Aktionär, ob im laufenden Jahr erneut eine Kapitalerhöhung durchgeführt werden soll. Dies ist laut Herrn Höfer grundsätzlich geplant. Nach der vorgeschlagenen Neuschaffung eines genehmigten Kapitals ist vorgesehen, das Grundkapital wieder ohne Prospekt um 10 Prozent zu erhöhen. Das investierte Volumen ist in Relation zu den Kosten zwar inzwischen auf einem vernünftigen Niveau. Es lässt sich aber noch verbessern, zumal ja auch regelmäßig Geld über die Dividenden ausgezahlt wird.

Die deutliche Reduzierung der Finanzanlagen liegt nach Aussage des Vorstands in der Veräußerung einiger Positionen begründet, in denen er nur noch begrenzte Chancen gesehen hat. Allerdings ist der Wert auch stichtagsbedingt auf einem niedrigeren Niveau. Bis heute kann sich diese Position schon wieder stark verändert haben.

Ferner nannte Herr Höfer auf Nachfrage des Aktionärs die größten Positionen bei den Abschreibungen auf Finanzanlagen. Zum einen war dies die KHD Wedag, die inzwischen veräußert wurde. Außerdem der österreichische Luftfahrtzulieferer FACC, bei dem der Trend inzwischen aber wieder nach oben gedreht hat. Drittens schließlich die Bastei Lübbe. Auch diese Aktien haben den Rückstand mittlerweile wieder aufgeholt.

Gewisse Bedenken hatte Herr Benzinger, dass der Vorstand mit Blick auf die inzwischen recht hohen Bewertungen am Aktienmarkt überhaupt noch interessante Unternehmen findet. Dies betreffend konnte Herr Höfer noch kein Problem erkennen. Es gibt nach seiner Überzeugung noch immer einige Aktien, die die Investitionskriterien erfüllen. Die Mittel aus einer Kapitalerhöhung können also noch sinnvoll investiert werden.

Natürlich sind einige Werte in letzter Zeit sehr stark gekommen. In der Breite erkennt Herr Höfer aber keine Überbewertungen, allenfalls sind die fairen Werte erreicht und wie dargelegt gibt es durch die vielen Momentum-Player am Markt eine gute Chance, dass die Kurse noch eine Weile weiterlaufen. Diese Gewinne will sich der Vorstand nicht entgehen lassen. Die Kunst ist es, rechtzeitig auszusteigen.

Ein Kleinaktionär regte an, das Anlagespektrum auf amerikanische Werte auszuweiten. Mit dieser Idee konnte sich Herr Höfer nicht recht anfreunden. Natürlich gibt es auch in den USA interessante Werte. Bei der DLB wurde aber schon lange beschlossen, die Investments auf die Heimatmärkte Deutschland und Österreich zu konzentrieren, womit man bisher gut gefahren sei. Schließlich profitiert die deutsche Industrie auch stark vom Wachstum in Amerika oder Asien.
 

Abstimmungen

Herr Schuhwerk verkündete die Präsenz mit 191.875 Aktien. Bezogen auf das gesamte Grundkapital, seit der Kapitalerhöhung im Juni 2016 lautend auf 3.384.000 Euro und eingeteilt in 423.000 Aktien, entsprach dies einer Quote von 45,36 Prozent. Alle Beschlüsse wurden einstimmig gefasst.

Im Einzelnen waren dies die Dividende von 0,70 Euro (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals (TOP 5), verschiedene Satzungsaktualisierungen (TOP 6) sowie die Wahl der Rath, Anders, Dr. Wanner & Partner WPG zum Abschlussprüfer (TOP 7).

Um 12:10 Uhr schloss der Vorsitzende die Versammlung.


Fazit

Einmal mehr präsentiert die DLB-Anlageservice AG gute Zahlen. Das Geschäftsjahr 2016 wurde erneut mit einem schönen Gewinn abgeschlossen, woran die Aktionäre über eine unveränderte Dividende von 0,70 Euro partizipieren. Selbst nach dem starken Kursanstieg der Aktie in den letzten Monaten bedeutet dies noch eine attraktive Rendite von fast 5 Prozent. Auch langfristig hat sich ein Investment in die DLB-Aktie gelohnt. In den letzten zehn Jahren hat es durchschnittlich 0,54 Euro an Dividende gegeben.

Interessant war die Aussage des Vorstands, dass der Discount zum NAV trotz des deutlich gestiegenen Aktienkurses kaum kleiner geworden ist. Das laufende Jahr hat anscheinend wieder sehr gut begonnen. In den ersten vier Monaten war die Performance der Depots noch besser als die schon sehr gute Entwicklung am Gesamtmarkt. Und der Vorstand sieht immer gute Chancen am Markt. Die DLB-Aktie ist weiterhin als grundsolides Investment mit attraktiver Verzinsung einzustufen.


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Veröffentlichungsdatum: 18.05.2017 - 08:30
Redakteur: mwa
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