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Analystenkonferenz EQS Group AG - Internationale Expansion wird weiter forciert

Am 11. April 2014 hielt die EQS Group AG ihre Analystenveranstaltung für das Geschäftsjahr 2013 per Telefonkonferenz ab. Das vergangene Jahr stand vor allem im Zeichen der weiteren Internationalisierung der Gesellschaft, die in Zukunft noch weiter forciert werden soll.


Präsentation des Vorstands

Vorstandsmitglied Robert Wirth ging zunächst kurz auf die Unternehmenshistorie ein. Die Gründung der Gesellschaft erfolgte im Jahr 2000 in München. Seitdem ist die Gesellschaft im Bereich Online Unternehmenskommunikation mit jetzt über 7.000 Kunden tätig. Laut Herrn Wirth beschäftigt das Unternehmen 104 Mitarbeiter im Konzern und 165 Mitarbeiter in der Gruppe. Seit Neuestem hat EQS auch in Indien eine weitere Flagge im Rahmen der Internationalisierung gesetzt. In Kochi startete der Aufbau eines Technologiestandorts, mit einem Partner ist man dort bereits produktiv. Wie Herr Wirth weiter mitteilte, wurde im vergangenen Jahr auch noch die EQS Asia Ltd. gegründet.

Kaum Veränderungen gab es bei der Aktionärsstruktur. Rund 28 Prozent der Aktien liegen beim Management, 17 Prozent hält die Investmentaktiengesellschaft für langfristige Investoren TGV und weitere 9 Prozent die VEM Aktienbank. Nach Aussage des Vorstands befinden sich die restlichen 46 Prozent im Streubesitz. Die Kursentwicklung der EQS-Aktie gestaltete sich seit dem Börsengang sehr erfreulich, ganz im Gegensatz zum Index des Entry Standards. Seit dem IPO verzeichnete die EQS-Aktie ein Kursplus von 126 Prozent und war damit Outperformer gegenüber dem TecDAX. Die Marktkapitalisierung bezifferte der Vorstand auf rund 37 Mio. Euro.

Wie Herr Wirth weiter berichtete, verfügt das Unternehmen über eine einzigartige integrierte Produktpalette. Neben den Pflichtprodukten offeriert es auch Kürangebote wie Homepage oder Webcasts. Die Gesellschaft generiert hohe monatliche Cashflows durch Umsatzerlöse für News, deren Preis von Kategorie und Verbreitung abhängt. Die Vergütung für die Einreichung von Finanzberichten beim Bundesanzeiger erfolgt nach Zeichenanzahl. Erlöse erwirtschaftet EQS auch durch die Entwicklung und Maintenance von Websites sowie die Erstellung von Onlinereports und die Durchführung von Webcasts. Des Weiteren bietet EQS auch die Planung und Durchführung von Mediakampagnen.

Laut Herrn Wirth hängt der Markt für Online Investor Relations ab von der Anzahl der gelisteten Unternehmen, dem regulatorischen Umfeld und den verfügbaren Budgets der Unternehmen. Der Vorstand rechnete mit weiter steigenden Budgets für Online Investor Relations, da er von einer weiteren Substitution des Gedruckten in Richtung Internet ausging. Als internationale Peer Group nannte Herr Wirth PR Newswire, Business Wire, NASDAQ OMX, IPREO und Investis. Bis auf Investis sind alle Unternehmen deutlich größer als EQS. Allerdings wurden diese Platzhirsche auch schon vor langer Zeit gegründet und sind damit deutlich länger am Markt, erklärte der Vorstand den Unterschied.

Als große Herausforderung im Inland machte Herr Wirth den anhaltenden Rückgang von Emittenten im regulierten Markt aus. Deren Zahl reduzierte sich seit 2008 von über 800 auf jetzt nur noch 530. Die Gesellschaft versucht diesen Rückgang durch andere Maßnahmen auszugleichen. Zu den Highlights des letzten Jahres zählte Herr Wirth die Übernahme des Kundenstamms von euro adhoc mit 200 Kunden. Die Übernahme erfolgte im April, im restlichen Jahr wurde daraus noch ein Umsatz von 0,5 Mio. Euro generiert. Für das Gesamtjahr 2014 ging der Vorstand von einem Umsatz in Höhe von 0,75 Mio. Euro aus. Mit der Übernahme gelang der Ausbau der Marktposition in Deutschland. Die jetzige Position eröffnet neuen Gestaltungsspielraum für Preiserhöhungen oder den Wegfall von Rabatten, betonte Herr Wirth.

Sehr erfreulich entwickelte sich im vergangenen Jahr auch der Mediaumsatz mit Mittelstandsanleihen. Wie Herr Wirth berichtete, verzeichnete die Gesellschaft eine deutliche Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr. Derzeit entwickelt sich das Segment durch zahlreiche Zahlungsausfälle und Insolvenzen jedoch nicht zufriedenstellend. Sehr zufrieden war Herr Wirth mit dem erstmaligen Überschuss in Russland seit der Gründung im Jahr 2008. Der Umsatz erhöhte sich im abgelaufenen Jahr um 12 Prozent. Zudem kam es zu einem Wechsel des Geschäftsführers. Der bisherige Geschäftsführer baut nun das Geschäft in Hongkong auf, erklärte der Vorstand den Wechselgrund. Der Kundenstamm legte weiter auf rund 60 Konzerne zu. Trotz der Krimkrise und der Rubelschwäche ging Herr Wirth in 2014 von einem weiteren Wachstum aus.

Mit dem vierköpfigen Team konnte auch in Hongkong ein erfolgreicher Start hingelegt werden. EQS positioniert sich dort als klarer Premiumanbieter, teilte der Vorstand mit. Es konnten bereits Neukunden gewonnen und einige Projekte erfolgreich realisiert werden. Nachdem in China der IPO-Stopp aufgehoben wurde, streben dort rund 700 Unternehmen an die Börse. Entsprechend erwartete Herr Wirth in den kommenden Jahren hohe Wachstumsraten.

Der Vorstandsvorsitzende Achim Weick ging dann näher auf die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres ein. Nach seiner Aussage lag das Umsatzwachstum von 11 Prozent innerhalb der Guidance von 5 bis 15 Prozent Wachstum. Das EBIT sank jedoch leicht, womit die Planung verfehlt wurde. Zum Jahresende wies EQS beim EBIT ein Minus von 2 Prozent aus. Nach neun Monaten hatte das EBIT noch 6 Prozent über dem Vorjahreswert gelegen. Im vierten Quartal erzielte die Gesellschaft laut Herrn Weick nur einen Umsatzanstieg von einem Prozent. Hier musste das Unternehmen einen Umsatzrückgang beim XML-Einreichungsservice hinnehmen.

Belastend wirkte sich die Kündigung eines Mietvertrags im Zusammenhang mit der neuen Konzernzentrale und eine damit verbundene Strafzahlung aus, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Die Sonderbelastungen führten im vierten Quartal zu einem EBIT-Rückgang von 12 Prozent. Auf rein operativer Ebene waren dagegen keine Probleme zu verzeichnen. Die Investitionen, wie in Hongkong, werden kurzfristig das EBIT belasten. Im abgelaufenen Jahr führte dies nach Aussage von Herrn Wirth zu Belastungen in Höhe von 320.000 Euro.

Er war aber zuversichtlich, dass EQS in Hongkong schnell eine gute Marktposition erreichen kann. Der erste Technologiestandort in Indien belastete ebenfalls mit rund 70.000 Euro das Ergebnis. Trotzdem schlägt die Verwaltung eine unveränderte Dividende von 0,75 Euro vor, was eine Ausschüttungsquote von 41 Prozent bedeutet. Im Segment Regulatory Information & News zeigte sich eine relativ stabile Entwicklung bei einem intakten Preismodell. Trotz der sinkenden Anzahl an Emittenten erhöhte sich das Meldevolumen um 8 Prozent und erreichte mit 18.831 Meldungen ein neues Rekordniveau.

Im Segment Product & Services lief der Bereich Websites & Platforms recht stabil. Dagegen legten die Umsätze in den Bereichen Reports &Webcasts sowie Distribution &  Media um über 20 Prozent zu. Bedingt durch die Investitionen in Asien verbesserte sich das EBIT lediglich um 3 Prozent. Der Bereich Distribution & Media profitierte von der außerordentlich positiven Entwicklung bei den Mittelstandsanleihen.

Bis zum Jahr 2020 soll EQS nach Aussage von Herrn Weick zu den TOP 5 Playern im Bereich Online Investor Relations gehören. Nachdem in Hongkong eine führende Marktposition erreicht ist, soll auch im restlichen Asien eine bedeutende Marktposition erzielt werden. Im letzten Schritt soll dann noch eine Marktposition in den USA und Großbritannien aufgebaut werden, kündigte der Vorstandsvorsitzende an.

Für das laufende Jahr erwartete Herr Weick eine Umsatzsteigerung um bis zu 10 Prozent auf 15,8 bis 17,4 Mio. Euro. Das EBIT soll gleichzeitig um bis zu 15 Prozent auf 2,8 bis 3,3 Mio. Euro zurückgehen. Belastend werden sich weiter die Investitionen in Asien und die Einführung eines ERP-Systems auswirken. Im Geschäftsjahr 2015 sollen der Umsatz mit mindestens 17,5 Mio. Euro und das EBIT mit mindestens 3,4 Mio. Euro neue Rekordwerte erreichen. Bei EQS handelt es sich um ein sehr profitables Unternehmen mit einer hohen EBIT-Marge, begann Herr Weick seine Zusammenfassung. In der DACH-Region ist das Unternehmen bereits Marktführer für Online Investor Relations. Mit der geographischen Expansion in Wachstumsmärkte will sich die Gesellschaft zu einem TOP 5 Anbieter in diesem Segment entwickeln, schloss Herr Weick seine Präsentation.


Allgemeine Fragerunde

Der erste Teilnehmer erkundigte sich nach den Investitionen in 2014 und 2015 sowie dem Geschäft mit Anleihen im ersten Quartal. Laut Herrn Weick dürften sich die Investitionen in Asien leicht über Vorjahr bei rund 0,4 Mio. Euro bewegen. In Summe erwartete er für 2014 Investitionen von rund 0,5 Mio. Euro und in 2015 eine vermutlich rückläufige Entwicklung. Im ersten Quartal gab es sehr wenige Emissionen, räumte Herr Wirth ein. Entsprechend konnte die Gesellschaft auch nur wenig Geschäft generieren. Da das erste Quartal generell nicht das stärkste Quartal darstellt, ging der Vorstand im Jahresverlauf von einer besseren Geschäftsentwicklung aus.

Nähere Erläuterungen verlangte Herr Stern zu den geplanten Expansionsschritten in den USA und Großbritannien. Durch die vielen Aufenthalte in Asien in den vergangenen 18 Monaten sieht der Vorstand sehr große Chancen, dort eine führende Position zu erreichen. Damit will das Unternehmen auch im chinesischen Markt eine führende Rolle einnehmen. Zahlreiche junge Unternehmen in China überlegen sich den Börsengang in Hongkong oder direkt in den USA. Wie Herr Weick weiter informierte, ist die NYSE in China ebenfalls sehr aktiv. In diesem Rahmen sah er gute Chancen zusammen mit der NYSE Unternehmen von China in die USA zu bringen und sich so dort eine Marktposition aufzubauen.

Weitere Fragen beschäftigten sich mit der EBIT-Erwartung für 2015 und den Abschreibungen. Für 2015 werde nicht ein EBIT von 3,4 Mio. Euro erwartet, sondern dieser Betrag stellt die Untergrenze der Schätzung dar, bekräftigte Herr Weick. Man wolle diesen Wert auf jeden Fall mit einem neuen Rekord übertreffen. Im vergangenen Jahr wurden 135.000 Euro auf den Kundenstamm von euro adhoc abgeschrieben. Allerdings betraf dies nur den Zeitraum April bis Dezember, in 2014 erfolgt die Abschreibung dann für das Gesamtjahr. Insgesamt wird der Kundenstamm über 15 Jahre abgeschrieben.

Eine Nachfrage betraf noch einmal das Thema Mittelstandanleihen. Die Frage ist, wie wird sich der Markt entwickeln, meinte Herr Wirth. Er ging zunächst einmal von einer weiteren Entwicklung auf niedrigem Niveau aus. Allerdings gibt es ausreichend Unternehmen, die sich bei ihrer Finanzierung auch unabhängig von der Hausbank aufstellen wollen. Die Zahlungsausfälle und Insolvenzen haben jedoch den Ruf des Segments etwas beschädigt. Trotzdem ging Herr Wirth nicht von einem Totalausfall im laufenden Jahr aus. In der Planung für das Jahr 2014 wurde aber bereits ein Umsatzrückgang in diesem Bereich antizipiert, gab der Vorstand bekannt. Abschließend teilte Herr Wirth noch mit, dass er den Aufsichtsrat gebeten habe, seinen Vorstandsvertrag zum Jahresende 2014 aufzuheben, um zukünftig mehr Zeit für Privates zu haben.


Fazit und eigene Meinung

Die EQS Group blieb im abgelaufenen Jahr hinter den Ergebnisschätzungen zurück. Allerdings war dieser Rückgang einigen Sondereffekten geschuldet. Der anhaltende Rückgang bei der Anzahl der Emittenten auf dem deutschen Heimatmarkt veranlasste den Vorstand, noch stärker auf die Expansion in neue Märkte zu setzen. Bisher hat die Gesellschaft damit gute Erfahrungen gemacht, wie beispielsweise das erste positive Ergebnis in Russland seit der Gründung unterstreicht.

Im abgelaufenen Jahr belasteten die Investitionen für den Aufbau des Asiengeschäfts den Ergebnisausweis. Hier möchte der Vorstand stärker auf das Tempo drücken, um zeitnah eine führende Marktposition zu erreichen. Im Gegensatz zu Märkten wie den USA oder Großbritannien, die weitgehend verteilt sind, sieht der Vorstand in Asien enorme Wachstumschancen. Auch der Umzug der Konzernzentrale führte zu zusätzlichen Belastungen bei der Kündigung eines Mietvertrags. Das laufende Jahr wird angesichts der Investitionen noch einmal zu einem geringeren Ergebnis führen. Allerdings legt die Gesellschaft damit den Grundstein für wieder wachsende Umsätze und Ergebnisse in der Zukunft. Damit bleibt die EQS-Aktie trotz des Übergangsjahres 2014 eine interessante Anlagemöglichkeit.


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Veröffentlichungsdatum: 22.04.2014 - 18:10
Redakteur: beo
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