Zu ihrer diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung hat die Alexanderwerk AG ihre Anteilseigner am 28. Juni 2016 in das Schützenhaus in Remscheid eingeladen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Mariotti begrüßte die rund 50 Aktionäre, Gäste und Vertreter der Presse, darunter Alexander Langhorst von GSC Research, und erteilte nach Erledigung der üblichen einleitenden Hinweise und Formalien sowie Erläuterung des Vorstandsvergütungsmodell dem neuen Alleinvorstand. Dr.-Ing. Alexander Schmidt das Wort.
Bericht des VorstandsNach Begrüßung der Teilnehmer stellte der Alexanderwerk-Chef fest, dass mit dem nunmehr pünktlich vorgelegten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2015 und der Abhaltung der Hauptversammlung im Juni 2016 der in den Vorjahren bestehende Rückstand bei der Erstellung und Vorlage der Jahresabschlüsse abgearbeitet werden konnte. Neben den Fortschritten auf dieser Ebene hat sich auch das operative Geschäft der Alexanderwerk AG und ihrer Tochtergesellschaften im Berichtszeitraum weiterhin positiv entwickelt. Gleiches gilt nach Einschätzung von Dr. Schmidt auch für den Aktienkurs des Unternehmens, der sich verglichen mit den deutlich geringeren Notierungen vor einigen Jahren deutlich erholen konnte. Ungeachtet dieser positiven Entwicklung und dem aktuell erreichten Kursniveau von 3,25 Euro sieht das Management hier noch großes Potenzial nach oben.
In der Struktur des Konzerns hat sich 2015 vor allem eine Änderung auf der Ebene des Servicegeschäfts ergeben. So wurden die außenstehenden Anteile der AlexanderwerkService GmbH erworben und das Servicegeschäft ist auf die ebenfalls vollständig im Konzernbesitz befindliche Alexanderwerk GmbH übergegangen. Damit ist das Servicegeschäft wieder komplett im Unternehmen angesiedelt, die neue Struktur bietet nach Einschätzung des Vorstands erhebliches Potenzial für weiteres Wachstum auch im Aftersales-Bereich. Eine weitere wichtige Neuerung 2015 war die Eröffnung eines Representative Office in Shanghai, das beim weiteren Auf- und Ausbau der Marktposition auf dem wichtigen chinesischen Markt helfen soll. Durch die Präsenz vor Ort sieht Dr. Schmidt auch dort mittelfristig die Möglichkeit, noch besser an den sich bietenden Geschäftschancen in China und Asien partizipieren zu können.
Die Gesamtleistung des Alexanderwerk-Konzerns konnte 2015 um 18,8 Prozent auf 22,24 (Vorjahr: 18,84) Mio. Euro zulegen. Bei den Umsatzerlösen war ein Anstieg auf 19,95 (17,48) Mio. Euro zu verzeichnen. Sehr zufrieden zeigte sich Dr. Schmidt auch mit der Entwicklung des Auftragseingangs, der sich im Vergleich zum Vorjahr um 73,4 Prozent auf 16,82 Mio. Euro verbessert hat. Auch die US-Tochter Alexanderwerk Inc. konnte wieder einen auf 3 Mio. Euro gestiegenen Auftragseingang verbuchen. Auf der Ergebnisseite verbesserte sich das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit auf 1,6 nach 1,46 Mio. Euro, durch ein auf minus 493,4 (minus 349) TEUR verschlechtertes Finanzergebnis ist das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit 1,1 (1,1) Mio. Euro konstant geblieben. Unter dem Strich weist der Konzern ein Ergebnis von 0,54 (0,73) Mio. Euro aus. Bei Beurteilung des Konzernergebnisses ist nach Vorstandsangabe jedoch zu beachten, dass im 2015er Zahlenwerk noch eine Reihe von einmaligen Sondereffekten enthalten ist. Bereinigt um diese ergibt sich ein Jahresüberschuss von 1,07 Mio. Euro nach bereinigten 0,54 Mio. Euro im Vorjahr.
Für das jetzt laufende Geschäftsjahr 2016 geht das Management von einer Steigerung der Gesamtleistung auf 22,6 Mio. Euro aus. Auf der Ergebnisseite sieht die Planungsrechnung ein EBIT von 1,795 Mio. Euro vor, das EBT wird bei 1,456 Mio. Euro und der Jahresüberschuss im Bereich von etwa 1,05 Mio. Euro erwartet. Die insgesamt positive Entwicklung wird gestützt durch die bisher gute Entwicklung beim Auftragseingang. Dieser liegt aktuell bei 10,7 Mio. Euro, wovon 1,6 Mio. Euro auf das Geschäftsjahr 2017 entfallen. Trotz des guten Startes in das laufende Geschäftsjahrlässt sich dieser Wert nicht einfach auf das Gesamtjahr hochrechnen, Dr. Schmidt wies darauf hin, dass im Regelfall die ab September hereinkommenden Aufträge erst im Folgejahr abgearbeitet und fakturiert werden können. Besonders positiv entwickelt sich nach seiner Angabe weiterhin das Geschäft in Indien, das auch schon 2015 positive Impulse geliefert hat.
Bezogen auf die regionale Umsatzverteilung wurden 2015 in Deutschland 8,7 Prozent der Umsatzerlöse erwirtschaftet. Auf das Geschäft in Europa entfielen 36,7 Prozent und besonders erfreulich ist der Asienanteil von 27,0 Prozent. Das Nordamerikageschäft steuert 21,1 Prozent der Gesamtumsatzerlöse bei, weitere 6,6 Prozent entfallen auf Afrika. Auch wenn der Anteil des USA-Geschäfts 2015 schwächer ausgefallen ist, sieht der Alexanderwerk-Chef auch für den dortigen Markt weitere Wachstumschancen. Aktuell sind zwei Großprojekte in der Verhandlung mit Kunden. Erstmals wurde 2015 auch eine Maschine über Italien nach Kuba geliefert, ebenfalls wieder aufgenommen wurde die Belieferung des Iran nach Aufhebung der dortigen Sanktionen.
Auf der Vertriebsseite wirken sich die Maßnahmen und Anstrengungen der vergangenen Jahre nunmehr zunehmend positiv aus. Die Verstärkung der Vertriebsaktivitäten zeigt sich nach Vorstandsangabe auch an dem aktuell in Bearbeitung befindlichen Projektvolumen. Diese Kenngröße gibt das Volumen der Projekte an, über deren mögliche Realisierung man mit den potenziellen Kunden in Verhandlungen ist und für die entsprechende Angebote lanciert wurden. Das Volumen hat sich von 32,5 Mio. Euro per Ende 2015 auf aktuell 41,6 Mio. Euro noch weiter erhöht. Mit Blick auf die aktuelle Referendumsentscheidung in Großbritannien erklärte Dr. Schmidt, dass der Alexanderwerk-Konzern keine Effekte aus dem sog. BREXIT erwartet.
Zudem ist auf der Vertriebsseite der weitere Ausbau der regionalen Präsenz in den USA und China geplant. Aktuell ist man in beiden Märkten mit jeweils einem Standort bzw. Office vertreten, angesichts der Größe des jeweiligen Länder ist hier mit Blick auf die Zukunft eine weitere Ausweitung angedacht. Weiteres Wachstum soll darüber hinaus durch die Gewinnung von weiteren strategischen Partnern sowie dem Eintritt in neue Märkte realisiert werden.
Im Bereich Technologie sowie Forschung und Entwicklung wurden die ohnehin schon bestehenden Kooperationen mit Partnern wie auch Universitäten 2015 fortgeführt und verstärkt. Auf diesem Gebiet werden auch gezielt Fördermittel zur Finanzierung verwendet, jüngst wurde erst eine Projektförderung von 150 TEUR zugesagt, wie der Vorstand erfreut erläuterte.
Eine weitere Optimierung aber auch gezielte Erweiterung ist nach Vorstandsangabe bei Lieferanten der Gesellschaft notwendig und bereits in Umsetzung. Neben der entsprechenden Auditierung zur Sicherung der gelieferten Qualität soll auch die Lieferfähigkeit gesichert und verbessert werden.
Zu den Herausforderungen der Jahre 2016 und 2017 zählen nach Vorstandsangabe insbesondere weitere gezielte Maßnahmen zur Kostenoptimierung im Unternehmen, womit aber kein reines Sparprogramm gemeint ist, sondern eine Verbesserung der Strukturen und Aufwendungen erreicht werden soll. Weitere wichtige Punkte sind die Schaffung einer soliden Finanzbasis für das angestrebte weitere Wachstum sowie die Lösung der Diskrepanz zwischen den Zahlungszielen und dem Zahlungsverhalten der eigenen Kunden und den Erwartungen auf der Lieferantenseite an die Alexanderwerk AG. In diesem Zusammenhang ist nach Vorstandsangabe neben den begleitenden Banken und sonstigen möglichen Fremdkapitalgebern auch eine Ausnutzung des genehmigten Kapitals zur Stärkung der Eigenkapitalposition ein geplanter Baustein.
Allgemeine AusspracheAls erster Redner meldete sich Alfred Schneider, Vorstand der Allerthal-Werke AG, zu Wort und interessierte sich für die Überlegungen und Planungen von Vorstand und Aufsichtsrat zur Nutzung des bestehenden genehmigten Kapitals. Nach Vorstandsangabe besteht das auf der letzten Hauptversammlung beschlossene genehmigte Kapital zur Ausgabe von bis zu 900.000 Aktien mit dem rechnerischen Nennwert von 2,60 Euro, wodurch das Grundkapital der Alexanderwerk AG um bis zu 2,34 Mio. Euro erhöht werden kann. Laut Dr. Schmidt soll dieses Thema in den kommenden Monaten angegangen werden. Der Eigenmittelausstattung der Aktiengesellschaft und der Unterstützung des angestrebten Wachstums täte eine solche Maßnahme in jedem Fall gut und würde manches vereinfachen, zumal die geplante Ausweitung der Umsatzerlöse zu einem weiteren Anstieg des notwendigen Working Capitals führen wird.
Ergänzend führte Aufsichtsratschef Mariotti aus, dass die Gesellschaft aufgrund der bestehenden Börsennotierung der Ad-hoc-Pflicht unterliegt und konkrete Beschlusslagen dem Kapitalmarkt bekannt gemacht werden müssen. Im Grundsatz sieht auch er eine Kapitalerhöhung als eine ausgesprochen sinnvolle Maßnahme an und erinnerte daran, dass die Gesellschaft für bestehende Kreditlinien einen Zinssatz von 12 Prozent p.a. zahlt, so dass neben der Unterstützung des weiteren Wachstums und einer Stärkung der derzeit sehr überschaubaren Eigenkapitalposition auf Konzernebene auch deutliche Verbesserungen beim Finanzergebnis realisiert werden könnten. Herr Mariotti erläuterte ferner, dass in den vergangenen Monaten andere Themen im Fokus gestanden haben, insbesondere die erstmals seit vielen Jahren wieder pünktliche Vorlage des Jahresabschlusses sowie die termingerechte Fertigstellung des Halbjahresberichtes sind nach seiner Einschätzung eine wichtige Voraussetzung, um Vertrauen am Kapitalmarkt zurückzugewinnen und mit Fremd- aber auch Eigenkapitalgebern und bestehenden Anteilseignern über die Durchführung einer Kapitalmaßnahme zu sprechen.
Ferner wollte Herr Schneider wissen, ob es geplant ist, den derzeit 25 Prozent-Anteil an der Alexanderwerk Produktions GmbH mittelfristig aufzustocken. Hierauf antwortete Dr. Schmidt, dass in dieser Hinsicht keinerlei Planungen bestehen, der Rückkauf des Minderheitsanteils an der Alexanderwerk Service GmbH erfolgte aus Gründen der Strukturvereinfachung und der strategischen Überlegung, das Servicegeschäft künftig wieder vollständig im Unternehmen zu haben. Herr Mariotti ergänzte die Vorstandsantwort dahingehend, dass keine Gespräche über eine mögliche Anteilsauftstockung bei der Produktions GmbH geführt werden und dies auch kein Thema in Überlegungen und Gesprächen im Aufsichtsrat ist. Das ebenfalls erfragte Jahresergebnis der Alexanderwerk Produktions GmbH bezifferte der Vorstand auf 317,69 TEUR.
Etwas kritisch bewertete Herr Schneider die Überlegungen des Vorstands hinsichtlich der Gebäudesituation und der mittelfristig angedachten Verlagerung an einen geeigneteren Standort. Die Sorge von Herrn Schneider, dass die Gesellschaft bei den bestehenden Mietverträgen am aktuellen Standort eine schlechte Verhandlungsposition besitzt, konnte Dr. Schmidt dahingehend relativieren, dass man dort keinen akuten Handlungsdruck hat und auch in Gesprächen mit dem Vermieter ist. Zudem würde die Errichtung eines neuen Objektes selbst bei planmäßigem Verlauf wohl mindestens zweieinhalb Jahre inklusive aller behördlichen Genehmigungsprozesse benötigen. Ob sich eine solche Immobilie dann im Besitz der Alexanderwerk AG befinden oder ein zu erstellendes Objekt angemietet würde, ist derzeit noch nicht entschieden. Im Falle einer Anmietung werde man aber Wert darauf legen, möglichst keine allzu lange Mietbindungsdauer zu vereinbaren, um entsprechend flexibel zu bleiben.
Durchaus positiv bewertete Herr Schneider das Wachstum der Gesellschaft in den vergangenen Jahren und interessierte sich für eine Einschätzung des Vorstands zu den künftig erreichbaren Wachstumsraten. Alexanderwerk-Chef Dr. Schmidt erläuterte hierzu, dass für das jetzt laufende Jahr 2016 ein Anstieg um rund 13 Prozent erwartet wird. Auch in den kommenden Jahren geht der Vorstand von weiteren Zuwachsraten aus, gab aber klar zu erkennen, dass eine genaue Prognose, ob sich diese eher bei 5 oder bei 10 Prozent und darüber bewegen werden, nicht in seriöser Weise möglich ist. Ein wichtiger Faktor für die Geschwindigkeit des künftigen Wachstums wird jedoch die Ausstattung mit Kapital sein. Angesichts der besonders guten Wachstumschancen in Indien aber auch in Südamerika ist dort eine Ausweitung der Präsenz vor Ort erforderlich, deren Umfang jedoch von der finanziellen Ausstattung des Unternehmens abhängt und dann entsprechend eher schneller oder eher langsamer erfolgen wird.
Im Zusammenhang mit der bestehenden Projektpipeline im Volumen von aktuell mehr als 41,6 Mio. Euro wie vom Vorstand ausgeführt interessierte sich Herr Schneider dafür, wie hoch der Anteil der daraus üblicherweise resultierenden tatsächlichen Aufträge ausfällt. Die Erfolgsquote beträgt nach Vorstandsangabe im Regelfall 30 Prozent. Bei den übrigen 70 Prozent bestehen mit Blick auf die Zeitachse erfahrungsgemäß durchaus auch noch Chancen. Oftmals verschieben sich Projekte bei den Kunden oder es ändern sich die Anforderungen gegenüber der ursprünglichen Anfrage, so dass diese Projekte zu einem späteren Zeitpunkt doch wieder relevant und zu Aufträgen werden können. Einen Teil der ausgereichten Angebote verliert man jedoch auch, so Dr. Schmidt weiter. Durch die verstärkte Präsenz im Markt - bis hin zu Besuchen bei Kunden oder auch Auftraggebern, die sich letztlich doch für einen anderen Anbieter entschieden haben - sieht Dr. Schmidt aber durchaus gute Chancen für eine Fortsetzung des Wachstumstrends in den kommenden Jahren.
Angesprochen auf die Zukunft der bestehenden Börsennotierung antwortete der Alexanderwerk-Chef, dass ein Wechsel in ein anderes Segment auch kaum nennenswerte Vorteile bietet, seitdem die dortigen Anforderungen ebenfalls deutlich ansteigen. Dr. Schmidt erinnerte auch daran, dass die Alexanderwerk AG eine der ältesten börsennotierten Gesellschaften ist und auch dies einen gewissen Wert darstellt. Im regulierten Markt, in dem die Alexanderwerk-Aktie nach wie vor notiert, werden die Vorgaben sogar etwas gelockert. Ergänzend hierzu führte Aufsichtsratschef Thomas Mariotti aus, dass ein Delisting überhaupt nicht in Frage kommt und der Aufsichtsrat in der Sitzung am Vortag der Hauptversammlung beschlossen hat, dass auch kein Segmentwechsel angestrebt wird, so dass diese Thematik damit abgeschlossen ist.
Aktionär Alexander Langhorst - zugleich Verfasser des vorliegenden Berichts - erkundigte sich danach, ob es seitens der begleitenden Banken Signale gibt, dass diese im Falle einer Zuführung von weiterem Eigenkapital bereit sind, ihrerseits zusätzliche Linien bereitzustellen. Hierzu antwortete der Vorstand, dass man sich mit den Banken in einem guten Dialog befindet und diese durchaus positive Signale aussenden. Würde man in den Finanzierungsgesprächen nur mit den Abschlüssen der GmbH operieren, würden wohl schon einige zusätzliche Linien zur Verfügung stehen, die Beurteilung erfolgt jedoch auf Ebene der Aktiengesellschaft und dort wirkt sich die Historie und die daraus resultierende schwache Eigenkapitalausstattung entsprechend erschwerend aus. Zudem wies der Vorstand darauf hin, dass man bei einigen begleitenden Banken noch in der Restrukturierungsabteilung angesiedelt ist und eine entsprechend enge Begleitung erfolgt. Mit dem engen Austausch mit den finanzierenden Instituten zeigte sich Dr. Schmidt durchaus zufrieden, gleichwohl führt dieser ohne entsprechende Maßnahmen auf der Eigenkapitalseite nicht automatisch zu Ausweitungen der Kredit- oder Avalkreditlinien.
Eine entsprechende Kapitalerhöhung würde sich dort natürlich sehr positiv auswirken, rein operativ und ohne begleitende Kapitalmaßnahme wird es nach Vorstandseinschätzung kaum möglich sein, die bilanzielle Historie in überschaubarer Zeit zu bereinigen. Ungeachtet dessen ist es laut Dr. Schmidt dennoch gelungen, die Ratings zu verbessern, so hat man durch Gespräche mit Finanzierungspartnern aber auch mit Creditreform das dortige Rating gemäß Crefo-Index auf 252 verbessert.
AbstimmungenNach Beendigung der allgemeinen Aussprache um 12:30 Uhr wurde die Präsenz mit 1.150.614 Aktien oder 63,92 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Sämtliche Beschlussvorlagen der Verwaltung wurden mit sehr großer Mehrheit bei nur wenigen hundert Gegenstimmen und/oder Enthaltungen verabschiedet. Im Einzelnen beschlossen wurde die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3) sowie die Wahl der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Essen zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2016 (TOP 4). Der Versammlungsleiter konnte die Hauptversammlung nach einer Dauer von knapp zwei Stunden um 12:52 Uhr schließen.
FazitMit der diesjährigen Hauptversammlung und der erstmals seit vielen Jahren wieder pünktlichen und fristgerechten Vorlage des Jahresabschlusses 2015 ist die Alexanderwerk AG nicht nur wieder in ruhigeres Fahrwasser zurückgekehrt, sondern sie ist auch wieder als ein "normales Unternehmen" auf dem Kurszettel zu betrachten. Auch die positive operative Entwicklung der vergangenen Jahre hat sich weiter fortgesetzt und die eingeleiteten Maßnahmen des bis Ende 2015 amtierenden Vorstands Alfons Schmidt beginnen sich immer mehr auszuzahlen.
Eine Baustelle bleibt jedoch noch die Eigenkapitalposition in der Unternehmensbilanz. Hier ist immer noch die schwierige Historie der vergangenen Jahre abzulesen und die Aktionäre werden sich wohl auf die Durchführung einer Kapitalerhöhung einstellen können. Auf Basis des genehmigten Kapitals können nominal maximal 2,34 Mio. Euro genutzt werden, ein Zufluss in etwa dieser Größenordnung dürfte der Alexanderwerk AG entsprechenden Spielraum zur Finanzierung des wachstumsbedingt steigenden Working Capitals verschaffen und zu einer Verbesserung der Innenfinanzierungskraft führen.
Bezogen auf das Ergebnis je Aktie von 0,30 (0,33) Euro wird die Alexanderwerk-Aktie derzeit mit einem KGV von etwa 11 an der Börse bewertet, was für ein Unternehmen aus dem Bereich Spezialmaschinenbau durchaus noch attraktiv erscheint. Mittelfristig - und nach Umsetzung einer Kapitalerhöhung - dürfte auf der Ergebnisseite durch eine deutlich Verringerung des Zinsaufwands für aktuell zu 12 Prozent valutierenden Kreditlinien und das angestrebte weitere Wachstum eine spürbare Ergebnisverbesserung erreicht werden können. Der Verfasser hält hier durchaus Ergebnisse im Bereich von 0,45 bis 0,50 Euro für möglich, dies entspräche einem EpS vor einer unterstellten 2:1 Kapitalerhöhung von 0,68 bis 0,75 Euro oder einem Jahresergebnis in Höhe zwischen 1,2 und 1,3 Mio. Euro. Interessierte Investoren sollten angesichts der Marktenge der Aktie stets limitiert im Markt agieren.
KontaktadresseAlexanderwerk AG
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Tel.: + 49 (0)21 91 / 79 5-0
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Internet: www.alexanderwerk.com
E-Mail:
[email protected]Hinweis: Der Verfasser ist Aktionär der beschriebenen Gesellschaft.
Veröffentlichungsdatum:
05.07.2016
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09:23
Redakteur:
ala