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KarstadtQuelle verbessert operative Geschäfte - Konzernergebnis durch Immobilienverkäufe deutlich gesteigert
Die KarstadtQuelle AG (Essen) hat im ersten Halbjahr 2006 ihre operativen Geschäfte in zwei der drei Konzernbereiche und die Ergebnisziele verbessert. "Das Warenhausgeschäft lief in den ersten sechs Monaten deutlich über Vorjahr, insbesondere die Häuser der Premium Group lieferten hohe Zuwachsraten. Es war das beste erste Halbjahr seit Jahren. Wir können heute einen deutlich positiven Effekt durch die Fußball-Weltmeisterschaft in unserem Land berichten", sagte Vorstandsvorsitzender Thomas Middelhoff auf einer Pressekonferenz zur Vorstellung der Halbjahresergebnisse am Mittwoch in Düsseldorf. "Die Reisesparte legt weiterhin sehr ordentliche Ergebnisse vor. Wir können heute feststellen, dass die Warenhäuser und die Touristik die Wende zum Besseren geschafft haben. Der Universalversand Deutschland hingegen liegt hinter Plan und unter Vorjahr."

Middelhoff erinnerte daran, dass sich der Konzern vor zwei Jahren noch in einer bedrohlichen Schieflage infolge finanzieller Probleme befunden habe. Heute könne man konstatieren, dass das Unternehmen aus dem Gröbsten heraus sei. Die Finanzlage sei heute ungleich besser, der überwiegende Teil der Konzerntöchter auf dem Weg zurück zu gesundem Wachstum und die verbleibende Sanierung des inländischen Universalversands werde mit Hochdruck vorangetrieben und bis 2007 abgeschlossen sein.

Mit dem Verkauf des Immobilienpakets für 4,5 Mrd. EUR an den Whitehall Fund (London) vor fünf Monaten habe sich die Lage fundamental verändert: "Wir sind seit einigen Wochen nahezu schuldenfrei, wir haben unser Eigenkapital - das noch vor nicht allzu langer Zeit phasenweise gar nicht mehr existierte - auf eindrucksvolle 16,7% erhöht und gehen nun daran, den Konzern zukunftsfest zu machen." Die Entschuldung des Konzerns eröffne nun neue Entwicklungs- und Wachstumsspiel¬räume auf der Basis eines weniger kapitalintensiven Geschäftsmodells.

Im Warenhausbereich setzte sich der positive Trend aus dem Weihnachtsgeschäft in den ersten sechs Monaten fort. Karstadt bilanzierte das beste Halbjahresgeschäft seit Jahren. Hier machte sich sowohl eine Aufhellung der Konjunktur und leicht positive Auswirkungen auf das Einkaufsverhalten ebenso positiv bemerkbar, wie die Sondereffekte aus der Fußball-Weltmeisterschaft, deren Ergebnisse erst im dritten Quartal vollständig sichtbar werden. "Besonders erfreulich ist die Entwicklung derjenigen Warenhäuser, die wir in der Premium Group zusammengefasst haben. Das KaDeWe in Berlin oder das Alsterhaus in Hamburg haben hohe Zuwachsraten vorgelegt. Das bestätigt unsere Annahme, dass wir in diesem Bereich weiter zulegen können und müssen," so Middelhoff, der auf der Pressekonferenz den neuen Warenhausvorstand Peter Wolf vorstellte, der zu Monatsbeginn von Tchibo zu Karstadt gewechselt war.

Die Reisegeschäfte von Thomas Cook liegen weiterhin über Vorjahr und besser als der Markt. Im Veranstaltermarkt Deutschland verzeichnet EURpas zweitgrößter Touristikkonzern bis Mitte Juli ein Buchungsplus von 5,6% im Vergleich zum Vorjahr. Angesichts eines Marktwachstums von knapp zwei% rechnet der Konzern mit Marktanteilsgewinnen in Deutschland. Zum Erfolg trägt die Hauptmarke Neckermann Reisen mit einem Buchungszuwachs von 5,5% bei. Für das am 31. Oktober endende Geschäftsjahr 2005/06 strebt die gemeinsame Tochter von KarstadtQuelle und Lufthansa auf dem deutschen Markt ein Umsatzplus von 4,0% an.

Die Versandhandelssparte ist nach Angaben von Middelhoff noch mitten im Umbau, der bis Ende 2007 andauern wird und mit einem neuen Maßnahmenprogramm forciert wird. Für diesen außerordentlichen Aufwand werden 200 Mio. EUR eingesetzt, die durch Einsparungen beim Working Capital aus dem Cash Flow finanziert werden. "Wir wollen vom Universalisten hin zum Spezialisten, weg vom Katalog Richtung E-Commerce und vom Schwerpunkt Deutschland hin zum Ausland - im Idealfall jeweils im Verhältnis 50:50." Der Vorstandschef kündigte an, dass im zweiten Halbjahr eine Marketingkampagne die Umsätze im Versandhandel wieder deutlich nach vorn bringen werde. "Im ersten Halbjahr hatten wir die Marketingausgaben um rund 20% gekürzt, weil die bisherigen Aktivitäten am Kunden vorbeigingen. Das bedeutete erst einmal Umsatzrückgang - aber ein geplanter."

"Es bleibt unser oberstes Ziel, das Unternehmen fit für die Zukunft zu machen", betonte Middelhoff. "Die Kerngeschäfte sind Warenhäuser, Homeshopping und Reisen. In all diesen Feldern müssen wir, noch stärker als bisher, mit einer klaren Kundenausrichtung, Service und Beratung in genau definierten Käufersegmenten unseren operativen Erfolg erreichen."

Der bereinigte Konzernumsatz belief sich im ersten Halbjahr 2006 auf 6,5 Mrd. EUR (Vorjahr: 6,8 Mrd. EUR). Angepasst um die Umsatzeffekte aus der Aufgabe von Katalogseiten im Versandhandel, liegt der Umsatz zum Halbjahr 2006 nur um 1,2% unter dem Vorjahr und im zweiten Quartal auf Vorjahresniveau.

Das Konzernergebnis (nach Minderheiten) erreichte 558,1 Mio. EUR (Vorjahr: minus 271,9 Mio. EUR). Die Eigenkapitalquote (pro forma) erhöhte sich durch den Zufluss der ersten Tranche aus dem Verkauf der Immobilien in Höhe von 2,7 Mrd. EUR auf 16,7% (Vorjahr: 2,8%) und soll zum Jahresende 20% betragen. Die Nettofinanzverbindlichkeiten (pro forma) betrugen zum Ende des Halbjahres lediglich noch 0,6 Mrd. EUR. Zum Jahresende ist der Konzern finanzschuldenfrei. Das bereinigte EBITDA, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, verringerte sich u.a. durch den Verkauf der Immobilien auf minus 41,7 Mio. EUR (Vorjahr: 19,4 Mio.
EUR). Für das gesamte Jahr gab der Konzern die Prognose, dass das bereinigte EBITDA  gegenüber dem Vorjahr um 10% steigt.

Veröffentlichungsdatum: 09.08.2006 - 09:13
Redakteur: rpu
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