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Lütticher Straße 8a,
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Herr Dr. Johannes Blome-Drees
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HV-Bericht DNI-Beteiligungen AG - Jahresergebnis dreht nach Verlustjahren wieder in den positiven Bereich
Am 26. August 2014 fand in Köln die ordentliche Hauptversammlung der DNI Beteiligungen AG statt. Im abgelaufenen Jahr gelang es der Gesellschaft, das Ergebnis nach einem Verlust in 2012 in den positiven Bereich zu drehen. Gut 30 Aktionäre, unter ihnen auch Alexander Langhorst für GSC Research, hatten sich im Haus am See eingefunden, um sich über die weiteren Perspektiven zu informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Georg Issels eröffnete die Hauptversammlung und erteilte nach Erledigung der üblichen Hinweise und Formalien sowie Entschuldigung der beiden terminlich verhinderten übrigen Aufsichtsratsmitglieder dem Alleinvorstand Dr. Johannes Blome-Drees das Wort.


Bericht des Vorstands


Nach Begrüßung der Teilnehmer berichtete der Vorstand einleitend über das Kapitalmarktumfeld in 2013, das von einer anhaltend expansiven Geldpolitik der großen Notenbanken geprägt gewesen ist. Hinzu gesellte sich die Hoffnung auf eine konjunkturelle Erholung, welche im Jahresvergleich nach der bereits guten Marktperformance in 2012 erneut zu deutlich steigenden Aktienmärkten geführt hat.

Auch die DNI AG konnte laut Dr. Blome-Drees von dieser erfreulichen Entwicklung in Form eines in den leicht positiven Bereich verbesserten Jahresergebnisses abschließen. Nach den verlustreichen Vorjahren stellt diese Entwicklung nach Vorstandsangabe eine durchaus erfreuliche Entwicklung dar. Wesentliche Faktoren für das verbesserte Ergebnis waren Erträge aus Finanzinstrumenten sowie die spürbar höheren sonstigen Erträge, die sich vor allem aus Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Erlösen aus dem Mitbenutzungs- und Verwaltungsvertrag mit der Horus AG speisten.

Der Wertpapierbestand des Finanzanlagevermögens belief sich per Ende 2013 zu Anschaffungskosten oder einem niedrigeren beizulegenden Wert auf 1,42 (Vorjahr: 1,44) Mio. Euro. Dem Finanzanlage-vermögen wurden laut Dr. Blome-Drees die Aktien der RM Rheiner Management AG, Scherzer & Co. AG, Horus AG, Tiberius Holding AG sowie White Energy Co. Ltd. zugerechnet. Im Umlaufvermögen sind Wertpapiere im Volumen von 461 (212) TEUR aktiviert. Die Eigenkapitalposition der DNI AG lag bei 1,049 (1,045) Mio. Euro, dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 54,8 (61,5) Prozent.

Auf der Ertragsseite konnten Erträge aus der teilweisen oder vollständigen Veräußerung von Wertpapierpositionen in Höhe von 89 (66) TEUR erzielt werden, die Aufwendungen aus Finanzinstrumenten lagen bei 57 (0) TEUR und resultierten nach Vorstandsangabe aus mit Verlust abgeschlossenen Stillhaltergeschäften. Ein deutlicher Anstieg auf 141 (38) TEUR konnte bei den sonstigen betrieblichen Erträgen verzeichnet werden, die sonstigen Aufwendungen lagen bei 89 (80) TEUR. Abschreibungen auf Finanzanlagen, Wertpapiere des Umlaufvermögens sowie sonstige Forderungen reduzierten sich auf 23 nach 28 TEUR. Der Aufwand für Personalkosten lag in 2013 bei 48 (40) TEUR, so der DNI Vorstand weiter. Unter dem Strich konnte die DNI AG mit einem kleinen Jahresüberschuss von plus 3 (minus 55) TEUR abschließen, dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von plus 0,02 (minus 0,37) Euro.

Relevant für die Gesamtentwicklung des Portfolios der DNI AG sind die wichtigen Engagements bei der Horus AG sowie der Scherzer & Co. AG, zu denen Dr. Blome-Drees im weiteren Verlauf seiner Ausführungen noch berichtete. Die Horus AG, mit der eine Bürogemeinschaft und ein Mitbenutzungsvertrag besteht, die ein etwa doppelt so hohes Volumen wie die DNI AG aufweist  investiert ihre vorhandenen Mittel im Wesentlichen ebenfalls in kleine und mittelgroße deutsche Unternehmen. Das Geschäftsjahr 2013 bei der Horus AG (siehe hierzu auch den HV-Bericht von GSC Research) ist erfolgreich verlaufen und hat zu einer weiteren Steigerung des Jahresüberschusses auf nunmehr 149 TEUR geführt. Auch der bisherige Verlauf 2014 ist positiv, wie Dr. Blome-Drees mitteilte.

Mit Abstand größte Position im Portfolio der DNI AG sind die an der Scherzer & Co. AG gehaltenen Aktien. Die Scherzer & Co. AG blickt in 2013 ebenfalls auf ein ausgesprochen erfolgreiches Geschäftsjahr zurück und konnte mit einem deutlichen Jahresüberschuss von 5,97 Mio. Euro abschließen (siehe hierzu auch den HV-Bericht von GSC Research). Jüngst hat das Unternehmen nach Angabe von Dr. Blome-Drees auch über einen sehr erfolgreichen Start in das erste Halbjahr 2014 berichten können.

So lag das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit bei 3,3 Mio. Euro. Der aktuelle Kurs der Scherzer & Co. Aktie liegt aktuell bei rund 1,70 Euro und notiert damit laut Dr. Blome-Drees knapp 10 Prozent unter dem inneren Wert per Ende Juli in Höhe von 1,88 Euro.

Einen konkreten Ausblick auf das Geschäftsjahr 2014 wollte Dr. Blome-Drees unter Hinweis auf das weiterhin sehr vielschichtige Marktumfeld nicht geben. Wenngleich er sich insgesamt vorsichtig optimistisch zeigte, hängt die weitere Entwicklung der DNI AG nach seiner Angabe maßgeblich von der weiteren Entwicklung bei der wichtigsten Depotposition ab, der Scherzer & Co. AG.


Allgemeine Aussprache

Als erster Redner meldete sich Aktionär Uwe Jännert zu Wort und interessierte sich für den Anteil der sonstigen betrieblichen Erträge insbesondere aus Stillhaltergeschäften und dem Anteil der im Tradingbereich realisierten Ergebnisbeiträge. Der Hauptteil stammt nach Angabe von Dr. Blome-Drees aus vereinnahmten Prämien aus Stillhaltergeschäften. Diese erreichten in 2013 eine Größenordnung von 104 TEUR. In 2013 war man hier unter anderem erfolgreich bei Rhön-Klinikum tätig. Weitere 33 TEUR konnten aus dem Mitbenutzungs- und Verwaltungsvertrag mit der Horus AG erzielt werden. Als überschaubar beschrieb der DNI-Chef die Erträge aus Tradinggeschäften und verwies auf den großen Anteil von Aktien der Scherzer & Co. AG im Bestand der DNI AG. Die Scherzer & Co. Aktien werden dabei sowohl im Anlagevermögen als auch in kleineren Teilen im Umlaufvermögen gehalten.

Aktionär Thomas Zürn interessierte nach der Entwicklung bei der White Energy Group, da er dort zu-letzt nur noch Kurse im Penny-Stock-Niveau finden konnte. Laut Dr. Blome-Drees ist das genannte Engagement ein Trauerspiel, die Position wurde nach seiner Angabe schon vor 2013 im Wesentlichen abgeschrieben. Die vom Unternehmen verfolgte Technologie wird derzeit nicht weiterentwickelt, vielmehr befindet sich White Energy derzeit in rechtlichen Auseinandersetzungen mit dem indonesischen Minenbetreiber, der seine Lieferungen an die Gesellschaft eingestellt hat. Die Höhe der auf White Energy vorgenommenen Abschreibungen bezifferte der Vorstand auf rund 52 TEUR, der aktuelle Bilanzansatz bewegt sich mit 3,5 TEUR wie angegeben im überschaubaren Bereich.

Nicht wirklich zufrieden zeigte sich Aktionär Völler mit dem vorliegenden Ergebnis, wenngleich die er-zielte Rendite von Plus 0,3 Prozent auf das eingesetzte Kapital nach seiner Berechnung sogar über dem aktuellen Niveau von Spareinlagen liegt. Wie bereits in den Vorjahren setzte er sich auch kritisch mit der Höhe der Kostenpositionen und dort insbesondere mit der Vorstandsvergütung auseinander. Dr. Blome-Drees stimmte insoweit mit dem Redner überein, dass in Bezug auf die Größe des Gesellschaftsvolumens eine Kostenproblematik besteht und man dieser entsprechend begegnen wird. Laut seiner Aussage werden sich die Gehaltszahlungen in 2015 deutlich reduzieren, zu-dem können durch die Bürogemeinschaft mit der Horus AG zusätzliche Erträge vereinnahmt und eigene Kosten verringert werden.

Nähere Informationen erbat Herr Völler mit Blick auf die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, da er diese Bilanzposition als für eine Beteiligungsgesellschaft eher ungewöhnlich charakterisierte. Bei den dort ausgewiesenen Beträgen handelt es sich laut Vorstand um etwaige Verpflichtungen aus eingegangenen Stillhaltergeschäften. Hierbei ist die DNI AG sowohl mit Puts wie auch mit Calls im Markt aktiv.

Auf ergänzende Frage zur Bilanzierung der Scherzer & Co. Aktien erklärte der DNI-Chef, dass dort keine höheren und über die Einstandskurse hinausreichenden Zuschreibungen vorgenommen wurden. Der Bilanzansatz spiegelt nunmehr die historischen Anschaffungskosten wider.

Des Weiteren interessierte sich Herr Völler für die mit der finanzierenden Bank ausgehandelten Konditionen zum Beleihungswert und dem vereinbarten Zinssatz für etwaige Lombardkreditinanspruchnahmen. Hierzu antwortete Dr. Issels, dass der Zinssatz im Bereich von "1,x" Prozent liegt und die Inanspruchnahmen wie üblich täglich fällig sind. Hinsichtlich der jeweiligen Beleihungswerte ist eine pauschale Aussage nicht möglich, da diese nach seiner Angabe zwischen 90 Prozent z.B. bei aus-gewählten Squeeze-out-Werten bis hin zu einem Beleihungswert von 0 Prozent reichen. Dank langjähriger Kundenbeziehung zu begleitenden Banken kann man seiner Angabe nach jedoch einen Beleihungswert zwischen 30 und 60 Prozent je Position annehmen. Herr Völler bezeichnete dies als durchaus beachtenswerte Leistung und sprach der Verwaltung hierfür ein klares Lob aus. Auf weitere Nachfrage wurde die Höhe der Inanspruchnahme von Fremdmitteln mit 672 TEUR angegeben.

Wie auch noch weitere Debattenteilnehmer interessierte Herrn Völler die Höhe der stillen Reserven im vorhandenen Portfolio sowie eine Angabe zum inneren Wert der DNI-Aktie. Laut Vorstand bewegen sich die stillen Reserven bei rund 300.000 Euro und die größte Position sind die Aktien der Scherzer & Co. Aktiengesellschaft. Der aktuelle innere Wert (NAV) wurde mit rund 12 Euro und damit in etwa auf dem Niveau des aktuellen Börsenkurses angegeben.

Aktionär Hegmann wollte wissen, warum angesichts des überschaubaren Volumens der Gesellschaft keine Kapitalerhöhung durchgeführt wird. Hierzu antwortete Dr. Issels, dass man dieses Thema diskutiert und überlegt hat. Angesichts der Änderungen beim Prospektgesetz hat man sich jedoch dagegen entschieden, da der zu erwartende Kostenaufwand im Verhältnis zum einzuwerbenden Volumen in einem Missverhältnis stehen würde. Außerdem ist nicht absehbar, welche weiteren regulatorischen Änderungen noch kommen werden und welche Auswirkungen diese gegebenenfalls auf das Geschäft der DNI AG haben werden. Zur Steigerung des verwalteten Volumens will man sich daher zunächst einmal darauf fokussieren, Ergebnisse zu liefern und auf diese Weise die zur Verfügung stehenden Mittel ausweiten.

Aktionär Hellmerichs interessierte sich mit Blick auf die Kostenstruktur dafür, ob nicht gegebenen-falls in der Friesenstraße ein Schreibtisch frei ist und man sich auf diese Weise noch weitere Kosten für ein eigenes Büro sparen könnte. Eine solche Variante stellt nach Vorstandsangabe keine Alternative dar und er erinnerte an die bestehende Bürogemeinschaft mit der Horus AG und die mit der Horus AG bestehende vertragliche Vereinbarung. Eine Änderung ist hier laut Vorstand nicht vorgesehen und wird auch nicht angestrebt.

Auf die Frage nach den genauen Positionen im Anlagevermögen nannte Dr. Blome-Drees insgesamt rund 1,3 Mio. Aktien der Scherzer & Co., die zu kleineren Teilen jedoch auch im Umlaufvermögen gehalten werden, sowie 190.520 Aktien der Horus AG. Darüber hinaus ist man seit vielen Jahren mit über 3 Prozent an der RM Rheiner Management AG beteiligt. Letztere Position ist aber angesichts der dort doch überschaubaren Börsenumsätze recht unbeweglich.

Ferner interessierte sich Herr Hellmerichs noch für nähere Angaben zur Aktionärsstruktur der DNI AG und wollte wissen, wer dort Großaktionär ist. Laut Aufsichtsratschef Dr. Issels ist er selbst der größte Aktionär der DNI AG, über 50 Prozent der Anteile liegen in seinem näheren Umfeld bei Friends & Family.



Abstimmungen

Nach Beendigung der allgemeinen Aussprache um 17:52 Uhr wurde die Präsenz mit 36.920 Aktien oder 24,61 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Sämtliche Beschlussvorlagen der Verwaltung wurden mit sehr großer Mehrheit verabschiedet. Bei der Entlastung des Vorstandes waren 100 Gegenstimmen zu verzeichnen, ebenso bei der Entlastung von AR-Chef Dr. Issels. Bei der Einzelentlastung der beiden anderen Aufsichtsratsmitglieder waren 666 Gegenstimmen zu verzeichnen.

Im Einzelnen beschlossen wurde die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3) so-wie die Wahl der Formhals Revisions- und Treuhand-GmbH, Wipperfürth zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2014 (TOP 4). Der Versammlungsleiter konnte die Hauptversammlung nach knapp einer Stunde Dauer um 18:05 Uhr schließen.


Fazit

In 2013 ist es gelungen, aus der Verlustzone der Vorjahre herauszukommen und wieder einen kleinen Gewinn ausweisen. Positiv zu werten sind auch die auf der Kostenseite erzielten Fortschritte und die für 2015 in Aussicht gestellten Einsparungen bei den Personalkosten. Aktuell bewegt sich der Aktienkurs der DNI AG an der Börse mit rund 12 Euro auch in etwa auf dem Level des inneren Wertes der DNI-Aktie. Zusätzliche Fantasie könnte sich indes noch aus vorhandenen Nachbesserungen und hier insbesondere aus dem Verfahren bei der früheren Mannesmann AG ergeben, bei dem in 2014 mit einem erstinstanzlichen Urteil gerechnet wird. Sollten hier tatsächlich die immer mal wie-der im Markt zu vernehmenden bis zu 50 Euro je Aktie drin sein, hätte dies einen Effekt von rund 2,50 Euro je DNI-Aktie. Bis dahin wird die Kursentwicklung im Wesentlichen von der Performance bei der wichtigsten Beteiligung der Scherzer & Co. AG getrieben sein, auf eine DNI-Aktie entfallen beim aktuellen Bestand von rund 1,3 Mio. Scherzer & Co. Aktien demnach 8,5 Scherzer-Anteilsscheine. Investoren sollten bei etwaigen Dispositionen jedoch die überschaubare Handelsliquidität der DNI-Aktie beachten und entsprechend mit Limits agieren.


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Hinweis: Die DNI AG ist an der Muttergesellschaft von GSC Research, der GSC Holding AG beteiligt, zudem ist Dr. Issels dort Mitglied des Aufsichtsrates (stv. Vorsitzender).



Veröffentlichungsdatum: 31.08.2014 - 10:45
Redakteur: beo
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