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Analystenkonferenz LEIFHEIT AG - Leifheit fokussiert sich auf Marke und Marge

Am 27. März 2014 hielt die Leifheit AG ihre Analystenkonferenz für das Geschäftsjahr 2013 in Frankfurt ab. Während das Umsatzwachstum hinter den Erwartungen zurückblieb, lag das operative Ergebnis im Rahmen der Prognose des Managements. Rund 30 Teilnehmer hatten sich im Hotel Steigenberger Hof eingefunden, um sich vom neuen Vorstandsvorsitzenden Thomas Radke über die weiteren Perspektiven informieren zu lassen.


Präsentation des Vorstands

Vor dem Eintritt in die Präsentation stellte sich Herr Radke den Anwesenden kurz vor. Nach seiner Aussage gab es beim Mission Statement der Gesellschaft keine Veränderungen. Demnach ist Leifheit weiterhin ein führendes Unternehmen für Markenprodukte in ausgewählten Bereichen des Haushalts. Rund 80 Prozent des Umsatzes werden im Segment Markengeschäft erwirtschaftet. Mit den beiden Marken Leifheit und Soehnle ist das Unternehmen in den Kategorien Reinigen, Wäschepflege, Küche und Wellbeing präsent. Im Volumengeschäft ist Leifheit mit den Marken birambeau, herby und über das Projektgeschäft vertreten. Laut Herrn Radke ist die Gesellschaft derzeit in über 80 Ländern mit 15 eigenen Niederlassungen aktiv.

Mit einem Umsatzwachstum von 1,0 Prozent wurde das geplante Wachstum von 2 bis 4 Prozent nicht ganz erreicht. Das Markengeschäft mit einem Plus von 1,1 Prozent blieb hinter den Erwartungen zurück. Wie der Finanzvorstand Dr. Claus-O. Zacharias berichtete, liegt der Fokus von Leifheit auch weiterhin auf dem Markengeschäft. Das Volumengeschäft lag leicht über Vorjahresniveau und auch das EBIT wies die Gesellschaft mit 14,9 Mio. Euro im Rahmen der Prognose aus. Die EBIT-Marge von 6,8 Prozent näherte sich damit dem mittelfristigen Ziel von 8 Prozent.

Im Markengeschäft stieg der Umsatz von 170,9 auf 172,8 Mio. Euro, während der Umsatz im Bereich Volumengeschäft mit 46,7 Mio. Euro leicht über dem Vorjahreswert lag. Gut 85 Prozent der Umsätze erwirtschaftet Leifheit laut Dr. Zacharias in Deutschland und Zentraleuropa. Im Markengeschäft wies vor allem die Kategorie Reinigen ein starkes Wachstum von 12,8 Prozent auf 54,3 Mio. Euro auf. Dies führte der Finanzvorstand auf den neuen Blockbuster Fenstersauger zurück.

Die Kategorie Wäschepflege blieb nach einem schwachen Jahresstart 1,5 Prozent hinter dem Vorjahresniveau zurück. Den Rückgang im Bereich Küche begründete Dr. Zacharias mit hohen Abverkäufen von Restbeständen im Geschäftsjahr 2012. Keine großen Veränderungen, auch im Hinblick auf die verschiedenen Kategorien, zeigten sich im Bereich Volumengeschäft. Bedingt durch einen verbesserten Produktmix erhöhte sich die Bruttomarge um 1,3 Prozentpunkte auf 44,9 Prozent.

Das EBIT kletterte um 15,2 Prozent auf 14,9 Mio. Euro entsprechend einer Marge von 6,8 Prozent. Nach Steuern wies Leifheit ein Periodenergebnis von 10,2 Mio. Euro aus. Dies bedeutete gegenüber dem Vorjahr nach Angabe von Dr. Zacharias einen Zuwachs von 9,2 Prozent. Die Steuerquote lag bei 23,1 Prozent. Für das laufende Jahr erwartete der Finanzvorstand eine Steuerquote von rund 30 Prozent, da die Verlustvorträge aufgebraucht sind. Auch durch die Arbeit am Working Capital verbesserte sich der Cashflow deutlich. Wie Dr. Zacharias mitteilte, belief sich die Liquidität zum Geschäftsjahresende auf 52,0 Mio. Euro nach 37,0 Mio. Euro im Vorjahr.

Trotz der Anpassungen in der Bilanz angesichts des geänderten IAS 19 wies Leifheit mit 46,5 Prozent immer noch eine sehr solide Eigenkapitalquote aus. Keine Veränderungen ergaben sich bei der Mitarbeiterzahl im Konzern. Stolz war Dr. Zacharias auf die bereits zum dritten Mal erfolgte Auszeichnung als „Top Arbeitgeber Deutschland“.

Nach Aussage von Herrn Radke liegt der Fokus bei der Umsetzung der Konzernstrategie „Leifheit GO!“ auf Marke und Marge. Für das laufende Jahr ging er im Markengeschäft von einem Wachstum zwischen 1 und 3 Prozent aus, während er im Volumengeschäft sogar einen leichten Umsatzrückgang erwartete. Das EBIT sah er dabei stabil auf dem Vorjahresniveau. Mittelfristig soll der Umsatz zwischen 3 und 5 Prozent zulegen, so dass bis 2016 ein Konzernumsatz von 250 Mio. Euro bei einer EBIT-Marge von 8 Prozent erzielt werden soll.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr sollen die Aktionäre mit 1,65 Euro eine um 10 Prozent erhöhte Dividende erhalten. Mit 5,3 Prozent bietet die Leifheit-Aktie nach Ansicht von Herrn Radke eine gute Dividendenrendite. Nach dem Konzernumbau liegt derzeit der klare Schwerpunkt auf Marke und Marge. Laut Herrn Radke ist die aktuelle Konzernstruktur bereits für einen Umsatz von 280 Mio. Euro ausgelegt. Entsprechend arbeitet Leifheit auch noch nicht an der Kapazitätsgrenze. Bei einem zusätzlichen Umsatz von 10 Mio. Euro erwartete der Vorstandsvorsitzende daraus ein EBIT von 2 Mio. Euro.

Nach dem Start des Umbaus in 2008 hat Leifheit bereits erfolgreich mehrere Stufen durchlaufen. Nachdem diese mit den Vorleistungen abgeschlossen sind, muss nun das Wachstum kommen, betonte Herr Radke. Das Wachstum soll dabei über die Konzentration auf strategische Fokusmärkte, die Intensivierung von E-Commerce, die Stärkung der Innovationskraft und auch Akquisitionen gelingen. Im Retail-Vertrieb muss Leifheit nach Meinung von Herrn Radke eine deutlich stärkere Hinwendung zum Endverbraucher schaffen.

Weitere Wachstumschancen machte der Vorstandsvorsitzende im Bereich E-Commerce aus, zumal das Sortiment von Leifheit sehr gut E-Commerce geeignet sei. Nach einem deutlichen Umsatzanstieg von 12,4 auf 19,5 Mio. Euro soll der Umsatz im Bereich E-Commerce auch zukünftig zweistellig wachsen. Im Hinblick auf die Innovationskraft muss Leifheit weiterhin führend bleiben und sich dabei noch stärker auf den Endverbraucher fokussieren. Die zahlreichen Auszeichnungen belegen zumindest, dass die Gesellschaft in diesem Bereich gut unterwegs ist, so der Vorstandsvorsitzende.

Großen Wert möchte Leifheit auf die Präsentationsstrategie am Point of Sale legen. Hier soll der stationäre Handel bei Trading-up-Bemühungen unterstützt werden, denn nach Ansicht von Herrn Radke „wird der Krieg am Regal entschieden“. Sehr erfolgreich entwickelten sich hierbei die Leifheit Shop-in-Shop-Systeme, die zu einer signifikanten Umsatzsteigerung auf der Präsentationsfläche führten. Bis Ende 2014 sollen 50 weitere Shops eröffnet werden, so Herr Radke.

Mit liquiden Mitteln in Höhe von 52 Mio. Euro sah Herr Radke Leifheit für mögliche Akquisitionen gut gerüstet. Etwaige Zielunternehmen müssen aktiv in die Kernkategorien passen sowie den Markteintritt oder den Ausbau des Geschäfts in den Zielmärkten eröffnen. Abschließend fasste Herr Radke noch einmal zusammen, dass Leifheit 2014 den Fokus auf Marke und Marge legen wird. Dazu ist die Gesellschaft mit einer Eigenkapitalquote von 46,5 Prozent sehr solide finanziert und verfügt über ausreichend Mittel für etwaige Akquisitionen. Wie Herr Radke noch betonte, fungiert die Leifheit-Aktie zudem als attraktiver Dividendentitel.


Allgemeine Fragerunde

Die erste Frage beschäftigte sich mit der Transaktion der Dr. Oetker Backgeräte. Laut Dr. Zacharias hatte Leifheit die Lizenz zum Fertigen von Backgeräten, was wirtschaftlich jedoch nicht mehr sinnvoll war. Deshalb hat sich die Gesellschaft zum Verkauf der Lizenz an einen Wettbewerber entschieden. Den Nettoverkaufserlös bezifferte der Finanzvorstand auf 1,2 Mio. Euro. Auf eine Frage nach dem Listing der Leifheit-Aktie erklärte Dr. Zacharias, dass ein Delisting kein Thema darstellt. Die Gesellschaft wird weiter an der Börse gelistet bleiben.

Da das erste Quartal schon fast vorüber war, interessierte sich ein Analyst für den Verlauf der ersten drei Monate. Hierzu konnte sich Herr Radke nicht konkret äußern, er ging aber davon aus, in etwa auf Vorjahresniveau herauszukommen. Bei Praktiker und Max Bahr war Leifheit recht gut aufgestellt, dies versucht man nun auf andere Baumärkte zu übertragen. Ohne diesen Effekt wäre man sicherlich deutlich über Vorjahr. In diesem Zusammenhang bat ein Analyst um Ausführungen zum Abverkauf bei Max Bahr. Laut Vorstandsaussage gab es nicht das Problem, dass die Ware verramscht wurde. Dies lag aber auch in einer nur geringen Lagerhaltung begründet.

Der nächste Teilnehmer erkundigte sich nach dem Volumengeschäft und dem Einsatz eigener Aktien sowie der Anlage der Liquidität. Das Volumengeschäft unterliegt nach Aussage von Herrn Radke einem anderen Modell mit einer ganz anderen Kostenstruktur. Deshalb ist ein Vergleich auch nur schwer möglich. Die 5 Prozent eigenen Aktien schätzte Dr. Zacharias wie Cash ein. Bei den liquiden Mitteln erfolgt aufgrund der kaum vorhandenen Verzinsung keine gesonderte Anlage. Ansonsten bekäme man nur äußerst komplizierte Produkte vorgelegt, die aber auf Seiten der Gesellschaft gar nicht ins Auge gefasst werden. Die vorhandenen Mittel können sowohl für das organische Wachstum als auch für Akquisitionen eingesetzt werden.

Weitere Fragen drehten sich um das Erreichen der Wachstumsziele und die Entwicklung in Spanien sowie den Niederlanden. Zum Erreichen der Wachstumsziele soll die Internationalisierung stärker angegangen werden, teilte Herr Radke mit. Auch neue Produkte müssen zu einem Umsatzwachstum führen, hier wird in jedem Jahr ein neuer Blockbuster angestrebt. Vorrangigstes Ziel ist jedoch mittelfristig das Erreichen der 8-prozentigen EBIT-Marge. Die Niederlande hatten ein schwaches Jahr, sind nun aber wieder stark zurückgekommen, so der Vorstand. Spanien war das Geschäft schon unten, so dass ein weiteres Abfallen kaum möglich ist.


Fazit und eigene Meinung

Die Leifheit AG konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr die zuvor gesteckten Umsatzziele nicht ganz erreichen. Dafür lag die Gesellschaft beim operativen Ergebnis wieder deutlich besser im Rennen. Aufgrund der Ergebnisentwicklung dürfen sich die Aktionäre erneut über einen höheren Dividendenvorschlag von 1,65 Euro je Aktie freuen. Damit bietet die Aktie auf dem jetzigen Niveau eine attraktive Dividendenrendite von 4,5 Prozent. Mit einem Liquiditätspolster von 52 Mio. Euro ist das Unternehmen zudem hervorragend finanziell positioniert.

Für das laufende Jahr geht die Gesellschaft von einem verhaltenen Wachstum aus, in den kommenden Jahren soll das Wachstumstempo zulegen, um bis 2016 die Zielmarke von 250 Mio. Euro zu erreichen. Gleichzeitig soll die EBIT-Marge in diesem Zeitraum auf 8 Prozent ausgeweitet werden. Vor diesem Hintergrund bleibt die Leifheit-Aktie auf dem aktuellen Kursniveau ein attraktives Investment, garniert mit einer schönen Dividendenrendite.


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Veröffentlichungsdatum: 09.04.2014 - 09:00
Redakteur: beo
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