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Bilanzpressekonferenz CEWE Stiftung & Co. KGaA - Online Druck als Wachstumstreiber für die kommenden Jahre
Am 26. März 2014 hielt die CEWE Stiftung & Co. KGaA in Frankfurt ihre Bilanzpressekonferenz für das abgelaufene Geschäftsjahr 2013 ab. Das vergangene Jahr stand weiter im Zeichen der Erweiterung der Aktivitäten im Bereich Online Druck. Trotzdem gelang es dem Unternehmen wieder einmal, alle Zielvorgaben zu erreichen oder sogar zu übertreffen. Rund zehn Pressevertreter hatten sich in der Villa Kennedy eingefunden, um sich über die weiteren Perspektiven zu informieren.


Präsentation des Vorstands


Der Vorstandsvorsitzende Dr. Rolf Hollander zeigte sich zu Beginn mit der Entwicklung des vergangenen Jahres zufrieden. Im Kerngeschäft Fotofinishing konnte die Marktposition weiter verbessert werden. Hier stach einmal mehr das Fotobuch heraus, aber auch die Nachfrage nach den anderen Produkten führte schließlich zu einem verbesserten Produktmix. Der Bereich Online Druck steuerte bereits 60 Mio. Euro zum Umsatz bei, obwohl die Gesellschaft in diesem Themenfeld erst im Jahr 2012 mit der Übernahme von Saxoprint richtig startete. Wie Dr. Hollander weiter ausführte, soll der Bereich Online Druck zur zweiten tragenden Säule ausgebaut werden.

Die im Februar 2013 kommunizierten Ziele konnten alle erreicht oder übertroffen werden. Besonders das Ergebnis je Aktie legte um gut 14 Prozent auf 3,29 Euro zu. Nach Aussage von Dr. Hollander gewinnt das vierte Quartal immer mehr an Bedeutung. In 2013 wurden sogar mehr als 100 Prozent des ausgewiesenen EBITs im vierten Quartal erwirtschaftet, da die Gesellschaft zum Ende des dritten Quartals noch ein leichtes Minus beim EBIT auswies.

Das Geschäft von CEWE gliedert sich in die drei Felder Foto-Einzelhandel, Foto-Dienstleistung (Fotofinishing) und Online Druckservice. Im Bereich Fotofinishing erhielt das CEWE Fotobuch zusätzliche Premiumvarianten. Für die Entwicklung des Unternehmens stellt das Fotobuch weiter die Lokomotive dar, so Dr. Hollander. Auch die CEWE Cards wurden weiter zur Marke ausgebaut. Dazu investierte die Gesellschaft noch einmal kräftig in das Design. Jetzt können sogar Cards mit einem Video versehen werden, das über einen auf der Karte angebrachten QR Code aufrufbar ist, teilte der Vorstandsvorsitzende mit. Größere Bedeutung erlangen auch die CEWE Kalender und Wandbilder. Mit der CEWE Fotowelt App trägt die Gesellschaft laut Dr. Hollander der zunehmenden Bedeutung des Mobilebereichs Rechnung.

Zufrieden zeigte sich Dr. Hollander mit der zunehmenden Bekanntheit des CEWE Fotobuchs. In den vergangenen knapp vier Jahren erhöhte sich die gestützte Markenbekanntheit von 28 auf 58 Prozent. Mit 114 Mio. Fotos von Filmen spielt der Analog-Bereich keine Rolle mehr, betonte der Vorstandsvorsitzende. Da sich die Digitalfotos ebenfalls leicht rückläufig entwickelten, sank die Anzahl der Fotos insgesamt um 3,8 Prozent. Allerdings vollzieht sich hierbei eine Transformation von Masse zu Klasse. So stieg die Anzahl der Fotobücher im letzten Jahr noch einmal um 3,4 Prozent auf 5,77 Mio. Rund 70 Prozent der Fotos werden direkt über das Internet bestellt, während bei der Abholung der Point of Sale mit rund 65 Prozent noch bestimmend ist.

Positiv entwickelte sich im abgelaufenen Jahr der Umsatz je Foto, der um gut 6 Prozent auf 15,5 Cent zulegte. Bezogen auf die einzelnen Quartale zeigt sich ein recht konstantes Geschäft im ersten Quartal, während der Umsatzanteil des zweiten und dritten Quartals weiter nachgibt. Dagegen nimmt die Bedeutung des letzten Quartals weiter zu. Bei einem Umsatz von 367,7 Mio. Euro wies das Geschäftsfeld Fotofinishing ein EBIT von 36,3 Mio. Euro aus, teilte der Vorstandsvorsitzende mit.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr musste CEWE im Bereich Einzelhandel einen Umsatzrückgang von 3,8 Prozent auf 101,0 Mio. Euro hinnehmen, was Dr. Hollander auch auf die Konsumschwäche in Polen zurückführte. Der geringere Umsatz und der anhaltende Preisdruck ließen das EBIT von 1,7 auf 0,1 Mio. Euro nachgeben. Der Start im Bereich Online Druck erfolgte über die Marke viaprinto. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass in diesem Segment auch die Offset-Technologie benötigt wird, was schließlich zum Erwerb von Saxoprint führte. Als neue Marke positionierte die Gesellschaft nun cewe-print.de, so der Vorstandsvorsitzende.

Dieses Geschäftsfeld erfordert zur Steigerung der Bekanntheit große Marketinganstrengungen. Hier ist CEWE sowohl im Fernsehen als auch via Bandenwerbung präsent. In der Saison 2013/14 läuft die Bandenwerbung bei 15 Profi-Fußballvereinen, davon allein elf  aus der 1. Bundesliga. Laut Dr. Hollander stieg der Umsatz im letzten Jahr um 39,2 Prozent auf knapp 60 Mio. Euro. Das rein operative EBIT fiel trotz höherer Marketingaufwendungen mit minus 4,3 Mio. Euro sogar leicht besser als im Vorjahr mit minus 4,8 Mio. Euro aus. Allerdings nahm CEWE noch eine Abschreibung auf den viaprinto-Goodwill in Höhe von 2,7 Mio. Euro vor. Für das laufende Jahr erwartete Dr. Hollander im Segment Online Druck einen Umsatz von mindestens 70 Mio. Euro. Bis 2016 sollen mindestens 100 Mio. Euro bei einem dann positiven Ergebnis erwirtschaftet werden.

Finanzvorstand Dr. Olaf Holzkämper ging dann detaillierter auf die Zahlen des vergangenen Jahres ein. Der Umsatz erhöhte sich demnach um 4,2 Prozent auf 528,6 Mio. Euro. Getragen wurde das Wachstum mit einem Plus von über 39 Prozent durch das Segment Online Druck. Während sich im Einzelhandel ein leichtes Minus von 3,8 Prozent einstellte, legte der Umsatz im Fotofinishing um 2,4 Prozent zu. Wie Dr. Holzkämper informierte, nimmt die Bedeutung des vierten Quartals immer mehr zu. Mit 32,6 Mio. Euro lag die Gesellschaft beim EBIT vor Restrukturierung am oberen Ende des Zielkorridors von 29 bis 33 Mio. Euro.

Für die Standortzusammenlegungen in Dresden und Graudenz fielen nach Aussage von Dr. Holzkämper im vergangenen Jahr 3,3 Mio. Euro Restrukturierungskosten an, nachdem die Jahre 2011 und 2012 völlig frei von Restrukturierungsaufwendungen waren. Nach Restrukturierungskosten verblieb aber immer noch ein leichter EBIT-Zuwachs auf 29,4 Mio. Euro, was einer EBIT-Marge von 5,6 Prozent entsprach.

Durch den Wechsel der Rechtsform kam es im letzten Jahr zu einem steuerlichen Sondereffekt. Wie Dr. Holzkämper mitteilte, verringerte sich die Steuerquote dadurch auf 19,7 Prozent. Dadurch kletterte das Ergebnis nach Steuern um 14,2 Prozent auf 21,6 Mio. Euro. Entsprechend erhöhte sich auch das Ergebnis je Aktie auf 3,29 Euro. Auf der Bilanzseite gab es laut Dr. Holzkämper keine großen Veränderungen. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich weiter auf sehr solide 42,4 Prozent.

Beim Return on Capital Employed kam es wieder zu einem leichten Anstieg von 14,9 auf 15,4 Prozent. Für das laufende Jahr erwartete der Finanzvorstand einen Umsatz in der Region zwischen 525 und 540 Mio. Euro. Bei den Ergebniskennzahlen wurde der Zielkorridor jeweils um 3 Mio. Euro nach oben gesetzt. So soll das EBIT zwischen 30 und 36 Mio. Euro und das Ergebnis nach Steuern zwischen 19 und 23 Mio. Euro liegen. In 2014 ging Dr. Holzkämper wieder von einer Steuerquote um 30 Prozent aus.

Aufgrund des guten Ergebnisses soll auch die Dividende auf 1,50 Euro angehoben werden. Laut Dr. Holzkämper möchte CEWE damit die Strategie der kontinuierlichen Dividendensteigerung fortsetzen. Für die Zukunft sah der Finanzvorstand das Unternehmen gut aufgestellt, besonders mit dem neuen Wachstumsfeld Online Druck. Er ging auch weiter davon aus, dass sich die Saisonverschiebung hin zum vierten Quartal fortsetzen wird.

Vorstandsmitglied Dr. Reiner Fageth erläuterte anschließend noch die Aktivitäten und Angebote von CEWE im Mobile-Bereich. Nach seiner Aussage nimmt die Nutzung der CEWE-Plattformen mit mobilen Endgeräten beständig zu. So hat die Gesellschaft auch die Online-Bestellsysteme für mobile Endgeräte optimiert. Die CEWE FOTOWELT App unterstützt Tablets und Smartphones. Daneben erlauben die CEWE Fotostationen das Drucken der Bilder bereits vor Ort. Bei den Partnern erfolgen rund 20 Prozent der Sofortdrucke von mobilen Endgeräten, informierte Dr. Fageth. Anschließend zeigte er die Einfachheit der Anwendung an einigen praktischen Beispielen, beispielsweise können die Nutzer in kürzester Zeit personalisierte Postkarten selbst erstellen.


Allgemeine Fragerunde

Angesprochen auf die Goodwill-Abschreibung des vergangenen Jahres erklärte Dr. Holzkämper, dabei handelte es sich um eine einmalige Sache. Da das erste Quartal schon fast vorüber ist, erkundigte sich ein Teilnehmer nach dem Start der Gesellschaft ins neue Geschäftsjahr. Dr. Hollander durfte zur aktuellen Entwicklung noch keine Aussagen treffen. Mit den für das Gesamtjahr herausgegebenen Zielen sah er sich aber auch zum jetzigen Stand gut aufgehoben.

Ein Vertreter äußerte eine gewisse Skepsis angesichts des geplanten Wachstums im Online Druck, da es sich nach seiner Meinung nicht gerade um einen Wachstumsmarkt handelt. Dr. Hollander war aber sehr zuversichtlich im Bereich Online Druck neue Kundengruppen erschließen zu können. Aufgrund der deutlich gesunkenen Kosten können sich nun beispielsweise auch kleinere Restaurants oder Vereine schnell 1.000 Flyer leisten. Zudem können auf den großen Maschinen und Bögen mehrere Aufträge gleichzeitig bearbeitet werden, so dass der Vorstand über das kleinteilige Geschäft in Summe deutliches Wachstum erwartete.

Weitere Fragen beschäftigten sich mit dem Erreichen des Break-even im Segment Online Druck und dem Marketingbudget der Gesellschaft. Nach Aussage von Dr. Hollander hätte man schon schwarze Zahlen schreiben können, wenn nicht so viel in Werbung und Steigerung der Bekanntheit investiert worden wäre. Je nach Ertragslage kann dies aber flexibel gesteuert werden. Beim für 2016 geplanten Umsatz von 100 Mio. Euro sollte der Bereich aber positive Zahlen liefern. Das Marketingbudget bezifferte der Vorstandsvorsitzende auf über 50 Mio. Euro.


Fazit und eigene Meinung

Die CEWE Stiftung & Co. KGaA hat einmal mehr sehr solide Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt. Dabei erfüllte oder übertraf die Gesellschaft die für das Jahr 2013 gesteckten Ziele. Das Umsatzwachstum wurde vor allem durch den Online Druck getragen, dieses Segment forciert CEWE auch in den kommenden Jahren, um es zum zweiten wichtigen Standbein für das Unternehmen aufzubauen.

Beim Ergebnis nach Steuern profitierte die Gesellschaft vom Wechsel der Rechtsform, was in 2013 zu einer sehr niedrigen Steuerquote führte. In diesem Jahr wird sich die Steuerquote wieder auf einem normalisierten Niveau bei 30 Prozent einpendeln. Die Aktionäre profitieren von der positiven Entwicklung in Form einer Dividendenerhöhung auf 1,50 Euro je Aktie. Für das laufende Jahr ist der Vorstand durchaus positiv gestimmt, veröffentlichte aber wieder wie gewohnt konservative Planungen. Die erfreulichen Zahlen haben sich aber auch schon massiv in der Kursentwicklung niedergeschlagen, was den Kurs über die alten Höchststände aus dem Jahr 2005 brachte. Angesichts der hervorragenden Positionierung im ertragsstarken Fotofinishing-Geschäft und den Wachstumsaussichten im Bereich Online Druck bleibt die Aktie auch auf dem jetzigen Niveau eine solide Halteposition.


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Veröffentlichungsdatum: 28.03.2014 - 12:00
Redakteur: beo
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