Die Hauptversammlung der PALFINGER AG fand am 8. März 2017 in Salzburg statt. Im Demo-Raum des unternehmenseigenen TrainingsCenters hatten sich wie im Vorjahr rund 200 Aktionäre und Gäste eingefunden, um mehr über die Hintergründe der anhaltend erfolgreichen Entwicklung des führenden Produzenten von hydraulischen Hebelösungen zu erfahren. Für GSC Research war Matthias Wahler vor Ort.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Hubert Palfinger jun. eröffnete die Veranstaltung pünktlich um 11 Uhr und teilte mit, dass der Vorstand komplett anwesend ist. Seit dem Ausscheiden von Wolfgang Pilz, der sein Mandat im November 2016 aus privaten Gründen niedergelegt hat, besteht die Führungsriege mit Herbert Ortner (CEO), Christoph Kaml (CFO) und Martin Zehnder (COO) aus drei Personen. Vom Aufsichtsrat waren zwei Mitglieder verhindert.
Das Protokoll führte Notar Dr. Rupert Brix. Wie in den Vorjahren übernahm dieser auf Ersuchen des Vorsitzenden auch die Erläuterung der Formalien. Über die wichtigen Themen aus dem Aufsichtsratsbericht informierte anschließend Herr Palfinger. In diesem Zusammenhang nahm er Stellung zur Struktur der Vorstandsvergütung, die sich aus einem fixen und einem variablen Teil zusammensetzt.
Im Anschluss übergab Herr Palfinger das Wort an die drei Vorstandsmitglieder.
Bericht des VorstandsMit einem gewissen Stolz berichtete Herr Ortner, dass das Geschäftsjahr 2016 für PALFINGER erneut ein Rekordjahr war. Der Umsatz und das operative Ergebnis erreichten neue Bestwerte und auch strategisch wurde viel erreicht. Der Vorstandsvorsitzende zeigte sich zudem sehr optimistisch, dass sich der positive Trend fortsetzt und 2017 wieder ein Rekordjahr wird.
Wie er verdeutlichte, war 2016 für PALFINGER das sechste Jahre in Folge mit einem Umsatzrekord. Insbesondere in einer zyklischen Branche sieht er dies als gute Leistung an. Und die Zuwächse waren durchaus beachtlich. Durchschnittlich legten die Erlöse in den letzten sieben Jahren um 21 Prozent p.a. zu, obwohl sich das wirtschaftliche Umfeld über die meiste Zeit nicht sehr positiv gestaltete.
Als Grundlage für den anhaltenden Erfolg sieht Herr Ortner die Investitionen der letzten Jahrzehnte. Als sehr wichtig erachtet er es vor allem, dass PALFINGER mittlerweile auf mehreren Beinen steht. Die Gruppe ist nicht mehr nur in Europa, sondern global aktiv, womit sich vorübergehende Schwächen in einzelnen Märkten gut kompensieren lassen.
2016 entwickelte sich die Region Europa positiv. Auch in Asien waren Zuwächse zu verzeichnen. In China konnten der Absatz dank des Joint Ventures mit SANY nahezu verdoppelt werden. Der Vorstand hob zudem den russischen Markt hervor. Dort konnten trotz des sehr schlechten Marktumfelds neue Rekorde erzielt werden. PALFINGER profitiert in Russland stark von der lokalen Wertschöpfung und dem Joint Venture mit KAMAZ und konnte Marktanteile gewinnen.
In Nordamerika konnte die Entwicklung hingegen nur teilweise zufriedenstellen. Dort hielt die Ergebnisentwicklung nicht mit dem Umsatzwachstum mit und es wurde eine Restrukturierung eingeleitet. In Südamerika setzte sich die unbefriedigende Entwicklung fort. Insbesondere in Brasilien ging das Geschäftsvolumen weiter zurück. Allerdings steht dieses Land lediglich für 2 Prozent des Gruppenumsatzes. Es ergibt sich daraus also kein echtes Problem.
Der Konzernumsatz erhöhte sich im Geschäftsjahr 2016 um 10,3 Prozent auf 1,36 (Vorjahr: 1,23) Mrd. Euro und das um die Restrukturierungskosten bereinigte EBITDA wuchs um 11,7 Prozent auf 172 (154) Mio. Euro. Die Marge verbesserte sich nochmals leicht auf 12,7 (12,6) Prozent. Das bereinigte EBIT verbesserte sich auf 124 (113) Mio. Euro. Auch auf dieser Basis liegt die Marge also bei über 9 Prozent und damit bei einem Wert, den laut Herrn Ortner kaum ein Konkurrent erreicht.
Der größte Teil des Umsatzes wurde im Kernbereich „LAND“ erwirtschaftet. Die Erlöse wuchsen in diesem Segment um 9,2 Prozent auf 1,15 (1,06) Mrd. Euro. PALFINGER ist laut Herrn Ortner in diesem Bereich mit 7.800 Mitarbeitern und 5.000 Servicestandorten Weltmarktführer bei LKW-Kranen und Hooklifts, bei Forst- und Recycling-Kranen sowie bei Eisenbahnsystemen. Mit der breiten Produktpalette können die unterschiedlichsten Kunden bedient werden.
Das um Restrukturierungskosten bereinigte EBITDA verbesserte sich im Segment LAND sogar um 18,8 Prozent auf 176 (148) Mio. Euro. Die Marge erreichte mit 15,2 (14) Prozent ein hohes Niveau, der Vorstand sieht aber durchaus noch weiteres Potenzial. Allerdings ist PALFINGER in diesem Geschäftsbereich bereits Weltmarktführer. Die Wachstumsmöglichkeiten sind also limitiert.
Schon vor einigen Jahren hat PALFINGER deshalb begonnen, zusätzlich Produkte für den Einsatz auf dem Wasser anzubieten. Ein Meilenstein war hier die Akquisition der Harding-Gruppe im Juni 2016, durch die der Segmentumsatz im Berichtsjahr auf 203 (173) Mio. Euro deutlich zulegte. PALFINGER ist damit in diesem Geschäft kein kleiner Anbieter mehr. Mit der wachsenden Bedeutung wird seit dem dritten Quartal 2016 nun ein eigenes Segment „SEA“ ausgewiesen.
Das Marktumfeld gestaltet sich in diesem Bereich allerdings derzeit extrem schlecht. Vor allem bedingt durch den niedrigen Ölpreis halten sich die Kernkunden mit Investitionen zurück. 2016 brach das EBITDA im Segment SEA auf 11,5 (19,9) Mio. Euro ein. Der Vorstand ist aber fest überzeugt, dass sich auch dieses Geschäft wieder erholen wird. Er sieht gerade jetzt den richtigen Zeitpunkt für Investitionen gekommen. Zusätzlich wurde ein Restrukturierungsprogramm zur Kapazitätsanpassung aufgelegt.
In Nordamerika sind von der Restrukturierung laut Herrn Ortner insbesondere die Service Bodies betroffen. Obwohl man dem Management viel Zeit gegeben habe, ist dieses Geschäft noch immer weit von der Profitabilität entfernt. Es wurde nun die Entscheidung getroffen, diesen Bereich abzugeben. Voraussichtlich kann die Transaktion noch im März 2017 abgeschlossen werden. Die Kosten der Restrukturierung sind zum größeren Teil bereits 2016 verarbeitet worden. Ein kleiner Teil wird noch im ersten Halbjahr 2017 anfallen.
Insgesamt bleibt die Strategie, wie der Vorstandsvorsitzende klarstellte, unverändert. Mit Blick auf die positive Ergebnisentwicklung gibt es keinen Grund für größere Veränderungen. Das wichtigste strategische Ziel ist nach wie vor die Internationalisierung. Langfristig soll jeweils ein Drittel des Konzernumsatzes in der Region EMEA, Amerikas sowie Asien und Pazifik erwirtschaftet werden. 2016 waren es immerhin schon 23,1 Prozent in Amerikas und 18,5 Prozent in der Region Asien und Pazifik, nachdem es vor 15 Jahren noch 90 Prozent in EMEA gewesen waren.
Als sehr wichtig erachtet der Vorstand zudem gerade in Zeiten eines zunehmenden Protektionismus eine möglichst hohe lokale Wertschöpfung. Dies betreffend sieht er PALFINGER bereits sehr gut aufgestellt. So wird in Amerika für Amerika produziert, in China für China und Asien, und in Russland ist PALFINGER ein russisches Unternehmen. In dieser stark regional ausgerichteten Struktur sieht der Vorstandsvorsitzende den größten Vorteil gegenüber den Hauptkonkurrenten.
COO Martin Zehnder bekräftigte in seinen folgenden Ausführungen die Zielsetzung, dass PALFINGER möglichst in allen Regionen als regionales Unternehmen wahrgenommen werden will. Die lokale Wertschöpfung hat viele Vorteile. Neben der Vermeidung von Zöllen nannte er in diesem Zusammenhang niedrigere Transportkosten und das deutlich geringere Risiko aus Währungsschwankungen. Mittlerweile verfügt PALFINGER weltweit über 38 Produktionsstandorte.
In diesem Zusammenhang kam Herr Zehnder auf die Go-East-Strategie der Region EMEA zu sprechen. Schon seit rund 25 Jahren werden repetitive Tätigkeiten nach Osteuropa verlagert, wodurch neben der Kostenersparnis auch mehr Kundennähe erreicht werden kann. Große Themen waren im vergangenen Jahr der Ausbau des Galvanikwerks Lazuri und des Standorts Cherven Brjag sowie der Zylinderproduktion Tenevo.
Als weiteres wichtiges Projekt nannte Herr Zehnder die Entwicklung von PALFINGER vom Produktproduzenten zum Lieferanten fertiger Lösungen für Vertriebspartner und Kunden. Die Kompetenzen sollen entsprechend ausgebaut werden.
Ein großes Thema ist zudem die Digitalisierung. Der Trend zu immer mehr Automatisierung ist Herrn Zehnder zufolge klar zu erkennen. Letztlich wird es in Richtung einer totalen Vernetzung aller Geräte gehen. An Bedeutung gewinnen werden damit die in der Cloud gesammelten Daten und neue Servicemodelle. Insgesamt wird sich der Produktionsprozess dramatisch verändern. Der Vorstand ist überzeugt, dass PALFINGER zu den Gewinnern der digitalen Transformation zählen wird.
Im Folgenden übernahm Finanzvorstand Christoph Kaml mit weiteren Details zur finanziellen Entwicklung. Er teilte mit, dass von dem Umsatzzuwachs von 10 Prozent mehr als die Hälfte aus Akquisitionen resultiert. Insbesondere ist hier die erstmalige Konsolidierung der Harding-Gruppe zu nennen. Auch organisch hat der Konzern erfreulich zugelegt. In Europa ist der Umsatz organisch um 10 Prozent gewachsen.
Auch das um die Restrukturierungskosten von knapp 18 Mio. Euro bereinigte operative Ergebnis legte wie bereits dargelegt kräftig zu. Das Konzernergebnis verminderte sich hingegen bedingt durch den Zusatzaufwand aus der Restrukturierung und eine höhere Steuerquote um 5 Prozent auf 61,2 (64,4) Mio. Euro. Dennoch schlugen Vorstand und Aufsichtsrat vor, die Dividende mit 0,57 Euro konstant zu halten.
Infolge des positiven Ergebnisses und unterstützt von Währungsveränderungen wuchs das Eigenkapital auf 580 (511) Mio. Euro weiter kräftig an. Parallel erhöhte sich die Nettoverschuldung aufgrund der Finanzierung der Harding-Akquisition auf 513 (348) Mio. Euro. Das Gearing errechnet sich mit 88,5 (68,1) Prozent. Im laufenden Jahr soll die Verschuldungsquote wieder reduziert werden.
Sehr zufrieden zeigte sich der Finanzchef mit dem operativen Cashflow, der sich mit 110 Mio. Euro auf einem unverändert hohen Niveau bewegte. Der Free Cashflow war lediglich aufgrund der Akquisitionen negativ. Die Investitionen für den Ausbau der Produktionskapazitäten und die Ersatzinvestitionen lagen mit 71 (60) Mio. Euro wie in den Vorjahren deutlich über den Abschreibungen von 50 (41) Mio. Euro.
Für den Ausblick übernahm wieder Herr Ortner. An der grundsätzlichen Strategie soll nach seiner Aussage nichts verändert werden. Der Fokus liegt weiterhin auf der Internationalisierung mit dem Ziel, ein komplettes Produktportfolio in allen Regionen anzubieten. Große Themen werden im laufenden Jahr außerdem die Integration von Harding und der Abschluss der Restrukturierungsmaßnahmen sein.
Mit dem Start ins laufende Jahr zeigte sich der Vorstandsvorsitzende sehr zufrieden. In den letzten Monaten waren nach seiner Aussage hohe Auftragseingänge zu verzeichnen und dies nicht nur in Europa, sondern auch in Nordamerika, Russland und China. Die Gruppe ist also mit einem starken Auftragsbestand ins neue Jahr gestartet. Herr Ortner äußerte sich sehr optimistisch, dass auch 2017 wieder ein Rekordjahr werden wird.
Allgemeine AusspracheAls ersten bat Herr Palfinger traditionell Dr. Michael Knap vom Interessensverband für Anleger (IVA) um seine Wortmeldung. Der Aktionärsschützer vertrat in diesem Jahr 21 Anleger und mehr als 1 Million Aktien und damit so viele Stimmen wie noch nie zuvor. Insgesamt waren es 2,66 Prozent des Grundkapitals.
Dr. Knap gratulierte zu dem Erfolg im Geschäftsjahr 2016, das erneut mit Rekordwerten abgeschlossen werden konnte. In vielen Regionen ist PALFINGER gut unterwegs. Die Region Nordamerika kann aber seiner Auffassung nach nicht mithalten. Nachdem im Vorjahr bereits eine Wertberichtigung von 5 Mio. Euro auf Vorräte vorgenommen werden musste, scheint nun eine umfangreiche Restrukturierung erforderlich zu sein.
Der Aktionärsvertreter wollte wissen, welches Umsatzvolumen mit der geplanten Trennung vom Bereich Service Bodies wegfällt. Wichtig war ihm daneben die Frage, wann die Restrukturierung in Nordamerika abgeschlossen sein wird und in welcher Höhe im laufenden Jahr noch Kosten daraus zu erwarten sind. Ferner erkundigte er sich nach personellen Konsequenzen. Offenbar wurden die Erwartungen in Nordamerika ja schon länger nicht erfüllt.
In seiner Antwort stellte Herr Kaml zunächst klar, dass PALFINGER in Nordamerika mit drei großen Produktbereichen gutes Geld verdient. Abgegeben werden soll dort mit dem Service Bodies Geschäft nur ein kleiner Umsatzanteil von 30 bis 40 Mio. Euro, nachdem es in den vergangenen Jahren nicht gelungen ist, diesen Bereich über Umsatzwachstum profitabler zu gestalten.
Das Management in Nordamerika ist mittlerweile überwiegend neu besetzt. Es sind dort Herrn Kaml zufolge nun sehr erfahrene Leute aktiv. Einer der Herren hat zuvor bei einem Mitbewerber die Ertragslage deutlich verbessert. Zum größten Teil soll die Restrukturierung im ersten Halbjahr 2017 abgeschlossen sein. Kosten werden voraussichtlich noch einmal in gleicher Größenordnung wie 2016 anfallen.
Nicht recht anfreunden konnte sich Dr. Knap damit, dass PALFINGER nun erstmals bereinigte Kennzahlen kommuniziert. Von schön rechnen wollte er gar nicht sprechen. Eine Bereinigung um Restrukturierungskosten mag in Ausnahmefällen durchaus sinnvoll sein. Dieses Vorgehen sollte aber nicht zur Gewohnheit werden.
Wie Herr Ortner darlegte, hat sich PALFINGER in der Vergangenheit immer schlechter dargestellt als die Wettbewerber. Mehr und mehr kam deshalb von Seiten der Analysten die Forderung, die Ergebniszahlen um Sondereffekte zu bereinigen. Es handelt sich, wie der Vorstandschef betonte, um einmalige Effekte. Wenn die Restrukturierung abgeschlossen ist, fallen die Bereinigungen wieder weg. Ergänzend stellte er klar, dass dieser veränderte Ergebnisausweis keinen Einfluss auf die Vorstandsvergütung hatte.
Des Weiteren hatte Dr. Knap den Veröffentlichungen entnommen, dass PALFINGER den norwegischen Schiffsausrüster TTS Group übernehmen wollte. Das Übernahmeangebot hatte aber nicht die gewünschte Mindestannahmeschwelle von 90 Prozent erreicht, weshalb das Vorhaben gescheitert ist. Ihn interessierte, ob ein neuer Versuch gestartet werden soll. Außerdem hinterfragte er die Kosten.
Wie Herr Ortner erläuterte, ist TTS ein namhafter Anbieter in der Schiffsausrüstung sowie der Ausstattung für Öl- und Gasbohrungen im Meer, also genau in dem Bereich, den PALFINGER ausbauen will. Zudem gibt es bei der Produktpalette kaum Überschneidungen und TTS hat einen starken Footprint in China. Insofern hätte dieses Unternehmen perfekt zu PALFINGER gepasst.
PALFINGER hat deshalb eine Due Diligence in Auftrag gegeben und ein nach Meinung von Vorstand und Aufsichtsrat gutes Angebot unterbreitet. Leider ist es dennoch nicht gelungen, mehr als 90 Prozent der TTS-Aktionäre zum Verkauf zu bewegen. Und nur dann wäre es möglich gewesen, das Unternehmen von der Börse zu nehmen. Ein neuer Versuch ist aktuell kein Thema. Mit der Integration von Harding ist ausreichend Beschäftigung gegeben. Kosten sind in Höhe von rund 1 Mio. Euro angefallen.
Weiter informierte Herr Ortner auf Nachfrage des Aktionärsschützers, dass im vergangenen Jahr für 2,8 Mio. Euro ein Industrieareal mit Gebäude von der Familie Palfinger erworben worden ist. Bisher waren die Flächen angemietet worden. Nun wurde die vereinbarte Option gezogen und das Gelände gekauft. Damit spart PALFINGER künftig 300 TEUR Miete im Jahr. Insofern war dies bei einem Kaufpreis von 2,8 Mio. Euro ein gutes Geschäft.
Ferner wurde der Vorstand um weitere Erläuterungen betreffend die Auswirkungen der Digitalisierung gebeten. Diesbezüglich erläuterte Herr Zehnder, dass aus Sicht des Vorstands davon auszugehen ist, dass alles, was automatisiert werden kann, letztlich auch automatisiert werden wird. Man setze sich deshalb bei PALFINGER intensiv mit allen Themen auseinander. Natürlich bedeutet dies erst einmal eine Herausforderung. Es eröffnen sich aber auch große Chancen.
Der Einschätzung einer Aktionärin, dass sich die Harding-Akquisition für PALFINGER nicht gelohnt hat, widersprach Herr Ortner. Mit diesem Zukauf konnte im Marinebereich ein weltweites Servicenetzwerk aufgebaut werden, was organisch Jahre in Anspruch genommen hätte. Auch finanziell wird sich die Akquisition nach Überzeugung des Vorstands bezahlt machen. Er erwartet im Segment SEA langfristig eine hohe Profitabilität.
Ein Aktionär bat um nähere Ausführungen, in welchen Regionen der Vorstand die größten Wachstumschancen sieht. Zum Glück sind dies, wie Herr Ortner darlegte, mehrere. Viel verspricht er sich unter anderem von China und Russland. In Russland ist PALFINGER dank der lokalen Wertschöpfung und des Joint Ventures mit KAMAZ schon in einem schlechten Marktumfeld erfolgreich unterwegs. Auch Afrika wird zunehmend interessanter. Positiv sieht er auch den Marinebereich. Im Moment liegt dieses Geschäft am Boden, es wird aber wiederkommen.
Aktionär Berger hinterfragte die Finanzierung der Gruppe. Seiner Meinung nach dürfte es schwerfallen, die hohe Verschuldung zu reduzieren, wenn zugleich das Wachstum weiter vorangetrieben werden soll. Dies betreffend konnte Herr Ortner kein Problem erkennen. Wie er informierte, soll ein Schuldscheindarlehen begeben werden, um die Harding-Akquisition kostengünstig und langfristig zu refinanzieren.
AbstimmungenHerr Palfinger verkündete die Präsenz mit 25.028.188 Aktien. Bezogen auf das gesamte Grundkapital von 37.593.258 Euro, eingeteilt in ebenso viele Aktien, und bei Berücksichtigung der eigenen Anteile entsprach dies einer Quote von 66,58 Prozent. Alle Beschlüsse wurden mit Zustimmungsquoten über 99 Prozent gefasst.
Im Einzelnen waren dies die Dividende von unverändert 0,57 Euro (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Bestellung der Ernst & Young Ges.m.b.H., Salzburg, zum Abschlussprüfer (TOP 5) sowie die Wahl von Mag. Hannes Bogner in den Aufsichtsrat für den ausscheidenden Mag. Peter Pessenlehner (TOP 6).
Nach etwas mehr als zwei Stunden war die Versammlung beendet.
FazitErwartungsgemäß hat die PALFINGER AG ihren Wachstumskurs im Geschäftsjahr 2016 fortgesetzt. Zum siebten Mal in Folge präsentiert das Unternehmen einen Umsatzrekord, was in der zyklischen Branche durchaus beeindruckend ist. Die zunehmende Internationalisierung macht sich bezahlt. Auch das operative Ergebnis legte weiter zu. Die ohnehin schon hohe Marge konnte noch weiter verbessert werden.
Es gibt auch kleinere Schwachpunkte. So kann die Entwicklung in Nordamerika nur teilweise zufrieden stellen und das Marinegeschäft, das nach der Harding-Übernahme in einem eigenen Segment ausgewiesen wird, läuft derzeit nicht rund. Es wurden jedoch Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet, um diese Probleme anzugehen. Das Konzernergebnis entwickelte sich lediglich aufgrund dieser zusätzlichen Kosten und einer höheren Steuerquote leicht rückläufig. Die Dividende blieb mit 0,57 EUR auf dem Niveau von 2015.
Dies tut der Erfolgsgeschichte aber keinen Abbruch. Das laufende Jahr ist mit hohen Auftragseingängen in Europa, Nordamerika, Russland und China sehr erfolgreich gestartet. Die Chancen stehen gut, dass 2017 erneut ein Rekordjahr für PALFINGER wird. Die Anleger sehen dies offenbar ebenso. In den letzten Monaten hat die Aktie nochmals deutlich an Wert gewonnen. Auf dem erreichten Niveau stufen wir das Papier als solide Halteposition ein.
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Veröffentlichungsdatum:
17.03.2017
-
13:03
Redakteur:
mwa