Der Auftragseingang des Dürr-Konzerns ist in den ersten sechs Monaten 2006 um 16% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 845,3 Mio. EUR angestiegen (Vorjahr: 728,4 Mio. EUR). Die Verbesserung wurde hauptsächlich vom Zuwachs im Unternehmensbereich Paint and Assembly Systems getragen. Der Unternehmensbereich Measuring and Process Systems wies beim Auftragseingang im 1. Halbjahr ein Plus von 4% auf; im 2. Quartal konnte der Rückgang des 1. Quartals mehr als ausgeglichen werden. Der Auftragseingang stieg aus Asien gegenüber dem Vorjahr um 76,5% an. Im 2. Quartal erhielten wir strategisch wichtige Aufträge aus Südeuropa. Das Amerika-Geschäft stagnierte auf unbefriedigendem
Niveau.
Der Konzernumsatz lag in den ersten sechs Monaten 2006 plangemäß mit 626,3 Mio. EUR um 4,7% unter dem Vorjahreswert (656,9 Mio. EUR). Hauptgrund hierfür war der relativ schwache Auftragseingang in der zweiten Jahreshälfte 2005, der sich zeitversetzt im Umsatz niedergeschlagen hat. Der Auftragsbestand lag zum 30. Juni 2006 bei 929,9 Mio. EUR und damit um 206,4 Mio. EUR. über dem Jahresendstand 2005.
Ergebnis deutlich verbessert
Die Bruttomarge stieg im bisherigen Jahresdurchschnitt um 0,6 Prozentpunkte auf 17%. Hauptgrund für das Plus sind bereits realisierte Effizienzsteigerungen sowie das an Bedeutung zunehmende Servicegeschäft. Erwähnenswert ist der Rückgang der Vertriebs- und Verwaltungskosten im 2. Quartal. Wir haben die Implementierungskosten für FOCUS, die wir letztes Geschäftsjahr aufgrund der Rechnungslegungsvorschriften nach IFRS nicht zurückstellen konnten, mit 3,7 Mio. EUR ausgewiesen. Das EBITDA erreichte in den ersten sechs Monaten 2006 16,4 Mio. EUR (Vorjahr: 14,7 Mio. EUR), das EBIT verdoppelte sich auf 6,0 Mio. EUR nach 3,0 Mio. EUR in der Vorjahresperiode.
Der Zinsaufwand ging gegenüber dem 1. Halbjahr 2005 um 5,2 Mio. EUR auf 13,1 Mio. EUR zurück. Die Nettofinanzverschuldung betrug am 30. Juni 2006 122,2 Mio. EUR, nach 334,0 Mio. EUR zum Vorjahresstichtag. Das Nettoergebnis betrug nach sechs Monaten 2006 -3,3 Mio. EUR (Vorjahr: -12,5 Mio. EUR). Im 2. Quartal 2006 konnte trotz eines deutlich niedrigeren Umsatzausweises (-46,6 Mio. EUR auf 317,0 Mio. EUR) ein positives Ergebnis nach Steuern in Höhe von 1,3 Mio. EUR nach -5,9 Mio. EUR in der Vorjahresperiode erzielt werden. Die Eigenkapitalquote stieg zum 30.06.2006 deutlich auf 23% (30.06.2005: 18%). Ralf Dieter, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG: "Wir sind mit dem bisherigen Jahresverlauf zufrieden. Ungeachtet der erwartungsgemäß rückläufigen Umsätze im 2. Quartal verbesserten wir das Ergebnis und schrieben schwarze Zahlen. Die FOCUS-Maßnahmen lassen im 2. Quartal spürbare Fortschritte in der Kostenstruktur erkennen. Wir erwarten im 2. Halbjahr eine deutliche Belebung der Umsätze, was auf dem starken Auftragseingang im 1. Halbjahr basiert. Auch im Ergebnis sollten wir weitere Fortschritte machen".
FOCUS: Prozessverbesserung in der Umsetzungsphase
Dem Zeitplan entsprechend sind bereits alle FOCUS-Projekte angelaufen. Im Rahmen dieser Projekte wurden die internen Abläufe auf Verbesserungspotenziale untersucht. Die Umsetzung dieser Potenziale in den FOCUSProjekten hat im Unternehmen höchste Priorität. Von den Projekten sind bereits acht zum 31. März dieses Jahres beendet worden. Fünf weitere wurden im 2. Quartal 2006 abgeschlossen.
Ausblick
Dürr geht aufgrund des positiven Nachfragetrends im Modernisierungs- und Service-Geschäft sowie bei Neuanlagen, insbesondere aus Asien und Osteuropa, von einem höheren Auftragseingang 2006 als im Vorjahr aus. Der Umsatz wird sich 2006 mindestens auf Vorjahresniveau bewegen. Dürr erwartet für 2006 eine deutliche Steigerung des operativen Ergebnisses aufgrund der eingeleiteten FOCUS-Maßnahmen. Das Zinsergebnis wird sich gegenüber 2005 verbessern. Insgesamt geht das Unternehmen für 2006 von einem leicht positiven Ergebnis nach Steuern aus. 2006 bleibt dabei ein Übergangsund Implementierungsjahr. Die mittelfristige Zielrendite beträgt 4% bezogen auf das Ergebnis vor Ertragsteuern und 8% bezogen auf das EBITDA.