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HV-Bericht Jungheinrich AG - Kursplus von 44 Prozent im Jahr 2015 und Aktiensplitt im Verhältnis 1:3 erfreuen
Zu ihrer diesjährigen Hauptversammlung hat die Jungheinrich AG ihre Anteilseigner am 24. Mai 2016 wie bereits im Vorjahr in das STAGE THEATER NEUE FLORA in Hamburg eingeladen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Jürgen Peddinghaus, begrüßte die rund 500 Aktionäre, Gäste und Vertreter der Presse, darunter Alexander Langhorst von GSC Research, und erteilte nach Erledigung der üblichen einleitenden Hinweise und Formalien sowie Darlegung der wesentlichen Aktivitäten des Aufsichtsrats im Berichtszeitraum dem Vorstandsvorsitzenden, Hans-Georg Frey, das Wort.


Bericht des Vorstands

Nach Begrüßung der Teilnehmer erläuterte Jungheinrich-Chef Frey zunächst die wesentlichen Eckdaten des Geschäftsjahres 2015. Das abgelaufene Jahr war aus Sicht des Unternehmens ein sehr erfolgreiches Jahr, und bei allen wichtigen Kennzahlen wurde ein starkes Wachstum erzielt. Mit einem Marktvolumen von unverändert rund 1,1 Mio. Stück Flurförderzeugen weltweit hat sich dieses im Jahresvergleich nahezu stabil gehalten.

Positiv bewertete Herr Frey, dass auf dem für Jungheinrich besonders wichtigen europäischen Markt vor allem durch eine steigende Nachfrage in Westeuropa ein Plus von 11 Prozent zu verzeichnen gewesen ist. Die Region Osteuropa hatte einen Rückgang um 7 Prozent zu verzeichnen, der vor allem dem deutlichen Minus in Russland um 39 Prozent geschuldet ist. Ein dynamisches Wachstum um 7 Prozent wiesen 2015 die Märkte in Nordamerika auf. Mit einem Minus von 13 Prozent musste der größte globale Einzelmarkt China einen deutlichen Rückgang verkraften. Dieser ist nach Vorstandsangabe im Wesentlichen durch eine rückläufige Entwicklung bei verbrennungsmotorischen Gegengewichtsstaplern verursacht worden.

Bei der Bewertung der jeweiligen Marktentwicklungen ist es wichtig zu beachten, dass die Regionen Nordamerika und Asien bereits die Vorkrisenzahlen wieder erreicht und überschritten haben. Europa liegt trotz der sehr guten Entwicklung 2015 noch immer unter dem Niveau des Jahres 2007. Vor diesem Hintergrund ist der Jungheinrich-Chef davon überzeugt, dass im Kernmarkt von Jungheinrich noch viel Potenzial für die künftige Entwicklung liegt.

Konzernweit kletterte der Auftragseingang 2015 um 11,1 Prozent auf 2,81 (Vorjahr: 2,53) Mrd. Euro. Bezogen auf die Zahl der Fahrzeugbestellungen lag die Zuwachsrate mit einem Plus von 13,4 Prozent auf 97.100 nach 85.600 sogar noch etwas höher. Erstmals hat Jungheinrich damit in der Firmengeschichte die 90.000er-Marke in der Produktion übertroffen. Die gute Auftragslage hat sich auch im Zahlenwerk der Gesellschaft niedergeschlagen. So verbesserten sich die Umsatzerlöse um 10,2 Prozent auf 2,75 (2,49) Mrd. Euro. Hiervon entfallen 701 (655) Mio. Euro auf das Inland und 2,05 (1,84) Mrd. Euro auf das Ausland. Positiv entwickelten sich insbesondere die außereuropäischen Märkte, die auf 11 (9) Prozent Umsatzanteil kommen, mittelfristig soll die Quote dort 15 Prozent vom Konzernumsatz erreichen.

Zur positiven Umsatzentwicklung haben nach Vorstandsangabe alle Geschäftsfelder beigetragen, das Neugeschäft legte um 12 Prozent zu. Besonders hob Herr Frey dabei die Sparten Logistiksysteme und Versandhandel hervor. So wuchs das Logistiksystemgeschäft um 12 Prozent auf 381 Mio. Euro Umsatzvolumen. Im Bereich Versandhandel wurde die Angebotspalette erneut ausgedehnt und in Polen, Spanien, Frankreich und Belgien Webshops gestartet. Die Umsatzerlöse verbesserten sich um 13 Prozent auf 57 Mio. Euro. Trotz der bereits sehr guten Zuwachsraten sieht Herr Frey in beiden Sparten auch in der Zukunft große Wachstumschancen.

Ausgehend von der Umsatzentwicklung verbesserte sich auch das EBIT um 10,4 Prozent auf 213 (193) Mio. Euro, dies entspricht einer unveränderten EBIT-Rendite von 7,7 Prozent. Bei einem leicht überproportional um 13,1 Prozent auf 198 (175) Mio. Euro verbesserten Vorsteuerergebnis stieg das Konzernergebnis auf 138 nach zuvor 126 Mio. Euro. Dies entspricht einem Ergebnis je Vorzugsaktie von 4,08 Euro nach zuvor 3,73 Euro.

Sehr erfreulich entwickelte sich im Berichtszeitraum auch der Kurs der Jungheinrich-Vorzugsaktie, die nunmehr auf ihr erstes Jahr im MDAX zurückblickt. 2015 betrug der Anstieg 44 Prozent, mit 77,61 Euro konnte am 7. Dezember 2015 ein neues Allzeithoch markiert werden. 2016 hat sich die erfreuliche Entwicklung weiter fortgesetzt, der Höchststand in diesem Jahr wurde am 25. April mit einem Kurs von 85,32 Euro markiert.

Aus Investorensicht hat sich auch die langfristige Anlage in Jungheinrich-Aktien als sehr einträglich erwiesen, wie Herr Frey vorrechnete. Bei einer Investition per 1. Januar 2006 und einer zehnjährigen Haltedauer konnte eine durchschnittliche jährliche Rendite von 17 Prozent erzielt werden. Verglichen damit legte der DAX um 7 Prozent und der MDAX um 11 Prozent zu. Mit dem vorgeschlagenen Aktiensplit im Verhältnis 1:3 soll der Handel in der Aktie verbessert und diese damit für Investoren noch attraktiver gemacht werden. Am Unternehmenserfolg des Jahres 2015 sollen die Anteilseigner in Form einer Dividende von 1,13 (0,98) Euro je Stammaktie und 1,19 (1,04) Euro je Vorzugsaktie beteiligt werden.

Auch mit dem bisherigen Geschäftsverlauf 2016 zeigte sich der Jungheinrich-CEO sehr zufrieden. So kletterte der Auftragseingang per Ende April um 19 Prozent auf 1,07 (0,89) Mrd. Euro, die beauftragte Stückzahl erhöhte sich um 15 Prozent auf 37,1 (32,3) Tausend. Entsprechend verbesserte sich auch der Umsatz in den ersten vier Monaten um 10 Prozent auf 930 (846) Mio. Euro, die produzierte Stückzahl kletterte um 7 Prozent auf 32,7 (30,6) Tausend Fahrzeuge. Im Gesamtjahr 2016 erwartet Herr Frey einen Auftragseingang zwischen 3,0 und 3,1 Mrd. Euro, einen Umsatz von 2,9 bis 3,0 Mrd. Euro und ein EBIT zwischen 220 und 230 Mio. Euro.

Im zweiten Teil seiner Ausführungen gab der Unternehmenschef einen Ausblick auf die weitere strategische Entwicklung von Jungheinrich und erläuterte dabei insbesondere die Wachstumsstrategie "4/7". Dahinter verbirgt sich das erklärte Ziel, bis 2020 ein Umsatzvolumen von 4 Mrd. Euro und ein jährliches Wachstum von 7 Prozent zu erreichen. Ziel ist zudem zur Nummer-1-Marke der Intralogistik in allen europäischen Märkten zu werden und sich weltweit langfristig unter den Top-3-Anbietern zu etablieren.

Die Wachstumsstrategie basiert auf fünf Säulen. Diese sind die Intensivierung des Geschäfts im Kernmarkt Europa, der Ausbau der Aktivitäten in den Zukunftsmärkten Asien-Pazifik (APAC), der Ausbau der Sparte "Logistiksysteme", die Stärkung der Marktposition im Bereich "verbrennungsmotorische Gegengewichtsstapler" und die Ausweitung der Versandhandelsaktivitäten. Wie Herr Frey weiter darlegte, wurden für jede Einheit, jeden Bereich und jede Abteilung eindeutige Ziele und konkrete Maßnahmen bis 2020 definiert.

Bei diesen Vorgaben und der Umsetzung spielen vier Themenschwerpunkte eine ganz besondere Rolle. Dies ist zum einen "Going Global", also der Ausbau der weltweiten Direktvertriebsorganisation. Im Bereich der "Produkte und Innovationen" ist die Ausweitung der Palette marktgerechter Produkte der wichtigste Punkt. Hinzu kommt die nachhaltige Positionierung als globaler Arbeitgeber und nicht zuletzt die Verpflichtung zu wertorientiertem Handeln und die gesellschaftliche Verpflichtung.

Beim Ausbau der weltweiten Direktvertriebsorganisation erinnerte der Vorstandsvorsitzende daran, dass Jungheinrich sehr früh die Bedeutung eines starken eigenen Vertriebs- und Servicenetzwerks erkannt hat. So erfolgte vor genau 60 Jahren die Gründung der ersten Auslandsgesellschaft in Österreich, inzwischen ist man weltweit mit 36 Vertriebsgesellschaften vertreten. 2015 hinzugekommen sind Rumänien, Malaysia und Südafrika, jeweils durch die Übernahme des dortigen Jungheinrich-Händlergeschäftes. In Australien wurde der Vertriebspartner NTP übernommen. Im Jahr 2016 konnte die Präsenz zudem mit einer neuen Vertriebsgesellschaft in Chile weiter ausgebaut werden.

Ebenfalls als wichtigen Schritt auf diesem Gebiet wertet der Jungheinrich-Chef die Gründung des 50:50 Joint Ventures für die Vermietung von Flurförderzeugen im chinesischen Markt mit dem größten chinesischen Hersteller Anhui Heli Co. Ltd. Mit dieser Gesellschaft entsteht der größte Vermieter von Flurförderzeugen auf dem chinesischen Markt, und sie eröffnet eine sehr gute Möglichkeit, die dortige Marktposition von Jungheinrich weiter zu stärken.

Weiterhin einen sehr hohen Stellenwert nimmt auch das Thema Forschung und Entwicklung ein. Es ist erklärte Zielsetzung, die Produktpalette an hochinnovativen, marktgerechten Produkten weiter auszubauen. Mit 55 (50) Mio. Euro und 434 Mitarbeitern im Bereich Forschung und Entwicklung werden auch dort neue Rekordwerte verzeichnet. Aktuelle Neuheit ist neben dem Hochregalstapler EKX auch die sog. "Two-Shifts-One-Charge"-Garantie. Diese besagt, dass bei über 85 Prozent der Elektrofahrzeuge eine Garantie gegeben wird, dass diese mit einer Batterieladung zwei Schichten meistern können. Dies bedeutet nicht nur einen immensen Vorteil für die Kunden, sondern ist auch einzigartig im Markt, wie der Vorstandschef stolz feststellte. Weitere Innovationen sind der Universalstapler EMD 115i mit Lithium-Ionen-Batterie, der kürzeste Universalstapler der Welt oder das Warehouse-Management-System Series 2, das eine attraktive Einstiegssoftware in diesem Bereich darstellt.

Die Innovationskraft zeigt sich nach Vorstandseinschätzung auch an den zahlreichen Preisen, die das Unternehmen im Berichtszeitraum verliehen bekommen hat. Dies waren "Beste Logistik Marke" vom Fachmagazin LOGISTIK HEUTE, der "Red Dot Award" für den Kommissionierer ECE225 und den JetPilot, der "iF DESIGN AWARD" ebenfalls für den Kommissionierer ECE225 sowie der "Best of Industrie"-Sieg in der Kategorie Materialfluss mit der Softwarelösung Logistik-Interface.

Ein sehr wichtiges Betätigungsfeld für die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten stellt das stark wachsende Logistiksystemgeschäft dar. Im Mittelpunkt stehen dabei die Digitalisierung und Automatisierung ganzer Wertschöpfungsketten sowie die intelligente Vernetzung von Mensch und Maschine. Klare Anforderung aus dem Markt ist, "wer schneller liefert, gewinnt", was sich ja auch an den Bemühungen der großen Onlinehändler wie z.B. Amazon zeigt, die vermehrt schon nach der Devise "Heute bestellt und heute geliefert" agieren.

Auch auf diesem Gebiet sieht Herr Frey das Unternehmen sehr gut aufgestellt. Insbesondere durch die vollständige Übernahme des Software-Spezialisten ISA in Graz 2013 und Gründung der eigenen Sparte „Logistiksysteme“, die daraus resultierende Gründung der Jungheinrich Systemlösungen GmbH im Jahre 2014, sowie der Schaffung eines entsprechenden Vorstandsressorts im Jahr 2015 ist man dort sehr gut unterwegs. Mit der ebenfalls 2015 übernommenen MIAS Group konnte das Portfolio um den Bereich Regalbediengeräte entscheidend erweitert werden, so dass man den auch in Zukunft wohl weiter anhaltenden Trend zur Komplettlösung noch besser bedienen kann.

Im Bereich Human Resources will Jungheinrich sich weiter als attraktiver Arbeitgeber positionieren, der im Kampf um die besten Talente und besten Köpfe auf der Welt mithalten kann. Erfolgreich in diesem sog. "Race for Talents" will man sowohl durch die Entwicklung eigener Mitarbeiter als auch durch die Einstellung neuer Jungheinrich-Mitarbeiter sein. Dass man mit den eingeleiteten Maßnahmen auf dem richtigen Weg ist, zeigt sich in der Einschätzung durch das Magazin FOCUS und das Arbeitgeberbewertungsportal "Kununu". Dort belegt Jungheinrich unter den Hamburger Unternehmen Rang 5, deutschlandweit zählt das Unternehmen zu den Top 50.

Abschließend gab der Vorstand noch einen kurzen Überblick zum gesellschaftlichen Engagement des Unternehmens und der Dr. Friedrich Jungheinrich-Stiftung. Nach dem Dank an Mitarbeiter und das ganze Jungheinrich-Team wie auch an die Eigentümer schloss der Vorstandschef mit der Bitte: „Wenn Sie jemand nach Jungheinrich fragt, sagen Sie bitte: Jungheinrich ist weit mehr als ein Staplerhersteller.“


Allgemeine Aussprache

Als erster Redner meldete sich Markus Neumann, stellvertretender Vorsitzender der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) zu Wort und zeigte sich mit der operativen Entwicklung der Jungheinrich AG und dem Zahlenwerk sehr zufrieden. „Sie machen es uns einfach; gäbe es mehr Unternehmen wie Jungheinrich, hätte ich nichts mehr zu tun", brachte es der Aktionärsschützer auf den Punkt und empfahl der Verwaltung in Anlehnung an die bekannten Worte des Unternehmensgründers: „Machen se man so weiter!“

Nicht ganz einverstanden zeigte sich der SdK-Vertreter indes mit der Struktur der Aufsichtsratsvergütung und kritisierte die dort enthaltene variable Komponente. Dabei verwies er auch auf Empfehlungen im Rahmen der Diskussionen zum Thema Corporate Governance-Kodex. Hierzu antwortete Herr Peddinghaus, dass das derzeit gültige System erst vor drei Jahren von den Anteilseignern verabschiedet worden ist und er der Meinung ist, dass sich dieses als durchaus sinnvoll erwiesen hat und noch eine Weile Bestand haben wird. Verglichen mit der davor gültigen Bemessungsgrundlage hat sich der variable Anteil bereits deutlich reduziert. Herr Peddinghaus betonte in seiner Antwort, dass seit Inkrafttreten der Regelung zu keinem Zeitpunkt der laut Satzung mögliche Spitzenwert bei der variablen Vergütung erreicht worden ist. Vielmehr bewegt man sich dabei im Mittelfeld; auch tragen die getätigten Akquisitionen hierzu bei. Daran wird nach Überzeugung des Aufsichtsratschefs auch deutlich, dass durch die variable Komponente der Aufsichtsratsvergütung kein Interessenkonflikt bei Entscheidungen zu befürchten ist.

Einen Wechsel regte Herr Neumann beim Wirtschaftsprüfungsunternehmen an, das das Unternehmen bereits über viele Jahre prüft. Herr Peddinghaus stimmte mit der Feststellung des Aktionärsschützers überein und bestätigte, dass ein Wechsel der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft nach zehn Jahren erfolgen sollte; der interne Wechsel der mit der Prüfung befassten Personen ist bereits in einem kürzeren Abstand geboten. Im Laufe des Jahres 2016 steht ein sog. Beauty-Contest für die Auswahl der Prüfungsgesellschaft an.Für das laufende Geschäftsjahr ist die Wiederwahl des bisherigen Prüfers möglich und wird daher auch vorgeschlagen.

Ebenfalls etwas unglücklich zeigte sich der Aktionärsschützer (Anm. des Verfassers: wie auch sein Kollege von der DSW im weiteren Debattenverlauf) über die erneut vorgesehene Beschlussfassung über den Verzicht zur Offenlegung der individuellen Vorstandsvergütung. Herr Peddinghaus verwies auf die auch schon bislang verfolgte Praxis und bezweifelte, dass eine individualisierte Offenlegung einen besonderen zusätzlichen Erkenntnisgewinn bringt. Nach seiner Angabe erhält der Vorstandsvorsitzende eine etwas höhere Vergütung als die übrigen Vorstandsmitglieder, die "alle die gleichen Bezüge" erhalten. Die Höhe der jeweils gezahlten Vergütungen wird dabei auch anhand von Marktstudien zu diesem Thema, wie z.B. von Kienbaum, überprüft, so der Aufsichtsratschef weiter.

Angesprochen auf die Zielsetzungen der Sparte Logistiksysteme für das laufende Jahr und die mittelfristige Sicht antwortete Herr Frey, dass seitens des Managements für 2017 ein Geschäftsvolumen von rund 500 Mio. Euro angestrebt wird. Für 2020 wird eine Größenordnung von 700 Mio. Euro angepeilt. Das Geschäftsvolumen in 2015 lag angabegemäß bei 381 Mio. Euro. Auf die ergänzende Frage, wo die Hauptwachstumsregionen gesehen werden, nannte Herr Frey neben Europa (aktueller Umsatzanteil bei 88 Prozent) vor allem die Region Asien-Pazifik.

Im Zusammenhang mit den Versandhandelsaktivitäten bei Jungheinrich interessierte sich Herr Neumann für die Umsätze in den hiermit adressierten Zielmärkten. Nach Angabe von Herrn Dr. Hues, dem CFO, entwickeln sich die Zuwachsraten bei diesem Vertriebsweg weiterhin zweistellig. Zuletzt erreichte der Umsatz 57 Mio. Euro. Davon entfiel der größte Teil auf die Märkte Deutschland mit rund 80 Prozent, Österreich mit 11 Prozent sowie die sonstigen Märkte mit 9 Prozent (größer Markt dort sind die Niederlande). Die Aktivitäten in weiteren aussichtsreichen Märkten werden sukzessive gestartet, der Roll-out in der Schweiz wurde per 1. März 2016 gestartet und entwickelt sich nach seiner Angabe bislang planmäßig.

Mit Blick auf das Marktumfeld bat der SdK-Sprecher den Vorstand um eine Einordnung der erzielten EBIT-Marge von Jungheinrich mit den Werten der beiden Mitbewerber KION Group sowie Toyota. Laut Aussage von Herrn Frey liegt die EBIT-Marge von Jungheinrich bei 7,7 Prozent (2015), verglichen mit 8,0 Prozent bei Toyota und 9,5 Prozent bezogen auf das berichtete EBIT bei KION. Zur Einordnung erläuterte der Jungheinrich-Chef, dass der Unterschied zu Toyota sehr gering ist; angesichts des dreimal so großen Geschäftsvolumens dort müssten sich allerdings die bestehenden Skaleneffekte eigentlich stärker auswirken. Mit Blick auf die etwa doppelt so große KION Group verwies der Vorstand auf deren Kennzeichnung aller berichteten Kenngrößen mit einem Sternchen. Auch erscheint ihm die Bilanzierung bei Jungheinrich konservativer, so dass hier die Aussage zutrifft "what you see is what you get". Über Jahre hinweg betrachtet ist Jungheinrich nach Einschätzung des Vorstandschefs auf Ebene des Nachsteuerergebnissesprofitabler gewesen.

Weitere Fragen von Herrn Neumann beschäftigten sich mit den Aktivitäten in China und dort insbesondere auch dem Logistiksystemgeschäft. Die hochmodernen chinesischen Unternehmen fragen ähnliche Produkte wie europäische Kunden nach, allerdings seien die von der Masse der Kunden nachgefragten Produkte unter dem europäischen (technologischen) Standard anzusiedeln.Jungheinrich fertigt bereits heute über die Tochtergesellschaft MIAS Regalbediengeräte und Komponenten für Regalbediengeräte in China. Auf die ergänzende Frage nach den Planungen und Maßnahmen zum Ausbau der Vertriebsorganisation in China antwortete der Jungheinrich-Chef, dass neben dem weiteren Ausbau des Vertriebs begonnen worden ist, Produkte vor Ort für den breiten chinesischen Markt zu entwickeln, die auch in den Export gehen können. Dabei wird es sich naturgemäß vorwiegend um sog. "Low End"-Produkte handeln. Operativ zeigte er sich mit der Entwicklung vor Ort sehr zufrieden und hob das anhaltend starke Wachstum hervor. Mit 421 Vertriebsmitarbeitern werden dort aktuell über 80 Mio. Euro umgesetzt.

Abschließend interessierte sich der SdK-Sprecher noch für die Leasing-Aktivitäten in Asien und die Planungen des Jungheinrich-Konzerns auf diesem Gebiet. Nach Angabe von Herrn Dr. Hues ist man aktuell in Asien noch nicht mit eigenen Leasinggesellschaften aktiv. Ungeachtet dessen gäbe es allerdings ein Leasinggeschäft in Asien.Nur bei hinreichend großem Volumen würden dafür eigene Leasinggesellschaften gegründet. Durch den Erwerb von NTP in Australien ist dort ein entsprechendes Leasinggeschäft hinzugekommen, führte Herr Dr. Hues weiter aus.

Ebenfalls sehr zufrieden mit dem vorgelegten Zahlenwerk zeigte sich DSW-Sprecher,Dr. Steffen Kraus. Auch die Kursentwicklung und den Dividendenvorschlag bewertete er als Zeichen dafür, dass die Jungheinrich-Aktie ein solides Investment im nicht einfachen konjunkturellen Umfeld darstellt. Nähere Details zu den Kaufpreisen, der Kaufpreisfindung und möglichen noch nachlaufenden Verpflichtungen aus den genannten Transaktionen interessierten den Redner mit Blick auf die Erwerbe der MIAS Group sowie der australischen NTP. Laut Herr Dr. Hues beliefen sich die Erwerbspreise für MIAS auf gut 40 Mio. Euro und für NTP auf knapp 30 Mio. Euro; beide Unternehmen wurden jeweils von den Gründern bzw. Gründerfamilien erworben. Bei der Bewertung der Targets wurden neben dem Discounted Cashflow-Verfahren (DCF-Verfahren) auch einschlägige Kapitalmarktmultiples herangezogen.

Ferner bat der DSW-Sprecher um nähere Angaben zum gestarteten 50:50 Joint-Venture in China im Vermietungsgeschäft. Laut Jungheinrich-Chef findet über diese Gesellschaft ausschließlich die Vermietung von Flurförderzeugen in China statt. Das Gemeinschaftsunternehmen verfügt über eine Flotte von rund 3.000 Fahrzeugen, wovon gut 1.600 von Jungheinrich stammen, die übrigen stammen vom Joint Venture-Partner (Heli). Es war Herrn Frey wichtig zu betonen, dass der Partner keinerlei technisches Know-how aus der Fertigung oder der Konstruktion erhält. Was den erfolgreichen Betrieb des gemeinsamen Vermietungsgeschäfts betrifft, findet nach Vorstandsangabe naturgemäß ein intensiver Austausch statt, der im gemeinsamen Interesse ist.

Angesprochen auf die Effekte auf Mitarbeiterund Aufwand durch die Akquisitionen erklärte Herr Frey, dass sich die Zahl der Mitarbeiter um rund 500 erhöht hat. Die Einmalkosten für Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Rechtsanwälte wurden für alle Erwerbe zusammen auf 1 Mio. Euro beziffert.

Auf die Frage, welchem Ressort die SparteLogistiksysteme vor Schaffung eines eigenständigen Zuständigkeitsbereiches im Vorstand (Mitte 2015) zugeordnet war, antwortete der CEO, dass die Sparte dem Bereich Vertrieb zugeordnet gewesen ist. Durch die gestiegene Bedeutung wird sie nunmehr von Herrn Dr. Klaus-Dieter Rosenbach geleitet. Als dessen Nachfolger für das Vorstandsressort Technik wurde Herr Dr. Oliver Lücke bestellt, der bereits auf eine über 13-jährige Tätigkeit im Jungheinrich-Konzern zurückblickt und vor seiner Bestellung zum weiteren Vorstandsmitglied zuletzt als Werksleiter am Standort Norderstedt tätig war.

Nähere Erläuterungen wünschte sich der Aktionärsschützer auch mit Blick auf die Umsatzzielsetzung von 4 Mrd. Euro bis zum Jahr 2020 und die vom Vorstand vorgestellte 4/7-Strategie. Erreicht werden sollen die Vorgaben unter anderem über weiteres Wachstum im Logistiksystemgeschäft– hier erwartet Herr Frey für 2017 ein Überschreiten der 500 Mio. Euro-Marke– und zum anderen durch Wachstum vor allem in Zentraleuropa sowie im Raum Asien/Pazifik. Herr Frey fasste zudem nochmal die strategischen Schwerpunkte seines Vortrages zusammen. Es bestehen nach Vorstandsangabe detaillierte Wachstumsziele und Planungen für alle Geschäftsbereiche und Märkte, die bis hinunter auf die Ebene der einzelnen Einheiten reichen und entsprechende Vorgaben und detaillierte Einzelmaßnahmen für die Weiterentwicklung des Geschäfts enthalten.

Auch Herr Dr. Kraus interessierte sich für die Bedeutung des Leasings auf der Absatzseite. Nach Auskunft von Herrn Dr. Hues konnte die sog. Finanzdienstleistungs-Quote von 36 auf nunmehr 39 Prozent aller abgesetzten Flurförderzeugegesteigert werden. Besonders positiv aus Sicht von Jungheinrich ist dabei der entsprechende Zuwachs bei den an die Leasingverträge für die Laufzeit gekoppelten Wartungs- und Serviceverträge, aus denen weitere Umsätze generiert werden können. Besonders hohe Quoten weisen mit über 60 Prozent die Märkte Italien, Schweden und Großbritannien auf

Auf die ergänzende Frage nach etwaigen Auswirkungen der geänderten Leasingbilanzierungsstandards verwies der Vorstand auf die Regelungen gemäß IFRS 16 und bezifferte die Veränderung der Bilanzsumme auf rund 150 Mio. Euro. Dies entspricht einem Wert von lediglich etwa 5 Prozent der gesamten Bilanzsumme und ist daher von untergeordneter Bedeutung.
Angesprochen auf die Gründe für den Anstieg der immateriellen Vermögensgegenstände und den Rückgang von rund 90 Mio. Euro bei den liquiden Mitteln verwies Herr Dr. Hues auf die angefallenen Kaufpreise, die man aus den vorhandenen Mitteln finanziert hat. Auch nach Zahlung verfügt Jungheinrich über eine Netto-Cash-Position. Im Zusammenhang mit den Erwerben steht auch der Anstieg der immateriellen Vermögenswerte, dabei entfallen 34 Mio. Euro auf Kaufpreisallokationen und weitere 29 Mio. Euro auf den Goodwill.

Der ebenfalls hinterfragte Anstieg der allgemeinen Verwaltungskosten geht neben den turnusmäßigen Tarifanpassungen auch auf die Einstellung von Mitarbeitern, die Erweiterung des Vorstands sowie strategische Projekte (z.B. die neue Konzernzentrale) zurück.

Der vom Aktionärsschützer ebenfalls hinterfragte Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge auf 4,5  Mio. Euro geht auf einen Steuererstattungsanspruch in Spanien zurück. Dabei ging es um eine Rückerstattung in Größenordnung von 1,5 Mio. Euro nebst entsprechenden Zinsen von 0,5 Mio. Euro.

Befragt nach den Gründen für den Anstieg der Umsatzkosten im Segment Finanzdienstleistungen antwortete Herr Dr. Hues, dass das Verhältnis zwischen Umsatzkosten und Umsatz maßgebend sei. Die Quote hat von 9,6 Prozent auf 9,7 Prozent (2015) zugenommen. Damit sei die Entwicklung vollkommen im Rahmen der Erwartungen, insbesondere vor dem Hintergrund positiver Effekte aus Rückstellungsauflösung im Jahr 2014.

Als dritter und letzter Redner meldete sich Aktionär Jens Starke-Buschkow mit einem sehr launig dargebrachten Redebeitrag zu Wort. Auch er zeigte sich mit dem vorliegenden Ergebnis und der Entwicklung zufrieden. Nicht ganz verstehen konnte er indes, dass die Jungheinrich-Aktie in einer Erhebung der DZ Bank zu sog. Marathon AGs, also Gesellschaften, die sich über einen langen Zeitraum sehr positiv entwickelt haben, nicht vorkommt. Herr Frey empfahl in seiner Antwort, die Frage am besten direkt an die DZ Bank zu stellen, äußerte jedoch die Vermutung, dass Jungheinrich erst vergleichsweise kurz im MDAX gelistet ist und zuvor im SDAX notierte, der deutlich weniger bekannt ist.

Ferner interessierte sich der Aktionär für den Weltmarktanteil von Jungheinrich. Nach Vorstandsangabe bewegt sich dieser bei knapp unter 9 Prozent. Auf dem Heimatmarkt in Europa fällt der Marktanteil mit 21,5 Prozent deutlich höher aus. Der Mutmaßung des Redners sowie mancher Marktbeobachter, dass die Wachstumschancen hier beschränkt sind, widersprach Herr Frey nachdrücklich. Er verwies darauf, dass das Marktvolumen in Europa noch immer nicht das Vorkrisenniveau erreicht hat und entsprechender Nachholbedarf besteht. Dies zeigt sich auch mit Blick auf Nordamerika, der dortige Markt konnte inzwischen neue Höchstmarken markieren. Positiv hob der Vorstandschef auch die Steigerung des Umsatzanteils in den übrigen außereuropäischen Märkten hervor. Hierbei handelt es sich vornehmlich um das Geschäft in Fernost; die dortigen Wachstumsraten liegen bei über 30 Prozent im Jahr. In Summe hat sich der Anteil am Gesamtumsatz von 9 auf nunmehr 11 Prozent erhöht.

Gewisse Sorgen machte dem Redner die Gefahr des Brexit; hier interessierte er sich für eine Einschätzung zu den möglichen Auswirkungen auf das Geschäft bei Jungheinrich. Nach Vorstandsangabe ist im Fall eines entsprechenden Votums der Wähler am 23. Juni 2016 wohl mit Turbulenzen am Währungsmarkt und beim Pfund-Wechselkurs zu rechnen. Aus Vorsichtsgründen hat man für das gesamte Jahr 2016 entsprechende Währungsabsicherungen für Großbritannien vorgenommen. Das Geschäftsvolumen im Vorjahr in Großbritannien lag bei deutlich über 200 Mio. Euro. Ein dauerhaftes Problem beim Neugeschäft durch Währungseffekte sieht der Jungheinrich-Chef indessen nicht. So haben weder Jungheinrich noch die anderen namhaften Wettbewerber eine Produktion in Großbritannien, sondern exportieren aus dem Euro-Raum dorthin, so dass die Währungseffekte auch alle Mitbewerber betreffen und insoweit dann wieder gleiche Ausgangsbedingungen herrschen.

Ferner interessierte sich Herr Starke-Buschkow für die Trends bei den Antriebstechnologien und hier insbesondere für den Wasserstoffantrieb, der nach seiner Einschätzung insbesondere für große Kunden interessant sein dürfte. Herr Dr. Lücke erläuterte, dass sich Jungheinrich intensiv mit modernen Energiespeichern beschäftigt und seinen Kunden sowohl WasserstoffBrennstoffzellen als auch Lithium-Ionen-Batterien anbietet. Jedoch erweist sich in der Praxis die Installation der Wasserstoffversorgung als sehr aufwendig, weshalb hier aus seiner Sicht die Nachfrage aus dem Markt doch verschwindend gering ist. Deshalb liegt der strategische Schwerpunkt von Jungheinrich auf Lithium-Ionen Batterien und hier baut das Unternehmen derzeit aktiv sein Portfolio aus.

Als spannend erachtete Herr Starke-Buschkow auch die vom Unternehmen in den Markt gebrachte Datenbrille und interessierte sich dort für die besonderen Vorteile gegenüber bisherigen Lösungen. Nach Angabe von Herrn Dr. Rosenbach werden dem Anwender (z.B. bei der Kommissionierung) die Regalfachdaten direkt in der Brille angezeigt, so dass der Nutzer beide Hände für die Arbeit frei hat. Hierdurch wird die Produktivität des Nutzers gegenüber herkömmlichen Verfahrensweisen deutlich gesteigert.

Im Zusammenhang mit den Warehouse Management Systemen interessierte den Redner, inwiefern diese Anwendungen auch in anderen Einsatzgebieten wie z.B. einem Hochregallager zum Einsatz gelangen können. Als denkbaren und durchaus spannenden Markt hatte Herr Starke-Buschkow dabei Anwendungen in Apotheken im Blick. Herr Frey führte hierzu aus, dass der Fokus derzeit im Bereich von Paletten und Behältertechnik für eher größere Einheiten liegt. Er bestätigte zwar, dass über die bisherigen Einsatzgebiete auch noch weitere Bereiche denkbar sind und analysiert werden, weitergehende Details wollte er hier aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht nennen.

Nicht ganz nachvollziehen konnte der Redner die Zusammenarbeit mit der eng mit dem Caterpillar-Konzern verbundenen Zeppelin-Gruppe im Vermietgeschäft. Der Jungheinrich-Chef verteidigte diese strategische Entscheidung als eine wichtige Ergänzung zum eigenen Vermietgeschäft. So verfügt Zeppelin über eine große Vermietflotte, die bis vor kurzem allerdings keine Jungheinrich-Geräte im Programm hatte. Dies hat sich mit dieser Zusammenarbeit nunmehr geändert und ist ein weiterer wichtiger Schritt zum Ausbau der Marktpräsenz. Auf die ergänzend vom Redner geäußerte Vermutung, dass Caterpillar – dessen Logofarbe mit der von Zeppelin identisch ist –möglicherweise Jungheinrich übernehmen könnte, konnte Herr Frey den Fragesteller mit dem Hinweis beruhigen, dass dies nicht passieren wird.


Abstimmungen

Nach Beendigung der allgemeinen Aussprache um 12:19 Uhr wurde die Präsenz mit 18.000.000 Stammaktien festgestellt, dies entspricht 100 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals. Von den stimmrechtslosen Vorzugsaktien waren 1.233.381 oder 7,71 Prozent des Vorzugsaktienkapitals vertreten. Sämtliche Beschlussvorschläge der Verwaltung wurden von den Stammaktionären einstimmig abgesegnet.

Im Einzelnen beschlossen wurde die Ausschüttung einer Dividende von 1,13 Euro je Stamm- und 1,19 Euro je Vorzugsaktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl von Herrn Wolff Lange, Herrn Franz Günter Wolf, Herrn Jürgen Peddinghaus, Frau Antoinette Aris, Frau Beate Klose und HerrnDr. Ulrich Schmidt in den Aufsichtsrat (TOP 5), die Wahl von Deloitte & Touche GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2016 (TOP 6), die Neueinteilung des Grundkapitals der Gesellschaft (Aktiensplit im Verhältnis 1:3) nebst entsprechender Satzungsänderung (TOP 7) sowie das Unterbleiben der Offenlegung der individualisierten Vorstandsvergütung (TOP 8). Der Versammlungsleiter konnte die Hauptversammlung nach einer Dauer von etwas mehr als zweieinhalb Stunden schließen.


Fazit

Die operative Entwicklung bei der Jungheinrich AG gestaltet sich weiterhin ausgesprochen erfreulich. So bescherte auch das Geschäftsjahr 2015 neue Spitzenwerte bei Umsatz, Auftragseingang und auf der Ergebnisseite. Neben den Investitionen der Vorjahre zahlen sich auch die gezielten Akquisitionen für den Ausbau der Sparte Logistiksysteme und die anhaltend hohe Innovationskraft des Unternehmens zunehmend auf der Ergebnisseite aus. So verbesserte sich das Konzernergebnis auf 138 (126) Mio. Euro. Dies entspricht einem Ergebnis je Vorzugsaktie von 4,08 (3,73) Euro. Erfreulicherweise erhöht sich erneut auch die Dividende und liegt mit 1,19 Euro um 0,15 Euro über dem Vorjahreswert.

Bei Realisierung der Erwartungen für das jetzt laufende Geschäftsjahr 2016 sollten weitere Kennzahlenverbesserungen möglich sein. So dürfte sich das Ergebnis je Aktie in Richtung 4,50 Euro verbessern, auch bei der Dividende besteht nach Einschätzung des Verfassers weitere Fantasie nach oben. Ausgehend von der Ausschüttungspolitik sollte hier die Marke von 1,30 Euro ins Visier genommen werden können. Bei einer erfolgreichen Umsetzung der 4/7-Strategie und einem Umsatz von 4 Mrd. Euro im Jahr 2020 und jährlichen Wachstumsraten von 7 Prozent dürfte auf der Zahlenseite noch weiteres Potenzial bestehen. Auch der Kurs der seit nunmehr über einem Jahr im MDAX gelisteten Jungheinrich-Aktie entwickelte sich erfreulich. Bereits investierte Anleger sollten weiterhin engagiert bleiben, und für längerfristig orientierte Anleger stellt der Anteilsschein weiterhin eine interessante Depotbeimischung dar. An der Börse dürfte der von der Hauptversammlung beschlossene Aktiensplit im Verhältnis 1:3 für eine noch bessere Handelsliquidität und entsprechend weiter steigende Aufmerksamkeit der Investoren sorgen.


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Veröffentlichungsdatum: 04.07.2016 - 16:00
Redakteur: ala
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